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Nexans Hannover ist ein Standort des franzosischen Konzerns Nexans im Stadtteil Vahrenwald in Hannover der bis Ende 2019 Kabel fur die Kommunikationsindustrie herstellte Der Standort geht auf die 1900 in Hannover gegrundete Hackethal Draht Gesellschaft mbH zuruck Durch zahlreiche Verkaufe und Fusionen firmierte der Standort in Hannover unter einer Vielzahl von Namen Die wichtigsten waren Hackethal Draht und Kabelwerke AG Kabel und Metallwerke AG kabemetal kabelmetal electro GmbH Alcatel Deutschland GmbH und seit dem Jahr 2000 Nexans Der hochste Beschaftigungsstand des Werkes war mit uber 1800 Beschaftigten im Jahr 1991 zu verzeichnen Verwaltungsgebaude in Hannover Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte von 1900 bis 1945 2 Geschichte von 1945 bis 2022 3 Situation 2022 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte von 1900 bis 1945 BearbeitenIn Hannover haben Louis Hackethal und Jakob Berliner eng zusammengearbeitet Auf der Grundlage der Patente von Louis Hackethal grundeten im Jahr 1900 die Bruder Jacob Emil und Joseph Berliner die Hackethal Draht Gesellschaft mbH in Hannover Louis Hackethal wurde Mitgesellschafter zur finanziellen Absicherung und zur Weiterentwicklung seiner Erfindungen u a dem sog Hackethal Draht Schwerpunkt war die Produktion von isolierten und ummantelten Kabeln fur das Telefon und Fernmeldewesen 1906 wurde der Standort in Hannover Vahrenwald am heutigen Kabelkamp aufgebaut Das Unternehmen stieg innerhalb von 30 Jahren zu einem der bedeutendsten Kabelwerke Europas auf 1936 ubernahm der Konzern Gutehoffnungshutte mehr als 50 der Unternehmensanteile Erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Unternehmen in die Rustungsproduktion eingegliedert Auf dem Betriebsgelande existierten zwei Unternehmen die Widerstand mit ca 1000 Beschaftigten und Hackethal mit ca 500 Beschaftigten In beiden Betrieben wurden Rustungsguter mit einer erheblichen Anzahl von auslandischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus der Sowjetunion Frankreich und Polen produziert Sie waren in Gefangenenlagern in der Nahe des Werkes untergebracht Wahrend der Luftangriffe auf Hannover wurden die Produktionsanlagen zu ca 70 zerstort Geschichte von 1945 bis 2022 BearbeitenNach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Hannover im April 1945 wurde das Werk von den dort beschaftigten sowjetischen Kriegsgefangenen fur mehrere Wochen besetzt Sie beabsichtigten ursprunglich die restlichen Produktionsanlagen zu zerstoren Der erste Betriebsratsvorsitzenden Alfred Schliwin war Mitglied der KPD und konnte die Zwangsarbeiter uberzeugen keine Produktionsanlagen zu zerstoren Da noch Bestande von Aluminiumblechen existierten wurde nach Abschluss der Aufraumarbeiten zunachst mit der Produktion von Kochtopfen Kuchensieben Schaumkellen Lockenwicklern Dynamodrahten und Rillenfahrdrahte fur die Strassenbahn begonnen 1 Nach dem erfolgreichen Bode Panzer Streik der IG Metall in Hannover konnte am 19 Dezember 1946 eine Betriebsvereinbarung zwischen der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat der Hackethal Draht und Kabelwerke GmbH vereinbart werden 1946 wurde das Werk von der Demontageliste gestrichen Anschliessend wurde die Produktion von Kabeln fur das Telefon und Fernmeldewesen wieder aufgenommen und erlebt einen rasanten Aufstieg Im Jahr 1965 waren ca 3000 