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Auf dem Panair do Brasil Flug 026 Flugnummer PB026 kam es am 20 August 1962 zum Flugunfall einer Douglas DC 8 33 der brasilianischen Fluggesellschaft Panair do Brasil Die Maschine mit der ein Flug von Buenos Aires nach London durchgefuhrt werden sollte verungluckte nach einem abgebrochenen Start am Flughafen Rio de Janeiro Galeao Bei dem Unfall kamen 14 Menschen ums Leben 1 Panair do Brasil Flug 026Eine Douglas DC 8 33 in Pan Am Ausfuhrung ahnlich der UnfallmaschineUnfall ZusammenfassungUnfallart Abkommen von der Startbahn nach StartabbruchOrt Guanabara Bucht Rio de Janeiro Brasilien 1960 BrasilienDatum 20 August 1962Todesopfer 15Uberlebende 90LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten Douglas DC 8 33Betreiber Brasilien 1960 Panair do BrasilKennzeichen Brasilien 1960 PP PDTName Bandeirante Bras CubasAbflughafen Flughafen Buenos Aires Argentinien Argentinien1 Zwischenlandung Flughafen Rio de Janeiro Galeao Brasilien 1960 Brasilien2 Zwischenlandung Flughafen Lissabon Portugal Portugal3 Zwischenlandung Flughafen Paris Orly Frankreich FrankreichZielflughafen Flughafen London Heathrow Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichPassagiere 94Besatzung 11Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug 2 Besatzung 3 Unfallhergang 4 Rettungsaktion 5 Unfallursache 6 EinzelnachweiseFlugzeug BearbeitenBei der verungluckten Maschine handelte es sich um eine eineinhalb Jahre alte Douglas DC 8 33 die von der Pan American World Airways bestellt und mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N820PA zugelassen und auf den Namen Clipper Morning Star getauft wurde Die Maschine wurde schliesslich noch vor Inbetriebnahme im Marz 1961 an die Pan Am Tochtergesellschaft Panair do Brasil ausgeliefert 2 Die Maschine trug die Werksnummer 45273 es handelte sich um die 121 Douglas DC 8 aus laufender Produktion Die DC 8 war mit vier Triebwerken des Typs Pratt amp Whitney JT4A ausgestattet Sie wurde mit dem Luftfahrzeugkennzeichen PP PDT zugelassen und erhielt den Taufnamen Bandeirante Bras Cubas Die Douglas DC 8 wurden bei der Panair do Brasil auf Transatlantikflugen nach Europa eingesetzt und ersetzten in dieser Funktion die Douglas DC 7 3 Besatzung BearbeitenEs befand sich eine 11 kopfige Besatzung an Bord bestehend aus Kapitan Erstem Offizier Flugingenieur und 8 Flugbegleiterinnen Unfallhergang BearbeitenDer Flug sollte von Buenos Aires uber Rio de Janeiro nach London fuhren ein weiterer Zwischenstopp in Lissabon war geplant Der erste Abschnitt des Fluges von Buenos Aires nach Rio de Janeiro verlief ohne besondere Vorkommnisse Vor dem Weiterflug stieg eine neue Cockpitbesatzung zu 1 Der Startlauf begann um 23 03 Uhr Ortszeit nachdem die Maschine die Freigabe zum Start von der Bahn 14 erhalten hatte Das Flugzeug beschleunigte ganz normal es gab keine Auffalligkeiten Der Kapitan ausserte spater dass er wahrend des Beschleunigens bei einer Geschwindigkeit von 100 bis 135 Knoten ca 185 250 km h also der Entscheidungsgeschwindigkeit feststellte dass sich die Steuersaule zu weit hinten befand und druckte sie nach vorne Zu diesem Zeitpunkt liess der Erste Offizier die Steuersaule los was dem ublichen Verfahren bei Erreichen der Entscheidungsgeschwindigkeit entsprach Als das Flugzeug eine Geschwindigkeit von 148 Knoten ca 274 km h also die Abhebegeschwindigkeit erreichte zog der Kapitan die Steuersaule zum Abheben zu sich worauf das Flugzeug jedoch nicht reagierte woraufhin er sie wieder nach vorne druckte Der Flugdatenschreiber zeichnete diese Manover nicht auf stattdessen wird vermutet dass die Besatzung bereits bei 132 Knoten ca 244 km h einen verfruhten Startversuch unternommen hat Schliesslich zogen 14 Sekunden nach Erreichen der Entscheidungsgeschwindigkeit beide Piloten ihre Steuersaulen nach hinten Da der Kapitan zu diesem Zeitpunkt bereits den Schub reduziert hatte hob sich die Flugzeugnase nicht Laut Flugdatenschreiber wurden zudem