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Die Nikon F3 ist eine fur professionelle Anwendung konstruierte Kleinbild Spiegelreflexkamera von Nikon und die dritte Kamera der Nikon F Serie Sie war von 1980 bis 2002 auf dem Markt und ist damit eine der am langsten produzierten Profikameras uberhaupt Nikon F3Typ Professionelle Kleinbild SpiegelreflexkameraProduktionszeitraum 1980 2001Objektivanschluss Nikon F Bajonett Ai Filmformat 35 mm Kleinbild Aufnahmeformat 24 mm 36 mmSucher Spiegelreflex mit WechselsucherSucherbildfeld 100 Sucheranzeigen Zeit Blende BlitzbereitschaftBetriebsarten Manuell ZeitautomatikFilmtransport Manuell Motor MD 4 Bildfrequenz 5 5 mit MD 4 Belichtungsmessung Mittenbetont 80 20Messbereich LW 1 18Korrektur 2Verschluss Titan RolloVerschlusszeiten 1 2000 bis 8 s B TSteuerung elektronischBlitzsteuerung TTLBlitzanschluss X F3 TypSynchronisation 1 80 sStromversorgung KnopfzelleGehause Kupfer LegierungAbmessungen 96 5 148 0 69 0Gewicht 700 g 745 gErganzungen Sucherbeleuchtung Okularverschluss Spiegelvorauslosung Abblendtaste Selbstausloser Drahtausloseranschluss Inhaltsverzeichnis 1 Die Kamera 2 Varianten der Nikon F3 2 1 Nikon F3 HP 2 2 Nikon F3 T 2 3 Nikon F3 P 2 3 1 Nikon F3 Limited 2 3 2 Nikon F3 H 2 4 Nikon F3 AF 3 Zubehor 3 1 Sucher 3 1 1 Standardsucher 3 1 2 Lichtschachtsucher 3 1 3 Lupensucher 3 1 4 Sportsucher 3 1 5 Autofokussucher 3 2 Einstellscheiben 3 3 Motorantrieb 3 3 1 Handhabung 3 3 2 Funktion 3 3 3 Motorische Filmruckspulung 3 3 4 Bildfrequenzwahler 3 4 Langfilmmagazin 3 5 Datenruckwande 3 6 Blitzgerate 3 7 Objektive 4 Spezielle Anwendungen 4 1 Nikon F3 NASA 4 2 Kodak DCS 100 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie Kamera BearbeitenVorgangerin der elektronisch gesteuerten F3 war die Nikon F2 die wie schon deren Vorgangerin Nikon F noch rein mechanisch gesteuert ist Die F3 loste 1980 die F2 direkt ab es gab also keine Ubergangszeit in der beide Modelle produziert wurden Die F3 wurde vom italienischen Designer Giorgio Giugiaro entworfen Er bescherte der Kamera den charakteristischen Griffwulst mit dem roten Zierstreifen der fortan das Markenzeichen von Nikon werden sollte Alle wichtigen Funktionen sind intuitiv zuganglich und diverse Sicherungshebel schutzen vor Bedienungsfehlern Die F3 hat einen elektronisch gesteuerten Schlitzverschluss aus Titan mit einer Zeitautomatik nach Blendenvorwahl neben der gewohnten manuellen Belichtungseinstellung Der Verschluss ist wie das Filmtransportsystem kugelgelagert und auf mindestens 150 000 Auslosungen ausgelegt Auch ohne Batterien oder bei Elektronikausfall ist immer noch 1 60 s als Notverschlusszeit uber einen eigenen mechanischen Ausloser verfugbar Die elektronisch gebildeten Verschlusszeiten reichen von 8 s bis 1 2000 s die Blitzsynchronzeit wurde mit 1 80 s gegenuber der F2 beibehalten Dass die kurzeren Blitzsynchronzeiten zeitgenossischer Amateurkameras nicht erreicht wurden ist durch den quer ablaufenden Verschluss bedingt Als erste Nikon Kamera hat sie eine TTL Blitzsteuerung mit Messung des Blitzlichts nach Reflexion am Film und Abschaltung des Blitzgerats bei ausreichender Belichtung Die Belichtungsmessung arbeitet mit starker Mittenbetonung 80 20 auf den im Sucher markierten Mittelkreis Die Messzelle befindet sich nicht mehr wie bei der F und F2 im Sucher sondern am Kameraboden Im Zentrum des Schwingspiegels der F3 befindet sich ein perforierter teildurchlassiger Bereich der uber einen kleinen Hilfsspiegel etwa 8 des Lichts auf die Messzelle umleitet Der einstellbare Belichtungsindexbereich geht von ISO 12 bis 6400 Belichtungskorrekturen sind in 1 3 Blendenstufen moglich Das Gehause besteht aus einer korrosionsbestandigen Kupfer Silumin Legierung Die Wand ist 1 4 bis 2 Millimeter stark und die Gehausekappen bestehen aus Messing wie man an starker gebrauchten