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Otto Kynast 1892 in Namslau Schlesien 1963 in Quakenbruck war ein deutscher Unternehmer und Fahrradfabrikant Logo der Kynast AGInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Kynast war Sohn von Anna und Eduard Kynast In Namslau betrieb er bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs ein florierendes Eisenwarengeschaft mit mehreren Mitarbeitern Er nahm an beiden Weltkriegen als Waffenmeister teil Otto Kynast fluchtete mit seiner Familie von Schlesien Richtung Westen Als Heimatvertriebener liess sich Otto Kynast nach dem Zweiten Weltkrieg in Badbergen bei Quakenbruck nieder wo er ein Haushalts und Eisenwarengeschaft eroffnete 1950 erfand er die Rahmenluftpumpe worauf er in die Fahrradproduktion einstieg und 1951 zusammen mit seinem Sohn Werner die Otto Kynast oHG grundete Die Gesellschaft nahm ihre Produktion von Fahrradern in einer 15 mal 55 Meter grossen Flugmotorenhalle des ehemaligen Fliegerhorsts Quakenbruck auf Es handelte sich um den ersten grosseren metallverarbeitenden Betrieb in der Region Rahmen und Lenker zahlten zur Eigenproduktion alle anderen Teile wurden bis zur Errichtung eines eigenen Werkzeugbaus 1956 zur Montage des kompletten Fahrrads zugekauft Schon fruhzeitig wurde Fliessbandarbeit und Gruppenakkord erfolgreich eingefuhrt Das Unternehmen wahlte als einen Vertriebsweg den im Nachkriegsdeutschland revolutionaren Versandhandel wodurch es rasch uberregional bekannt wurde Im August 1956 lief das 100 000ste Fahrrad vom Band 1960 nach diversen Erweiterungsbauten die inzwischen den neuen Quakenbrucker Stadtteil Merschland heute Neustadt genannt dominierten entschlossen sich die Unternehmer zur zusatzlichen Produktionsaufnahme von Camping und Gartenmobeln Als 1963 Otto Kynast als Seniorchef verstarb blieb das Unternehmen durch seinen Sohn Werner und seinen Enkel Hanns Kynast in Familienbesitz Es hatte sich mit uber 1 000 Mitarbeitern zum grossten Arbeitgeber Quakenbrucks und der Region entwickelt 1966 wurde die Fertigung von Prazisionsstahlrohren aufgenommen Am 21 August 1968 vernichtete ein Grossbrand das gesamte Lager und Teile der Produktion der Wiederaufbau erfolgte noch im selben Jahr 1 Als vierte Produktgruppe wurden 1970 Rasenmaher und Gartenpflegegerate aufgenommen und 1974 mit der Produktion von Mofas und Mopeds begonnen Mit eigenem Rohrwerk Pulverbeschichtung und Galvanik hatte die Firma eine sehr grosse Fertigungstiefe nbsp Bonanzarad Otto Kynast GmbH amp Co KG Quakenbruck 1970Bis 1984 waren 15 Millionen Fahrrader verkauft Die Gesamtproduktionsflache betrug 130 000 Quadratmeter und es wurden 1 600 Mitarbeiter beschaftigt Das Unternehmen firmierte mittlerweile als Otto Kynast GmbH amp Co KG mit einem Tochterunternehmen der Europa Stahlrohr GmbH amp Co 1992 erfolgte die Umwandlung in Kynast AG Hatte der Export in diesen Jahren noch bis zu 38 Prozent betragen brach er in der Folgezeit dramatisch ein Auch der Absatz in Deutschland konnte aufgrund der Konkurrenz im Billigst Segment unter anderem aus Asien nicht gehalten werden 1999 musste die Kynast AG Insolvenz anmelden der Stahlrohr Bereich konnte weiterlaufen Der Insolvenzverwalter verkaufte die wesentlichen Betriebsgrundlagen an Finanzinvestoren es entstand eine neue Kynast GmbH Die Produktion von Fahrradern Freizeitmobeln Rasenmahern und Stahlrohren verblieb zunachst in Quakenbruck 2002 wurde der Bereich Stahlrohr in die neu gegrundete Kynast Steel GmbH ausgegliedert 2003 musste auch die Kynast GmbH Insolvenz anmelden kurz darauf gefolgt von einem Insolvenzantrag der fruheren Tochterfirma Kynast Steel GmbH Nach nur funf Tagen Stillstand konnte jedoch die Produktion wieder aufgenommen werden Belegschaft Lieferanten und Kunden standen loyal zu den Fortfuhrungsabsichten des Insolvenzverwalters die nach Eroffnung des Insolvenzverfahrens auch durch die Glaubigerversammlung genehmigt wurde 2005 verkaufte der Insolvenzverwalter das verwaltete Unternehmen im Rahmen einer so genannten ubertragenden Sanierung an eine zur Ubernahme neu gegrundete Kynast Steel GmbH an den Investor Horst Rumpf aus Lienen Die neue Gesellschaft nahm im Januar 2006 die Produktion auf und wickelte zugleich ubernommene Altauftrage des Insolvenzverwalters ab Otto Kynast war mit Marie Kynast verheiratet Das Paar hatte zwei Kinder Werner Kynast 1 Januar 1919 3 November 1995 und Traut Ilse Bonsch geborene Kynast 9 Mai 1921 Literatur BearbeitenHeiko Bockstiegel Heinrich Boning 750 Jahre Quakenbruck Thoben Verlag Quakenbruck 1998 ISBN 3 921176 44 1 Weblinks BearbeitenInternetauftritt der Kynast Steel GmbHEinzelnachweise Bearbeiten In Neue Osnabrucker Zeitung vom 21 August 2018 Vor 50 Jahren Grossbrand vernichtet Fahrradfabrik Kynast in Quakenbruck abgerufen am 4 Mai 2019Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 13 Januar 2019 PersonendatenNAME Kynast OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und FahrradfabrikantGEBURTSDATUM 1892GEBURTSORT Namslau SchlesienSTERBEDATUM 1963STERBEORT Quakenbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Kynast amp oldid 220458729