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Als Nasslaufer werden Pumpenaggregate Pumpe plus Antrieb bezeichnet deren rotierende Teile sich einschliesslich des Rotors beziehungsweise Laufers des antreibenden Elektromotors in dem flussigen Fordermedium drehen welches auch zur Kuhlung und Lagerung gebraucht werden kann Voraussetzung dafur ist ein trennendes Rohr im Spalt zwischen Rotor und Stator Solche Antriebe benotigen daher keinerlei Wellendichtung Nasslaufer oder Spaltrohrmotoren gibt es nach dem Prinzip des Asynchronmotors oft Spaltpolmotoren oder als sogenannte Magnetmotoren nach dem Prinzip des Reluktanz beziehungsweise Synchronmotors Motorkonzepte die einen direkt bestromten Rotor erfordern etwa der Einphasen Reihenschlussmotor scheiden aus Eingesetzt werden sie z B als Umwalzpumpe und Laugenpumpe Waschmaschine Geschirrspuler aber auch als Vorforderpumpe in Treibstofftanks Der grosse Vorteil der fehlenden Dichtung beziehungsweise der hermetischen Trennung zum Fordermedium fuhrte auch zu Anwendungen als Pumpe fur Chemikalien und Lebensmittel Verwandt sind auch Drehantriebe im Vakuum zum Beispiel fur Drehanoden von Rontgenrohren Erfunden wurde der Nasslaufer von Benjamin Graemiger der 1914 das Patent darauf angemeldet hat Das Hauptproblem war zunachst beim Spaltpolmotor ein geeignetes nichtmagnetisches Material fur den Spaltrohrtopf zu finden Rostfreier nichtmagnetischer Stahl stand erst ab den 1930er Jahren zur Verfugung 1935 erfolgte die Markteinfuhrung durch zwei schweizerische Unternehmen Beim Magnetmotor dreht sich ein auf der Welle befindlicher Dauermagnet Laufer in einem die Flussigkeit umhullenden Kunststoffrohr zwischen den Polen eines mit Wechselstrom betriebenen Standermagneten meist mit nur zwei Polen erkennbar an einem Einrasten alle 180 wenn er von Hand gedreht wird Bei diesen Magnetmotoren ist keine Laufrichtung bevorzugt daher mussen die Pumpen drehrichtungssymmetrisch aufgebaut werden Der Anlauf erfolgt spontan durch Hin und Herschwingen bis der Laufer Tritt fasst Der Wirkungsgrad ist deutlich besser als beim Spaltpolmotor er hat aber einen hoheren Lagerverschleiss Es gibt Pumpen mit Spitzenlagern und solche mit Gleitlagern Bei Pumpen mit Spitzenlagern wird die Welle zwischen zwei Zapfen eingespannt wobei das Lager langsam verschleisst und nachgestellt werden muss Bei hydrodynamischen Gleitlagern schwimmt die Welle auf einem Wasserfilm so dass kein Verschleiss auftritt Beide Ausfuhrungen benotigen sehr harte Lagermaterialien wie Hartmetall oder Oxidkeramik da bei niedriger Drehzahl zum Beispiel beim Anfahren Mischreibung mit erhohtem Verschleiss auftritt Nasslaufer Umwalzpumpen stellen eine Sonderform robuster Asynchronmotoren mit Rotoren in Form wassergekuhlter Kafiglaufer dar Aufgrund des im Vergleich zu Normmotoren grosseren Spaltabstandes sinkt bei Belastung die Drehzahl sehr stark ab so dass zum Beispiel eine Pumpe mit zweipoligem Motor statt 2900 min 1 eine nominelle Drehzahl von 1850 min 1 besitzen kann Sind moderne Nasslaufer einmal nass dann sollten sie nass bleiben Trocknet der Spalt zwischen Welle und Kunststoffrohr konnen Verunreinigungen im Zwischenraum die Welle und das Rohr verkleben sodass die Welle sich beim nachsten Pumpversuch nicht wieder drehen kann Siehe auch BearbeitenKugelmotor Unterolmotor UnterwassermotorpumpeWeblinks BearbeitenVorrichtung zum elektrodynamischen oder elektromagnetischen Antrieb einer Maschine Osterreichische Patentschrift Nr 71153 Wien 10 Februar 1916 abgerufen am 29 April 2012 PDF Datei 255 kB IKZ HAUSTECHNIK Ausgabe 17 1999 Seite 52 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nasslaufer amp oldid 227783103