Menschen am Standort Hannover beschaftigt Zusatzlich erfolgte die Produktion von Hochfrequenzkabeln und Richtfunkanlagen 1967 fusionierten die beiden Tochtergesellschaften des Konzerns Gutehoffnungshutte GHH die Osnabrucker Kupfer und Drahtwerke OKD und die Hackethal AG zur Kabel und Metallwerke AG kurz kabelmetal Der Unternehmensname ist aus der auf 10 Stellen begrenzten Telegraphenadresse kabelmetal abgeleitet Im Rahmen eines Sanierungskonzeptes trennte sich der Konzern Gutehoffnungshutte von den Metall und Elektroaktivitaten Im Jahr 1981 wurde die kabelmetal electro GmbH verselbststandigt Dieses Unternehmen hatte Standorte in Hannover Nurnberg Osnabruck Schladern Floss Kuppenheim und Stadthagen Nach dem Zukauf der Kabelrheydt AG ehemals AEG Kabel entstand die Alcatel Deutschland GmbH Aus den ursprunglichen Betrieben wurden mehrere rechtlich selbststandige Gesellschaften ausgegrundet ke Kommunikations Elektronik GmbH heute DZS GmbH ke Rohrsysteme und Umwelttechnik GmbH heute Brugg Rohrsysteme GmbH in Wunstorf Alcatel Cable Contracting GmbH der Trommelbau mit anschliessenden Verkauf an die Fa Hildebrandt Ende der 1990er Jahre erfolgte die Ausgrundung der RFS Radio Frequency Systems die bis heute am Standort produziert In den Jahren 1991 bis 1999 wurden in Hannover 700 Arbeitsplatze abgebaut Von 1845 Arbeitsplatzen 1991 auf 1145 1999 Im Oktober 2000 wurde die Energiekabelsparte aus dem Alcatel Konzern im Wege eines Borsengangs ein rechtlich eigenstandiger Konzern Nexans mit dem Firmensitz in Paris Im Jahr 2005 kam es im Werk Hannover zu einem Tarifkonflikt Die Unternehmensleitung versuchte aus dem Flachentarifvertrag fur die Metall und Elektroindustrie auszusteigen in dem sie anstatt mit der IG Metall mit der sog Christlichen Gewerkschaft Metall CGM einen Tarifvertrag mit fur die Beschaftigten schlechteren Bedingungen abschloss Da die CGM im Betrieb keine Mitglieder hatte kam es zu Protestaktionen der IG Metall des Betriebsrates und der Belegschaft Am 7 November kam es in Hannover und den anderen Standorten zu ganztagigen Arbeitsniederlegungen Nach diesen Protestaktionen erklarte die Unternehmensleitung den Tarifvertrag mit der CGM fur nicht anwendbar und wandte weiterhin den Flachentarifvertrag an 1 2019 erklarte Nexans dass der Standort Hannover geschlossen wird 400 Beschaftigte verloren ihren Arbeitsplatz Im September 2022 wurde das Hauptgebaude endgultig abgerissen danach wurde ein Bomben Blindganger auf dem Gelande gefunden welcher kurze Zeit spater bei einer Bombenraumung entscharft wurde Situation 2022 BearbeitenNach der Schliessung der Kabelproduktion im Jahr 2019 befinden sich am Standort Hannover noch ca 70 Beschaftigte von Nexans in den Bereichen Service und Maschinenbau sowie 230 Beschaftigte bei RFS Radio Frequency Systems Literatur BearbeitenIG Metall Hannover Streiten und gestalten Die Geschichte der IG Metall Hannover von 1945 bis 2010 VSA Verlag Hamburg 2021 S 28 260 262 300 304 ISBN 978 3 96488 107 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nexans Deutschland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Materialien zu Nexans Zeitzeuge Fritz Cichy Zeitzeuge Rolf HomeyerEinzelnachweise Bearbeiten a b IG Metall Hannover Streiten und gestalten Die IG Metall Hannover von 1945 bis 2010 VSA Verlag Hamburg 2021 ISBN 978 3 96488 107 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nexans Hannover amp oldid 229991246