www.wikidata.de-de.nina.az
Pan Am Flug 160 Flugnummer PA160 Funkrufzeichen CLIPPER 160 war ein Linienfrachtflug der Pan American World Airways vom 3 November 1973 von New York City nach Frankfurt am Main mit einem geplanten Zwischenstopp in Glasgow Auf dem Flug verungluckte die eingesetzte Boeing 707 321C N458PA die wegen Rauchentwicklung im Cockpit zum Logan International Airport umgekehrt war Im Endanflug schlug die Maschine neben der Landebahn auf dabei kamen alle drei Insassen ums Leben Pan Am Flug 160Eine baugleiche Boeing 707 321C der Pan AmUnfall ZusammenfassungUnfallart Kontrollverlust im Endandflug zu einer NotlandungOrt Logan International Airport Boston Massachusetts Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDatum 3 November 1973Todesopfer 3Uberlebende 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten Boeing 707 321CBetreiber Vereinigte Staaten Pan American World AirwaysKennzeichen Vereinigte Staaten N458PAName Clipper TitianAbflughafen John F Kennedy International Airport New York Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenZwischenlandung Glasgow Prestwick Airport Schottland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichZielflughafen Flughafen Frankfurt Main Deutschland Bundesrepublik BR DeutschlandPassagiere 0Besatzung 3Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug 2 Besatzung 3 Unfallhergang 4 Ursache 5 QuellenFlugzeug BearbeitenBei der verungluckten Maschine handelte es sich um eine Boeing 707 321C die 1967 im Werk von Boeing auf dem Boeing Field im US Bundesstaat Washington als die 640 Boeing 707 aus laufender Produktion mit der Werksnummer 19368 endmontiert wurde und zum Zeitpunkt des Unfalls sechs Jahre alt war Der Erstflug der Maschine erfolgte am 27 Oktober 1967 am 7 November 1967 wurde sie an die Pan Am ausgeliefert wo sie mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N458PA in Betrieb ging Die Maschine erhielt den Taufnamen Clipper Titian Das vierstrahlige Langstrecken Schmalrumpfflugzeug war mit vier Mantelstromtriebwerken des Typs Pratt amp Whitney JT3D 3B ausgestattet Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine 24 537 Betriebsstunden absolviert Besatzung BearbeitenAn Bord der Maschine befand sich lediglich eine dreikopfige Besatzung bestehend aus einem Flugkapitan einem Ersten Offizier und einem Flugingenieur Der 53 jahrige Flugkapitan John J Zammett arbeitete seit dem 1 Mai 1951 fur die Pan American World Airways Seit dem 2 Februar 1965 wurde er auf der Boeing 707 ausgebildet Am 14 September 1967 wurde er zum Kapitan zertifiziert Zammett verfugte uber 16 477 Stunden Flugerfahrung von denen er 5 824 Flugstunden im Cockpit der Boeing 707 absolviert hatte In seinem medizinischen Prufbericht vom 6 August 1973 war lediglich die Pflicht zum Tragen einer Brille wahrend der Erfullung seines Dienstes als Pilot vorgeschrieben Der 34 jahrige Erste Offizier Gene W Ritter war am 14 Februar 1966 durch die Pan American World Airways eingestellt worden Auf der Boeing 707 war er ab dem 11 April 1966 ausgebildet worden und erhielt seine Musterberechtigung fur diesen Flugzeugtyp am 7 Juli 1969 Er verfugte uber 3 843 Stunden Flugerfahrung die er allesamt in der Boeing 707 absolviert hatte Der 37 jahrige Flugingenieur Davis Melvin hatte sein Arbeitsverhaltnis mit der Pan American World Airways am 5 Juni 1967 begonnen Er wurde seit dem 2 Februar 1968 als Erster Offizier auf der Boeing 707 ausgebildet Am 21 August 1970 wurde er als Flugingenieur fur diesen Flugzeugtyp zertifiziert Melvin hatte 7 261 Dienststunden abgeleistet davon 3 260 Stunden im Cockpit der Boeing 707 Unfallhergang BearbeitenDie Maschine startete um 08 25 Uhr in New York Die Maschine hatte 24 000 kg Fracht geladen davon 6 967 kg Chemikalien Nach dem Abflug wurde die Maschine zum Steigflug auf FL330 auf Kurs gebracht Um 08 44 Uhr wurde die Freigabe geandert und angewiesen FL310 als endgultige Reiseflughohe beizubehalten Die Besatzung meldete das Erreichen dieser Flughohe um 08 50 Uhr Als sich die Maschine gegen 09 04 Uhr 100 Meilen ostlich von Montreal Kanada dem VORTAC von Sherbrooke naherte teilte die Besatzung der Betreiberzentrale der Fluggesellschaft Pan American Operations PANOP in New York City mit dass sich im elektrischen Abteil Lower 41 der Maschine Rauch angesammelt habe und der Flug daher nach Boston ausweichen werde Um 09 08 Uhr teilte die Besatzung der Flugsicherung in Montreal Centre mit dass sie sich auf FL310 befand und nach New York zuruckkehren wolle Die