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Peter Wiben auch Peter Wiebe Peter Wibe Peter Wybe oder Hans Pommerink vor 1531 17 Mai 1545 auf Helgoland war ein deutscher Landsknecht in der Bauernrepublik Dithmarschen ein Pirat und Rauber Er ist eine sagenumwobene Gestalt aus der Geschichte Schleswig Holsteins Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Tod und Hinrichtung 2 Rezeption 3 Quelle 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber Herkunft und Familie Wibens ist nichts uberliefert Er lebte in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts in Meldorf 1531 fuhrte er auf Anordnung der Achtundvierziger bei Brunsbuttel eine 500 Mann starke Miliz Die Truppe hatte den Auftrag einen Einfall des spateren danischen Konigs und damaligen Herrschers eines Teiles von Holstein Christian III ins Dithmarsche abzuwehren Nach einem juristisch verlorenen Erbschaftsstreit musste Wiben um 1539 40 sein Haus verlassen Verbittert wurde er zum erklarten Staatsfeind der Bauernrepublik und versuchte sich zunachst den danischen Truppen Christian III anzuschliessen Als er hier keine Aufnahme fand sammelte er Gefolgsleute um sich und wurde zum Strassenrauber der Dithmarschen terrorisierte Auch Wibens Bruder schloss sich ihm an In den Folgemonaten unternahm er von Holstein aus Raubzuge ins Dithmarsche und brandschatzte ganze Orte Unter anderem legte er Schafstedt in Schutt und Asche Bereits im Herbst 1541 wurde er auf holsteinischem Territorium gefangen genommen und 1542 in Rendsburg vor ein Volksgericht gestellt Das Gericht sprach Wiben frei und verurteilte die Dithmarscher deren Vertreter nicht zum Gerichtstermin erschienen waren Schadensersatz zu leisten und die Kosten des Prozesses zu tragen Eine hohere Instanz das Goding bestatigte sechs Wochen spater das Urteil Wiben wurde zugestanden eine rechtmassige Fehde gegen Dithmarschen zu fuhren da ihm sein Erbanspruch verweigert wurde Die Dithmarscher erkannten das Urteil jedoch weiterhin nicht an So wandte sich Wiben an Kaiser Karl V der 1544 sogar den Fall an den Erzbischof von Bremen Christoph von Braunschweig Luneburg uberstellte Auch dessen Zustandigkeit lehnten die Dithmarscher ab Stattdessen riefen sie das kaiserliche Kammergericht an Auch hier konnte kein abschliessendes Urteil gegen Wiben gefunden werden 1559 holte die politische Realitat die Klager ein Die Bauernrepublik Dithmarschen war in der Letzten Fehde untergegangen die Klage somit hinfallig Tod und Hinrichtung Bearbeiten Peter Wiben erlebte diese juristische Auseinandersetzung die die Dithmarscher vornehmlich gegen Holstein fuhrte nicht mehr Nach seinem Freispruch von 1542 liess er sich unter dem Decknamen Hans Pommerink auf Helgoland nieder und unternahm zusammen mit seinem Bruder und einer 10 kopfigen Bande aus Gefolgsleuten von der Insel aus Raubzuge gegen Orte an der dithmarschischen Kuste Am 17 Mai 1545 sandte die Bauernrepublik eine 100 Mann starke Truppe mit zwei voll ausgerusteten Schiffen unter dem Kommando von Claus Suel nach Helgoland Der Stosstrupp konnte Wiben und dessen Bruder im Kampf uberwaltigen und erschiessen Ihre Leichen wurden nach Heide in Dithmarschen gebracht wo sie unter dem Jubel des Volks enthauptet und geradert wurden Dieser Vorstoss einer Dithmarscher Miliz auf schleswig holsteinisches Territorium war fur Adolf I ein weiterer Grund der Bauernrepublik Dithmarschen 1559 das Ende zu bereiten Nach der Einnahme durch die Holsteiner wurden die Dithmarscher dazu verurteilt den Erben Wibens eine Entschadigung von 6000 Mark zu erstatten zahlbar innerhalb von sechs Jahren Rezeption BearbeitenDetlev von Liliencron veroffentlichte 1909 ein Gedicht uber Peter Wiben 1 Ein 1996 erschienener Roman von Robert Jung mit dem Titel Wiben Peter Der Kohlhaas der Westkuste befasst sich mit dem Leben Wibens 2 Quelle BearbeitenJohann Adolfi Koster Chronik des Landes Dithmarschen Aus der Urschrift herausgegeben von Prof Friedrich Christoph Dahlmann Band 2 Kiel 1827 S 83ff Literatur BearbeitenRudolf Brinkmann Aus dem deutschen Rechtsleben Schilderungen des Rechtsganges und des Kulturzustandes der letzten drei Jahrhunderte auf Grund von Schleswig Holstein Lauenburgischen Akten des kaiserlichen Kammergerichtes E Homann 1862 S 74 ff Andreas Ludwig Jacob Michelsen Sammlung altdithmarscher Rechtsquellen Hammerich Altona 1842 F Konstmann Wiben Peters der Landesfeind Dithmarschens In Die Heimat Bd 6 1896 Heft 1 Januar 1896 S 1 8 Digitalisat und Heft 2 Februar 1896 S 25 30 Digitalisat Otto Opert Bemerkungen zur Geschichte des Wiben Peter In Nordelbingen Beitrage zur Heimatforschung in Schleswig Holstein Hamburg und Lubeck Band 5 Flensburg 1926 S 38ff Einzelnachweise Bearbeiten Detlev von Liliencron Gute Nacht Berlin 1909 S 65 70 Robert Jung Wiben Peter Der Kohlhaas der Westkuste boyens medien de 1996 ISBN 978 3804207806Normdaten Person GND 139105301 lobid OGND AKS VIAF 100413206 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiben PeterALTERNATIVNAMEN Pommerink Hans Wibe Peter Wiebe Peter Wybe PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Landknecht Rauber und PiratGEBURTSDATUM vor 1531STERBEDATUM 17 Mai 1545STERBEORT Helgoland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Wiben amp oldid 232551870