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Das Peller Modell ist das alteste datierbare Schiffsmodell in Deutschland Ebenso sind der Modellbauer und die erste Restaurierung datierbar und der Restaurator namentlich bekannt Durch diese Datierbarkeit ist dieses Modell fur die Schifffahrtsgeschichte von besonderer Bedeutung Das Schiffsmodell in der Ausstellung Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Name 2 Beschreibung 3 Literatur 4 WeblinksHerkunft und Name BearbeitenUber die Herkunft kann nur aus den Hinweisen am Modell selbst geschlossen werden Am augenfalligsten sind die bemalten Segel Auf dem Grossbramsegel wurde mit gleicher Handschrift eine chronologische Auflistung von Renovierungen mit Name und Jahr angegeben Herrmann Severin fecit A 1603 Michael Kuchel renovt A 1715 Ulrich Eggman renovt A 1822 Georg Ullrich Frieser Kaufman in Nurnberg als Bezizer J C Heimer pinzt Sowohl von Severin als auch von Kuchel sind keine weiteren Angaben bekannt In Lubeck sind um 1600 Familienmitglieder mit dem Namen Severin bekannt aber nur mit den Vornamen Anton Heinrich und Peter Es waren Familien von Schiffern und Kaufleuten Woher der Schreiber diese einzelnen Informationen erhielt ist unbekannt Es wird vermutet dass im Rumpfinneren bei der letzten Restaurierung ein Papier gefunden wurde auf dem sich die einzelnen Restauratoren und der Erbauer mit Namen und Jahr verewigten Bei vergleichbaren Fallen ist vom Erbauer oft noch ein Segensspruch oder der Anlass notiert Moglicherweise sind diese Informationen aber verloren gegangen Neben den Segeln sind die Schichtungen der Bemalung am Rumpf uber die Herkunft aufschlussreich Der Name Peller Modell kommt vom Wappen auf dem Oberspiegel am Heck des Modells Dort wurde das so genannte kleine Wappen der Familie Peller uber das ursprunglich dort angebrachte Lubecker Stadtwappen aufgetragen Schiffe dieser Zeit fuhrten meist eine bildliche Version des Schiffsnamens am Heck Deshalb wurde das Modell nach diesem Wappen benannt Die mogliche Herkunft aus Lubeck bezeugt das Grossmarssegel und ein Flaggenrest Als eines der alten am Modell erhaltenen Segel zeigt es den Lubecker Doppelkopfadler mit rot weissem Brustschild Dasselbe Motiv ist auch auf dem Flaggenrest zu erkennen Der erste gesicherte Ort und Zeitpunkt ist mit 1822 Nurnberg Um das Jahr 1870 wurde es dann beim Antiquar Pickert aus Nurnberg durch das Germanische Nationalmuseum gekauft Seitdem wird es im Museum aufbewahrt und wurde 1968 im Altonaer Museum restauriert Beschreibung BearbeitenDer Rumpf des Modells zeigt neben den typischen Details eines kleinen Dreimasters um 1600 auch Elemente des Zeitraums um 1820 Besonders Teile der Takelage und die Figuren an Deck stammen aus dieser Zeit Der Rumpf wurde aus einem einzelnen Block eines Hartholzes gefertigt Die mittlere Halfte wurde sehr sorgfaltig bis zum Unterdeck ausgehohlt an den jeweiligen Enden aber grober gefertigt Deshalb ist die einzelne Decksaufteilung im Rumpf nicht eindeutig Sicher hat es eine komplett gedeckte Batterie vielleicht ein Orlopdeck mit abgesenkter Konstabelskammer achtern erkennbar Daruber ist das Oberdeck das die Kuhl zwischen dem Halbdeck und Backdeck bildet Unter der Back und unter dem Halbdeck sind weitere Geschutze platziert Auf dem Halbdeck ist noch eine Hutte und daruber sind noch zwei Bogen fur einen Wetterschutz erkennbar Am Achterschiff befindet sich eine offene Seitengalerie Das gerade Galion wird von einer myhthologisch christlichen Darstellung eines Pelikan bekront Die Takelage ist in vielen Teilen noch original Hinzugefugt wurde wohl der Grossmast der wahrscheinlich nach Holzwurmbefall ersetzt werden musste Auch die Grossrah ist wohl eine spatere Erneuerung Dagegen wurde der Papageienstock ersatzlos entfernt Wahrend die Rundholzer noch in grossen Teilen original sind sieht es beim Tauwerk anders aus Die aus so genanntem Silberdrath und Bindfaden bestehenden Teile sind sicherlich erst im 19 Jahrhundert hinzugekommen Vielleicht bei der Restaurierung 1822 Aber das stehende Gut von Fock und Grossmast ist alter aber sicher nicht mehr original Auch die Segel haben ihren ursprunglichen Standort verandert So konnte das heute als Fock angeschlagene Segel fruher das Grossmarssegel gewesen sein Und das heutige Grossmarssegel die fruhere Fock Das Besan ist ganz verschwunden Von der ursprunglichen Besegelung sind noch das Vormarssegel das Kreuzmarssegel die Fock das Segel am Standort des Besans und das Vorbramsegel vorhanden Eine Besonderheit sind die Bemalungen der Segel auf Vor und Ruckseite Folgende Darstellungen sind zu sehen doppelkopfiger Reichsadler Lubecker Wappen die oben zitierten Renovierungsdaten Portrat eines unbekannten Mannes Pelikan Lowe Meerjungfrau Seepferd Sonne Halbmond Portrat des G U Frieser und Merkur Literatur BearbeitenWerner Jaeger Das Peller Modell von 1603 Geschichte Beschreibung und Aufmass des Modells mit Rekonstruktion der Takelage VEB Hinstorff Verlag Rostock 1973 Weblinks BearbeitenDatenblatt im Objektkatalog des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peller Modell amp oldid 228942177