Exemplaren erkennen kann wenn sich der schwarze Lack abgerieben hat Die Sucheranzeige besteht aus folgenden Angaben Die manuell eingestellte oder automatisch ermittelte Belichtungszeit wird uber ein beleuchtbares LC Display das erste in einer Nikon angezeigt Der Blendenwert wird vom Blendenring des Objektivs eingespiegelt Bei entsprechend ausgerusteten Blitzgeraten wird Blitzbereitschaft angezeigt Spezialitat der Nikon F Modelle sind die Wechselsucher auswechselbare Einstellscheiben ein 100 Sucherbild und eine manuelle Spiegelarretierung in hochgeklappter Position fur absolut erschutterungsfreie Aufnahmen vom Stativ sowie schnellere Serienaufnahmen Sie hat mit Ausnahme der Nikon F3P F3 Limited und F3H im Gegensatz zu fast allen anderen Spiegelreflexkameras keinen Blitzschuh mit Mittenkontakt sondern einen speziellen Blitzanschluss an der Ruckspulkurbel Daher konnen gewohnliche Blitzgerate nur mit Adapter verwendet werden Nikon hatte aber zwei spezielle Blitzgerate fur die F3 im Sortiment Vorteil dieser Losung war die mechanische Ubermittlung der eingestellten ISO Filmempfindlichkeit uber einen Nocken an das Blitzgerat nbsp F3 HP mit AIS Nikkor 2 0 85 mmDie Nikon F3 hat den 1977 eingefuhrten AI Objektivanschluss aperture index die Differenz zwischen Offen und Arbeitsblende wurde hierbei mechanisch uber einen Mitnehmerring an die Kamera ubermittelt der mit AI Nikkoren und spateren Ausfuhrungen Offenblendenmessung ermoglicht Objektive in fruherer Ausfuhrung konnen nach Wegklappen des AI Mitnehmerhebels bei Arbeitsblendenmessung verwendet werden Die Nikon F3 wiegt 700 g HP Ausfuhrung 745 g und wurde nur in schwarzer Lackierung angeboten mit zwei Ausnahmen z B einer Variante der F3 T siehe unten Obwohl viele professionelle Fotografen bei der Markteinfuhrung eine elektronische Kamerasteuerung gegenuber rein mechanischen Systemen noch fur weniger zuverlassig hielten entwickelte sich die Nikon F3 bald zum Standard in der professionellen Kleinbildfotografie Sie blieb auch nach Einfuhrung des Nachfolgemodells Nikon F4 im Sortiment und uberlebte diese sogar noch Selbst nach Erscheinen der Nikon F5 wurde die F3 aufgrund anhaltender Nachfrage weiterproduziert Erst 2001 wurde die Produktion eingestellt Sie ist damit die Nikon Kamera mit der langsten Produktionsdauer und hat mit uber 750 000 Stuck eine aussergewohnliche Verbreitung fur eine professionelle Kamera gefunden Varianten der Nikon F3 BearbeitenWahrend der langen Marktprasenz erschienen zahlreiche Sondermodelle die im Wesentlichen dem oben beschriebenen Grundmodell entsprechen Die Basisversion der Nikon F3 wurde mit dem Sucher DE 2 ausgeliefert Obwohl sie bis zuletzt angeboten wurde stand sie bald nach Erscheinen der F3 HP in deren Schatten und wurde nur noch wenig verkauft Nikon F3 HP Bearbeiten nbsp F3 HPDie Nikon F3 HP war ab Marz 1982 verfugbar Vom Kameragehause her ist sie eine normale F3 sie wurde aber mit dem auch separat erhaltlichen High Eyepoint Sucher DE 3 ausgeliefert Dieser ermoglicht die Betrachtung des Sucherbilds und der Anzeigen aus einer Entfernung von 25 mm statt 17 18 mm beim Sucher DE 2 und ist daher auch fur Brillentrager besonders gut geeignet Die Bezeichnung HP steht nur auf dem Sucher Die teurere Nikon F3 HP entwickelte sich faktisch zum Standardmodell der Reihe Sie ist 8 5 mm hoher und wiegt 45 g mehr als die normale F3 Nikon F3 T Bearbeiten nbsp Nikon F3T mit Nikkor AIP 2 8 45mm ObjektivDie F3 T war eine besonders robuste Spezialausfuhrung der F3 HP bei der Oberkappe Sucher Bodenplatte und Ruckwand aus Titan sind Anders als die Standardversionen der F3 hatte sie zunachst keine schwarze Lackierung sondern elfenbeinfarbene metallisch silbern glanzende Gehauseteile Spater wurde diese erste Variante der F3 T durch eine schwarz lackierte Titanausfuhrung ersetzt Das Gehause der F3 T ist durch