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Die Synagoge am Flamweg 4 6 in Elmshorn einer Stadt im Kreis Pinneberg in Schleswig Holstein besteht seit 2012 Sie ist die zweite Synagoge der in der Zeit des Nationalsozialismus untergegangenen judischen Gemeinde Elmshorn und ihrer Rechtsnachfolgerin der 2003 neu gegrundeten judischen Gemeinde Von den gegenwartig bestehenden acht judischen Gemeinden in Schleswig Holstein ist die Elmshorner die zweitkleinste 1 Geschichte BearbeitenDie ersten Juden liessen sich vermutlich im 17 Jahrhundert in Elmshorn nieder 1688 soll sich die erste Judische Gemeinde in Elmshorn gegrundet haben 2 Zunachst nutzten sie einen privaten Betraum 1845 begann die Gemeinde mit dem Bau einer eigenen Synagoge Diese stand am Flamweg Die Einweihung erfolgte am 21 Januar 1846 durch Jakob Ettlinger den Oberrabbiner aus Altona 1838 lebten 204 Menschen judischen Glaubens in Elmshorn Sie stellten damit etwas weniger als ein Zehntel der Gesamtbevolkerung Danach nahm ihre Zahl kontinuierlich ab 1924 lebten noch 100 Juden in der Stadt 1932 waren es noch 80 1933 zahlte die Gemeinde lediglich 56 Mitglieder 2 nbsp Grundmauern der zerstorten Synagoge in Elmshorn 1938 Wahrend der Reichspogromnacht wurde die Synagoge durch Brandstiftung weitgehend zerstort Ihre Ruine diente wahrend des Zweiten Weltkriegs zeitweise als Luftschutzraum Die judische Gemeinde existierte schon nicht mehr 1940 lebten noch acht Juden in der Stadt 2 1943 meldete die Stadt dass sie judenfrei sei 1 Der ehemalige judischer Einwohner Kobi Oppenheim kehrte nach dem Krieg nach Elmshorn zuruck Dort fand er in der Ruine der Synagoge die Reste eine Torarolle und begrub sie gemass Halacha auf dem judischen Friedhof In den Jahren nach 1945 wurden die letzten Reste der Synagoge beseitigt Danach und auch nach dem Ende des Krieges gab es bis um 1990 kaum judisches Leben in der Region Die wenigen in Elmshorn lebenden judischen Personen waren Mitglieder der Hamburger Gemeinde 3 Seit 2010 erinnert eine Gedenkstatte am Ort der zerstorten Synagoge an das Gotteshaus und das Schicksal der judischen Gemeinde in der Zeit des Nationalsozialismus Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der darauffolgenden Einwanderung osteuropaischer Juden nach Deutschland erstarkte das judische Leben in Elmshorn wieder Am 8 November 2003 grundete sich die Gemeinde neu 4 Sie besteht wie viele Gemeinden im Land zu 80 bis 90 Prozent aus Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion 1 Die Stadt stellte ihnen Raume in einem Gebaude an der Holstenstrasse 19 zur Verfugung in denen die Gemeinde 2006 einen Betraum einrichtete Dort lief der Mietvertrag 2012 aus Die Gemeinde war deshalb seit langerem auf der Suche nach Ersatz und hatte sich dafur rund 25 Immobilien angeschaut Schliesslich konnte sie am Flamweg 4 6 und damit schrag gegenuber 2 der 1938 zerstorten Synagoge Raume in der Beletage eines Hauses von 1890 mieten Diese Wohnung wurde bis 1941 fast ununterbrochen von Juden bewohnt Ein Zimmer wurde von den ehemaligen Bewohnern vermutlich als Gebetsraum genutzt Darauf deuten die Anordnung der Zimmerdecke und Ornamente wie Davidstern und Lowenkopf in einem nach Osten ausgerichteten Erker hin die bei der Besichtigung entdeckt wurden In dem historischen Betsaal richtete die Gemeinde die Synagoge ein Der Erker dient als Nische fur den Toraschrein Aron ha Qodesch Die Banke spendete der Zentralrat der Juden in Deutschland und der Toraschrank ist ein Geschenk einer Wiener Gemeinde 2 Die Bilder mit Chanukkaleuchtern an den Wanden wurden in einer Elmshorner Behindertenwerkstatt gemalt 2 In den weiteren Raumen der Wohnung richtete die Gemeinde eine Kuche ein Zimmer fur den Kantor ein Buro mit Unterrichtsraum und einen Kidduschraum ein Dieser wird unter anderem fur die Sabbat Feier am Freitagabend genutzt Nach der Renovierung und dem Ausbau weihte die Gemeinde die Synagoge im Beisein des schleswig holsteinischen Landesrabbiners Walter Rothschild am 28 Oktober 2012 ein 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Daniel Kummetz Neue Synagoge in Elmshorn Ruckkehr auf Zeit In Die Tageszeitung taz 3 Dezember 2012 ISSN 0931 9085 taz de abgerufen am 20 Februar 2020 a b c d e f Die Stadt Elmshorn hat wieder eine Synagoge Pinneberg Hamburger Abendblatt 8 April 2016 archiviert vom Original am 8 April 2016 abgerufen am 20 Februar 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www abendblatt de Die Synagoge in Elmshorn Kreis Pinneberg Abgerufen am 20 Februar 2020 Heike Linde Lembke Eine Synagoge fur Elmshorn 16 Oktober 2012 abgerufen am 20 Februar 2020 Heike Linde Lembke Eine Synagoge fur Elmshorn 16 Oktober 2012 abgerufen am 20 Februar 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Elmshorn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite der Gemeinde53 753352 9 650245 Koordinaten 53 45 12 1 N 9 39 0 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Synagoge Elmshorn amp oldid 229041681