www.wikidata.de-de.nina.az
Bei der Pfropfcopolymerisation handelt es sich um eine Technik zur Darstellung von Polymeren deren Hauptkette Ausgangspunkt fur weitere Ketten eines anderen Monomertyps bildet So entsteht ein Copolymer an dessen Hauptkette sich kammartig Ketten eines weiteren Monomertyps anschliessen Damit besteht eine weitere Moglichkeit Kunststoffe mit neuen definierten Eigenschaften zu entwickeln Schematische Darstellung eines Pfropfcopolymers Hauptkette Gerustpolymer orange aufgepfropftes Polymer blau Inhaltsverzeichnis 1 Synthese 2 Grafting To 3 Grafting From 4 Via Makromonomere 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksSynthese BearbeitenEs werden im Wesentlichen drei Verfahren angewandt 1 grafting to Eine bereits wachsende Kette addiert sich an das Ruckgrat einer bereits bestehenden 2 grafting from Ausgehend von einem bereits bestehenden Polymer beginnt das Wachstum einer weiteren Kette 3 via Makromonomere also durch die Zusammenfuhrung bereits vorhandener PolymerkettenGrafting To BearbeitenBei dem am haufigsten angewendeten Verfahren wird ein bereits bestehendes Polymer Gammastrahlung ausgesetzt diese erzeugt entlang des Ruckgrates freie radikalische Stellen die dann den Ausgangspunkt fur eine weitere radikalische Polymerisation bilden konnen Auf diese Weise wird beispielsweise der sehr schlagzahe Gummi HIPS high impact Polystyrol durch Polymerisation von Styrol auf eine Polybutadienkette hergestellt Bei einem weiteren Verfahren wird ein bereits bestehendes Polymer und das zu addierende Monomer in einem unpolaren Losungsmittel z B Dichlormethan gelost und mit einer Lewis Saure Coinitiator versetzt Die Lewis Saure entzieht nun dem Polymer an mehreren Stellen Elektronen Die dabei entstehenden positiv geladenen Stellen stellen dann den Ausgangspunkt fur die kationische Polymerisation mit dem Monomer dar 1 Grafting From BearbeitenDiese Technik setzt an der Hauptkette bereits vorhandene Stellen auf die durch eine wachsende Kette angegriffen werden konnen Bei einer anionisch erfolgenden Polymerisation konnen dies beispielsweise elektrophile Gruppen wie durch Phosgen eingebrachte Carbonyl oder auch Nitrilgruppen sein Via Makromonomere BearbeitenBei diesem Verfahren wird ein bereits bestehendes Polymer nachtraglich entlang der Seitenkette funktionalisiert Ein Beispiel ist die Umsetzung eines Polymers mit OH Gruppen entlang des Ruckgrates die sich mit Polymeren mit endstandigen Carbonsaurechloridgruppen zu den jeweiligen Estern umsetzen lassen Ein Vorteil ist dass im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Verfahren sowohl die Angriffspunkte fur die neu wachsenden Ketten als auch die Lange der Seitenketten besser im Vorfeld definiert werden konnen Der Abstand zweier Seitenketten wird auch als Spacer bezeichnet Nachteil ist der technisch und finanziell hohere Aufwand Auf diese Weise lassen sich beispielsweise auch Kammpolymere herstellen Die Pfropfpolymerisation unterliegt den gleichen Gesetzmassigkeiten wie die Copolymerisation Literatur BearbeitenJ M G Cowie Chemie und Physik der synthetischen Polymeren London 1997 ISBN 3 540 67052 1Einzelnachweise Bearbeiten Patentanmeldung EP1382619A3 Pfropfcopolymere deren Herstellung und Verwendung Angemeldet am 11 Juli 2003 veroffentlicht am 8 September 2004 Anmelder BASF AG Erfinder Yvonne Heischkel et al Weblinks BearbeitenHerstellung von HIPS durch Pfropfcopolymerisation englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfropfcopolymerisation amp oldid 228831325