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Nicht im Geleise ist ein Roman Liebesroman Gesellschaftsroman den Ida Boy Ed 1889 in der Familienwochenzeitschrift Die Gartenlaube veroffentlicht hat Nummern 14 29 Die Buchveroffentlichung folgte 1890 im Leipziger Verlag Carl Reissner Die erste Seite des Romans in der Gartenlaube Der Roman erzahlt die Geschichte des jungen Adligen Alfred von Haumond der weil die Beziehung zu seiner eigentlichen Geliebten schwierig ist eine Frau heiratet von der sich dann herausstellt dass sie seine Halbschwester ist Handlung BearbeitenKapitel 1 Ort der Handlung ist zunachst Berlin die Zeit die Gegenwart der Autorin also die 1890er Jahre Alfred von Haumond ein finanziell unabhangiger junger Adliger ist im Leben recht ziellos Zwar hat er eine gewisse Neigung zur Schriftstellerei lebt die aber nicht aus In eine bei Baden Baden am Rande des Schwarzwaldes gelegene ererbte Villa mag er nicht einziehen weil er ein temperamentvoller geselliger Mensch ist die Villa aber still und einsam liegt In Berlin trifft Alfred zwei Verbindungsbruder wieder Der erste Dr Marbod Steinweber ein introvertierter Jurist und nebenberuflicher Schriftsteller ist nach langem Auslandsaufenthalt gerade erst nach Deutschland zuruckgekehrt Marbod und Alfred sind wahre Freunde Der zweite Mitstudent ist der spiessburgerliche oberflachliche und durch und durch uninteressante Finanzbeamte Ludolf Ravenswann Ludolf ist als einziger von den drei Kameraden bereits verheiratet Seine Frau Marie genannt Mietze kommt ihrem Mann an Oberflachlichkeit gleich ist obendrein aber auch noch gelangweilt ubermassig an den Privatangelegenheiten anderer interessiert und klatschsuchtig Alfred erregt sogleich ihr Interesse nicht nur weil er attraktiv ist sondern auch weil er wie geraunt wird eine nicht ganz tadellose Beziehung zur Baronin Gerda Offingen haben soll Gerda Offingen ist eine junge Witwe die mit ihrem sechsjahrigen Sohn Alexander genannt Sascha zusammenlebt Eine ebenfalls zum Haushalt gehorige hypochondrische alte Tante wirkt als Anstandsdame Dass Gerda nicht ganz comme il faut ist und von Leuten wie den Ravenswanns geschnitten wird liegt daran dass sie ein lebhaftes Temperament besitzt als emanzipierte Frau gilt geistig unabhangig ist und einen Salon fuhrt in dem Personen wie der judische Intellektuelle Dr Moritz Bendel der Schriftsteller Prasch die Opernsangerin Mara und der Musikschuldirektor Bamberg verkehren Gerda und Alfred lieben einander tatsachlich Allerdings ist ihre Beziehung aufgrund der intensiven Temperamente beider so schwierig dass dieses Verhaltnis bisher in der Schwebe war Erst am Tage an dem die Romanhandlung einsetzt kommt es zu einer Verlobung Alfred hatte Gerda per Rohrpost um ihre Hand gebeten und sie hatte ihm als Uberbringerin ihres Jaworts ihr Kind gesandt das von Alfred gluhend geliebt wird und das ihn bereits Papa nennt Kapitel 2 Alfred wird ein Brief zugestellt den schon vor langerer Zeit sein inzwischen verstorbener Vater geschrieben hatte Der Vater gesteht dem Sohn darin dass er eine aussereheliche Beziehung zu einer Josephe Thomas hatte die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls verheiratet war nun aber Witwe ist Der Vater bittet Alfred Josephes Tochter zu unterstutzen Alfred ist begriffsstutzig und glaubt der Vater habe bereut seine Liebe zu Josephe nicht leben zu konnen und habe Alfred die Tochter der vergeblich Geliebten als Braut zufuhren wollen damit die Sache gewissermassen gleichzeitig in der Familie bleibt und ein gluckliches Ende findet Kapitel 3 4 Wahrend Alfred seinem aufsassigen und despektierlichen Diener Fritz jede Dreistigkeit nachsieht ist er bei Gerda uberempfindlich Umgekehrt fehlt es auch Gerda Alfred gegenuber an Empathie die feinen Regungen in seinem Seelenleben entgehen ihr vollstandig Infolgedessen kommt es zwischen den beiden vulkanischen Naturen schon gleich nach der Verlobung wieder zum Streit dem allerdings bald wieder eine Versohnung folgt Gerda redet dem unentschlossenen Alfred zu Josephe dem letzten Wunsch seines Vaters entsprechend an ihrem Wohnort im Schwarzwald nahe der Villa aufzusuchen und begleitet ihn auch auf der Reise Alfred trifft Josephe nicht mehr lebend an sie ist gerade verstorben Germaine ihre Tochter tragt Trauer Alfred erfahrt dass sein Vater auch ihr Pate war Obwohl er Germaine zuvor noch nie begegnet