den entsprechenden Schriftzug von dem der normalen F3 unterscheidbar was besonders bei der schwarzen Version die Unterscheidung erleichtert Der HP Sucher der F3 T tragt die Typenbezeichnung DE 4 und war ebenfalls auch in schwarz erhaltlich Nikon F3 P Bearbeiten nbsp Nikon F3P mit MotorDrive MD4 und Nikkor AIS 2 0 35mm ObjektivDie Nikon F3 P gelangte nicht in den freien Verkauf sie wurde ab 1983 nur gegen Vorlage eines gultigen Presseausweises verkauft Es handelt sich dabei um eine modifizierte Version der F3 HP identisch in Ausmassen und Gewicht die speziell an Bedurfnisse von Pressefotografen angepasst wurde und bei der zur besseren Gehauseabdichtung und zur Vermeidung ungewollter Betatigung Selbstausloserhebel und leuchtdiode Drahtausloseranschluss Okularverschluss Ruckwandentriegelungshebel und Mehrfachbelichtungshebel weggelassen wurden Der Hauptschalter erhielt zur besseren Bedienbarkeit ein geandertes Design Zur F3 P gab es serienmassig die auch fur die normale F3 erhaltliche Ruckwand MF 6B bei welcher beim Ruckspulen des Filmes die Filmzunge nicht in die Patrone eingezogen wurde Der ebenfalls serienmassige Sucher DE 5 hat ein Titangehause mit Mittenkontakt fur normale Blitzgerate und einem zusatzlichen Kontakt fur Blitzbereitschaftsmeldung keine TTL Messung Statt mit der Sucherscheibe K wurde die F3 P standardmassig mit der Sucherscheibe B ausgeliefert ohne Mikroprismenring und Schnittbildindikator Das Verschlusszeitenrad und der Ausloser sind wegen der Bedienbarkeit hoher gebaut da hier eine mechanische Sperre gegen unbeabsichtigtes Auslosen integriert wurde Zur Verbesserung der Regenfestigkeit ist der Ausloser mit einer Silikongummi Haube versehen und hat daher keinen Drahtausloseranschluss Durch zusatzliche Gehausedichtungen wurde der Spritzwasserschutz insgesamt verbessert sodass die F3 P im Dauerregen eingesetzt werden kann Das Kamerabajonett besteht aus Edelstahl Die Typenbezeichnung unterscheidet sich von der normalen F3 das P steht vor der Seriennummer und die F3 P weist eine eigene Nummerierung nach dem Schema P 900xxxx auf Nikon F3 Limited Bearbeiten Die Nikon F3 Limited entspricht der Nikon F3 P tragt aber eine entsprechende Typenbezeichnung und wurde frei verkauft allerdings nur in Japan Nikon F3 H Bearbeiten Als letztes Sondermodell erschien 1996 die High Speed Variante F3 H Es handelt sich dabei um eine Spezialausfuhrung der F3 P mit feststehendem teildurchlassigem Spiegel Sie ist zur Verwendung mit dem Spezialmotor MD 4H bestimmt und ermoglicht dann Serienaufnahmen mit einer Geschwindigkeit von 13 Bildern pro Sekunde Nikon F3 AF Bearbeiten nbsp F3 AFDie zweite Spiegelreflexkamera mit Autofokus uberhaupt nach der Pentax ME F war die im April 1983 erschienene Nikon F3 AF Sie wurde mit dem Autofokus Sucher DX 1 ausgeliefert Die Verwendung dieses auch separat erhaltlichen Suchers ermoglicht die elektronische Scharfenkontrolle Zur Nikon F3 AF wurden zwei spezielle Objektive mit Fokusmotor angeboten das AF Nikkor 2 8 80 mm und das AF Nikkor 3 5 200 mm Mit diesen Objektiven kann die Nikon F3AF automatisch fokussieren Ausserdem wurde der Telekonverter TC 16 angeboten mit dem zahlreiche gewohnliche Objektive mit Autofokus verwendet werden konnen Die Kamera selbst enthalt nur die notigen Verkabelungen fur die Ansteuerung und Stromversorgung der Objektive und weist sonst ausser der Typenbezeichnung keine besonderen Merkmale auf Die spater erschienenen Autofokusobjektive ermoglichen keinen Autofokusbetrieb mit der Nikon F3 AF es handelt sich bei der Nikon F3 AF um ein in sich abgeschlossenes fruhes Autofokussystem Die Objektive der F3 AF konnen an Nikon F4 und Nikon F 501 im Autofokusbetrieb verwendet werden an den Folgemodellen jedoch nicht mehr An heutigen Autofokuskameras durfen diese Objektive nicht verwendet werden da sie die Kamera beschadigen