funf Sekunden vor dem Vermindern des Schubes die Bremsen betatigt Erste Spuren einer Bremsung liessen sich 2300 Meter von der Startbahnschwelle entfernt erkennen 1 Als der Kapitan erkannte dass er die Maschine nicht mehr auf dem verbliebenen Stuck der Startbahn zum Stehen bringen konnte lenkte er die DC 8 nach rechts und nahm den Schub komplett zuruck Deutliche und durchgezogene Bremsspuren waren ab einer Entfernung von 2600 Metern von der Startbahnschwelle zu erkennen Die Bremsen wurden betatigt nicht jedoch die Schubumkehr Der Erste Offizier gab vollen Schub um die Maschine mit der Schubumkehr weiter abzubremsen und versuchte die Storklappen zu aktivieren was ihm jedoch nicht gelang da er den Knopf durch das starke Rutteln nach dem Uberschiessen der Startbahn nicht mehr erreichen konnte Der rechte Flugel neigte sich wobei die Triebwerke uber den Boden schliffen Die linksseitigen Fahrwerksrader verfingen sich im Sand hinter der Startbahn wobei auch die Triebwerke der linken Seite den Boden beruhrten Bei den Bodenkontakten rissen die Strahlverdichter und Umkehrschaufeln der Triebwerke ab woraufhin die Maschine durch den Schub wieder beschleunigt wurde Die Maschine durchbrach mit hoher Geschwindigkeit die Flughafenumzaunung und uberschoss die dahinter liegende Schnellstrasse wobei die beiden Triebwerke und Fahrwerksrader auf der linken Seite abbrachen Die Maschine sturzte schliesslich 50 Meter vom Ufer ins Meer 1 Rettungsaktion BearbeitenNach dem Aufprall trieb die Maschine 100 weitere Meter vom Ufer ab und sank schliesslich in einer Tiefe von 8 Metern in der Guanabara Bucht Da die automatische Notfallbeleuchtung ihren Dienst versagte war das treibende Wrack unbeleuchtet Eine Flugbegleiterin nutzte eine Taschenlampe um den Weg zum Notausgang auszuleuchten Die Menschen an Bord waren in der Dunkelheit desorientiert und gerieten in Panik Die Passagiere konnten die Maschine nicht durch die Haupttur verlassen weil diese sich zum Meer hin geoffnet hatte 1 Die Ausgange wurden geoffnet und die meisten Passagiere verliessen die Maschine zur Steuerbordseite Der Umstand dass sich die Ausstiege im mittleren Bereich der Maschine befanden beeintrachtigte die Evakuierung zumal sich eine betrachtliche Anzahl an Passagieren an Bord der Maschine befand Die Cockpitbesatzung verliess die Maschine durch die Cockpitfenster 1 Die Evakuierung verlief allgemein chaotisch Da den Passagieren bei der Evakuierung keine Anweisungen gegeben wurden verliessen die meisten die Maschine ohne vorher Schwimmwesten angelegt zu haben Obwohl die Maschine mit sechs Rettungsbooten ausgestattet war wurde keines davon verwendet Nachdem die Maschine innerhalb von 25 Minuten 100 Meter weit abgetrieben war versank sie schliesslich in der Guanabara Bucht Von den 105 Insassen der Maschine starben 14 Passagiere und eine Flugbegleiterin 1 nbsp Detailfoto Hohenrudersakala einer Embraer E170Unfallursache BearbeitenBei der Untersuchung des Unfalls stellten die Ermittler fest dass der Startabbruch bei einer Geschwindigkeit von 175 Knoten ca 324 km h erfolgte nachdem die Maschine nicht rotierte Dass die Flugzeugnase am Boden blieb war einer falschen Hohenflosseneinstellung geschuldet die von einem Winkel von 3 Grad und damit einer nach oben ausgerichteten Flugzeugnase auf 1 75 Grad ausgerichtet wurde Die Ermittler merkten an dass neben der hohen Rollgeschwindigkeit das verzogerte Einleiten des Startabbruchs durch den Kapitan sowie das Nichtbefolgen der Standardprozeduren fur solche Situationen zu dem Unfall beigetragen habe 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Unfallbericht PP PDT Aviation Safety Network englisch abgerufen am 28 Marz 2019 Betriebsgeschichte PP PDT Planespotters abgerufen am 28 Marz 2019 Flugzeugflotte der Panair Aviacao Comercial net Portugiesisch abgerufen am 28 Marz 2019 22 832065 43 234445 Koordinaten 22 49 55 4 S 43 14 4 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panair do Brasil Flug 026 amp oldid 237105754