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Pjotr Iwanowitsch Nikitin russisch Pyotr Ivanovich Nikitin 1912 2000 war ein russischer Physiker und Offizier der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland als Mitarbeiter der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD an Wiederaufbau und Umgestaltung der Hochschulen in der SBZ und DDR beteiligt war In seinem Buch Zwischen Dogma und gesundem Menschenverstand beschrieb er seine Tatigkeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenVon 1932 bis 1937 studierte Nikitin Theoretische Mechanik an der physikalisch mathematischen Fakultat der Universitat Leningrad 1941 promovierte Nikitin mit dem Thema Die Bewegung eines materiellen Punktes in der Umgebung eines inhomogenen komprimierten Spharoiden Betreut wurde er von Professor M Subbotin und Professor Wiktor Hambardsumjan Astrophysiker und spater Prasident der Armenischen Akademie der Wissenschaften Einige Ergebnisse wurde spater fur die Berechnung der Umlaufbahnen von Satelliten verwendet Von 1940 bis 1941 war Nikitin Dozent fur den Lehrstuhl fur Theoretische Mechanik am Institut fur Militarische Mechanik in Leningrad 1940 nahm Nikitin am ersten Allunionstreffen der Mitarbeiter des Hochschulwesens im Kreml teil Im Laufe seines Studiums hatte er auch Deutsch und Franzosisch gelernt Nikitin war bereits 1939 an der Front und wurde bei Kriegsbeginn 1941 zur sowjetischen Armee eingezogen zunachst als Kommandeur eines Bedienzuges der Flak Artillerie 1 Die erforderlichen Kenntnisse hatte er wahrend seines Studiums am Lehrstuhl fur militarische Ausbildung der Universitat erworben wo er auch den Dienstgrad Leutnant erhielt 1942 wurde er verwundet und in ein Lazarett im Ural verlegt Nach seiner Gesundung gelangte er in die Politikabteilung der Siebenten Abteilung der 33 Armee und mit dieser bis nach Deutschland Im April 1945 wurde er in die Politikverwaltung der ersten Belorussischen Front ubernommen bald aber zur Arbeit beim Berliner Rundfunk in Berlin Charlottenburg delegiert Dort traf er Professor Solotuchin den Chef der Abteilung Volksbildung der SMAD vor dem Krieg Rektor der Universitat Leningrad den er aus seinem Studium kannte Solotuchin ubernahm Nikitin in seine Abteilung 2 Von 1945 bis 1949 war Nikitin Leiter der Abteilung fur Hochschulen und wissenschaftliche Anstalten der SMAD und danach bis 1952 Mitarbeiter des Apparats des Politikberaters der Sowjetischen Kontrollkommission Da die Volksbildungsabteilung der SMAD uber keine im Voraus erstellten Konzeptionen verfugte musste sie Konzeptionen zu Einzelfragen vor Ort selber erstellen nach Analyse des Problems und Diskussion mit den Rektoren der betreffenden Hochschulen und der Leitung der Deutschen Zentralverwaltung fur Volksbildung DZVVB Prinzipielle Fragen wurden mit der Leitung der SMAD abgestimmt 3 Nikitin gehorte ausserdem von August 1945 bis Marz 1948 dem Alliierten Bildungskomitee des Alliierten Kontrollrates in Deutschland an 1953 wurde er stellvertretender Direktor des neuen Instituts fur wissenschaftliche Information der Akademie der Wissenschaften der UdSSR Er ubernahm dort die Leitung der Informationsabteilung deren Aufgabe in der primaren Bearbeitung der am Institut eintreffenden Literatur bestand Sichtung eintreffender Literatur Zuordnung zu den Redaktionen des Referatsdienstes und Verfilmung der Artikel Ausserdem leitete er dort bald das Laboratorium fur Mechanisierung von Informationsprozessen welches bald die damals hochstentwickeltste Datenverarbeitungsanlage der Sowjetunion erhielt Ab etwa 1955 wurde das Institut in Allunionsinstitut fur wissenschaftliche und technische Information AIWUTI umbenannt 1956 konnte das Institut 400 000 Referate zu wissenschaftlichen Arbeiten aus 12000 wissenschaftlichen Arbeiten aus Zeitschriften und Buchern veroffentlichen 4 Von 1958 bis 1962 war er Leiter der Abteilung fur wissenschaftliche Information der IAEA International Atomic Energy Agency in Wien In dieser Zeit wurde der ehemalige Aussenminister Molotow offizieller Vertreter der UdSSR bei der IAEA und somit Nikitins Vorgesetzter 5 Aufgrund der Geheimdienst Affare um Oberst Penkowski musste Nikitin der 1962 wieder bei AIWUTI arbeitete alle Beziehungen zum Ausland abbrechen und konnte daher auch nicht mehr fur die IAEA arbeiten 1963 wurde er zum Professor