konnen Zubehor BearbeitenFur die Nikon F3 stand ein umfangreiches professionelles Zubehorsystem zur Verfugung Sucher Bearbeiten Als Wechselsucher standen neben den Standardsuchern DE 2 fur F3 die HP Sucher DE 3 F3 HP DE 4 F3 T und DE 5 F3P der Autofokussucher DX 1 F3 AF der Lichtschachtsucher DW 3 der Lupen oder Vergrosserungssucher DW 4 und der Sportsucher DA 2 zur Verfugung Diese Sucher passen nur an die F3 die auch zu den Suchern der Vorganger und Nachfolgemodelle inkompatibel ist Im Unterschied zu den Suchern der F F2 sind sie mit zwei seitlichen Schiebehebeln versehen und somit leichter mit einer Hand zu wechseln Um die Einstellscheibe zu wechseln s u muss immer erst der Sucher abmontiert werden Die F3 ist auch ohne aufgesetzten Sucher voll funktionsfahig Standardsucher Bearbeiten Die Standardsucher sind normale Prismensucher mit seitenrichtigem Sucherbild parallel zur Bild und Objektebene Im Gegensatz zur Nikon F und F2 findet die Belichtungsmessung im Gehauseinneren statt weswegen es keine speziellen Sucher hierfur mehr braucht Das bedeutet dass zwischen Gehause und Standardsucher keine Daten elektronisch ubertragen werden nur uber Fenster optisch Blende und Zeit und auch keine Stromversorgung benotigt wird Wie oben erwahnt bieten die HP Sucher einen grosseren Betrachtungsabstand von 25 mm der besonders fur Brillentrager geeignet ist die ihre Brille beim Fotografieren aufbehalten und dennoch das ganze Sucherbild sehen wollen Der Sucher hat einen mechanischen Okular Hebelverschluss zur Fehllichtvermeidung bei Langzeitaufnahmen Der Hebel hierzu befindet sich links neben dem Okular Er wird in der Praxis kaum benotigt da die Messzelle der F3 am Gehauseboden unter dem Spiegel und nicht im Sucher platziert ist Somit ist sie weitgehend unempfindlich gegen Streulicht durch den Sucher Ist der Okularverschluss ausgeklappt erkennt der Fotograf dies an einer durchgehend roten Flache im Sucherokular Wie alle Prismensucher der Nikon Profimodelle haben die Standardsucher der F3 einen Schraubgewindeanschluss zum Ansetzen von zusatzlichem Zubehor Augenmuschel Korrekturlinsen Sucherlupe DG 2 Winkelsucher DR 3 Lichtschachtsucher Bearbeiten Der Lichtschachtsucher der F3 tragt die Typenbezeichnung DW 3 Er ermoglicht eine vor Streulicht geschutzte Betrachtung des Mattscheibenbildes von oben Naturgemass ist hier das Sucherbild spiegelverkehrt was einiger Gewohnung bedarf Zusatzlich bietet der DW 3 eine 5fache Lupe zur besseren Scharfstellung Zusammengeklappt fugt sich der Lichtschachtsucher in die Designlinie der F3 mit normalem Sucher Wird die Lupe nicht benotigt und kann der Streulichtschutz notfalls mit der Hand improvisiert werden ist der Lichtschachtsucher uberflussig da die F3 auch ohne aufgesetzten Sucher funktioniert Sogar die Anzeige der automatisch gewahlten Verschlusszeit ist mit blossem Auge auf dem kleinen LC Display zu erkennen Freilich ersetzt diese Art des improvisierten Lichtschachtsuchers nicht den Schutz den der DW 3 besonders im zusammengeklappten Zustand vor Staub auf der Mattscheibe bietet Das Vorgangermodell an der F2 heisst DW 1 das Nachfolgemodell an der F4 ist der DW 20 Lupensucher Bearbeiten Der Lupensucher der F3 tragt die Typenbezeichnung DW 4 Er ermoglicht eine 6 fache Vergrosserung des Sucherbildes Wie beim Lichtschachtsucher erfolgt die Betrachtung des spiegelverkehrten Bildes von oben Wahrend die Sucherlupe des Lichtschachtsuchers aber nur den mittleren Teil des Sucherbildes vergrossert ermoglicht der Lupensucher den Uberblick uber das gesamte Sucherbild Dabei liegt das Auge direkt am Okular und ist durch eine Augenmuschel vor Streulicht geschutzt Der Lupensucher eignet sich besonders fur die Makrofotografie und die Reprofotografie wo es auf genaueste Scharfeinstellung ankommt Das Vorgangermodell an der F2 heisst DW 2 das Nachfolgemodell an der