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Das Mulo Meccanico dt mechanisches Maultier war ein vom italienischen Motorradhersteller Moto Guzzi produziertes Dreirad Auch bekannt unter der Bezeichnung Autoveicolo da Montagna Tre per Tre dt Bergfahrzeug 3 3 wurde es in der Zeit von 1959 1 bis 1962 2 ausschliesslich fur die Gebirgseinheiten der italienischen Armee Alpini hergestellt Das einsitzige Transportfahrzeug kann 500 kg Nutzlast befordern und hat eine verstellbare Spur Zudem hat es Allradantrieb und kann mit Ketten fur die Hinterrader ausgerustet werden Das gelandetaugliche Dreirad eignete sich sehr gut fur die teilweise unwegsamen Gebirge Italiens Es wurden je nach Quelle ca 400 3 oder ca 500 2 Fahrzeuge hergestellt Ab 1979 wurden sie schrittweise ausgemustert und durch ein vollig anderes Konzept ersetzt Moto Guzzi Mulo Meccanico mil Bezeichnung Autoveicolo da Montagna Tre per TreAllgemeine EigenschaftenBesatzung 1Lange 3 00 mBreite 1 57 mHohe 1 42 mMasse 1 5 tBeweglichkeitAntrieb Benzinmotor 0 8 l14 7 kW 20 PS Federung vorn Schraubenfederhinten GummiGeschwindigkeit 50 km h Strasse Leistung Gewicht 13 3 PS t Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bezeichnung des Fahrzeugs 3 Beschreibung des Fahrzeugs 3 1 Motor 3 2 Kraftubertragung 3 3 Aufbau und Fahrwerk 3 3 1 Allgemeines 3 3 2 Radaufhangungen 3 4 Boschungswinkel 4 Technische Daten 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Zweiten Weltkrieg unterstutzte unter anderen Moto Guzzi die italienische Armee mit der fur militarische Zwecke ausgerusteten Moto Guzzi 500 Alce 4 Auf Basis dieses Motorrads wurde 1941 das Dreirad Moto Guzzi TriAlce entwickelt Wie ublich bei diesen Konstruktionen wurde der Vorderteil des Motorrads bis zum Sitzplatz des Fahrers beibehalten und dahinter eine Achse mit zwei Radern und einer Ladeflache oder zwei Sitzplatzen nebeneinander und ein Maschinengewehr montiert 5 Nach dem Krieg wurden ahnliche Konstruktionen fur den zivilen Gebrauch hergestellt zum Beispiel Moto Guzzi Ercole In den 1950er Jahren setzte das italienische Verteidigungsministerium die generelle Motorisierung der Armee durch Der Fahrzeugpark der Armee wurde modernisiert und auch die Einheiten in den Bergregionen sollten ein motorgetriebenes Transportmittel bekommen 1959 wurde Moto Guzzi der Auftrag erteilt ein gelandetaugliches dreiradriges Transportfahrzeug fur die Alpini der italienischen Armee zu entwickeln Ein Ziel war es dass das Fahrzeug sowohl die Maultierpfade in den Bergen befahren konnte als auch Wege die fur Maultiere ungeeignet sind Bereits im Jahr des Auftrages wurde das Fahrzeug zur Erprobung abgegeben Die Serienproduktion lief von 1960 bis 1962 und es wurden ca 500 andere Quellen nennen ca 400 Dreirader hergestellt 1 2 3 1974 begannen erste Versuche das Mulo Meccanico durch ein neues Fahrzeug zu ersetzen Zu diesem Zweck entwickelte unter anderen Fresia SpA einen Prototyp das Fresia F 10 eine fahrbare Transportplattform mit Ottomotor und hydrostatischem Getriebe Allradantrieb und Allradlenkung bei der der Fahrzeugfuhrer entweder hinter der Plattform hergeht oder aufsitzt um das Fahrzeug zu steuern Ab 1979 wurde die weiterentwickelte Version Fresia F 18 bei den Alpini eingefuhrt und das Moto Guzzi Mulo Meccanico nach und nach ausgemustert 6 7 nbsp Moto Guzzi 500 TriAlce nbsp Moto Guzzi 500 Ercole 1960 nbsp Fresia F 18Bezeichnung des Fahrzeugs BearbeitenDer Name Mulo Meccanico ist wahrscheinlich nicht die eigentliche Werksbezeichnung Vom Ministero difesa esercito dt Verteidigungsministerium Armee bekam es die Bezeichnung Autoveicolo da Montagna Tre per Tre dt Bergfahrzeug 3 3 und bei Moto Guzzi war die Abteilung Servizio Tecnico Motorizzazione Esercito Moto Guzzi dt Technischer Service Motorisierung Armee Moto Guzzi verantwortlich 1 8 9 Beschreibung des Fahrzeugs Bearbeiten nbsp Mulo Meccanico mit montierten KettenMotor Bearbeiten Der Motor ist ein Zweizylinder Viertakt Ottomotor