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Unter einem Pass von englisch pass Durchgang Ubergang und franzosisch passer uberschreiten Durchgang Durchlass 1 versteht man im Fussball das Zuspiel des Balls auch Vorlage genannt an einen Spieler der eigenen Mannschaft Passe werden gespielt um die ballfuhrende Mannschaft dem Ziel des Spiels ein Tor zu erzielen naher zu bringen Die Absicht kann zum Beispiel sein in eine gunstige Torschuss Position zu kommen dem gegnerischen Tor naher zu kommen Raumgewinn mit der eigenen Mannschaft im Ballbesitz zu bleiben Ballsicherung Zweikampfe mit gegnerischen Spielern zu vermeiden Pass als Alternative zum Dribbling den Gegner mude zu spielen usw In einer abweichenden Bedeutung und in Kurzform wird als Pass auch der Spielerpass bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Grundlegendes zum Passspiel 1 1 Erfolgskriterien fur das Passspiel 1 2 Timing beim Passspiel 1 3 Schusstechniken fur das Passspiel 2 Varianten von Passen 3 Sonstige Pass Begriffe 4 Beschrankende Regeln 5 Statistisches zum Passspiel 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrundlegendes zum Passspiel BearbeitenDas Passspiel ist ein wesentliches Element der Taktik im Fussballspiel Vom rechtzeitigen Timing genauen Prazision und richtig temperierten scharf dezent Zuspiel hangt der Erfolg einer Fussballmannschaft ganz entscheidend ab Mit der Vielfalt von Moglichkeiten flach hoch scharf weich mit ohne Effet uberraschend ansignalisiert kann der versierte Spieler nahezu jede Spielsituation losen 2 Erfolgskriterien fur das Passspiel Bearbeiten Zu einem erfolgreichen Passspiel gehoren u a 2 Zeitpunkt Richtung und Art des Zuspiels bestimmt der anzuspielende Mitspieler nicht der Mann am Ball Spiel ohne Ball Der Laufweg bestimmt den Pass 3 Passe abwechslungsreich spielen Steil quer flach hoch nach vorne hinten Passen immer wenn moglich Dribbling nur wenn notig Abspiel und Ballannahme moglichst im Lauf das heisst Abspiel vor nicht auf den Spieler Zuspiel moglichst auf das Schussbein des MitspielersAls statistische Kennzahl fur die Spielstarke von Spielern oder Mannschaften wurde im Jahr 2016 das Packing vorgestellt eine Methode mit der im Wesentlichen die Effektivitat von Passen gemessen wird Timing beim Passspiel Bearbeiten nbsp Das Timing beim Passspiel besonders wichtigFur das Passspiel ist neben der Passgenauigkeit das Timing von hochster Bedeutung Besonders der Passgeber muss dazu mehrere Faktoren berucksichtigen Aus seiner und der aktuellen Position des Anzuspielenden und etwaiger Gegenspieler sowie deren potenziellem Laufweg muss er den richtigen Abspielzeitpunkt und winkel inkl evtl Kurveneffekt wahlen und den Ball mit der geeigneten Schusstechnik und starke bestimmt die Ballgeschwindigkeit so spielen dass dieser den eigenen Mitspieler zum richtigen Zeitpunkt erreicht bzw umgekehrt Weitere Faktoren sind z B die Bodenbeschaffenheit 2 Nasse Ebenheit und Tiefe Rasenhohe die Windverhaltnisse die Schnelligkeit der beteiligten Spieler und Gegner etwaige Abseitspositionen etc Erfahrene Spieler beherrschen dies intuitiv und erkennen sich ergebende Passmoglichkeiten fruhzeitig nbsp Pass gelb zwei Spieler Blau Rot kampfen um den BallBeispiele siehe Grafik Bei einem Diagonalpass wird der Passgeber meist von einem Gegenspieler angegriffen der auch versucht das Abspiel zu verhindern Den ggf nach Finte evtl mit Rechtsdrall durch Schuss mit rechtem Aussenspann oder linkem Innenspann abgespielten Ball kann der Abwehrspieler nicht mehr erreichen zeitlich etwas spater aber der Mitspieler Ein Sturmer nutzt die Schrecksekunde seines Verteidigers um in Richtung Tor zu sturmen Sein kleiner Vorsprung genugt seinem Mitspieler einen scharfen Querpass zu spielen den der Verteidiger nicht mehr erreicht kurze Zeit spater aber der Sturmer Hundekurve Ein Ball in der Grafik gelb wird in den Strafraum