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Die Moralische Gesellschaft war eine 1764 in Zurich von Salomon Hirzel gegrundete gemeinnutzige aufklarerische Societat Anders als die etwas altere Helvetische Gesellschaft widmete sich die Moralische Gesellschaft weniger politischen und mehr praktisch sozialen Zielen insbesondere der Verbesserung der Bildung der Landbevolkerung Die Moralische Gesellschaft entwickelte sich im Laufe der Jahre zur grossten gemeinnutzigen Gesellschaft in Zurich Sie bestand bis 1862 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aktivitaten 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Versammlung fand am 10 Oktober 1764 statt Mitglieder waren neben Hirzel damals Stadtschreiber von Zurich Johann Rudolf Ulrich ab 1769 Antistes von Zurich Johann Kaspar Lavater der Historiker Johann Heinrich Fussli Felix Hess und dessen Bruder Heinrich Hess 1741 1770 Johann Martin Usteri 1738 1790 und der Padagoge Leonhard Usteri 1770 trat Johann Jakob Hess bei Durch diese Angehorigen einer stadtischen Elite war die Moralische Gesellschaft mit den anderen zeitgenossischen politisch sozial ausgerichteten Schweizer Societaten vielfach verflochten Der ursprungliche Plan geht auf den Berner Patrizier Niklaus Anton Kirchberger zuruck und sah eine gesamteidgenossische Societe morale vor zu der dann in den einzelnen Kantonen lokale Gesellschaften gegrundet werden sollten Beteiligt an diesem Plan von 1762 waren neben Lavater Leonhard Usteri Hirzel und Ulrich auch der Basler Ratsschreiber Isaak Iselin Kirchberger legte den Plan auch dem von ihm verehrten Jean Jacques Rousseau vor Dieser ursprungliche Plan wurde in der Folge stark modifiziert praktischer und zielgerichteter vor allem wurde das in Kirchbergers Plan prominente Element der Forderung guter Taten durch Preisverleihungen an tatige Philanthropen entfernt Aktivitaten BearbeitenZiel war die Forderung und Ausfuhrung guter und tugendhafter Taten sein wobei diese Aktionen geheim bleiben sollten einerseits weil ein so im Verborgenen wirkender Philanthropismus der Eitelkeit als einem Handlungsmotiv den Boden entziehen wurde andererseits weil das Wirken der Societaten zu jener Zeit von den Regierungen in Bern Zurich und anderswo mit erheblichem Misstrauen verfolgt wurde Man tagte daher insgeheim moglichst unauffallig in Privatwohnungen spater dann an einem festen Ort da das weniger Aufsehen als der standige Wechsel verursachte 1 Man bemuhte sich insbesondere die Bildungsmisere auf dem Land zu verbessern versuchte die Bevolkerung und vor allem die Jugend mit geeigneter Literatur zu versorgen wozu die Publikation der Biblischen Erzahlungen 2 gehorte und man erorterte Plane fur eine Bildungsreform Entsprechend den Statuten von 1770 lassen sich die Zielsetzungen wie folgt zusammenfassen 3 Ausbreitung und Fortpflanzung des Guten a Durch gemeinnutzige Vorschlage Beforderung moralischer u religioser Grundsatze oder heilsamer Wahrheiten b Durch besondere wohlthatige Handlungen welche den Verstand das Herz die Gesundheit die hausliche u burgerliche Wohlfahrt besonderer u einzelner Menschen zum Gegenstand haben c Durch Erzahlung u Belohnung guter u loblicher Handlungen Zu den unter b aufgefuhrten besonderen Wohltaten gehoren a Informationen b Handwerks Erlernungen c Versorgung armer Kinder d Geschenke e Hulfe zu Etablissements f Charites od Allmosen Zu den bemerkenswerteren Initiativen der Moralischen Gesellschaft gehorte die Zurcher Schulenquete von 1771 1772 Bei dieser sollte ursprunglich der moralische Zustand der Landbevolkerung erhoben werden Vor dem Hintergrund der Diskussion um eine Reform der Landschulen und auf Wunsch der Landpfarrer wurde schliesslich ein 81 Fragen uber den Schulunterricht umfassender Erhebungsbogen entworfen und uber das Antistitium an die Pfarrer aller Kirchgemeinden der Zurcher Landschaft versandt von wo sie zuruckgeschickt wurden und im Umfeld des Antistitiums und des Examinatorenkonvents fur die Landschulreform von 1778 ausgewertet wurden 4 Literatur BearbeitenEsther Berner Im Zeichen von Vernunft und Christentum die Zurcher Landschulreform im ausgehenden 18 Jahrhundert Band 40 von Beitrage zur historischen Bildungsforschung Bohlau Koln Weimar 2010 ISBN 3 412 20388 2 S 294 ff Thomas Burger Aufklarung in Zurich Die Verlagsbuchhandlung Orell Gessner Fussli amp Comp in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Mit einer Bibliographie der Verlagswerke 1761 1798 Band 48 von Archiv fur Geschichte des Buchwesens Sonderdrucke De Gruyter Berlin 1997 ISBN 3 11 096813 4 S 23 Emil Erne Die schweizerischen Sozietaten Lexikalische Darstellung der Reformgesellschaften des 18 Jahrhunderts in der Schweiz Chronos Zurich 1988 zugl Dissertation Bern 1986 ISBN 3 905278 27 8 S 130 f Einzelnachweise Bearbeiten Erne Die schweizerischen Sozietaten Zurich 1988 S 130 f Johann Jakob Hess Biblische Erzahlungen fur die Jugend Altes und Neues Testament Orell Gessner u Fuessli u Comp Zurich 1774 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fdigitale bibliothek uni halle de 2Furn 2Furn 3Anbn 3Ade 3Agbv 3A3 3A1 235826 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Berner Im Zeichen von Vernunft und Christentum Koln Weimar 2010 S 302 Elektronische Edition der Zurcher Schulumfrage 1771 1772 Projektseite Normdaten Korperschaft GND 108719556X lobid OGND AKS VIAF 203145857068022921571 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moralische Gesellschaft amp oldid 226693235