Flugsicherung in Montreal erteilte der Besatzung eine Freigabe zum Flug einer Rechtskurve auf einen Kurs von 180 Grad Um 09 10 Uhr teilte die Besatzung der PANOP mit dass sie nach New York zuruckkehren werde da der Rauch hier etwas dichter zu werden schien Um 09 11 Uhr teilte die Besatzung der PANOP mit dass sie nach Boston umkehren da dieser Rauch zu dick wird Obwohl die Besatzung keine Luftnotlage erklart hatte wurde die Boeing auf ihrem Flug nach Boston von der Flugsicherung mit Vorrang vor anderen Maschinen behandelt Die Flugsicherung in Boston hatte bis 09 26 30 Uhr entsprechende Freigaben zum Sinkflug bis auf 2 000 Fuss erteilt damit der Kraftstoff der Maschine in niedrigeren Flughohen schneller verbrannt werden konnte Um 09 29 Uhr erkundigte sich die Besatzung bei der Flugsicherung in Boston nach der Flugentfernung zum Flughafen und teilte mit dass das Distance Measuring Equipment nicht zu funktionieren scheine Die Flugsicherung in Boston antwortete dass die Maschine gerade die Pease Air Force Base passierte und sich etwa 40 bis 45 Meilen nordwestlich von Boston befand Die erste Kommunikation zwischen der Maschine und dem Lotsen der Anflugkontrolle erfolgte um 09 31 21 Uhr Die Piloten wurden angewiesen direkt auf Boston zuzufliegen und eine Flughohe von 2 000 Fuss zu halten Der Lotse fragte ob die Piloten Luftnotlage erklaren wollten was diese jedoch verneinten Sie baten um eine Freigabe zur Landung auf Landebahn 33 welche bald darauf genehmigt wurde Der Kapitan wies die ubrigen Besatzungsmitglieder an alles abzuschalten was nicht gebraucht wird Um 09 34 20 Uhr erkundigte sich der Lotse nach dem angezeigten Kurs auf dem Radiokompass wobei die Besatzung antwortete dass dieser 205 Grad anzeige Auf die Anfrage ob die Besatzung die Vektoren fur Landebahn 33 wunsche antworteten die Piloten dass sie so schnell wie moglich landen wollten Um 09 35 46 Uhr wies der Fluglotse die Besatzung an sich zu melden sobald diese den Flughafen in Sicht habe Der Funkspruch blieb unbeantwortet Um 09 37 04 Uhr richtete der Lotse erneut einen Funkspruch an die Maschine in dem er den Piloten mitteilte dass ihr Transponder gerade ausgefallen war Er wies sie an Landebahn 33L anzufliegen und die Funkfrequenz beizubehalten Auch auf diesen Funkspruch folgte keine Antwort Nachdem die Auftriebshilfen und Storklappen zur Geschwindigkeitsreduzierung ausgefahren worden waren naherte sich die Maschine der Landebahn 33L Der Gierdampfer wurde durch das unkoordinierte Ausfuhren von Notfallmassnahmen zu fruh ausser Betrieb gesetzt was es extrem erschwerte die Maschine bei niedrigen Geschwindigkeiten zu steuern Die Piloten verloren schliesslich die Kontrolle uber die Maschine welche mit der Flugzeugnase voraus etwa 80 Meter neben der Landebahn 33 aufschlug Die Maschine wurde bei dem Aufprall vollig zerstort alle drei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben Ursache BearbeitenDas National Transportation Safety Board NTSB ubernahm nach dem Absturz die Ermittlungen Als Unfallursache gaben die Ermittler das Vorhandensein von Rauch im Cockpit an Der Rauch habe sich kontinuierlich und unkontrolliert entwickelt und zu einer Notsituation gefuhrt welche schliesslich zum Verlust der Kontrolle uber das Flugzeug wahrend des Endanflugs fuhrte als die Besatzung durch unkoordiniertes Handeln den Gierdampfer zu einem Zeitpunkt deaktivierte als sich die Storklappen und Auftriebshilfen in einer fur eine solche Handlung unpassenden Position befanden Die Ermittler stellten ferner fest dass der dichte Rauch im Cockpit die Sicht und die Fahigkeit der Flugbesatzung im Notfall effektiv zu agieren ernsthaft beeintrachtigt hatte Die Quelle der Rauchentwicklung konnte nicht eindeutig identifiziert werden Die Ermittler waren der Ansicht dass es im Flug zu einer spontanen chemischen Reaktion zwischen austretender Saure welche nicht ordnungsgemass verpackt und verstaut worden war und einer schadhaften Verpackung welche Sagemehl enthielt gekommen war Ein beitragender Faktor sei die generelle Nichteinhaltung geltender Vorschriften fur den Transport gefahrlicher Stoffe gewesen die sich aus der Komplexitat der Vorschriften der branchenweiten Unkenntnis der Vorschriften den uberlappenden Gerichtsbarkeiten und der Unzulanglichkeit der staatlichen Uberwachung ergab Quellen BearbeitenUnfallbericht B707 321C N458PA Aviation Safety Network Abschlussbericht des National Transportation Safety Board Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pan Am Flug 160 amp oldid 225022866