gespielt Zwei Spieler gleich schnell aber schneller als der Ball versuchen ihn abzufangen Wahrend Rot seinen Lauf auf den Ball ausrichtet schatzt Blau den Weg des Balls ab Blau ist wegen der kurzeren Strecke nicht nur schneller sondern befindet sich gegenuber Rot in einer besseren Schussposition Der Ball lauft auf Blau zu und von Rot weg Schusstechniken fur das Passspiel Bearbeiten Hauptartikel Schuss Fussball Im Fussball gibt es fur das Passspiel im Wesentlichen die folgenden Schuss Varianten 4 Innenseitstoss Der Innenseitstoss wird mit der breiten Innenseite des Fusses gespielt Dieser Stoss wird fur das Passspiel am haufigsten angewendet Er ist nicht besonders hart aber uber kurze und mittlere Distanzen sehr prazise Aussenseitstoss Beim Aussenseitstoss wird der Ball mit der breiten Aussenseite des Fusses gespielt Da er wenig Vorbereitung braucht kann er schnell und uberraschend eingesetzt werden Dieser Stoss eignet sich fur kurze Distanzen Innenspannstoss Beim Innenspannstoss wird der Ball mit dem Innenspann gespielt Dieser Stoss ist ideal fur die prazise Uberbruckung weiter Entfernungen Aussenspannstoss Beim Aussenspannstoss wird der Ball mit dem Aussenspann gespielt Diese Form erfordert uberdurchschnittliche technische Fahigkeiten um den Ball prazise uber eine weite Distanz zum Mitspieler abspielen zu konnen Meist erhalt der Ball dabei eine als Kurve nach aussen verlaufende Flugbahn und einen Effet Hackenstoss Der Ball wird mit der Hacke gespielt und vor allem fur uberraschende Kurzpasse in den Rucken der aktuellen Spielrichtung verwendet Vollspannstoss Der Vollspannstoss wird mit dem Fussspann gespielt und vor allem fur harte Schusse selten fur genaue Passe verwendet Bei der Picke auch Spitze oder Spitz genannt handelt sich um eine unkonventionelle Schusstechnik mit der Spitze des Fusses die von versierten Sportlern meist nur in Sondersituationen z B wenn es nicht anders geht angewendet wird Wenn diese Schusstechnik nicht beherrscht wird kann der Ball unkontrolliert abspringen beschleunigen oder eine falsche Richtung erhalten Der Kopfstoss Kopfball ist kein Passspiel im engeren Sinne aber eine im Fussball erlaubte Moglichkeit den Ball mit dem Kopf zu einem Mitspieler weiterzuleiten oder fur einen Torabschluss zu nutzen Varianten von Passen BearbeitenDie allgemeine Form des Zuspiels ohne besondere Technik oder Situationen wird in der Regel einfach nur Pass genannt der Ausdruck einfacher Pass wird selten benutzt Spezielle Bezeichnungen fur Passvarianten leiten sich aus Kriterien Sachverhalten ab die hauptsachlich die Situation und die Ausfuhrung des Passes betreffen Deshalb sind die nachfolgend beschriebenen Passbezeichnungen nicht disjunkt bzw nicht als Alternativen zu verstehen sondern lediglich Typisierungen So kann z B ein Pass gleichzeitig ein Diagonalpass und ein Langpass sein Doppelpasse werden haufig als direkter Pass und Kurzpass gespielt Art der Weiterleitung Direkter Pass Der Ball wird ohne Verzogerung also mit nur einer Ballberuhrung zu einem Mitspieler weitergespielt Umgangssprachlich wird direktes Passspiel als one touch bezeichnet Indirekter Pass Dieser Begriff bedeutet das Gegenteil von direkter Pass Dabei stoppt der Spieler den Ball vor dem Weiter Passen zum nachsten Spieler Der Begriff wird selten benutzt Mit dem Pass uberwundene Distanz Kurzpass Der Ball wird schnell zu einem der am nachsten positionierten Mitspieler gespielt Haufig werden Kurzpasse mehrfach hintereinander und auf engem Raum gespielt Kurzpasskombination Langer Pass Unter einem langen Pass Steilpass Steilvorlage versteht man im Fussball eine Ballabgabe uber eine lange Distanz z B uber mehr als 20 Meter Da auch ein langer Pass scharf kurvenahnlich und dementsprechend unvorhersehbar flankenahnlich geschossen werden kann hangt es von der Position des den Pass spielenden Spielers im Moment der Ballabgabe ab ob es