Seine Zylinder stehen in einem Gabelwinkel von 90 als V zueinander Jeder Zylinder hat ein Einlass und ein Auslassventil Die Ventile steuert eine zentrale Nockenwelle uber Stossel Stossstangen und Kipphebel Als Vergaser wurde ein Weber 26 IMB1 eingesetzt Die Trockensumpfschmierung des Motors wird durch zwei von Zahnradern angetriebene Pumpen versorgt eine fur die Forderung und eine fur die Ruckgewinnung des Schmiermittels Es stehen 5 4 kg 6 l Schmiermittel zur Verfugung Wegen der zu erwartenden geringen Geschwindigkeiten des Fahrzeugs im Gelande wurde der luftgekuhlte Motor mit einem Zentrifugalgeblase direkt auf der verlangerten Kurbelwelle versehen und um eine bestmogliche Kuhlung zu erreichen sind die Zylinder ummantelt Der Motor ist in der Mitte unterhalb des Fahrersitzes langs eingebaut Das gesamte Antriebssystem einschliesslich Getriebe Differenzialen und Wellen ist um ca 15 nach hinten geneigt Fur Einsatze in sehr kalten Gebieten hat das Fahrzeug eine Hilfsbatterie zur Unterstutzung der Hauptbatterie beim Anlassen des Motors Sollten beide Batterien versagen kann der Motor auch von Hand angelassen werden Das vordere Ende der Welle des Geblases hat dafur eine entsprechende Verzahnung Der Motor diente spater als Grundlage fur die Entwicklung des Motors fur die Moto Guzzi V7 3 Kraftubertragung Bearbeiten Die Kupplung ist eine Einscheiben Trockenkupplung Sie wird mit dem linken Pedal betatigt Das Getriebe hat sechs Vorwartsgange und einen Ruckwartsgang Der erste Gang und der Ruckwartsgang sind mit Schiebezahnradern versehen Die Zahnrader der anderen Gange sind im standigen Eingriff Der Schalthebel befindet sich rechts neben dem Fahrer und wird in einer Kulisse gefuhrt Der Ruckwartsgang liegt rechts vorn der erste Gang rechts vorn und links vom Ruckwartsgang Der erste und zweite Gang sowie der Ruckwartsgang sind durch eine Vorrichtung gegen unbeabsichtigtes Einlegen geschutzt Das Anfahren in der Ebene erfolgt normalerweise im dritten Gang 3 Tabelle der Getriebeubersetzungen und zulassigen Hochstgeschwindigkeiten Tabelle der Getriebeubersetzungen und zulassigen Hochstgeschwindigkeiten 3 Gang Ubersetzung Geschwindigkeit1 12 92 1 4 km h2 5 97 1 8 km h3 3 1 1 16 km h4 1 93 1 25 km h5 1 31 1 37 km h6 1 1 50 km hR 13 7 1 3 6 km h Am Getriebe ist direkt das zentrale Differenzial angebaut Hier wird die Kraft auf das Vorderrad und die Hinterachse im Verhaltnis von 20 zu 80 verteilt Das Differenzial ist manuell sperrbar und hat eine zusatzliche manuelle Sperre die verhindert dass das Fahrzeug an Steigungen zuruckrollt Vom Differenzial verlauft eine Gelenkwelle zwischen den Zylindern und unterhalb des Vergasers nach vorn zum Lenkkopf Hier wird die Kraft erst nach links und dann nach unten uber eine Welle im Federbein zum Kegelradgetriebe an der Radnabe ubertragen Das Ubersetzungsverhaltnis betragt 10 2 1 Die Hinterachse wird durch ein direkt am Zentraldifferenzial angebautes Achsdifferential angetrieben Auch dieses Differenzial kann manuell gesperrt werden Die Kraft wird im Differenzial zu beiden Seiten zu je einem Kegelradgetriebe gefuhrt An diesen Getrieben ist je eine Gelenkwelle angeschlossen die die Kraft weiter durch die Schwingen nach hinten zu den Kegelradgetrieben an den Radnaben ubertragt Auch hier ist das Ubersetzungsverhaltnis 10 2 1 3 Aufbau und Fahrwerk Bearbeiten Allgemeines Bearbeiten Der Rahmen ist aus Rohren und Blechen geschweisst Die gesamte Antriebseinheit ist mit einem Unterfahrschutz gesichert Fur eine sichere Steuerung ist das Fahrzeug mit einem Lenkrad ausgestattet Der Tank steht hinter dem Fahrer an ihm ist das Polster der Ruckenlehne befestigt Er ist durch einen speziellen Tankdeckel vor dem Auslaufen gesichert 3 Radaufhangungen Bearbeiten Das Vorderrad ist nur an der linken Seite uber das ummantelte Federbein mit dem Lenkkopf verbunden Als Federung dient eine Schraubenfeder Gebremst wird es uber eine Trommelbremse in der Nabe Sie wird hydraulisch