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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Liste der Redaktionsressorts und Themenspektrum Frankfurt Politik Ausland Justiz Feuilleton Frauen Familie Veranderung des Programms nach Neustrukturierung mit Matthias Kierzek als Teilhaber Stellung im Spektrum linksradikaler Periodika Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Der Pflasterstrand Schreibweise ab Februar 1986 PflasterStrand war ein unter diesem Namen von 1976 bis 1990 vierzehntaglich bzw monatlich erscheinendes Frankfurter Stadtmagazin dessen verantwortlicher Redakteur Daniel Cohn Bendit war Hamburger Allee 45 Ehemaliger Sitz der PflasterstrandredaktionBevor es sich Stadtzeitung fur Frankfurt und spater Metropolenmagazin nannte erschien es unter einer Reihe anderer Untertitel die seine kritische politische Ausrichtung ausdrucken sollten beispielsweise Sponti Stadtzeitung Zeitung fur Stadtindianer Zeitung fur Exhibitionisten Zeitung fur Krankfurt Zeitung der Linksradikalen in Frankfurt Zeitung fur eine Welt mit festen Spielregeln und Gags Zentralorkan des Rhein Main Sumpfes Zeitung fur Traumer innen Zeitung fur Bankfurt Zeitung fur Punkfurt Zeitung fur Zankfurt Zeitung fur Schweinfurt Zeitung fur Fluchthelfer Zeitung fur Linksaussen Das herausragende Merkmal des Magazins war jedoch ein 14 taglicher Veranstaltungskalender fur Musik Kino Theater politische kulturelle und Kinderveranstaltungen der damals in dieser zusammenfassenden Form sonst nirgends gedruckt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Professionalisierung 1 3 Wandel nach 1987 2 Kontroversen 2 1 Beitrage mit padosexuellen Inhalten 2 2 Beitrage der Revolutionaren Zellen 3 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Der Pflasterstrand ging aus der Zeitschrift FUZZY Frankfurter Uni Zzeitungs Ynitiative des Frankfurter AStA hervor Die Zeitschrift verstand sich zunachst als Sprachrohr der linken Sponti Szene in Frankfurt am Main Die politische Orientierung wurde durch ihren Titel verdeutlicht der sich auf den Sponti Spruch Unter dem Pflaster liegt der Strand bezieht Der Slogan war allerdings alter und stammte ursprunglich aus dem Mai 1968 in Paris Sous les paves la plage aus dem Umfeld der Situationistischen Internationale Er bezieht sich auf den Sand der sichtbar wird wenn Pflastersteine als Wurfgeschosse aus dem Strassenbelag ausgehoben werden Zu etwa der gleichen Zeit gab es eine anarchistische Zeitschrift namens Unter dem Pflaster liegt der Strand 1974 1985 und einen Film mit dem Titel Unter dem Pflaster ist der Strand von Helma Sanders Brahms 1975 Die Zeitschrift bot jedoch uber die Sponti Szene hinaus einem breiten Spektrum linker Meinungen ein Forum Zentrale Person und Spiritus Rector war Daniel Cohn Bendit In der Nullnummer vom Oktober 1976 wurde die Zielsetzung formuliert E ine Darstellung und Auseinandersetzung eines Spektrums zu werden das von den Makrobioten bis zur Revolutionaren Zelle reicht das unsere Fluchtwunsche und individuellen Schwierigkeiten ebenso aufgreift wie politische Dimensionen die brutale Repression der Polizei ebenso wie die Selbstrepression unter uns Linken 1 Professionalisierung Bearbeiten 1981 erschien im Pflasterstrand der Vorabdruck der deutschen Fassung des Romans Chronik eines angekundigten Todes von Gabriel Garcia Marquez Seit Mitte der 80er Jahre orientierte sich die innenpolitische Redaktion des Pflasterstrands politisch an der Linie des Realo Flugels innerhalb der Grunen den Cohn Bendit und seine ehemaligen Sponti Mitkampfer Joschka Fischer und Thomas Schmid entscheidend mitpragten Parallel dazu gab es journalistische Professionalisierungstendenzen Ab 1982 hatte der Pflasterstrand der bis dahin in erster Linie Beitrage von aussen abdruckte eine feste eigene Redaktion Albert Christian Sellner Pseudonym Emil Nichtsnutz Matthias Horx Paul Planet Georg Dick Trino Gordo Gisela Wulffing Cora Stephan Vita Quell Tatjana Botzat Reinhard Baigger Pseudonym Lei P Edith Kohn Remy Martin Johannes Winter Franz Fruhling Reinhard Mohr Esther Schapira Hartwin Mohrle Joachim Klein Werner W Wille Leidenschaftlich wurde von Seiten der linken Anwalte Mike Knoss Wilhelm Barabas Armin Golzem und Rupert von Plottnitz gefochten nicht zuletzt gegen die RAF Ideologie und die Argumentationen vieler Unterstutzerzirkel Das Feuilleton entwickelte sich unter der Ressortleitung von Elisabeth Kiderlen zu einem beachteten Diskursort fur Kultur in dem fast alle die in Frankfurt Debattenbedarf hatten veroffentlichten Kasper Konig Felix Schneider Bernd Feuchtner Heiner Goebbels Jean Trouillet Alexander Gauland Claus Leggewie Carl Hegemann Carolina Bonavita Taygun Nowbary Heipe Weiss Harry Oberlander Heiko Rosner Inga Buhmann Ulrike Kolb Heike Kuhn Marli Feldvoss Cornelia Niemann Gitta Mohrdieck DiWi Dreyse Frank Herterich u v a