ist erscheint sie ihm seltsam vertraut Kapitel 5 8 Gerda beginnt sich und dem Verlobten in der von Alfred geschmahten Villa ein behagliches Nest einzurichten Sie mochte mit Alfred nach der Heirat hier leben Auch drangt sie ihn sich eine Lebensaufgabe zu suchen entweder einen Gutshof zu bewirtschaften oder sich der Schriftstellerei zu widmen Als Alfred beides ablehnt und erklart seine einzige Aufgabe sehe er darin Gerda ein guter Ehemann und ihrem Kind ein Vater zu werden kommt es erneut zum Streit Gerda nimmt ihr Eheversprechen zuruck Alfred reist nach Baden Baden ab wo er in einer Ubersetzung von Spencers Principles of Psychology vorlaufige innere Befriedigung findet Er verkauft die Villa erst nach Abschluss des Vertrages erfahrt er dass Gerda die Kauferin ist Um unter seine Liebe einen Schlussstrich zu ziehen und auch ein spateres Wiederaufleben der schmerzhaften Beziehung endgultig zu verunmoglichen heiratet er Germaine standesamtlich zunachst nur und reist mit ihr nach Berlin ab Kapitel 9 11 Gerda hatte was Alfred nicht weiss die Trennung gleich wieder bereut Noch vor Alfreds Heirat hatte sie darum geduldet und gebilligt dass Sascha ihr kleiner Sohn Alfred in Baden Baden aufsucht und ihm einen Brief ubergibt in dem das Kind seinen Wunsch ausdruckt den geliebten Papa bald wiederzusehen Durch die Saumseligkeit von Alfreds Diener Fritz erreicht der Brief seinen Empfanger nicht Gerda die spater annehmen wird Alfred habe Saschas Brief nur aus Kaltherzigkeit nicht beantwortet entdeckt dann dass Alfred fur sich und Germaine das standesamtliche Aufgebot bestellt hat Josephe Thomas hatte ihrer Tochter einen letzten Wunsch hinterlassen Gemeinsam mit Alfred solle sie die Briefe lesen die Alfreds Vater ihr seiner Geliebten Josephe geschrieben hatte Germaine und Alfred erfahren auf diese Weise dass sie Halbgeschwister sind Um ihre verstorbenen Eltern nicht postum noch zu kompromittieren beschliessen sie die Sache nicht aktenkundig zu machen sondern auf die geplante kirchliche Trauung zu verzichten und sich unter einem Vorwand so bald wie moglich scheiden zu lassen Kapitel 12 13 Durch einen Zufall begegnet Marbod noch bevor er weiss wer die junge Frau ist Germaine und verliebt sich in sie Dass Germaine Alfreds Frau ist kommt wenig spater als Schock doch nimmt das junge Paar Marbod als Hausfreund auf und pflegt taglichen Umgang mit ihm Marbod halt die Situation nicht lange aus und gesteht Alfred dass er Germaine liebt Alfred weiht den Freund daraufhin in das Geheimnis seiner Geschwisterehe ein und es erweist sich dass Germaine Marbods Gefuhle erwidert Der kleine Sascha hatte sich bei seinem an Tuberkulose verstorbenen leiblichen Vater angesteckt und erkrankt nun selbst Gerda bringt ihn nach Heidelberg zu einer medizinischen Koryphae Mietze die sich mit ihrer Freundin Jettchen zufallig ebenfalls in Heidelberg aufhalt und Gerda beobachtet berichtet Alfred davon Auch findet sich in der Hinterlassenschaft des inzwischen ausgeschiedenen Dieners Fritz der ergreifende Brief des kleinen Sascha Alfred wurde am liebsten sofort zu dem geliebten Kind aufbrechen doch glaubt er weiterhin dass Gerda ihn nicht mehr will Kapitel 14 15 Vier Wochen nach ihrer standesamtlichen Trauung werden Alfred und Germaine geschieden Sie streuen das Gerucht aus es habe sich um eine Scheinehe gehandelt mit der sie bestimmte Erbschaftsauflagen hatten erfullen mussen Alfred macht bei Mietze die ihn wegen der Scheidung zuletzt geschnitten hat einen Abschiedsbesuch er will sich nach Pommern zuruckziehen Saschas Zustand verschlechtert sich am Weihnachtsfest ist er schwer krankt und hat nur einen einzigen Wunsch Alfred wiederzusehen Als Gerda Alfred dies brieflich mitteilt reist er in den Schwarzwald und versohnt sich mit der Geliebten Sascha bettelt den beiden das Versprechen ab nie wieder zu streiten und stirbt Anderthalb Jahre spater sind beide Paare Germaine und Marbod Gerda und Alfred verheiratet Gerda und Alfred haben einen gemeinsamen Sohn Ausgaben BearbeitenNicht im Geleise Reissner Leipzig 1890 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Nicht im Geleise Quellen und Volltexte Nicht im Geleise mobileread com Abgerufen am 22 Oktober 2020 Online Ausgabe Nicht im Geleise Izzy s freie Bibliothek Abgerufen am 22 Oktober 2020 Online Ausgabe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicht im Geleise amp oldid 204808930