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Ein Pasteur oder Pasteurisierer veraltet auch Pasteutisierungsapparat ist eine Vorrichtung die sich den von Louis Pasteur entdeckten und nach ihm benannten Effekt der Haltbarkeitsmachung von Getranken oder Speisen zunutze macht Sie werden auch als Warmer bezeichnet denn sie erwarmen das zu pasteurisierende Gut fur kurze Zeit Es gibt unterschiedliche Klassifizierungen von Pasteuern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliches 2 Produktpasteure 3 Behalterpasteure 4 Unterarten von Pasteuren je nach Gebrauch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichtliches BearbeitenPasteutisierungsapparate wurden bald nach ihrer Erfindung dazu genutzt durch infizierte Kuhe auf die Rohmilch ubertragenen Tuberkulosebakterien und andere Keime abzutoten um zu verhindern dass sich insbesondere Sauglinge oder Schulkinder durch den Verzehr der Milch infizieren Wie diese Apparate konzipiert waren wurde beispielsweise 1903 im Jahresbericht der Pharmacie beschrieben der vom Deutschen Apothekerverein herausgegeben wurde Der Apparat besteht aus einem kupfernen etwa 200 l Milch fassenden Kessel welcher in einem Wasserbade hangt aber vom Wasser selbst nicht beruhrt wird Sein ausbalanzierter sic Deckel tragt ein Thermometer und einen Ruhrer welcher durch einen Gewichtsmotor getrieben wird und ausserdem sind im Deckel zwei Durchluftungs Offnungen vorhanden Das Wasserbad wird mit abgewogenem Holzquantum angeheizt der Motor in Bewegung gesetzt und bald hat sich die Milch auf die verlangten 68 C erwarmt worauf dann die Feuerung abgestellt wird Das Warmereservoir des Wasserbades ist so zu bemessen dass die Temperatur der Milch etwa zwei Stunden lang gut konstant bleibt unter bestandiger Wirkung des Ruhrers Zuletzt lasst man die Milch rasch uber einen Oberflachenkuhler laufen von hier gelangt sie mit ca 6 bis 4 C 1 Als wichtige Voraussetzungen fur den Erfolg der Vernichtung von krankheitserzeugenden Mikroorganismen wurden auf dem Weltkongress fur Milchwirtschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1923 folgende Faktoren benannt Erhitzung auf nicht weniger als 145 F Haltung der Temperatur auf nicht unter als 145 F wahrend nicht weniger als 30 Minuten Abkuhlung der Milch auf 50 F oder weniger sofort nach der HaltezeitZugleich wurde davor gewarnt dass sogenannte Pasteutisierungsapparate die diese Vorgaben nicht einhalten ein ernsthaftes Risiko fur die Gesundheit der Bevolkerung darstellen Daher wurde gefordert dass derartige Apparate die nicht uber geeignete Bottiche zur Einhaltung der Temperatur uber den Mindestzeitraum verfugten per Gesetz verboten werden sollten 2 Auf dieser Erkenntnis wurden fur den Hausgebrauch einfache Einkochtopfe entwickelt in denen zum einen Behalter sterilisiert und zum anderen Vorrate Safte Obst Gemuse Pilze oder Fleischgerichte durch Einkochen haltbar gemacht werden konnten Produktpasteure BearbeitenHierbei wird das Produkt selbst direkt erhitzt z B wird Milch mittels Rohrenwarmetauscher oder Plattenwarmetauscher direkt erhitzt und auf diese Weise haltbar gemacht Die Abfullung des Produkts in die Behalter Schlauchbeutel Flaschen findet erst nach der Pasteurisierung statt Behalterpasteure BearbeitenHierbei wird das Gut zunachst in die Behalter meistens Flaschen abgefullt Dabei sind die Maschinen meistens nur lange Tunnel in denen z B Bierflaschen bereits mit Bier gefullt und verschlossen mit Wasser bespritzt werden wahrend sie auf einem Transportband durch die Maschine gefahren werden Auf diese Weise wird der Inhalt hier das Bier fur eine bestimmte Zeit auf eine hohere Temperatur gebracht bis die geforderte Pasteurisiertemperatur erreicht wird Unterarten von Pasteuren je nach Gebrauch BearbeitenElektro Pasteur das Gerat wird elektrisch beheizt Gas oder Ol Pasteur Gas oder Ol wird zum Erhitzen verwendet Plattenpasteur ein Gerat das uber einen Plattenwarmeaustauscher verfugt Geeignet beispielsweise fur die Warmebehandlung von Milch Roheiern Margarine Bier Wein oder Saften Rohrenpasteur ein Gerat das uber einen Rohrenwarmetauscher Rohr in Rohr Warmetauscher verfugt Dabei werden das zu pasteurisierende Gut und die Heizflussigkeit gemeinsam durch ein Doppelrohr gefuhrt Tunnelpasteur oder Tunnel Pasteurisierer ein Tunnel durch den das bereits abgefullte und verschlossene Gut Getranke Konserven geleitet und mit Wasser bespritzt oder besprenkelt wird 3 So lassen sich auch Kohlensaurehaltige Produkte Pasteurisieren Literatur BearbeitenHeinrich Schonfeld A Westerink Schaeffer Die Herstellung von Margarine In Chemie und Technologie der Fette und Fettprodukte Band 2 Verarbeitung und Anwendung der Fette Springer Verlag Wien 1937 S 739 823 hier S 787 doi 10 1007 978 3 7091 5412 0 books google de Nachdruck darin Der Plattenpasteur Weblinks BearbeitenGerate zum Pasteurisieren obstwein technik euEinzelnachweise Bearbeiten Ein praktischer Pasteutisierungsapparat fur Kindermilch In Jahresbericht uber die Fortschritte der Pharmacognosie Pharmacie und 38 Jahrgang 1903 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1905 S 146 147 Textarchiv Internet Archive Samuel M Heulings Temperaturhaltende Bottiche fur den Pasteurisierungsprozess In United States Department of Agriculture Hrsg Welt Kongress fur Milchwirtschaft 1923 Auszug New York 1923 Abstract No 198 Textarchiv Internet Archive Patentanmeldung WO2007101455A2 Tunnelpasteur Angemeldet am 14 Juni 2006 veroffentlicht am 13 September 2007 Anmelder Sanders Hansen AS Krones Group et Al Erfinder Jorgen Tage Nielsen Kim Christian Dalum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pasteur Maschine amp oldid 233531828