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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Schriftsteller siehe Peter Finch Schriftsteller Frederick Peter Ingle Finch 28 September 1916 in London Grossbritannien 14 Januar 1977 in Los Angeles USA war ein britischer Film und Theaterschauspieler der ab den 1950er Jahren zu einem bei Kritikern wie Publikum geschatzten Filmstar wurde Fur seine Darstellung des verruckten Nachrichtensprechers Howard Beale in Network erhielt er 1977 postum den Oscar Peter Finch bei Dreharbeiten zu Eine Frau kommt an Bord in London 1954 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Jugend und Etablierung als Schauspieler 1 2 Filmkarriere 1 3 Tod Oscar Gewinn und Privates 2 Filmografie 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenJugend und Etablierung als Schauspieler Bearbeiten Peter Finch war das uneheliche Kind von Alicia Gladys Fisher und eines britischen Offiziers seine Mutter war zu dieser Zeit mit dem Chemiker und Bergsteiger George Ingle Finch verheiratet der offiziell die Vaterschaft ubernahm 1 Nach der fruhen Scheidung seiner Eltern wuchs Peter Finch grosstenteils in Frankreich Indien und Australien dem Heimatland seiner Eltern bei Verwandten auf 2 Nach dem Schulabschluss nahm er zahlreiche schlechtbezahlte Gelegenheitsjobs in Sydney an Er beschloss schliesslich Schauspieler zu werden Spater ausserte er dazu Wenn ich sowieso schon pleite war dann konnte ich auch Schauspieler werden 3 Erste Anstellungen fand er in Sketchen innerhalb von Vaudeville Shows 4 Mitte der 1930er Jahre begann Finch auch ernsthaftere Rollen am Theater zu spielen und beim Radio zu arbeiten 1938 gab er in Dad and Dave Come to Town sein Leinwanddebut bei einem Spielfilm Es folgten weitere Rollen im australischen Film allerdings ohne zunachst internationale Aufmerksamkeit zu erregen Er wurde aber dank seiner angenehmen Stimme einer der beliebtesten Schauspieler in Radiohorspielen in Australien 5 6 Von 1941 bis 1945 diente er mit der Australian Imperial Force im Zweiten Weltkrieg teilweise in der Truppenunterhaltung und war zuletzt im Rang des Sergeanten 7 Bei einem seiner Buhnenauftritte kurz nach Kriegsende wurde Finch von Laurence Olivier nach London an das Old Vic Theatre geholt wo Olivier zu dieser Zeit kunstlerischer Leiter war Spater hatte er eine Affare mit Oliviers Frau der Schauspielerin Vivien Leigh 8 In London konnte Finch sich bald in Buhnenrollen einen Namen machen etwa 1949 mit einem mit Standing Ovations gefeierten Auftritt in Daphne Laureola an der Seite von Edith Evans 9 Filmkarriere Bearbeiten Da Finch starkes Lampenfieber hatte konzentrierte er sich aber schon ab den 1950er Jahren vorrangig auf seine bis dato schleppend verlaufende Filmkarriere 10 Seine erste britische Produktion war Eureka Stockade von 1949 allerdings hier noch in einer Nebenrolle Ein Jahr hatte er einen kleineren Auftritt in dem Hollywood Drama The Miniver Story 1952 fand seine Darstellung des Sheriff von Nottingham in Robin Hood und seine tollkuhnen Gesellen einige Aufmerksamkeit Anschliessend folgte eine Reihe von Hauptrollen die ihn Mitte der 1950er Jahre zum Star im britischen Kino beforderten 11 12 Finch spielte unter anderem den Ehemann von Elizabeth Taylor in Elefantenpfad 1954 den Flambeau in Die seltsamen Wege des Pater Brown 1954 den deutschen Kapitan Hans Langsdorff in Panzerschiff Graf Spee 1957 und einen atheistischen Mediziner neben Audrey Hepburn in Geschichte einer Nonne 1959 Seine Darstellung eines australischen Soldaten in dem Film Marsch durch die Holle brachte ihm 1956 seinen ersten British Film Academy Award ein spater erhielt er die Auszeichnung noch drei weitere Male Im Verlaufe der 1960er Jahre gelang es Finch sich zunehmend auch im internationalen Kino als gefragter Charakterdarsteller zu positionieren Auf der Berlinale 1961 wurde er fur seine Darstellung eines privat wie beruflich in der Krise steckenden Politikers in Und morgen alles mit dem Silbernen Baren als bester Darsteller ausgezeichnet Viel Lob erhielt er auch fur seine Darstellung des Oscar Wilde in der Filmbiografie Der Mann mit der grunen Nelke 1960 von Ken Hughes International spielte er in Robert Aldrichs Uberlebensdrama Der Flug des Phonix 1965 den britischen Offizier Harris und in Das rote Zelt 1969 den italienischen General Umberto Nobile Auch in weiteren Filmen war er in