F4 ist der DW 21 Sportsucher Bearbeiten Wem der Betrachtungsabstand von 25 mm beim HP Prismensucher nicht reicht greift zum Sportsucher DA 2 Ahnlich wie bei modernen Digitalkameras mit ihren Monitoren auf der Ruckseite kann so das Sucherbild betrachtet werden ohne die Kamera am Auge zu haben Der vorgesehene Betrachtungsabstand liegt hier bei 6 8 cm Das ermoglicht schnellere Reaktionszeiten bei der Sportfotografie und den Einsatz bei aufgesetzter Schutzbrille oder Helm Auch Unterwasserfotografie mit einem speziellen Gehause von Fremdherstellern wird so moglich Das Vorgangermodell an der F2 heisst DA 1 das Nachfolgemodell an der F4 ist der DA 20 Autofokussucher Bearbeiten Der Autofokussucher DX 1 war eine Besonderheit der F3 Das Nachfolgemodell Nikon F4 und folgende hatte alle AF Funktionen im Gehause eingebaut Der DX 1 ermoglicht zusammen mit der F3 AF und den beiden ersten AF Nikkoren den AF Betrieb Der Sucher war auch separat erhaltlich und funktionierte an der normalen F3 als Fokussierhilfe mit optischer Anzeige wie auch heute noch bei AF Kameras im manuellen Betrieb Der DX 1 verfugt uber eine fest eingebaute Einstellscheibe und hat eine autonome Stromversorgung fur die AF Elektronik Zusatzliche Steuerungskontakte geben die Messdaten an die F3 AF und die speziellen AF Nikkore weiter Einstellscheiben Bearbeiten Fur die F3 gab es diverse Einstellscheiben Standardeinstellscheibe war Typ K mit Mikroprismenring und Schnittbildindikator Die Einstellscheiben konnen leicht von oben gewechselt werden wenn der Sucher abgenommen ist Der AF Sucher DX 1 hatte als einziger eine eingebaute Einstellscheibe die nicht gewechselt werden konnte Die in der Praxis haufiger benotigten Scheiben sind fett markiert Typ A ist eine Fresnellinse mit Schnittbildindikator Es ist im Prinzip die erste Einstellscheibe der alten Nikon F Typ B Standard bei der F3P hat keinerlei Fokussierhilfen Lediglich ein Kreis deutet den Messbereich der mittenbetonten Belichtungsmessung an Es ist die Standardeinstellscheibe der spateren AF Kameras ab F4 Typ C erzeugt ein Luftbild und hat in der Mitte ein Fadenkreuz Diese Spezialscheibe ist fur die Astro und Mikrofotografie gedacht Typ D ist eine reine Vollmattscheibe ahnlich wie Typ B aber ohne jegliche Markierungen Typ E entspricht dem Typ B hat aber zusatzlich ein Gittermuster fur die Architekturfotografie und andere Aufgaben wo es auf die genaue Kameraausrichtung ankommt Auch in der allgemeinen Fotografie erleichtert sie die Bildkomposition Daher ist die Gitterscheibe eine der am haufigsten benotigten Wechselscheiben Viele Fotografen verwenden sie als Standardscheibe anstelle von Typ B Typ G ist eine sehr helle klare Scheibe mit der man aber nicht scharfstellen kann Dazu befindet sich in der Mitte ein Mikroprismenfeld Eine Scharfentiefenkontrolle ist mit dieser Scheibe nicht moglich Dieser Typ unterteilt sich in G1 fur Fisheyeobjektive G2 fur Brennweiten zwischen 24 und 200 mm G3 fur 200 600 mm G4 ab 600 mm Typ H ahnelt dem Typ G hat aber das Mikroprismenfeld auf der gesamten Flache Diese Scheibe ist fast nur in der Sportfotografie sinnvoll einsetzbar Typ J ist wie Typ A eine der ersten Einstellscheiben von Nikon Anstelle des Schnittbildindikators befindet sich hier ein Mikroprismenfeld Typ K ist die Standardeinstellscheibe der F3 Sie ist eine Mischung aus den Typen A und J indem sie sowohl Schnittbildindikator als auch Mikroprismenring zur sicheren Scharfeinstellung in der Bildmitte bietet Typ L entspricht dem Typ A wobei die Trennlinie des Schnittbildindikators nicht waagerecht sondern diagonal verlauft Typ M ist eine Fresnelscheibe mit klarer Mitte und Fadenkreuz uber das ganze Sucherbild mit Millimetereinteilung Sie ist besonders hell und speziell fur die Makrofotografie ab Massstab 1 1 geeignet Typ P entspricht dem Typ K wobei die Trennlinie des