Im Fruhjahr 1988 wurde Gerd Koenen Redakteur beim Pflasterstrand und fuhrte sich mit einem kritischen Resumee seines fruheren Engagements beim KBW ein Austausch gab es auch mit der taz aus deren Lokalredaktion vor allem Heide Platen Klaus Peter Klingelschmitt und Michael Miersch Beitrage lieferten Walter E Baumann verantwortete das teilweise recht avantgardistische punkige Layout und achtete darauf dass die Politik nicht zu sehr uberhandnahm Standige Autoren kamen aus Frankfurts Frauenszene aus den diversen Zentren Initiativen wie dem Sogenannten linksradikalen Blasorchester Karl Napps Chaostheater aus der Alternativszene der selbstverwalteten Betriebe vom Druckladen bis zum Kino Unter dem Kunstlernamen Brosel veroffentlichte der Comicautor Rotger Feldmann im Oktober 1979 seine ersten Comicstrips Mitte der 1980er Jahre existierte ausserdem fur einige Zeit eine Regionalausgabe Kassel Nordhessen Ab 1986 wurden Cohn Bendits Verlagstatigkeiten mit einem zunachst zinsfreien Kredit uber 260 000 DM aus dem Topf zur Forderung alternativer Betriebe durch die SPD gefuhrte Landesregierung Hessens gefordert um die landes und bundesweite Expansion des Pflasterstrands zu ermoglichen 2 Wandel nach 1987 Bearbeiten 1987 stieg Matthias Kierzek Eigentumer der Fuldaer Verlagsanstalt und Mitgrunder des Eichborn Verlags beim Pflasterstrand ein 3 Neuer Chefredakteur wurde Matthias Horx der antrat den Pflasterstrand in ein modernes Dienstleistungsunternehmen zu verwandeln Das Magazin sollte auch fur diejenigen brauchbar sein die nicht unbedingt in ihrer Jugend Steine gegen die Banken geworfen haben Aus dem 14 taglich erscheinenden Untergrundblatt wurde ein monatliches Hochglanzmagazin das gleichwohl nicht den erwarteten Erfolg erzielte Zunachst stieg die Auflage des neuen Pflasterstrands auf 24 000 sank aber in der Folge wieder erheblich Im August 1990 verkaufte Kierzek den Pflasterstrand an die Presse Verlagsgesellschaft mbH der beiden Verleger Jan Peter Eichhorn und Gerhard Krauss die seit 1982 in Frankfurt das konkurrierende Stadtmagazin Auftritt publizierte Dort entschied man sich im September 1990 beide Monatstitel aufzugeben 4 Die beiden ehemals konkurrierenden Teams entwickelten gemeinsam unter der Leitung der vom Pflasterstrand gekommenen Matthias Horx und Hartwin Mohrle eine neue nun wieder 14 taglich erscheinende Stadtillustrierte die im Oktober 1990 unter dem Titel Journal Frankfurt erstmals erschien und sich sehr schnell zur bis heute fuhrenden Frankfurter Stadtillustrierten entwickelte Kontroversen BearbeitenBeitrage mit padosexuellen Inhalten Bearbeiten Im Pflasterstrand gab es mehrfach Padosexualitat gutheissende oder bewerbende Beitrage exemplarisch werden Artikel Kontaktanzeigen und Inhalte der Deutschen Studien und Arbeitsgemeinschaft Padophilie zwischen 1977 und 1980 genannt 5 Beitrage der Revolutionaren Zellen Bearbeiten Zu einem Eklat kam es als der Pflasterstrand 1978 im Rahmen einer langeren Diskussion uber den untergetauchten Ex Terroristen der Revolutionaren Zellen Hans Joachim Klein eine Erklarung von dessen ehemaliger Organisation unter dem Titel Hunde wollt ihr ewig bellen veroffentlichte Der Vorgang veranlasste die Staatsanwaltschaft die Raume des Pflasterstrands zu durchsuchen und die gesamte Auflage der betreffenden Ausgabe zu beschlagnahmen 1985 erschien ein Interview von Cohn Bendit mit dem damals im Untergrund lebenden Klein Sekundarliteratur BearbeitenStephanie Horn Abschied Vom Kollektiv Der Frankfurter PflasterStrand Brandes amp Apsel Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 925798 40 4 Der Neoanarchismus Renaissance und Entwicklung libertarer Presse in der Bundesrepublik von 1968 bis 1985 In Bernd Drucke Zwischen Schreibtisch und Strassenschlacht Anarchismus und libertare Presse in Ost und Westdeutschland Klemm amp Oelschlager Ulm 1998 ISBN 3 932577 05 1 S 150 ff Weblinks BearbeitenDokumentation der Auseinandersetzung um Hans Joachim Klein im Pflasterstrand mit dem inkriminierten Artikel der Revolutionaren Zellen Hunde wollt ihr ewig bellen 1978 Klein Interview von Daniel Cohn Bendit 1985 Pflasterstrand in der Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus DadA Siehe auch BearbeitenStattzeitungEinzelnachweise Bearbeiten DadA Periodika Dok Nr DA P0000891 Standbein mit Coca In Der Spiegel 32 1986 S 77 78 Pflasterstrand Neuer Teilhaber In Der Spiegel Nr 46 1987 S 293 online Nadja Butefuhr Zwischen Anspruch und Kommerz lokale Alternativpresse 1970 1993 systematische Herleitung und empirische Uberprufung Waxmann Verlag 1995 S 234 f Stephan Klecha Die Grunen zwischen Empathie und Distanz in der Padosexualitatsfrage Anatomie eines Lernprozesses Springer VS Wiesbaden 2017 ISBN 978 3 658 07580 4 S 4 doi 10 1007 978 3 658 07581 1 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pflasterstrand amp oldid 223178489