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Die Paulikirche auch St Pauli Kirche war ein evangelischer Kirchenbau in Chemnitz Das wesentlich altere im Jahr 1875 umfassend umgebaute Gotteshaus wurde im Zweiten Weltkrieg beschadigt und 1961 gesprengt Paulikirche 1913 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte und Gestalt 3 Jungere Zeit und Gegenwart 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenPapst Innozenz VIII stimmte am 14 April 1485 der Stiftung eines Franziskanerklosters in Chemnitz zu So zogen am 9 September 1485 16 Bruder vom Barfusserorden in ihr Haus in Chemnitz ein das ab 1481 errichtet worden war Neben den Raumlichkeiten der Monche gab es eine Hallenkirche mit Chor einen Wirtschaftshof etwas Gartenland und einen kleinen Friedhof auf dem Gelande Die Monche gewannen mit ihrem Arbeitseifer und Lebensstil Sympathie bei der Burgerschaft und viele Wohlhabende und Innungen traten der Laienbruderschaft bei Bei der zweiten Visitation zur Reformation gab es am 12 April 1540 zwischen den Visitatoren und den Franziskanermonchen Auseinandersetzungen Der Abt Thilo Werner und seine Monche verweigerten sich Luthers neuer Glaubenslehre verliessen ihr Kloster in Chemnitz und zogen in das Kloster in Halle an der Saale Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden die Gebaude auf dem Klostergelande zerstort Geschichte und Gestalt BearbeitenZwischen 1750 und 1756 entstand auf dem wusten Klostergelande die Neue Johanniskirche zur Entlastung der Kirche am Johannisfriedhof an der Zschopauer Strasse Am 25 August 1750 war Grundsteinlegung am 31 Oktober 1756 Kirchweihe Baumeister waren der Architekt Johann Gottlieb Ohndorff aus Freiberg sowie J M Mende und Ch Hosel beide aus Chemnitz Das schmucklose Gebaude mit hohen Fenstern war ein rechteckiger barocker Neubau mit neun Jochen und hatte keinen Kirchturm Als dessen Westwand nutzen die Baumeister das mittelalterliche Mauerwerk der Stadtbefestigung Das Kirchenschiff war ein heller Saal mit doppelgeschossigen Emporen und bot 1 600 Menschen Platz Zu den Besonderheiten zahlten die Skulpturarbeiten des Altars und die Silbermann Orgel Von 1813 bis 1815 wurde sie als Lazarett genutzt 1875 teilte sich die Vorstadt Kirchgemeinde aufgrund stark gestiegener Mitgliedszahlen Das Gotteshaus am Getreidemarkt wurde zur Pfarrkirche fur das Kassberg Viertel und erhielt den Namen des Apostels Paulus Der Kirchenbau wurde umfassend renoviert und 1887 der 61 Meter hohe im Stil des Neorenaissance gestaltete Kirchturm mit Glockenstuhl errichtet Auch ersetzte eine Jehmlich Orgel die Silbermann Orgel Der Raum verfugte uber mehr als 1 800 Sitzplatze 1890 wurden farbige Kirchenfenster angeschafft 1892 ein Deckengemalde erschaffen sowie die Kirche innen und aussen neu gestrichen 1905 entstand nach dem Entwurf von Stadtbaurat Mobius eine neobarocke Brauthalle die dort aufgestellte Paulus Statue schuf Bildhauer Konig Ab 1930 erfolgten Umbauarbeiten Jungere Zeit und Gegenwart BearbeitenKurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs am 5 Marz 1945 brannte die Kirche ausgelost von Bomben Treffern aus Fur die Kirchgemeinde war nach Kriegsende der Wiederaufbau ihres Gotteshauses das grosse Ziel Die Ruine wurde gesichert und enttrummert der Turm wieder hergestellt Die Umfassungsmauern wurden instand gesetzt und fur den Aufbau eines neuen Dachstuhls vorbereitet 1951 brachte die Kirchengemeinde 60 000 Mark auf renovierte den Kirchturm und liess einen Dachstuhl mit Schieferdach bauen 1957 wurde der Wiederaufbau beschlossen und vorbereitet im Innenraum sollte ein kirchliches Veranstaltungszentrum entstehen Jedoch gab es zeitgleich sozialistische Architektur Plane zur Neugestaltung des Stadtzentrums in Karl Marx Stadt so der Name fur Chemnitz ab 1953 ohne die aus SED Sicht storende Paulikirche Die politischen Machthaber setzten ihren Willen durch Am 27 Februar 1961 informierte das Stadtbauamt Karl Marx Stadt die Kirchgemeinde die Stadt habe entschieden dass das Kirchen Grundstuck fur den Bau von achtgeschossigen Wohnblocken in Anspruch genommen werden solle Gegen das sogenannte Aufbaugesetz war im selbst so definierten Arbeiter und Bauern Staat kein juristischer Widerspruch zulassig Der Vollstandigkeit halber wurde von der Stadtverwaltung zugleich die Grundstucks Enteignung vorgenommen ruckwirkend zum 1 Januar 1961 Am 15 Marz 1961 wurde die St Pauli Kirche gesprengt und dem Erdboden gleichgemacht Auf ihrer Grundflache entstanden ein DDR Wohnblock und ein Parkplatz 1 Siehe auch BearbeitenJohanniskirche Chemnitz Kirchensprengungen in der SBZ und in der DDR 1947 1987 Lukaskirche ChemnitzLiteratur BearbeitenEvangelisch lutherischer Kirchenbezirk Chemnitz Hrsg Chemnitz Kirchen Kapellen Synagoge Chemnitzer Verlag Chemnitz 2009Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Paulikirche Chemnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www altes chemnitz de chemnitz paulikirche htm https www chemnitz de chemnitz de unsere stadt geschichte geschichte entdecken pforte paulikirche html http www chemnitzer friedenstag de 2005 pauli html http www chemnitzer friedenstag de 2005 kloster html Freihaus https kirchensprengung de kirchensprengung chemnitz Holger Zurch Verlorene Kirche in Chemnitz die St Pauli Kirche In Leipziger Internet Zeitung 28 November 2021 abgerufen am 28 April 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Holger Zurch Verlorene Kirche in Chemnitz die St Pauli Kirche In Leipziger Internet Zeitung 28 November 2021 abgerufen am 28 April 2022 50 832705 12 915636 Koordinaten 50 49 57 7 N 12 54 56 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paulikirche Chemnitz amp oldid 232311846