Militarrollen zu sehen 1960 probierte sich Finch ausnahmsweise hinter der Kamera als er im semidokumentarischen Stil den Kurzfilm The Day uber das Leben eines Jungen auf der Insel Ibiza drehte Auf Filmfestivals kam The Day gut an doch es sollte seine einzige Regiearbeit bleiben 13 In Grossbritannien zahlte Finch in dieser Zeit zu der Gruppe bereits etablierter Schauspieler die keine Hemmungen hatten mit den innovativen Regisseuren der British New Wave zusammenzuarbeiten 14 Er spielte hier oft intelligente und zuruckhaltende Charaktere beispielsweise einen mit einer jungeren Frau in einer Liebesaffare steckenden Schriftsteller in Desmond Davis Die erste Nacht 1964 und den einsamen Landwirt William Boldwood in John Schlesingers Liebesdrama Die Herrin von Thornhill 1967 basierend auf Thomas Hardys Roman Am grunen Rand der Welt 1971 arbeitete Finch fur das Filmdrama Sunday Bloody Sunday erneut mit Schlesinger zusammen und erhielt dafur seine erste Oscar Nominierung namlich in der Kategorie Bester Hauptdarsteller Er hatte dabei kurz nach Beginn der Dreharbeiten spontan den eigentlich engagierten Ian Bannen ersetzt der sich mit der riskanten Rolle unwohl gefuhlt hatte als schwuler judischen Arzt der seinen jungeren Liebhaber mit einer Frau teilt wurde Finch der wohl erste Filmstar der bei einem schwulen Filmkuss zu sehen war 15 16 Seine nachfolgenden Filmprojekte waren allerdings weniger erfolgreich so auch seine beiden Filme mit Liv Ullmann das spektakular gefloppte Musical Der verlorene Horizont 1973 und der Historienfilm Christina Zwischen Thron und Liebe 1974 Im historischen Kriegsfilm Bequest to the Nation stellte er 1973 den britischen General Horatio Nelson dar Tod Oscar Gewinn und Privates Bearbeiten Kurz vor seinem Tod lief Finch mit einem Fernsehfilm uber die Operation Entebbe in dem er Jitzchak Rabin spielte uber die Bildschirme und befand sich auf einer Werbetour fur seinen neuesten Kinofilm die Mediensatire Network Am 14 Januar 1977 starb Finch im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt den er in der Lobby des Beverly Hills Hotels erlitten hatte 17 Wenige Monate spater wurde er fur seine Darstellung des verruckt gewordenen Fernsehmoderators Howard Beale in Network mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet der Preis wurde von seiner Witwe Eletha Finch entgegengenommen Finch und Heath Ledger sind die bisher einzigen Schauspieler die den Oscar postum erhielten Die Szenen in denen Finchs Figur dem Fernsehpublikum seine Weisheiten predigt zahlen zu den bekanntesten des Klassikers Network ebenso bekannt wurde das von ihm gesprochene Filmzitat I m mad as hell and i can t take it anymore Peter Finch war dreimal verheiratet und hat vier Kinder Von 1943 bis zur Scheidung 1959 mit der Balletttanzerin Tamara Tchinarova Finch 1919 2017 ein Kind von 1959 bis 1965 mit der Schauspielerin Yolande Turner 1935 2003 zwei Kinder und von 1973 bis zu seinem Tod mit Eletha Barrett Finch ein Kind 18 Der Geschaftsmann und Filmproduzent Charles Finch 1962 ist sein Sohn Biografien und Nachrufe beschrieben den Menschen Finch als Frauenhelden und relativ starken Trinker 19 aber auch als freundlich und gebildet 20 Peter Finch ist auf dem Hollywood Forever Cemetery bestattet 21 Filmografie Bearbeiten1935 The Magic Shoes Kurzfilm 1938 Dad and Dave Come to Town 1939 Mr Chedworth Steps Out 1941 The Power and the Glory 1943 These Stars Are Mine Kurzfilm 1943 South West Pacific Kurzfilm 1944 The Rats of Tobruk 1946 A Son Is Born 1948 Red Sky at Morning 1949 Goldgraber Eureka Stockade 1949 Train of Events 1950 The Wooden Horse 1950 Ihr Geheimnis The Miniver Story 1951 Captain Carvallo Fernsehfilm 1952 Robin Hood und seine tollkuhnen Gesellen The Story of Robin Hood and His Merrie Men 1953 The Story of Gilbert and Sullivan 1953 Das Herz aller Dinge The Heart of the Matter 1954 Elefantenpfad Elephant Walk 1954 Die seltsamen Wege des Pater Brown Father Brown 1955 Der schwarze Prinz The Dark Avenger 1955 Eine Frau kommt an Bord Passage Home 1955 Make Me an Offer 1955 Josephine und die Manner Josephine and Men 1955 Simon und Laura Simon and Laura 1956 Marsch durch die Holle A Town Like Alice 1956 Panzerschiff Graf Spee The Battle of the River Plate 1957 Kostbare Burde The Shiralee 1957 Die Farm der Verfluchten Robbery Under Arms 1957 Der Mann im Feuer Windom s Way 1959 Operation Amsterdam 1959 