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Die Ostafrikanische Seenpost war ein privates Postunternehmen der Hamburger Chemiefirma Schulke amp Mayr in Deutsch Ostafrika Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Philatelie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Posttrager der Firma Schulke amp Mayr auf der deutschen Postexpedition von Daressalam nach Bukoba Abbildung aus Die Gartenlaube nach einer Fotografie von 1892 Im Jahr 1890 errichteten Schulke amp Mayr am Victoriasee eine Station zur Erprobung des Desinfektionsmittels Lysol und anderer Medizinprodukte 1 Zu dieser Zeit beschrankte sich das staatliche Postwesen der Kolonie noch auf die Kustenorte in denen ab dem Jahr 1890 Posteinrichtungen entstanden 2 Zur postalischen Anbindung ihrer Station schloss die Firma im Jahr 1891 mit dem Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch Ostafrika einen Vertrag Er betraf die Postbeforderung zwischen der ostafrikanischen Kuste bei Sansibar und den grossen ostafrikanischen Seen im Hinterland Einmal pro Monat sollte nach dem Eintreffen deutscher Reichspostdampfer im Hafen Daressalam eine Expedition zum Victoriasee abgehen Die Trager trugen an der Brust ein Messingschild mit der Aufschrift Kaiserliche Gouvernementspost Die Mitglieder waren mit Mauserkarabinern Modell 71 bewaffnet Das Gesamtgewicht der Postsendungen betrug bis zu zehn Kilogramm Die erste dieser Expeditionen verliess Daressalam am 6 Januar 1892 Die Marschroute fuhrte uber Mpwapwa wo neben der Stationspost auch Post fur britische und franzosische Missionen abgeliefert wurde Danach verlief die Route uber Tabora nach Bukoba am Victoriasee Mit Post fur die Gegenrichtung folgte der Ruckmarsch an die Kuste Die Marschdauer betrug taglich bis zu elf Stunden Dadurch konnte die Gesamtstrecke hin und zuruck in etwa 100 Tagen bewaltigt werden Die Beforderung eines Briefes von Berlin nach Bukoba sollte rund 70 Tage betragen Die Antwort konnte etwa viereinhalb Monate spater in Berlin sein Zur regularen Abwicklung der Postbeforderung wurde im Jahr 1892 eine Serie privater Postmarken gedruckt 3 Die private Botenpost Daressalam Bukoba endete aber nach einem Jahr da der Vertrag von Seiten des Gouvernements nicht verlangert wurde Die Postmarken kamen daher nicht in Umlauf Ab dem Jahr 1894 ubernahm das Gouvernement dann selbst den Aufbau der Botenpost ins Landesinnere Philatelie Bearbeiten nbsp 5 Cents Privatpostmarke der Firma Schulke amp Mayr postfrisch 1892 Da die Privatpostmarken nie verausgabt wurden sind unter Briefmarkenhandlern und Philatelisten nur ungelaufene bzw ungestempelte Exemplare anerkannt 4 Die Marken zeigen eine Seenlandschaft unter Palmen umkranzt von Blattwerk und afrikanischen Waffen Keule Schild Speere Die Beschriftung lautet SCHULKE amp MAYR S AFRIKANISCHE SEEEN POST mit dem Zusatz unter Contract mit dem Kaiserl Gouvernement in DEUTSCH OST AFRIKA Es sind unterschiedliche Farben und Geldbetrage bekannt Der Druck erfolgte durch das Leipziger Unternehmen Giesecke amp Devrient in Bogen zu je 25 Marken Zum funfzigjahrigen Jubilaum von Schulke amp Mayr im Jahr 1939 erfolgte ein Reprint der Marken fur die Firmenveroffentlichung Im Kampf gegen die Seuche 5 Farbe Betrag EinheitRosa 5 CentsRotgelb 10 CentsBlau 25 CentsGrun 50 CentsBraun 1 Dollar Literatur BearbeitenFriedrich F Steuer Ronald F Steuer Handbuch und Katalog der deutschen Kolonial Vorlaufer 4 Auflage Schwaneberger Unterschleissheim 2006 ISBN 3 87858 398 2 S 236 Birgit Kuse Wostmann Hrsg Brieftauben Ballone Blechkanister Postbeforderung zwischen Innovation und Kuriositat Deutsche Post AG Bonn 2012 S 120 f Ton Dietz African Postal Heritage Tanzania 1885 1920s Part I German East Africa 1885 1914 In African Postal Heritage APH papers Nr 3 African Studies Centre Leiden Leiden University 2016 S 21 f open access Philipp Ruge Schulke amp Mayr s Briefmarken in Arbeitsgemeinschaft der Sammler deutscher Kolonialpostwertzeichen Hrsg Berichte fur Kolonialbriefmarken Sammler Nr 142 Marz 2016 S 4563 4566 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Ostafrikanische Seenpost Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikisource Afrikanischer Postverkehr Quellen und Volltexte Gert W F Murmann Ostafrikanische Seepost 10 Mai 2018 abgerufen am 4 April 2020 Handelshaus Storf Deutsche Kolonien Deutsch Ostafrika DOA 1892 Privatausgabe Schulke amp Mayr Storf Internationales Handelshaus GmbH amp Co KG abgerufen am 4 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Waldemar Gruschke Markenlanderlexikon A G Bd 1 Books on Demand Norderstedt 2004 ISBN 978 3 8334 1044 4 S 16 Anne Bruggemann Der unterbrochene Draht Die Deutsche Post in Ostafrika Historische Fotografien Herausgegeben durch das Deutsche Postmuseum Frankfurt am Main R v Decker s Verlag G Schenck Heidelberg 1989 ISBN 3 8114 3889 3 S 19 Jurgen Ruszkowski Seefahrt und Post Die Rolle der Seefahrt in der Postgeschichte Mritime gelbe Buchreihe Bd 100 Neobooks Berlin 2018 Google Books Albert Friedemann Hrsg Die Postwertzeichen und Entwertungen der deutschen Postanstalten in den Schutzgebieten und im Auslande Als Handbuch unter Mitwirkung bedeutender Sammler bearbeitet und herausgegeben von Albert Friedemann 2 erw Auflage Leipzig 1921 S 210 online bei archive org John Fuhlberg Horst Hermann Koster Im Kampf gegen die Seuche Ruckblickend auf funfzig Jahre Lysol Schulke amp Mayr Aktien Gesellschaft Schettler Kothen 1939 S 85 Foto der S 84 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostafrikanische Seenpost amp oldid 206301958