sich nur um einen langen Pass oder schon um einen Flanke die im weiteren Sinn auch zu den Passvarianten gehort handelt Richtung des Abspiels Pass in die Spitze Der Ball wird moglichst gerade nach vorne gespielt Sofern durch einen Steilpass mehrere Gegenspieler vor ihrem Tor uberwunden werden und der den Ball annehmende Mitspieler dadurch zu einer sehr guten Torchance kommt spricht man auch von einem todlichen Pass In Fussball Sportreportagen wird dies haufig auch Zuspiel in die Schnittstelle durch eine Lucke der gegnerischen Verteidigungslinie genannt Querpass Beim Querpass wird der Ball in die Breite des Spielfelds parallel zur Grundlinie gespielt Gegensatz zu Steilpass Spiel in die Tiefe und Diagonalpass Diagonalpass Der Ball wird schrag nach vorne gespielt oder auch schrag nach hinten wo es der Abwehrspieler haufig nicht erwartet Ein Ruckpass in wortlichem Sinn ist das Zuruckspielen des Balls nach hinten Uberwiegend wird jedoch nur das Zuruckspielen zum Torwart Ruckpass genannt Hohe des Zuspiels Flachpass Der Ball wird flach gespielt so dass er direkt uber die Spielflache rollt oder knapp daruber fliegt Solche Passe sind leichter zu kontrollieren direkte oder Kurzpasse sind meist Flachpasse Mit hohen Passen Flugballen wird der Mitspieler uber eine hohere Flugbahn des Balls angespielt Flanken sind besondere Flugballe Ende des Passwegs Steilpass Der Steilpass auch Steilvorlage genannt ist ein Pass in den freien Raum Er ist im Fussball ein Zuspiel in den antizipierten Laufweg eines eigenen Spielers haufig um gegnerische Spieler oder die ganze Abwehr zu uberlaufen Er erfordert bei der Ballannahme haufig hochstes Lauftempo Sind der Zeitpunkt des Abspiels und das Starten des angespielten Spielers nicht exakt aufeinander abgestimmt kommt es oft zu einer Abseitsstellung Pass in den Fuss als Begriff selten benutzt Mit dem Pass wird der Mitspieler direkt und meist stehend angespielt Pass in den Rucken Ein Zuspiel das nicht exakt in den Laufweg des eigenen Spielers gespielt wird sondern hinter diesem ankommt Ist meist ein Fehlpass Spezielle Ausfuhrungstechnik nbsp Normaler Doppelpass und Wandspiel Doppelpass Ein Doppelpass ist eine besonders im Fussball angewendete Spielweise bei der zwei Mitspieler sich mehrfach den Ball meistens schnell und direkt zuspielen Sie kann angewendet werden um einen gegnerischen Spieler effektiv und schnell zu umgehen Dabei spielt der ballfuhrende Spieler A einen Mitspieler B an und lauft sofort in eine Position weiter in der ihm der Ball direkt wieder zugespielt werden kann Oft wendet sich der Abwehrspieler nach dem ersten Pass dem neuen Ballbesitzer B zu wodurch A es leichter hat sich freizulaufen der Pass zuruck zu A uberrascht ihn Der Doppelpass wird haufig zum schnellen Aufbau eines Konters angewendet Gutes Timing beim Abspiel und prazises Anspielen des Mitspielers sind Voraussetzung fur erfolgreiche Doppelpasse Eine Variante des Doppelpasses ist das Wandspiel das meist vor der gegnerischen Abwehrreihe angewendet wird Wahrend beim normalen Doppelpass der Ball von Spieler A zum seitlich positionierten Spieler B und danach wieder in den Lauf von Spieler A gespielt wird spielt beim Wandspiel der Spieler A den Ball in die Spitze sein dort positionierter Mitspieler B spielt diesen nachdem er ggf dem Ball entgegengeht und sich dadurch von einem hinter ihm stehenden Verteidiger lost zum sich seitlich absetzenden Spieler A zuruck der dadurch den ihn angreifenden Abwehrspieler umgeht Sonstige Pass Begriffe BearbeitenNeben den klassischen Pass Begriffen siehe oben sind in erweitertem Sinn alle Varianten von Zuspiel des Balles ein Pass Dazu gehoren zum Beispiel Schusse wie der Anstoss der Abstoss und der Abschlag Eckstosse und Freistosse Auch nicht mit dem Fuss ausgefuhrte Einwurfe und Kopfballe 2 sind Zuspiel und somit Passe Keine Passe weil kein Zuspiel vorliegt sind zum Beispiel