Der Philosophenturm, kurz Philoturm oder Philturm, ist das mit 52 Metern höchste Gebäude auf dem Haupt-Campus der Universität Hamburg. Er wurde 1963 im Rahmen des ersten Campusausbaus am Standort Von-Melle-Park zeitgleich u. a. mit dem Auditorium Maximum nach Plänen des Hamburger Hochbauamtes unter Leitung von Paul Seitz errichtet. Im Hörsaal D befindet sich das Thermopylae-Triptychon des österreichischen Malers Oskar Kokoschka.
In ihm ist ein großer Teil der geisteswissenschaftlichen Institute der Universität untergebracht (Stand: 2008). In den vierzehn Stockwerken befinden sich Seminarräume, Institutssekretariate und Sprechzimmer der Lehrenden. Hier sind auch einzelne Institutsbibliotheken und viele studentische Cafés untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich die Philoturm-Mensa sowie sieben Hörsäle.
Ab 2019 fand eine umfangreiche Sanierung des Philosophenturms statt, welche durch die städtische Sprinkenhof GmbH umgesetzt wurde. Dazu gehörten Brandschutzmaßnahmen, ein Neubau im vorherigen Innenhof der Anlage („Cube“ mit Bibliotheks-Magazin, Arbeitsplätzen und Gemeinschaftsflächen), eine Sanierung der Mensa, Hörsäle, Büroflächen und Austausch der Gebäudetechnik. Es wurde ein weiteres Treppenhaus und ein zusätzlicher Aufzug zur Anbindung der oberen Stockwerke eingerichtet. Zuvor verstreute Teilbibliotheken wurden zu einer barrierefreien Zentralbibliothek über mehrere Stockwerke (2. bis 6. OG) zusammengefasst. Einige Bereiche der 1. und 13. Etage („Museumsgeschosse“) wurden im Sinne des Denkmalschutzes wieder in ihrem Ursprungszustand gebracht. Die Renovierung dauerte zwei Jahre länger als geplant und kostete 115 bis 120 Millionen Euro statt kalkulierten 85 Millionen Euro. Während der Philosophenturm nicht genutzt werden konnte, beherbergte ab dem Wintersemester 2017/2018 das ca. 5 Kilometer entfernte frühere Shell-Hochhaus in der City Nord, Überseering 35, die geisteswissenschaftlichen Institute. Zum Wintersemester 2023/2024 wurde der Lehrbetrieb im Philosophenturm trotz noch andauernder Restarbeiten wieder aufgenommen.
Literatur Bearbeiten
- Ralf Lange: Hamburg – Wiederaufbau und Neuplanung 1943–1963. Langewiesche, Königstein im Taunus 1994, ISBN 3-7845-4610-2.
- Boris Meyn: Der Architekt und Städteplaner Paul Seitz: eine Werkmonographie. Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1996, ISBN 3-923356-73-0.
Weblinks Bearbeiten
- Porträt des Architekten Paul Seitz beim Architekturarchiv der Hamburgischen Architektenkammer
- (Memento vom 5. November 2012 im Internet Archive)
Einzelnachweise Bearbeiten
- Informationen zur Sanierung. In: uni-hamburg.de. Abgerufen am 17. Oktober 2023.
- Sanierter Philosophenturm der Uni offiziell in Betrieb. In: Hamburger Abendblatt. 12. Oktober 2023. Abgerufen am 17. Oktober 2023.
- NDR: Raus aus Philosophenturm, rein in die City Nord. Abgerufen am 25. Mai 2017.
- Larissa Karge: Umzug in die City Nord: Uni räumt den „Philturm“. In: MOPO.de. 12. Januar 2017 (mopo.de [abgerufen am 25. Mai 2017]).
Koordinaten: 53° 34′ 1,9″ N, 9° 59′ 7,6″ O