Schnittbildindikators nicht waagerecht sondern diagonal verlauft analog zu Typ L Typ R gab es nur fur die F3 Es ist eine Mischung aus Typ A und Typ E also eine Scheibe mit Schnittbildindikator und Gittereinteilung Typ S entspricht dem Typ A hat aber zusatzlich eine Markierung am Bildrand fur die Dateneinbelichtung mit den Ruckwanden MF 17 oder MF 18 Typ T gab es nur fur die F3 Es ist ein Typ A mit zusatzlicher Markierung fur das Seitenverhaltnis des TV Bildschirms und Linienkreuz Typ U schliesslich ist ein Typ B speziell fur die Verwendung mit Telebrennweiten ab 135 mm Motorantrieb Bearbeiten Die F3 war die letzte Profikamera von Nikon die keinen eingebauten Motorantrieb hatte Dadurch ist das Grundgehause leichter und kompakter sowie der Filmtransport mit dem Aufzugshebel besonders leise Der Motor MD 4 war als Zubehorteil erhaltlich Er wird unten an das Stativgewinde der F3 angeschraubt Er ermoglicht bei Verwendung des Akkupacks MN 2 eine Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 5 5 Bildern je Sekunde 6 Bilder je Sekunde bei hochgeklapptem Spiegel Fur ihn gab es weiteres Zubehor wie den Bildfrequenzwahler MK 1 und die Fernbedienung MC 12A oder die Datenruckwand MF 18 mit einstellbarem Filmstop und Datenbelichtung auf den Filmsteg Handhabung Bearbeiten Ohne Batterien wiegt der MD 4 480 g Mit 8 AA Batterien a 20 g ergibt das 640 g Die Kombination F3HP mit MD 4 wiegt insgesamt 1225 g ohne und 1405 g mit Batterien Angeschraubt erhoht der Motor die F3 um 57 mm Die Bauhohe des MD 4 betragt insgesamt aber 115 mm da er einen integrierten Handgriff besitzt der sich ergonomisch an die Vorderseite der F3 schmiegt Der Schwerpunkt der F3 mit Motor liegt angenehm tief und tragt massgeblich zur Stabilitat der Kamerahaltung bei Minimierung der Verwacklungsgefahr Auch optisch fugt sich der Motor in das Design der F3 ein Das stabile Metallgehause ist leicht nach vorne angewinkelt womit die Standflache der Kombination schwerpunktmassig gunstiger liegt Damit ist es zum Beispiel moglich die Kamera mit angesetztem nicht zu langem Objektiv auf eine ebene Flache zu stellen und so notfalls ein Tischstativ zu ersetzen Funktion Bearbeiten Anders als die Motoren der Nikon F und F2 ist der Motor der F3 elektronisch gesteuert Dafur sorgen sechs Kontakte die um die Ruckspulachse herum angeordnet sind Der Motor kann also erst dann tatig werden wenn die Kamera ein Ende des Verschlussvorgangs meldet Damit sind die mechanischen Probleme der Vorgangerinnen gelost Die Antriebsachse des Motors dreht sich dreimal schneller als bei der F2 und ist damit nicht nur leiser sondern belastet auch die Kameramechanik weniger Der MD 4 versorgt sich selbst mit Strom und kann 60 140 Filme durchziehen Der serienmassige Batteriehalter MS 3 nimmt 8 handelsubliche Mignonzellen auf Alternativ konnen der Akkublock MN 2 Ladegerat MH 2 und die Netzteile MA 2 und MA 4 verwendet werden Die Batterien des MD 4 ubernehmen nach dem Ansetzen an die F3 deren komplette Stromversorgung sodass die normale Batterie geschont wird Dies erhoht auch die Funktionssicherheit der F3 Elektronik bei besonders niedrigen Temperaturen Oben auf dem Handgriff befindet sich ein ergonomisch gunstig angeordneter Ausloser der beim Antippen auch die Belichtungsmessung der Kamera einschaltet Um den Ausloser herum ist der Ein aus Schalter angeordnet mit dem man auch die Funktionen Serien oder Einzelbild wahlt Neben den Anschlussen fur das Netzgerat MA 4 und die Fernbedienung MC 12A hat der Motor auch eine Buchse zur Steuerung des Langfilmmagazins MF 4 oder der synchronen Auslosung einer zweiten F3 mit Motor uber das Kabel MC 17 Motorische Filmruckspulung Bearbeiten Wenn der Film durchgezogen ist leuchtet eine rote Leuchtdiode an der Ruckseite Der MD 4 kann den Film motorisch innerhalb von 4 5 8 Sekunden zuruckspulen Dafur gibt es einen extra