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Ein Musterplatz ist ein Platz zur Musterung und spateren Einstellung von Landsknechten oder Soldnern im 16 und 17 Jahrhundert Ein Heeresunternehmer richtete einen solchen Platz meist in der Nahe einer Stadt ein zu dem die von Werbern mit einem Handgeld geworbenen potentiellen Soldner aus der Umgebung geschickt wurden Wenn sie fur tauglich befunden wurden wurden die Manner in Fahnlein eingeschrieben und an ihren Einsatzort geschickt Die Heeresunternehmer hatten oft einen Vertrag mit Landesherren oder Obersten nachdem sie eine bestimmte Anzahl Soldner zu liefern hatten Die Einrichtung dieser Platze war bei den angrenzenden Stadten meist sehr unbeliebt da es unter den zu musternden Mannern oft zu ubermassigem Alkoholkonsum Schlagereien und mitunter zu Raub und Diebstahl kam Auch wurde befurchtet dass viele junge Manner durch das im Voraus ausgezahlte Handgeld arrogant und aufmupfig wurden Bis zum Dreissigjahrigen Krieg kamen oft mehr Manner zum Platz als benotigt wurden da in den stadtischen und landlichen Unterschichten genugend potentielle Soldner vorhanden waren Die Lebensumstande waren fur viele so schwierig dass der Gang zu den Fahnen oft lohnend erschien oder die einzige Moglichkeit darstellte Erst im Laufe des Krieges wurden so viele Kampfer benotigt dass die Werbung immer schwieriger wurde Es mehrten sich auch die Vorfalle von erschlichener oder erzwungener Werbung Als Platzname steht Musterplatz noch heute in Bozen in Verwendung Literatur BearbeitenPeter Burschel Soldner im Nordwestdeutschland des 16 und 17 Jahrhunderts Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1994 ISBN 3 525 35650 1 Reinhard Baumann Das Soldnerwesen im 16 Jahrhundert am bayerischen und suddeutschen Beispiel Munchen 1978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musterplatz amp oldid 217282986