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Movement for Multiparty Democracy Kurzel MMD deutsch Bewegung fur Mehrparteiendemokratie ist eine sozialdemokratische politische Partei in Sambia Sie wurde ursprunglich gebildet um die regierende UNIP von Kenneth Kaunda und vor allem ihn selbst an der Macht abzulosen Durch die Wahlen in Sambia 1991 loste die MMD die UNIP als regierende Partei und Kenneth Kaunda als Prasidenten ab Die MMD verfugte 1991 bis 2011 uber eine absolute Mehrheit in der Nationalversammlung Sambias und stellte erst mit Frederick Chiluba und dann mit Levy Mwanawasa sowie von 2008 bis 2011 mit Rupiah Banda den Prasidenten des Landes Die MMD war bis zur Parlamentswahl 2011 die dominierende politische Kraft in Sambia Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 1990 2 Die MMD unter Chiluba 1991 2002 3 Die MMD unter Mwanawasa bis 2008 4 Bedeutungsverlust bei den Wahlen 2011 und 2016 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGrundung 1990 BearbeitenAb 1990 wuchs die Opposition gegen das Machtmonopol der UNIP was zu der Grundung der MMD fuhrte Nahrungsmittelknappheit und der sich standig fortsetzende wirtschaftliche Niedergang des Landes aber auch der Druck internationaler Organisationen wie der Weltbank verlangten neue politische Ansatze MMD begann als Koalition mit dem Ziel die UNIP an der Macht abzulosen und konnte zunehmend eine bemerkenswerte Zahl wichtiger politischer Personlichkeit fur sich gewinnen darunter Uberlaufer aus der UNIP und Vertreter der Gewerkschaften Die Grundung der MMD markiert den Ubergang Sambias zur Dritten Republik Sie wurzelt in der Bewegung zur Massendemokratie doch ihr Kern stutzt sich auf eine kleine Elite aus der Geschaftswelt den Gewerkschaften juristischen Verbanden und Universitaten Diese Heterogenitat macht die MMD wiederum bis heute anfallig fur Machtkampfe und Abspaltungen Zudem ist die MMD obwohl sie uber Religionen und Ethnien hinweg eine grosse Mehrheit in Sambia ansprechen kann in den Stadten verwurzelt und hat in landlichen Gebieten selbst unter einfachen Leuten kaum eine Basis Weiter sollte nicht ubersehen werden dass der internationale Druck hin zu mehr Demokratie eine Konsequenz des Endes des Kalten Krieges war Kostentrachtige Misswirtschaft konnte nicht mehr geduldet politischer Einfluss musste neu organisiert werden was vor allem daran erkennbar wurde dass die Entwicklungshilfe fur Sambia in der Zeit von 1990 bis 1992 sprunghaft anstieg Es wurden neue Eliten verlangt 1990 fugte sich Kenneth Kaunda dem inneren und internationalen Druck indem er ein Referendum uber den Einparteienstaat ansetzte Dies Kalkul ging jedoch nicht auf Die Opposition hielt an und erzwang die Absetzung des Referendums und einen Verfassungszusatz der Sambia zu einem Mehrparteienstaat machte Sambias erste Wahlen zu Parlament und Prasidentschaft seit 1960 fanden am 31 Oktober 1991 statt Der Prasidentschaftskandidat der MMD Frederick Chiluba konnte mit 81 Prozent der Stimmen seinen Gegner Kenneth Kaunda deklassieren Dieser Erdrutsch setzte sich mit der Wahl zur Nationalversammlung fort in denen die MMD 125 von 150 Mandaten gewann und die UNIP 25 Die MMD unter Chiluba 1991 2002 BearbeitenGegen Ende von Chilubas erster Amtszeit als Prasident 1996 liessen die Bemuhungen der MMD um politische Reformen sichtlich nach Angesichts der anstehenden Neuwahlen gewannen die zentrifugalen Krafte in der MMD an Kraft und eine Zahl namhafter Politiker verliess die MMD um neue Parteien zu grunden Da sich Chiluba auf eine uberwaltigende Mehrheit in der Nationalversammlung stutzen konnte setzte er einen