Schalter an der Ruckseite der mit einem Entriegelungshebel zusatzlich gesichert ist um eine versehentliche Ruckspulung zu verhindern Die Ruckspulung muss also manuell aktiviert werden und geschieht nicht automatisch Der Fotograf kann so selber wahlen ob der die leise Form der manuellen Ruckspulung uber die Kurbel an der Kamera wunscht oder aber die motorische Ruckspulung zu einem spateren Zeitpunkt Die spezielle Ruckwand MF 6B serienmassig bei der F3 P stoppt den Film beim motorischen Zuruckspulen so dass das Filmende heraushangt und bei der Selbstverarbeitung die Filmentwicklung um einige Handgriffe vereinfacht Bildfrequenzwahler Bearbeiten Wem die 5 5 Bilder in der Sekunde im Serienbildmodus zu schnell sind kann zum Bildfrequenzwahler MK 1 greifen Dieses Zubehorteil wird unten an den Motor geschraubt Der MK 1 ermoglicht die Drosselung der Serienbildfrequenz auf 3 2 oder 1 Bild in der Sekunde Der MK 1 weist an der Vorderseite einen weiteren Ausloser auf der den Betrieb der Kamera im Hochformat erheblich erleichtert Es ist quasi der Vorlaufer der heutigen Hochformathandgriffe hochwertiger Kameras Auch fur Stativaufnahmen mit Motor ist der MK 1 sinnvoll da das Stativgewinde an seiner Unterseite wieder in der optischen Achse der Kamera liegt Beim Motor selbst liegt es ganz links unter der Ruckspulachse weil das grosse Batteriefach keine andere Wahl gelassen hat Langfilmmagazin Bearbeiten Fur die F3 gab es das Langfilmmagazin MF 4 fur 250 Aufnahmen Dafur gibt es Spezialpatronen die 10 Meter Film fassen der als Meterware angeboten wird Das Langfilmmagazin wird nur zusammen mit dem Motor MD 4 verwendet von dem aus es uber ein Verbindungskabel gesteuert wird Zum MF 4 gibt es die Datenruckwand MF 17 siehe unten Langfilmmagazine waren zum Beispiel bei Uberwachungsaufgaben sinnvoll wenn die Kamera ferngesteuert betrieben wird Im heutigen Zeitalter der Digitalfotografie spielen sie keine Rolle mehr da DSLRs diese Aufgaben wesentlich besser und billiger losen konnen Datenruckwande Bearbeiten Zur Nikon F3 gab es drei verschiedene Datenruckwande die anstelle der normalen Ruckwand angesetzt werden konnten Ein Ruckwandwechsel darf naturgemass nur erfolgen wenn kein Film eingelegt ist Die Typen MF 14 MF 18 und MF 18B sind fur Filmempfindlichkeiten von ISO 25 bis 400 ausgelegt entspricht auch dem Bereich der TTL Blitzbelichtungssteuerung der F3 Die Datenruckwand MF 14 war die erste moderne Datenruckwand fur eine Profikamera von Nikon Sie war uber spezielle Kontakte mit der Kamera verbunden sodass der Kabelanschluss uber die Blitzsynchronisationsbuchse entfiel wie bei den Vorgangermodellen und bei anderen Herstellern Neben Jahr Monat Tag Stunde und Minute kann die MF 14 eine fortlaufende vierstellige Nummer einbelichten Die MF 14 hat sogar einen eingebauten Wecker Die Datenruckwand MF 18 beruht auf der MF 14 Im Gegensatz zu dieser kann die MF 18 auf den Steg zwischen den Bildern belichten Damit ging nichts von dem eigentlichen Bild verloren Allerdings erfordert dies einen besonders prazisen Filmtransport weswegen die MF 18 nur zusammen mit dem Motor MD 4 verwendet werden kann Die MF 18B ist eine modifizierte MF 18 die die motorische Filmruckspulung rechtzeitig stoppt sodass noch ein Stuck vom Film aus der Patrone schaut Die MF 17 ist die Datenruckwand fur das Langfilmmagazin MF 4 Sie belichtet nicht auf den Bildsteg und hat auch keine fortlaufenden Nummern Dafur kann sie Hundertstelsekunden einbelichten Der ISO Bereich geht bei ihr bis 1600 Blitzgerate Bearbeiten Aufgrund des spezifischen Blitzanschlusses bot Nikon die nur auf der F3 verwendbaren Blitzgerate SB 12 Leitzahl 25 SB 17 LZ 25 SB 16A LZ 32 und das SB 21A Ringblitzgerat an Das kompakte SB 12 war nur fur den TTL Betrieb vorgesehen und hatte keinen Schwenkreflektor Die Streuscheibe SW 4 konnte den Bildwinkel von 28 mm