uber einen Handhebel rechts unterhalb des Lenkrades betatigt Die Hinterrader sind einzeln an je einer Einarmschwinge aussen aufgehangt und durch je ein zweiteiliges Gummielement gefedert Gebremst werden sie uber Trommelbremsen in den Naben die hydraulisch uber ein Pedal rechts vom Fahrer betatigt werden Zusatzlich sind an den Radnaben Halterungen fur je eine Hilfsrolle angebracht Eine Hilfsrolle besteht aus zwei kleinen Scheibenradern Zusammen mit dem jeweiligen Rad bilden sie ein Radpaar fur die Nutzung einer Kette Um den benotigten Anpressdrucks der Hilfsrollen aufzubringen ist je eine Spiralfeder an den Aussenseiten der Radnaben der Hinterrader befestigt Durch die Ketten wird die Steigfahigkeit erheblich erhoht Ausserdem sind beide Schwingen uber ein Getriebe und zwei Gelenkwellen miteinander verbunden Dieses Getriebe dient zur Verstellung der Spur Der Fahrer kann mit einem Hebel links von seiner Sitzposition wahrend der Fahrt die Spur von 850 mm auf 1300 mm oder in der umkehrten Richtung verandern Dazu wird eine Wegstrecke von 25 m benotigt Das Verstellen der Spur im Stand ist nur mit speziellem Werkzeug moglich 3 Boschungswinkel Bearbeiten Wegen seines freistehenden Vorderrades sind dem vorderen Boschungswinkel des Mulo Meccanico keine theoretischen Grenzen gesetzt Ein beliebtes Element zur Vorfuhrung dieser Fahigkeit war das Anfahren an senkrechten Mauern Baumen Pfosten oder ahnlichem 3 2 10 Technische Daten BearbeitenDatenblatt Moto Guzzi Autoveicolo da Montagna 3 3 Moto Guzzi Autoveicolo da Montagna 3 3 3 2 Motor Zweizylinder Viertakt OttomotorZylinderanordnung V 90 Kuhlung Luftkuhlung mit GeblaseBohrung Hub 80 75 mmHubraum 754 cm Verdichtung 6 5 1Leistung bei 1 min 20 PS 14 7 kW bei 4000Drehmoment bei 1 min 4 7 kpm Anm 1 46 Nm bei 2400Elektrische Anlage 12 VGetriebe 6 Vorwartsgange und ein RuckwartsgangAntriebsformel 3 3Radstand 2030 mmSpur hinten 850 oder 1300 mm je Einstellung Lange Breite Hohe 3000 1100 oder 1570 je Spureinstellung 1420 mmWendekreis 4 4 mBereifung 6 00 15Leergewicht ca 1000 kgNutzlast 500 kgTankinhalt 53 lHochstgeschwindigkeit 50 km hSchmiermittelverbrauch 350 g 100 kmKraftstoffverbrauch ca 15 l 100 km in der Ebene Reichweite 350 kmEinsatzdauer 9 hmax Steigung 50 ohne Ketten 70 mit Kettenmax Uberschreitfahigkeit 400 mmAnmerkungen Bearbeiten 4 7 kpm wurde durch die Zeitschrift Quattroroute errechnet Die Grundlage war das der Hersteller den hochsten Drehmoment bei 2400 min angegeben hat aber nicht den Wert Laut Quattroroute gibt der Motor bei 2400 min eine Leistung von 15 8 PS ab Berechnung siehe Drehmoment Einzelnachweise Bearbeiten a b c Bart H Vanderveen The Observer s Military Vehicles Directory From 1945 Frederick Warne amp Co LTD London 1972 S 234 a b c d e Jasper Spencer Smith A Complete Directory of Military Vehicles Anness Publishing Ltd Wigston 2012 S 71 a b c d e f g h i j G Madaro Il mulo meccanico in Quattroruote Oktober 1970 S 128 134 Bart H Vanderveen The Observer s Fighting Vehicles Directory World War II Frederick Warne amp Co LTD London 1969 S 310 Bart H Vanderveen A Source Book of Military Wheeled Vehicles Ward Lock Limited London 1972 S 69 Shaun C Connors Christopher F Foss Melanie Rovery IHS Jane s Land Warfare Platforms Logistic Support amp Unmanned IHS Global Limited Coulsdon 2016 ISBN 978 0 7106 3213 5 S 353 354 Bart H Vanderveen World Directory of Modern Military Vehicles Unarmored Vehicles From 1970 Arco Publishing Inc New York 1984 ISBN 0 668 06022 0 S 89 MULI E ALPINI IL MULO MECCANICO Webseite von Secondo Sessantasei Abgerufen am 30 April 2019 Ministero difesa esercito Autoveicolo da Montagna 3 x 3 norme per uso e manutenzione dt Verteidigungsministerium Armee Bergfahrzeug 3 3 Regeln fur Gebrauch und Wartung Handbuch Titelblatt La STORIA del MULO Webseite von Moto Guzzi 3x3 Mulo Meccanico Abgerufen am 30 April 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moto Guzzi Mulo Meccanico amp oldid 226540906