fur Informatik und Leiter des Lehrstuhls fur wissenschaftliche Information der Geisteswissenschaftlichen Universitat Leningrad berufen und blieb dort bis zu seiner Emeritierung 1987 In dieser Zeit war er ebenfalls Dekan der Fakultat fur Informatik zu dem auch die Lehrstuhle fur Dokumentalistik und Automatisierung von Informationsprozessen gehorten Nikitin schrieb einige Monographien und Lehrbucher zur Informatik 6 Er verstarb im Februar 2000 Nikitins Sohn Andrej P Nikitin wurde 1952 geboren und besuchte in Moskau die Otto Grotewohl Schule eine Spezialschule in welcher erweiterter Deutsch Unterricht gegeben wurde und sich die Schuler vertieft mit deutscher Kultur befassten Er studierte von 1969 bis 1974 in Moskau in der Fachrichtung Okonomische Geographie des Auslands und promovierte uber die Tatigkeit der SMAD an den Hochschulen Ostdeutschlands Ende der siebziger Jahre leistete er seinen Wehrdienst in Deutschland als Militardolmetscher A Nikitin wurde Mitarbeiter des Ministeriums fur Volksbildung und beschaftigte sich dort mit organisatorischen Problemen der internationalen Zusammenarbeit Auf Anregung seines Vaters begann er Unterlagen der SMAD aus der Zeit von 1945 bis 1949 zu studieren Nach Tatigkeit im Archiv der russischen Foderation verstarb er 1996 7 Veroffentlichungen BearbeitenPjotr I Nikitin Zwischen Dogma und gesundem Menschenverstand Wie ich die Universitaten der deutschen Besatzungszone sowjetisierte Erinnerungen des Sektorleiters Hochschulen und Wissenschaft der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland Edition Bildung und Wissenschaft 6 Akademie Verlag Berlin 1997 ISBN 3 05 003174 3 Literatur BearbeitenKurzbiografie Pjotr und Andrej Nikitin in Manfred Heinemann Hrsg Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 1949 Die Sowjetische Besatzungszone Akademie Verlag Berlin 2000 S 75ff ISBN 3 05 002851 3 Jan Foitzik Bearb SMAD Handbuch Oldenbourg Munchen 2009 S 676 ISBN 978 3 486 58696 1 Kurzbiographie Interview mit Pjotr I Nikitin in Manfred Heinemann Hrsg Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 1949 Die Sowjetische Besatzungszone Akademie Verlag Berlin 2000 S 75ff ISBN 3 05 002851 3 Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Heinemann Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 1949 Die Sowjetische Besatzungszone Akademie Verlag Berlin 2000 S 77 ISBN 3 05 002851 3 Manfred Heinemann Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 1949 Die Sowjetische Besatzungszone Akademie Verlag Berlin 2000 S 76 ISBN 3 05 002851 3 Manfred Heinemann Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 1949 Die Sowjetische Besatzungszone Akademie Verlag Berlin 2000 S 81 ISBN 3 05 002851 3 Pjotr I Nikitin Zwischen Dogma und gesundem Menschenverstand Wie ich die Universitaten der deutschen Besatzungszone sowjetisierte Erinnerungen des Sektorleiters Hochschulen und Wissenschaft der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland Edition Bildung und Wissenschaft 6 Akademie Verlag Berlin 1997 S 242ff ISBN 3 05 003174 3 Pjotr I Nikitin Zwischen Dogma und gesundem Menschenverstand Wie ich die Universitaten der deutschen Besatzungszone sowjetisierte Erinnerungen des Sektorleiters Hochschulen und Wissenschaft der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland Edition Bildung und Wissenschaft 6 Akademie Verlag Berlin 1997 S 245 ISBN 3 05 003174 3 Pjotr I Nikitin Zwischen Dogma und gesundem Menschenverstand Wie ich die Universitaten der deutschen Besatzungszone sowjetisierte Erinnerungen des Sektorleiters Hochschulen und Wissenschaft der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland Edition Bildung und Wissenschaft 6 Akademie Verlag Berlin 1997 S 262 ISBN 3 05 003174 3 Manfred Heinemann Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 1949 Die Sowjetische Besatzungszone Akademie Verlag Berlin 2000 S 170 ISBN 3 05 002851 3Weblinks BearbeitenRezension des Buches von NikitinNormdaten Person GND 170542351 lobid OGND AKS LCCN n83829445 VIAF 64830682 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nikitin Pjotr IwanowitschALTERNATIVNAMEN Nikitin Pyotr Ivanovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Offizier und Mitarbeiter der SMADGEBURTSDATUM 1912STERBEDATUM 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pjotr Iwanowitsch Nikitin amp oldid 231944140