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Nacktarsch ist eine nur 320 ha umfassende Grosslage im Bereich Bernkastel des deutschen Weinbaugebiets Mosel Seine sechs Einzellagen bestehen zu 95 aus Hangen in sehr guter Sudlage 1 Alle liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Krov und deren Ortsteil Kovenig bei Traben Trarbach an der Mosel Die Pluralform Nacktarsche bezeichnet Einzelflaschen von Weinen dieser Lage Weinetikett April 1954 Krover Weinfest mit Nacktarsch Darstellung 4 Juli 1959Weinlage bei Krov Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Rezeption 3 Einzellagen 3 1 Krov 3 2 Kovenig 3 3 Historie 4 Einzelnachweise 5 LiteraturNamensherkunft BearbeitenBeim Namen handelt es sich wohl um eine Verballhornung des lateinischen Nectarius 2 beziehungsweise des keltischen Nackas Beides bedeutet etwa felsige Hohe und leitet sich aus der Tatsache ab dass der Nacktarsch Hang im Herbst ohne Laub schlicht nackt aussieht Eine volksetymologische Uberlieferung berichtet von einem Krover Kellermeister der zwei Jungen den nackten Hintern versohlt haben soll nachdem er sie dabei erwischt hatte wie sie aus einem seiner Fasser Wein tranken Diverse Abbildungen dieser Version der Entstehungsgeschichte befinden sich zwar heute auf Etiketten zahlreicher Krover Nacktarschflaschen sind aber wohl als Wortspiel zu werten Andere Erklarungen fuhren den Namen der Weinbaulage auf den fur derbe Worte bekannten Gotz von Berlichingen oder auf eine angebliche Ahnlichkeit des Berges bei Krov mit dem namengebenden unbekleideten Korperteil zuruck An der Stelle die zuerst Nacktarsch genannt wurde erfriert der Wein in manchen Jahren und die Reben werden nackt entblattert Somit weist die Bezeichnung Krover Nacktarsch auf die Anbaugrenze fur Wein damit auf die lange Reifezeit im Moselklima und endlich auf den besonderen Geschmack guter Moselweine hin Ein bundesweites Medienecho loste die Idee aus der Krover Mehrzweckhalle den Namen Nacktarschhalle zu geben 3 Die Einigung erfolgte schliesslich auf den Namen Weinbrunnenhalle Krover Nacktarsch Rezeption BearbeitenAuch wenn es verschiedene Interpretationen der Namensherkunft gibt Der Name ist werbewirksam und verkaufsfordernd und uber Deutschlands Grenzen hinaus bekannt 4 In den 1980er Jahren erwarb sich der Nacktarsch den zweifelhaften Ruf ein billiger und dem Massengeschmack folgend susser Mengenwein zu sein 5 Seit Beginn der 2000er Jahre gibt es starke Bestrebungen dieses negative Image zu uberwinden 6 7 Einzellagen BearbeitenDie Grosslage Nacktarsch 320 ha zahlt zum Bereich Bernkastel und besteht aus folgenden Einzellagen in Krov und Kovenig Krov Bearbeiten SteffensbergDer Steffensberg umfasst eine Flache von 35 ha Hier wird auf Devonschieferboden ausschliesslich Riesling angebaut LetterlayAn den Steffensberg schliesst sich der 40 ha grosse Letterlay an Beide Lagen sind nach Suden ausgerichtet Auch hier werden Rieslingweine auf Devonschieferboden im Steilhang angebaut KirchlayDiese Lage mit einer Grosse von 70 ha ist nach Sudsudost ausgerichtet Hier trifft man auf Tonschieferverwitterungsboden im unteren Bereich ist der Boden hangig und besteht aus Lehm und Ton der mit Schiefer durchsetzt ist Hier wird u a Spatburgunder angebaut ParadiesDas Paradies ist mit 160 ha Rebflache die grosste Lage Krovs Von der Mosel her wachsen auf schwerem Lehmboden vorwiegend Muller Thurgau Reben in den Hanglagen wechselt der Boden hin zu Ton und Devonschiefer Hier werden vorwiegend Kerner und Dornfelder Reben angebaut Kovenig Bearbeiten Die Steillagen Burglay und Herrenberg umfassen Rebflachen von 18 ha bzw 20 ha Der Boden besteht aus Tonschiefer Historie Bearbeiten Im Jahr 1868 wurde unter der Leitung des Koniglichen Kataster Inspectors Steuerrat Clotten fur die Konigliche Regierung zu Trier eine Weinbaukarte fur den Regierungsbezirk Trier angefertigt Fur den Bereich Krov Crov sind dort lediglich die Einzellagen Steffensberg Heislaiverzeichnet Auf dieser Karte sind weiterhin folgende Lagen bei Crov verzeichnet Pellen Herresberg Klasberg Neuberg Held Lay Kaltenberg und Goldgrub Christian von Stramberg 1837 8 nennt auf dem Distrikt Niederberg die Lagen Alte Kirch Letterley Hasschen Rutschenberg Bockskopf und Rebenter Einzelnachweise Bearbeiten Land Rheinland Pfalz EU Hrsg Weinbaukartei Hans Ambrosi Mehr uber deutschen Wein S 84 Dr Fraund Mainz 1989 Bericht aus der Rhein Zeitung vom 3 Juli 2003 abgerufen am 10 Juni 2009 Eigenes Horensagen 1991 in der Ukraine Eintrag von Benutzer Boonekamp Horst Stubling Wolfgang Bittner Gepanschter Wein Schon rund und olig In Der Spiegel Rudolf Augstein 27 September 1985 abgerufen am 29 September 2015 deutsch Stuart Pigott Am Arsch vorbei In FAZ 30 August 2009 abgerufen am 29 September 2015 deutsch PDF 61 kB Statt Nacktarsch ein Knackarsch In Kolnische Rundschau dpa 12 November 2009 abgerufen am 29 September 2015 deutsch Christian von Stramberg Das Moselthal zwischen Zell und Konz 1837 S 170 als Google E Book abgerufen am 22 Oktober 2014 Literatur BearbeitenDieter Braatz Ulrich Sauter Ingo Swoboda Hendrik Holler Weinatlas Deutschland 1 Auflage Hallwag Munchen 2007 ISBN 978 3 8338 0638 4 Stefan Barme Nacktarsch Viez und Ledertanga Ausfluge in die Kulturgeschichte des Mosellandes Stephan Moll Verlag Burg Ramstein 2012 ISBN 978 3 940760 37 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nacktarsch amp oldid 239069621