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Der Oberputz ist die oberste und oft sichtbare Schicht eines ein oder mehrlagigen Putzsystems Aussenputz besteht haufig aus Unterputz und Oberputz welche in getrennten Arbeitsgangen auf das Mauerwerk aufgebracht werden Oberputze dienen auch dem Schutz gegen mechanische Einflusse wie Niederschlage Schlagregen sowie der farblichen Gestaltung der Fassade bzw der Innenwande Zu technischen Eigenschaften und Richtlinien siehe auch Putz Baustoff Inhaltsverzeichnis 1 Aussenputz 2 Innenputz 3 Literatur 4 FussnotenAussenputz BearbeitenTraditionell bestanden Aussenputze aus zweilagig aufgetragenen Kalkmortel Auf besonders wenig oder besonders stark saugenden Untergrunden wird zur Verbesserung der Haftung vor dem Auftrag des Unterputzes gegebenenfalls noch eine Beschichtung z B Haftvermittler oder Tiefgrund oder ein Vorspritz aufgebracht Der Unterputz hatte die Aufgabe den in der Regel aus verschiedenen Materialien Mauersteine und Fugenmortel sowie gegebenenfalls Holz und Putztrager bestehenden und durch Fugen strukturierten Untergrund auszugleichen Auf Wanden traditioneller Bauart ist es schwierig bis unmoglich beim Auftrag und Schlichten eines einlagigen Putzes eine optisch gleichmassige Putzoberflache zu erreichen da Putzstellen die uber Vertiefungen oder uber weniger saugfahigen Mauersteinen oder Holz liegen langere Zeit benotigen um anzusteifen Betonoberflachen sowie aus Grossblocksteinen mit Dunnschichtputz oberflachenbundig gemauerte Wande konnen hingegen einlagig verputzt werden zumal Kunstharzanteile in modernen Putzen die Verarbeitung vereinfachen Zur Vereinfachung der Verarbeitung und zur Erzielung besonders gleichmassiger Oberflachen wird heute vielfach ein dunnschichtiger und oft durchgefarbter Edelputz auf einen Unterputz aufgetragen Bei Warmedammverbundsystemen WDVS wird zwischen Edelputz und Dammschicht oft eine Lage Armierungsputz aufgebracht Die traditionelle Putzregel besagt dass die Schichten von innen nach aussen immer weicher werden sollen Der Oberputz ware demnach elastischer und in der Regel auch offenporiger als Unterputz und Untergrund Putzrisse durch thermische Spannungen nach Sonneneinstrahlung sowie die Ablosung der obersten Putzschicht Schalenbildung ist bei einem solchen Aufbau so gut wie ausgeschlossen Um insbesondere an der Wetterseite die Auffeuchtung des Oberputzes durch Schlagregen zu vermeiden sollte die Wasseraufnahme eines sehr saugfahigen Oberputzes jedoch durch den Auftrag einer Kalk oder Silikatfarbe reduziert werden Rein mineralische Farben reduzieren die Saugfahigkeit durch der Verschluss der Poren schranken die Diffusionsfahigkeit jedoch nur wenig ein Werden hingegen statische Spannungen im Putz durch Bewegungen des Mauerwerks befurchtet so kann es sich anbieten einen besonders weichen und damit nachgiebigen bzw elastischen Unterputz einzusetzen der Risse im Untergrund zu einem gewissen Grad ausgleichen kann Die Ubertragung der Risse in den Oberputz kann durch das Einbetten von Armierungsgewebe in eine Schicht Armierungsmortel oder direkt in den Oberputz vermieden werden Aussenputze sind Feuchtigkeit Frost und starken Temperaturschwankungen ausgesetzt Dabei sollen sie auf Dauer nicht verflecken gut haften und rissfrei bleiben Als Bindemittel in mineralischen Aussenputzen werden Luftkalke hydraulische und hochhydraulische Kalke sowie Zement eingesetzt Als Zuschlagstoff dienen verschiedene Sande oder feiner Kies welche auch die Oberflachenstruktur bestimmen Moderne Kunstharzaussenputze werden als Trockenmischungen geliefert die einfach und rationell zu verarbeiten sind Ihre Oberflache ist bei richtiger Anwendung weitgehend rissfrei sowie besonders witterungsbestandig abriebfest und wasserabweisend Die Polymeranteile im Putz erhohen den Diffusionswiderstand Wasser dringt nur langsam in die Oberflache ein kann aber auch nur langsam wieder ausdiffundieren Um zu vermeiden dass kunstharzhaltige Putze bei der Bearbeitung der Oberflache am Werkzeug kleben kann die Oberflache leicht angefeuchtet werden 1 Gips und Anhydritputze werden heute im Aussenbereich nicht mehr verwendet da sie bei langerer Durchfeuchtung an Festigkeit verlieren und zudem weniger schnell abtrocknen als Kalkputze Innenputz BearbeitenIm Innenbereich werden ebene Untergrunde in der Regel einlagig verputzt Nur auf sehr unebenen Wandoberflachen kann ein Unterputz zum Ausgleich der Unebenheiten notwendig werden Innenputze werden fast durchweg glatt und weniger strukturiert ausgefuhrt als Aussenputze Oft kommen Gipsputze oder Kalk Gipsputze zum Einsatz die mit dem Filzbrett geschlichtet werden um ohne weiteres Wand und Deckentapeten anbringen zu konnen Wird nicht tapeziert so kann es sinnvoll sein die Oberflache durch den Auftrag von Spachtelmasse Streich Schweiss oder Glattputz oder einer anderen Beschichtung noch weiter zu glatten da an gefilzten Putzoberflachen Sandkorner haften an denen Textilien beim Vorbeistreifen haften bleiben konnen Gipsputze ohne Sandanteil konnen auch mit der Kelle dem Filz oder Schwammbrett geglattet oder nach dem Erharten abgeschliffen werden Zum Ausgleich der in Innenraumen schwankenden Luftfeuchte sollten Innenputze wasserdampfdurchlassig dampfdiffusionsoffen und kapillar saugend sein Vorgemischte Leicht und Edelputze fur den Innenbereich erzielen gewohnlich eine geringere Oberflachenharte als ihre Pendants fur den Aussenbereich Literatur BearbeitenKlaus Jurgen Schneider Hrsg Georg Sahner Hrsg Mauerwerksbau aktuell Praxishandbuch 2007 Bauwerk Berlin 2006 ISBN 3 89932 152 9 Klaus Jurgen Schneider und Michael Zinnman Baufachwissen Datenbank Elektronische Ressource Bauwerk Verlag Berlin 2005 ISBN 3 89932 116 2 Helmut Weber Fassadenschutz und Bausanierung Der Leitfaden fur die Sanierung Konservierung und Restaurierung von Gebauden Schriftenreihe Kontakt Studium Band 40 Baupraxis expert verlag Renningen Malmsheim 1994 ISBN 3 8169 0690 7 Fussnoten Bearbeiten Thomas Wieckhorst Putz mit einfachen Hilfsmitteln strukturieren Abgerufen im Mai 2022 In Profiheimwerker info Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberputz amp oldid 237337125