www.wikidata.de-de.nina.az
In der neoklassischen Produktionstheorie bezeichnet man als eine neoklassische Produktionsfunktion eine stetige substitutionale Produktionsfunktion die bestimmte Eigenschaften erfullt Die neoklassische Produktionsfunktion wird als theoretisches Konstrukt bezeichnet dessen Existenz angenommen wird Sie leitet sich nicht aus empirischen Beobachtungen oder technischen Zusammenhangen ab Dennoch lassen sich ihre Eigenschaften in spateren Ansatzen der Produktionstheorie immer wieder nachweisen und sie dient als Basis fur auf ihr aufbauende Theorien und Modelle Die neoklassische Produktionsfunktion leitet sich aus der klassischen Produktionsfunktion her indem die ineffizienten Bereiche der klassischen Produktionsfunktion durch den jeweils dominierenden Verlauf ersetzt werden Neoklassische Produktionsfunktionen finden meist in der Makrookonomik genauer in der Wachstumstheorie Anwendung Cobb Douglas Funktion als Beispiel einer neoklassischen Produktionsfunktion Inhaltsverzeichnis 1 Anforderungen an eine neoklassische Produktionsfunktion 2 Beispiel einer neoklassischen Produktionsfunktion 3 Anwendung 4 EinzelnachweiseAnforderungen an eine neoklassische Produktionsfunktion BearbeitenMan nehme an dass sich die Produktionsbeziehungen einer Unternehmung durch eine monotone zweimal stetig differenzierbare Abbildung f displaystyle f nbsp darstellen lassen f R n R displaystyle f colon mathbb R n to mathbb R nbsp wobei die Beziehung x f r 1 r n displaystyle x f r 1 dotsc r n nbsp gilt Dies bedeutet dass die Ausbringungsmenge x displaystyle x nbsp von der Einsatzmenge der jeweiligen Inputfaktoren r 1 r n displaystyle r 1 dotsc r n nbsp abhangt Eine solche sich im n 1 displaystyle n 1 nbsp dimensionalen Guterraum befindende Funktion lasst sich analysieren indem man einen horizontalen Schnitt Hohenlinie durch das Ertragsgebirge legt und diese Hohenlinie dann auf die Faktorebene projiziert Im Folgenden wird einfachheitshalber davon ausgegangen dass nur zwei Produktionsfaktoren r 1 displaystyle r 1 nbsp und r 2 displaystyle r 2 nbsp existieren und sich die Funktion also im 3 dimensionalen Raum befindet siehe Abbildung Die im Allgemeinen an eine neoklassische Produktionsfunktion gestellten Forderungen sind dann Die sogenannten Inada Bedingungen 1 mussen erfullt sein d h dass das Grenzprodukt eines jeden Produktionsfaktors gegen unendlich konvergiert wenn man nur den jeweiligen Faktoreinsatz gegen null streben lasst Lasst man den jeweiligen Faktoreinsatz hingegen gegen unendlich streben so konvergiert das Grenzprodukt des Faktors gegen null lim r 1 0 f r 1 r 2 r 1 und lim r 1 f r 1 r 2 r 1 0 r 2 gt 0 displaystyle lim r 1 to 0 frac partial f r 1 r 2 partial r 1 infty quad textrm und quad lim r 1 to infty frac partial f r 1 r 2 partial r 1 0 quad forall r 2 gt 0 nbsp lim r 2 0 f r 1 r 2 r 2 und lim r 2 f r 1 r 2 r 2 0 r 1 gt 0 displaystyle lim r 2 to 0 frac partial f r 1 r 2 partial r 2 infty quad textrm und quad lim r 2 to infty frac partial f r 1 r 2 partial r 2 0 quad forall r 1 gt 0 nbsp Konstante Skalenertrage bzw Homogenitat vom Grad 1 in effektiver Arbeit und Kapital Okonomisch bedeutet dies Ein vermehrter verminderter Einsatz dieser Produktionsfaktoren fuhrt zu einer im gleichen Verhaltnis erhohten verminderten Produktion f l r 1 l r 2 l f r 1 r 2 l R displaystyle f lambda r 1 lambda r 2 lambda f r 1 r 2 quad forall lambda in mathbb R nbsp dd Positive und abnehmende Grenzertrage Die Grenzertrage von Kapital und effektiver Arbeit sind positiv sinken aber mit zunehmendem Einsatz des jeweiligen Faktors Wird also beispielsweise mehr effektive Arbeit verwendet so steigt die Produktion aber sie steigt weniger wenn bereits viel effektive Arbeit eingesetzt wird Mathematisch bedeutet dies dass die ersten partiellen Ableitungen der Produktionsfunktion nach effektiver Arbeit und Kapital positiv die jeweiligen zweiten Ableitungen aber negativ sind f r 1 r 2 r 1 gt 0 2 f r 1 r 2 r 1 2 lt 0 displaystyle frac partial f r 1 r 2 partial r 1 gt 0 frac partial 2 f r 1 r 2 partial r 1 2 lt 0 nbsp f r 1 r 2 r 2 gt 0 2 f r 1 r 2 r 2 2 lt 0 displaystyle frac partial f r 1 r 2 partial r 2 gt 0 frac partial 2 f r 1 r 2 partial r 2 2 lt 0 nbsp dd Essentialitat Aus den obigen Annahmen in Verbindung mit den Inada Bedingungen folgt uberdies 2 dass jeder eingesetzte Faktor essenziell auch wesentlich ist Damit ist gemeint dass eine Volkswirtschaft in einem Zustand in dem es entweder kein Kapital oder keine Arbeit gibt keinerlei Output generieren kann Formell f r 1 0 r 2 gt 0 0 und f r 1 gt 0 r 2 0 0 displaystyle f r 1 0 r 2 gt 0 0 quad textrm und quad f r 1 gt 0 r 2 0 0 nbsp Dies impliziert dass die Funktion stets durch den Ursprung verlauft Beispiel einer neoklassischen Produktionsfunktion BearbeitenDie Cobb Douglas Funktion ist in der Produktionstheorie und in der Mikrookonomik eine haufig und mit Erfolg verwendete neoklassische Produktionsfunktion Eine mogliche Produktionsfunktion die die oben dargestellten Annahmen erfullt stellt folgende Cobb Douglas Funktion dar Y t F K t L t T K t a L t 1 a displaystyle Y t F K t L t T cdot K t alpha L t 1 alpha nbsp mit a 0 1 displaystyle alpha in 0 1 nbsp Anwendung BearbeitenDie Anwendung der neoklassischen Produktionsfunktion ist vielfaltig Sie ist beispielsweise Grundlage des neoklassischen Basismodells im Solow Modell Einzelnachweise Bearbeiten Nach Ken Ichi Inada der sie in seinem 1963 erschienenen Artikel On a Two Sector Model of Economic Growth Comments and Generalization In Review of Economic Studies 30 2 S 119 127 formulierte Ein Beweis findet sich zum Beispiel bei Fare Primont 2002 S 3 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neoklassische Produktionsfunktion amp oldid 187023255