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Die romisch katholische Pfarrkirche St Pius X steht im Olympischen Dorf in Innsbruck an der Grenze zu Neu Arzl Die Kirche wurde am 25 September 1960 vom Bischof Paulus Rusch dem 1954 heiliggesprochenen Papst Pius X geweiht und steht unter Denkmalschutz Die Kirche von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauform 3 Kreuzweg 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Innsbrucker Stadtteil Neu Arzl erfuhr nach den 1950er Jahren einen hohen Bevolkerungs und Bauzuwachs Die Siedlung verfugte lange Zeit uber eine bescheidene Notkirche doch das Bevolkerungswachstum 1945 rund 900 Einwohner 1960 bereits 2500 forderte den Bau einer Kirche Sie sollte den neuen Mittelpunkt der Siedlung darstellen 1958 gewann der junge Architekt Josef Lackner den ausgeschriebenen Wettbewerb und von 1959 bis 1960 wurde die Kirche erbaut Die vorhandenen Baumittel das eher knappe Budget und die Situation in der katholischen Kirche zu dieser Zeit die religiosen Ansichten wandelten sich und es gab einen grossen Willen zur Veranderung verlangten eine modern gehaltene Kirche welche sich von den typischen Barockkirchen stark unterscheidet Die Aufgabe des Architekten war einen Gottesdienstraum voller Ruhe und Besinnung zu schaffen der dem neuen Raumwollen gerecht wurde ohne dabei einen grossen Materialaufwand betreiben zu mussen Es entstand eine ungewohnte moderne Kirchenform die in der Gemeinde und Bevolkerung durchaus umstritten war Lackner war mit dem Projekt oft heftiger Kritik ausgesetzt doch fand es auch bis heute Unterstutzer Bauform BearbeitenAm Haupteingang steht auf weissem Marmor der Wahlspruch des Namenspatrons Alles in Christus erneuern Marmor gilt als Zeichen des Sakralen Beim Betreten der Kirche durch den Haupteingang fallt der Blick sofort auf den Altar als bestimmendes Element und das grosse Jesuskreuz Direkt hinter dem Kreuz befindet sich das einzige bunte Fenster der Kirche Das Hauptmaterial ist Beton Die Wande sind aus Sichtbeton ebenso die Kassettendecke Es gibt kaum Farben oder Verzierungen Durch die schlichte Gestaltung des Raumes wird das Wesentliche die Religion und das gemeinsame Feiern des Gottesdienstes in den Vordergrund geruckt Gleich einer Brucke die sich uber den Kreuzweg spannt fuhrt der Gang direkt auf den Altar zu Der gesamte Kirchenraum wird von einer halbhohen Mauer umgeben die ihn nach aussen hin abgrenzt und der Gemeinde das Gefuhl von Zusammenhalt gibt Sinnbildlich kommt der Besucher aus dem Alltag uberquert den Taufgang dieser gilt als Symbol fur den Eintritt in die Kirche mit Hilfe einer Brucke und findet sich als Teil einer geschlossenen Gemeinschaft wieder Der Altar besteht aus hochwertigem weissem Marmor und hebt sich optisch vom restlichen Kirchenboden aus Kopfsteinpflaster ab Die Sakristei befindet sich unter dem Altarraum Die Gestaltung des Bodens mit einfachen Pflastersteinen fuhrte zu heftigen Diskussionen mit dem Bischof da dieser mit einem solch unedlen Boden nicht einverstanden war Josef Lackner setzte seine Vorstellung durch doch er musste auch Kompromisse eingehen Er hatte zum Beispiel ursprunglich geplant den Chor hinter dem Altar in eine Senke zu positionieren sodass er nur vom Priester aber nicht von den ubrigen Besuchern gesehen wird Aufgrund der Akustik stellte man den Chor dann aber doch direkt neben den Altar Dem Architekten war der Bezug zur Aussenwelt besonders wichtig Dieses Verbindung zwischen Innen und Aussen versuchte er umzusetzen indem er ein Fensterband komplett um die Kirche herumlaufen liess Auch die abgeschnittenen Ecken geben den Blick auf die Natur frei Diese markante und aussergewohnliche Offnungsform entstand als Josef Lackner dem Pfarrer die fertigen Plane und ein Arbeitsmodell der Kirche vorlegte Doch der Pfarrer war nicht einverstanden mit den Lichtverhaltnissen im Kirchenraum und fand sie zu dunkel Daraufhin schnitt Lackner kurzerhand die Ecken des Modells mit einer Schere ab so entstanden die grossen Eckfenster Die vielen Lampenstabe die erst nachtraglich an der Decke installiert wurden stellen einen Sternenhimmel dar Sie wurden an Stelle der ursprunglich installierten Neonrohren angebracht welche damals jedoch nicht in jeder Kassette der Kassettendecke installiert waren Kreuzweg BearbeitenEinzigartig ist wohl der vom Bildhauer Hans Ladner gestaltete umlaufende Kreuzweg extrem schlicht und reduziert der ohne aufwandige Bilder und Farben auskommt Bei den einzelnen Stationen des Leidensweges sind einfache aber sehr aussagekraftige Symbole in den Beton gemeisselt worden Der Keil der sich in vielen Stationen wiederfindet symbolisiert die pragende Leidenserfahrung im Leben eines Menschen Die abstrakt gestalteten Stationen ermoglichen verschiedene und individuelle Interpretationen Die 12 Station des Kreuzwegs das Jesuskreuz ist eine Betongussplastik Dadurch entsteht eine abstrakte Form Details sind schwer erkennbar das Kreuz wirkt roh und brutal Es steht im Gegensatz zu den detailliert gestalteten traditionellen Kreuzen aus Holz Als der Bischof 1960 die Weihe der Kirche vollziehen sollte scheiterte dieses Ereignis beinahe an dem Kreuz Er weigerte sich die Kirche zu weihen solange das Kreuz uber dem Altar hing Daraufhin wurde das Kreuz abgehangt und durch ein schlichtes Holzkreuz ersetzt Das ursprungliche heute zu sehende Kreuz der St Pius Kirche lag uber 25 Jahre in einem Nebengebaude und wurde erst 1985 an seinem vorgesehenen Platz wieder aufgestellt Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Tirol 1980 Innsbruck Muhlau Neuarzl Kirche zum hl Papst Pius X S 117 Franz Heinz Hye Von der Arzler Inn Au zum olympischen Dorf die Geschichte des jungsten Stadtteiles von Innsbruck In Das Fenster Tiroler Kulturzeitschrift Bd o A Kapitel Die Pfarrkirche von Neu Arzl S 26 f pdf innsbruck gv at dort S 12 Weblinks BearbeitenWebseite der Pfarre St Pius X dibk at Helmut Schiestl Innsbrucks moderne Kirchen Piuskirche Olympisches Dorf In Provinnsbruck at 6 Juli 2014 47 274444444444 11 4385 Koordinaten 47 16 28 N 11 26 18 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Neu Arzl amp oldid 215440664