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Die Mondnacht am Dnepr russisch Noch na Dnepre ist ein Olgemalde des russischen Malers Archip Iwanowitsch Kuindschi Mondnacht am DneprArchip Iwanowitsch Kuindschi 1880Ol auf Leinwand105 144 cmRussisches Museum Sankt PetersburgVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Variationen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Gemalde zeigt den Fluss Dnepr bei einer Vollmondnacht Die Horizontlinie ist stark abgesenkt sodass ein grosser Teil des Bildes vom Himmel eingenommen wird Der Mond wirft ein geheimnisvolles grunes Licht auf das Wasser und auf ein verschlafenes Dorf am Rand des Ufers Der grosste Teil des Bildes ist in tiefer Dunkelheit versunken Das Bild zeigt eine Sommernacht am Ufer des Dnepr Das Licht des Mondes erleuchtet die Nacht sodass einzelne Hutten mit schimmernden Fenstern kleine Wege und die Silhouette einer Windmuhle sichtbar werden Es handelt sich um eine einfache Komposition deren Farben lediglich auf Schwarz und Phosphorgrun reduziert sind Kuindschi experimentierte hierbei auch mit bitumenhaltigen Farben bei denen sich spater herausstellte dass sie sich unter dem Einfluss von Licht und Luft zersetzen und nachdunkeln Die Mondnacht am Dnepr gilt als beruhmtestes Werk von Kuindschi und wird als grosste Leistung des Kunstlers angesehen 1 nbsp Mond und Wolken nbsp Fluss Muhle und HuttenGeschichte BearbeitenDas Gemalde erlangte bereits vor seiner ersten Ausstellung einen legendaren Status Bereits vor seiner Fertigstellung wurde uber die aussergewohnliche Schonheit des Kunstwerkes gesprochen Kuindschi offnete daher jeden Sonntag fur zwei Stunden sein Atelier fur die Offentlichkeit Zu seinen ersten Besuchern zahlten unter anderem Iwan Turgenjew Iwan Kramskoi und Dmitri Mendelejew 2 Auch der Grossfurst Konstantin Konstantinowitsch besuchte den Kunstler in seinem Atelier und erwarb das Gemalde fur funftausend Rubel noch bevor es fertiggestellt war 3 In seinem Tagebuch schilderte er seinen Eindruck folgendermassen Ya kak by zamer na meste Ya videl pered soboj izobrazhenie shirokoj reki polnyj mesyac osveshaet eyo na dalyokoe rasstoyanie vyorst na tridcat Ya ispytyval takoe oshushenie vyhodya na vozvyshennyj holm otkuda vidna velichestvennaya reka osveshyonnaya lunoj Zahvatyvaet duh ne mozhesh otorvatsya ot osleplyayushej volshebnoj kartiny dusha toskuet Ich war wie erstarrt Ich sah das Bild des breiten Flusses vor mir der Vollmond beleuchtete ihn in einer weiten Entfernung von dreissig Kilometern Ich hatte so ein Gefuhl als ich auf einem hohen Hugel herauskam von dem aus ich den majestatischen vom Mond beleuchteten Fluss sehen konnte Es raubt einem den Atem man kann sich von dem schillernden magischen Bild nicht losreissen die Seele sehnt sich danach Konstantin Konstantinowitsch Tagebuch 14 Marz 1880 4 Das Bild wurde 1880 fertiggestellt und anschliessend in der Bolschaja Morskaja Strasse im Gebaude der Gesellschaft zur Forderung von Kunstlern in Sankt Petersburg ausgestellt Es war das erste Mal in der Geschichte der russischen Kunst dass eine Ausstellung nur ein einziges Gemalde zeigte Fur die perfekte Prasentation des Bildes liess Kuindschi die Fenster mit Vorhangen verdunkeln und brachte nur eine elektrische Lampe an die als einzige Lichtquelle auf das Gemalde gerichtet war und somit die Wirkung des Mondlichtes auf das Publikum verstarkte Mit diesen Massnahmen wirkte das grunliche Licht zugleich realistisch als auch surreal Einige Skeptiker konnten nicht glauben dass der Mond von alleine so hell erstrahlen konnte und suchten hinter dem Gemalde nach einer Lampe die es allerdings nicht gab 3 5 Der Grossfurst Konstantin Konstantinowitsch mochte das Gemalde so sehr dass er es nach der Ausstellung von 1880 bis 1882 mit sich auf eine lange Seereise nahm Wahrend eines Aufenthalts in Paris wurde das Bild fur zehn Tage in der Galerie Zedelmeyer ausgestellt wo es von den Kritikern gelobt wurde Spater wurde das Bild in der Sammlung des Grossfursten im Marmorpalast aufbewahrt Die salzige Seeluft und die Feuchtigkeit haben die Farben des Bildes nachdunkeln lassen sodass die heutige Wirkung des Bildes nicht mehr dem Originalzustand entspricht Nach der Revolution kam das Werk als Teil der Sammlung in die Russische Akademie fur Geschichte und materielle Kunst und wurde 1928 in das Russische Museum uberfuhrt Dort ist es im Saal 25 des Michailowski Palastes ausgestellt wo sich auch andere Werke Kuindschis befinden Variationen BearbeitenDas Bildmotiv der Mondnacht am Dnepr wurde von Kuindschi mehrfach wiederholt und variiert Weitere Versionen befinden sich in der Staatlichen Tretjakow Galerie in Moskau im Kunstmuseum Simferopol in der Gemaldegalerie von P M Dogadin in Astrachan im Nationalen Kunstmuseum von Belarus sowie im Nationalmuseum Kiewer Kunstgalerie Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mondnacht am Dnepr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Blick auf das Gemalde im Russischen MuseumEinzelnachweise Bearbeiten Irina Schuwalowa A A Rylow N K Roerich Arkhip Kuindzhi iz sobranii a Russkogo muzei a Sankt Petersburg 2015 ISBN 978 5 93332 526 0 S 180 Lunnaya noch na Dnepre legendarnaya kartina Arhipa Kuindzhi Abgerufen am 28 Februar 2022 a b Olga Glioza History of a Painting Moonlight Night on the Dniepr by Arkhip Kuindzhi 9 April 2018 abgerufen am 28 Februar 2022 K K Romanov Tagebucher Memoiren Gedichte Briefe Moskau 1998 ISBN 5 210 01334 0 S 430 Natalii a Valentinovna Ermilʹchenko Znamenitye polotna russkikh zhivopist s ev Belyĭ gorod Moskau 2005 ISBN 5 7793 0856 X S 36 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mondnacht am Dnepr amp oldid 221974720