Geschichte einer Nonne The Nun s Story 1959 Die Abenteuer des David Balfour Kidnapped 1960 The Day Kurzfilm als Regisseur Produzent und Drehbuchautor 1960 Der Mann mit der grunen Nelke The Trials of Oscar Wilde 1961 Jenseits des Ruwenzori The Sins of Rachel Cade 1961 Und morgen alles No Love for Johnnie 1962 Das Geheimnis der grunen Droge I Thank a Fool 1963 Begierde an schattigen Tagen In the Cool of the Day 1964 Schlafzimmerstreit The Pumpkin Eater 1964 Die erste Nacht Girl with Green Eyes 1964 Die erste Fahrt zum Mond First Men in the Moon Cameo Auftritt 1965 Der Flug des Phonix The Flight of the Phoenix 1966 Judith 1966 Halb elf in einer Sommernacht 10 30 P M Summer 1966 Die Morder stehen Schlange Murderer s Row Cameo Auftritt 1967 Come Spy with Me Cameo Auftritt 1967 Die Herrin von Thornhill Far from the Madding Crowd 1968 Grosse Luge Lylah Clare The Legend of Lylah Clare 1969 Das rote Zelt Krasnaya palatka 1969 The Greatest Mother of Them All Kurzfilm 1971 Sunday Bloody Sunday 1972 Amok Something to Hide 1973 Der verlorene Horizont Lost Horizon 1973 Die Nelson Affare Bequest to the Nation 1973 England Made Me 1974 Christina Zwischen Thron und Liebe The Abdication 1976 Network 1977 die keine Gnade kennen Raid on Entebbe Auszeichnungen Auswahl BearbeitenOscar 1972 Nominierung als Bester Hauptdarsteller fur Sunday Bloody Sunday 1977 Oscar als Bester Hauptdarsteller fur NetworkGolden Globe Award 1972 Nominierung als Bester Hauptdarsteller Drama fur Sunday Bloody Sunday 1977 Golden Globe Award als Bester Hauptdarsteller Drama fur NetworkLiteratur BearbeitenTrader Faulkner PETER FINCH A BIOGRAPHY Paperback Pan Macmillan 1980 Elaine Dundy Finch Bloody Finch The Life of Peter Finch Hardcover Holt Rinehart amp Winston 1980Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peter Finch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Finch in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten I M Britain Finch Frederick George Peter 1916 1977 In Australian Dictionary of Biography National Centre of Biography Australian National University Canberra edu au abgerufen am 28 Oktober 2021 Peter Finch Biography Movie Highlights and Photos Abgerufen am 28 Oktober 2021 englisch Murray Illson Peter Finch Is Dead on Coast at 60 In The New York Times 15 Januar 1977 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 28 Oktober 2021 Peter Finch Biography Movie Highlights and Photos Abgerufen am 28 Oktober 2021 englisch Peter Finch Biography Movie Highlights and Photos Abgerufen am 28 Oktober 2021 englisch I M Britain Finch Frederick George Peter 1916 1977 In Australian Dictionary of Biography National Centre of Biography Australian National University Canberra edu au abgerufen am 28 Oktober 2021 I M Britain Finch Frederick George Peter 1916 1977 In Australian Dictionary of Biography National Centre of Biography Australian National University Canberra edu au abgerufen am 28 Oktober 2021 Maria Carter What Laurence Olivier Wrote to Vivien Leigh Before Her Death Is So Sad 31 August 2017 abgerufen am 28 Oktober 2021 amerikanisches Englisch Murray Illson Peter Finch Is Dead on Coast at 60 In The New York Times 15 Januar 1977 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 28 Oktober 2021 Peter Finch Abgerufen am 28 Oktober 2021 BFI Screenonline Finch Peter 1916 1977 Biography Abgerufen am 28 Oktober 2021 Peter Finch Biography Movie Highlights and Photos Abgerufen am 28 Oktober 2021 englisch I M Britain Finch Frederick George Peter 1916 1977 In Australian Dictionary of Biography National Centre of Biography Australian National University Canberra edu au abgerufen am 28 Oktober 2021 Acting Styles of the British New Wave Images The International Journal of European Film Performing Arts and Audiovisual Communication Abgerufen am 28 Oktober 2021 Christopher Reed The kiss in the closet In The Globe and Mail 27 November 2002 theglobeandmail com abgerufen am 28 Oktober 2021 EmanuelLevy Hollywood First Gay Kiss Schlesinger s Sunday Bloody Sunday Starring Peter Finch Glenda Jackson and Murray Head as the Guy they Both Love Emanuel Levy Abgerufen am 28 Oktober 2021 amerikanisches Englisch Actor Peter Finch 60 Starring in Network Dies In Washington Post ISSN 0190 8286 washingtonpost com abgerufen am 28 Oktober 2021 Eletha Finch Abgerufen am 28 Oktober 2021 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