Weitwinkelobjektiven ausleuchten Die Blitzfolgezeit wurde mit 8 Sekunden angegeben und mit einer Batterieladung waren rund 160 Aufnahmen moglich Professioneller war der SB 17 der ebenfalls Leitzahl 25 hatte aber einen Schwenkreflektor zum indirekten Blitzen nur nach oben und neben der TTL Messung auch Computerblenden und eine Anschlussbuchse fur das Multiblitzsystem mit mehreren Geraten Der SB 16A eine Spezialversion des SB 16 mit normalem Blitzanschluss war das grosste aufsteckbare Blitzgerat fur die F3 Es hatte einen in alle Richtungen schwenkbaren Reflektor Leitzahl 32 eine besonders kurze Blitzfolge fur den Motorbetrieb MD Stellung mit Leitzahl 8 Der Zoomreflektor deckt einen Bereich von 28 bis 85 mm ab und mit der Streuscheibe SW 7 sogar 24 mm Neben dem Hauptreflektor hatte das SB 16 einen Zweitreflektor Einziges Manko des SB 16 war seine Blitzfolgezeit von mindestens 11 Sekunden bei voller Leistung Objektive Bearbeiten An die Nikon F3 passen Objektive mit Nikon F Bajonett Uneingeschrankte Funktionalitat gewahrleisten Ai Nikkore und AF Nikkore die den 35 mm Bildkreis ausleuchten und einen Blendenring zur manuellen Einstellung am Objektiv haben Das betrifft auch AF Nikkore mit der Zusatzbezeichnung D ab Nikon F90 Naturgemass lassen sich diese AF Objektive an der F3 nur manuell scharfstellen Als die F3 ihre Blutezeit hatte waren so viele verschiedene manuelle Objektive im Angebot dass es nur wenige AF Nikkore ohne manuelle Alternative gab Das Sortiment an Ai Nikkoren reichte vom 6 mm Fisheye mit 220 Bildwinkel uber das 13 mm Superweitwinkel das 28 mm Shiftobjektiv das 58 mm 1 1 2 Nachtobjektiv das 105 mm UV Objektiv das 120 mm Medical Nikkor mit eingebautem Ringblitz das superlichtstarke 300 mm 1 2 0 das 500 mm Spiegeltele bis zum 2000 mm Spiegeltele mit einem Bildwinkel von 1 10 Moderne AF Nikkore mit der Zusatzbezeichnung DX konnen wegen ihres kleineren Bildkreises nicht verwendet werden betrifft alle Kleinbildkameras von Nikon AF Nikkore mit der Bezeichnung G hinter der Blendenzahl konnen ebenfalls nicht verwendet werden da sie keinen Blendenring mehr haben Dies gilt analog auch fur die Objektive von Fremdherstellern Objektive ohne Ai vor 1976 ermoglichen die Belichtungsmessung nur bei Arbeitsblende Alte Nicht Ai Nikkore konnen aber umgerustet werden und passen dann auch noch an die digitalen Profimodelle derzeit bis D300 und D3 Spezielle Anwendungen BearbeitenNikon F3 NASA Bearbeiten Bei verschiedenen NASA Projekten wurden modifizierte Nikon F3 verwendet teilweise mit ebenfalls veranderten Motoren und Langfilmmagazinen Kodak DCS 100 Bearbeiten 1991 kam die Kodak DCS 100 auf den Markt Sie besteht aus einem Nikon F3 Gehause ohne Ruckwand mit veranderter Sucherscheibe an das die Kodak Digitalruckteile DC3 Farbe bzw DM3 monochrom angesetzt wurden Die Kodak DCS 100 war die erste digitale Spiegelreflexkamera Ihr Sensor hatte 1 3 MP 1 Literatur BearbeitenRudolf Hillebrand Hans Joachim Hauschild Nikon Kompendium Verlag Photographie Schaffhausen 1991 ISBN 3 7231 0013 9 Peter Braczko Nikon Faszination Wittig Fachbuchverlag 1992 ISBN 3 88984 047 7 Peter Braczko Das neue grosse Nikon Handbuch Kameras Objektive Zubehor Wittig Fachbuchverlag 1999 ISBN 3 88984 111 2 Simon Stafford Rudi Hillebrand Hans Joachim Hauschild The New Nikon Compendium Lark Books New York 2003 ISBN 1 57990 592 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikon F3 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ubersicht der Varianten der Nikon F3 mit Abbildungen englisch Einzelnachweise Bearbeiten Meilensteine der Digitalfotografie fotomagazin de 1 Marz 2006 archiviert vom Original am 3 August 2012 abgerufen am 27 November 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www fotomagazin de Archivlink Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikon F3 amp oldid 229069307