Mohammed Atef (arabisch محمد عاطف, DMG Muḥammad ʿĀṭif; * 17. Juni 1944 in Menufiya / Ägypten; † 16. November 2001 in Kabul) war ein führender Kopf der ägyptischen Terrororganisation al-Dschihad und Militärchef der islamistischen Terrororganisation al-Qaida. Er wurde im Zuge des US-Einmarsches in Afghanistan von einer US-Drohne getötet und ist weltweit das erste bekannte Opfer eines Drohnenangriffs.
Atef bekleidete einen Posten innerhalb der ägyptischen Polizeikräfte. Er wurde 1981 aufgrund seiner Beteiligung am Attentat auf Anwar as-Sadat inhaftiert. Atef schloss sich 1983 dem Kampf der Mudschahedin gegen die sowjetische Armee in Afghanistan an. Er war seit Anfang 1987 auf bin Ladens Gehaltsliste und war Gründungsmitglied von al-Qaida. Er war langjähriger Militärchef der Organisation. Ihm wurde vorgeworfen, maßgeblich an der Planung der Anschläge vom 11. September und der Attentate auf US-Botschaften in Nairobi und Daressalam 1998 beteiligt gewesen zu sein. US-Stellen vermuteten ebenso, dass er bei der Entsendung von Kämpfern nach Somalia beteiligt gewesen war. Diese sollen bei der Schlacht von Mogadischu somalische Milizen unterstützt haben, die gegen die US-Truppen und Blauhelmsoldaten kämpften. Der somalische Warlord Mohammed Farah Aidid bestritt allerdings, Hilfe von al-Qaida erhalten zu haben.
Des Weiteren unterhielt er enge familiäre Beziehungen zu bin Laden. Im Dezember 2000, drei Monate nach dem Anschlag auf den US-Zerstörer USS Cole (DDG-67) verheiratete er seine Tochter mit einem Sohn bin Ladens.
Atef wurde am 16. November 2001 in einem Vorort von Kabul mittels einer von einer MQ-1-Predator-Drohne abgeschossenen AGM-114-Hellfire-Rakete getötet.
Pseudonyme Atefs waren Abu Hafs, Abu Hafs al-Masri, Abu Hafs al-Masri al-Khabir, Taysir, Scheich Taysir Abdullah und Abu Khadidscha.
Quellenangaben Bearbeiten
- [1]
- ↑ Stefan Lehmacher: (Nicht mehr online verfügbar.) In: webstory.zdf.de. ZDF, Juli 2015, archiviert vom 28. Juli 2015; abgerufen am 28. Juli 2015. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Jason Burke: Al-Qaeda. The True Story of Radical Islam. 3. Auflage. Penguin Books, London 2007, ISBN 978-0-14-103136-1, S. 76.
- Thomas Hegghammer: The Caravan. Abdallah Azzam and the Rise of Global Jihad. Cambridge University Press, Cambridge 2020, ISBN 978-0-521-76595-4, S. 168, 330, 343.
- Peter Bergen: The Rise and Fall of Osama bin Laden. Simon & Schuster, New York 2021, ISBN 978-1-982170-52-3, S. 46, 67–68.
- Jason Burke: Al-Qaeda. The True Story of Radical Islam. London 2007, S. 148–149.
- Jason Burke: Al-Qaeda. The True Story of Radical Islam. London 2007, S. 213.
- Ali Soufan mit Daniel Freedman: The Black Banners (Declassified). How Torture Derailed the War on Terror after 9/11. W. W. Norton & Company, New York 2020, ISBN 978-0-393-54072-7, S. 345.
- Redaktion: (Nicht mehr online verfügbar.) In: onze-septembre.com. Archiviert vom 28. Juli 2015; abgerufen am 28. Juli 2015 (französisch). am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks Bearbeiten
- Profile: Muhammed Atef BBC News, 16. November 2001 (englisch)
- Mohammed Atef theguardian.com, 19. November 2001 (englisch)
- Profile: Abu Hafs al-Masri aljazeera.com, 13. März 2004 (englisch)