Strafstoss direkter Torschuss oder bewusstes Spiel ins Seitenaus oder Toraus Passkombination oder auch kurz Kombination bezeichnet ein mehrfach wiederholtes Passspiel bei dem die Gegenspieler keine Ballkontrolle bekommen Siehe auch Tiki Taka das von spanischen Mannschaften erfolgreich praktizierte offensive Kurzpassspiel Traumpass Ein mit hochster Prazision und bestmoglichem Timing gespielter Pass haufig durch die gegnerische Abwehrreihe todlicher Pass Ahnlich dem Traumpass Ein Steilpass moglichst im letzten Moment gespielt bevor sich der Passnehmer im Abseits befindet Somit befinden sich zwischen diesem Spieler und dem Torwart keine Gegenspieler mehr Dadurch erhohte Erfolgschance bei Torschussen Das Zuspiel ist somit gefahrlich todlich Fehlpass Bei einem Fehlpass misslingt das Anspiel Der Ball ist fur den Mitspieler nicht erreichbar geht z B ins Aus oder fuhrt fur die gegnerische Mannschaft zum Ballbesitz Letzter Pass Nicht erfolgreich abgeschlossene Spielzuge werden haufig mit der letzte Pass kam nicht an oder ahnlich kommentiert Bedeutung Er wurde nicht gespielt oder war ein Fehlpass No Look Pass Passe bei denen sich der angespielte Mitspieler nicht im Sichtfeld des Passgebers befindet bezeichnet man im Neudeutschen als No Look Passe Bandenspiel Im Hallenfussball kann der ballfuhrende Spieler sich den Ball selbst zupassen indem er die Seiten oder die Kopfbande in einem geeigneten Winkel anspielt und der Ball dadurch in seinen eigenen Laufweg springt in der Regel unter Umgehung eines gegnerischen Spielers Stanglpass In Osterreich werden flache Querpasse in der Offensive nicht als Flanken sondern als Stanglpasse bezeichnet Schalker Kreisel In den 1920er Jahren vom FC Schalke 04 praktiziertes Kurzpassspiel Beschrankende Regeln BearbeitenDie Fussballregeln beschreiben Situationen in denen das Zuspiel Beschrankungen unterworfen ist Abseitsregel Steht ein angespielter Mitspieler im Abseits so erhalt die gegnerische Mannschaft einen indirekten Freistoss zugesprochen Ruckpass zum Torwart Bei kontrolliertem Ruckpass mit dem Fuss zum Torwart darf dieser den Ball nicht mit den Handen aufnehmen andernfalls wird der gegnerischen Mannschaft ein indirekter Freistoss zugesprochen Das Zuruckspielen mit dem Kopf oder der Brust ist dagegen erlaubt Details siehe Ruckpassregel Fruher durfte nach Abstoss der Ball erst ausserhalb des 16 Meter Raums angenommen werden Seit der Saison 2019 20 gilt eine neue Abstossregel die es Mannschaften nun erlaubt einen Abstoss auch innerhalb des Strafraums anzunehmen Zugleich darf die gegnerische Mannschaft diesen erst mit dem Pass des Torhuters betreten Statistisches zum Passspiel BearbeitenEine Analyse eines Sportwissenschaftlers ergab dass 50 aller Tore im Fussball nach einem Passspiel Vorlage zu einem in der Nahe des gegnerischen Tores postierten Mitspielers erzielt werden 30 aus Standardsituationen und 20 nach Flanken Siehe auch BearbeitenFlanke Bananenflanke EffetWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Pass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Diagonalpass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Doppelpass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Fehlpass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Stanglpass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Steilpass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Traumpass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Duden Herkunftsworterbuch Etymologie der deutschen Sprache ISBN 3 411 20907 0 a b c d Gerhard Bauer Fussball perfekt BLV Verlagsgemeinschaft Munchen 1978 Geflugeltes Wort in Sportreportagen z B beim EM Finalspiel 2012 Spanien Italien Endre Benedek Fussballtraining mit Kindern 1 Auflage Sportverlag Berlin Berlin 1987 ISBN 3 328 00199 9 S 72 75 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pass Fussballtaktik amp oldid 221135543