Verfassungszusatz durch der den fruheren Prasidenten Kenneth Kaunda und andere prominente Oppositionsfuhrer von der Prasidentschaftswahl 1996 ausschloss Bei den Wahlen in Sambia 1996 wurde Chiluba als Prasident wiedergewahlt und die MMD gewann 131 von 150 Sitzen in der Nationalversammlung Die UNIP boykottierte diese Wahl und kritisierte dass durch unseriose Wahlerregistrierung der Wahlausgang schon im Vorfeld manipuliert worden sei Ungeachtet des Boykotts der UNIP verliefen die Wahlen ruhig Funf Prasidentschafts und 600 Parlamentskandidaten von elf Parteien standen zur Wahl Nach den Wahlen kritisierten einige Oppositionsparteien und Nichtregierungsorganisationen diese als weder frei noch fair Chiluba trat sein Amt 1997 an obwohl die Opposition nach wie vor die Wahlergebnisse ablehnte Doch internationaler Druck wirkte dahin diese Probleme im politischen Dialog beizulegen Anfang 2001 starteten Anhanger Chilubas eine Kampagne die ihm eine dritte Amtszeit ermoglichen sollte was eine Verfassungsanderung erfordert hatte Dies war jedoch aufgrund Widerstands der Gesellschaft der Opposition und von innerhalb der MMD nicht durchzusetzen Die MMD unter Mwanawasa bis 2008 BearbeitenDie Wahlen in Sambia 2001 brachten Levy Mwanawasa aus der MMD mit nur 29 1 Prozent der Stimmen in das Prasidentenamt Elf Parteien traten an Es traten verwaltungstechnische Probleme auf und die Opposition verwies auf zahlreiche Unregelmassigkeiten Dennoch gewann die MMD 69 der 150 zur Wahl stehenden Mandate Drei Parteien reichten Widerspruch beim Obersten Gerichtshof gegen die Wahlergebnisse ein wo die Sache bis Februar 2003 anhangig blieb Das bewirkte vor allem dass eine ganze Reihe von neuen Wahlgesetzen verabschiedet wurde die bekannte Probleme beheben sollten darunter auch die erstmalige biometrische Erfassung von Wahlern In der Endphase der Prasidentschaft Chilubas und wahrend der Prasidentschaft Mwanawasas kam es zu Abspaltungen aus dem MMD Prominente innerparteiliche Dissidenten traten aus der Partei aus und grundeten eigene Parteien Michael Sata grundete 2001 die Patriotic Front PF Anderson Mazoka 1998 die United Party for National Development UPND und Edith Nawakwi 2001 das Forum for Democracy and Development FDD 1 Bei den Wahlen in Sambia 2006 die von Beobachtern der SADC als fair bezeichnet wurden verlor Hakainde Hichilema von der United Democratic Alliance zwar gegen Levy Mwanawasa doch schien er sich als moglicher nachster Prasident von Sambia 2011 zu profilieren Michael Sata war vor allem im urbanen Bereich erfolgreich Mwanawasa errang seinen Sieg in landlichen Gebieten wo sein Kampf gegen Korruption und fur die wirtschaftliche Konsolidierung des Landes die grosste Anerkennung fand Hatte er 2001 mit 28 Prozent gewonnen so errang er diesmal 40 Bei der vorgezogenen Prasidentschaftswahl in Sambia 2008 allerdings war es Rupiah Banda von der MMD der mit 40 der Stimmen den Sieg einfuhr Seine Amtszeit dauerte bis zur nachsten turnusmassigen Wahl 2011 als er sein Amt an Sata verlor Bedeutungsverlust bei den Wahlen 2011 und 2016 BearbeitenBei der Parlamentswahl 2011 erhielt die MMD noch 55 Sitze von 150 und wurde starkste Oppositionspartei 2016 fiel die Partei auf drei Mandate von 156 zuruck und 2021 gewann sie kein einziges Mandat mehr Siehe auch BearbeitenListe der politischen Parteien Sambias Liste sozialdemokratischer ParteienEinzelnachweise Bearbeiten African Union Election Observation Mission Report Zambia 2016 pdf Afrikanische Union August 2016 abgerufen am 28 August 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Movement for Multi Party Democracy amp oldid 224458528