www.wikidata.de-de.nina.az
Als Mikroprogrammspeicher wird ein Festwertspeicher oder fluchtiger Speicherbereich eines Prozessors bezeichnet in dem das Mikroprogramm eines Mikroprogrammsteuerwerks in Binarform als Mikrocode abgelegt ist Aufbau BearbeitenIm einfachsten Fall wird der Mikrocode aus n Mikrobefehlen der binaren Wortlange m gebildet d h der Mikroprogrammspeicher umfasst genau n m Bits Der Mikrobefehlsspeicher wird ublicherweise nur zum Lesen der Mikrobefehle verwendet und kann als Festwertspeicher ROM ausgebildet sein Zum Zweck der nachtraglichen Optimierung des Mikrocodes ist es von Vorteil den Mikroprogrammspeicher als fluchtigen Speicher auszulegen Dieser Speicherbereich dient dem Mikroprogrammsteuerwerk um Mikrobefehle zum Steuern des Rechenwerks zu lesen Die Zugriffsgeschwindigkeit ist an die Prozessorrechenleistung angepasst Daher befinden sich der Mikroprogrammspeicher wie das Mikroprogrammsteuer und Rechenwerk auf demselben Prozessor Chip mit moglichst kurzer Anbindung Der Zugriff auf den Mikroprogrammspeicher erfolgt mikrobefehlsweise mit der Bitlange m nicht notwendigerweise in vielfachen der Grosse eines Bytes 8 bit Demzufolge ist der Mikroprogrammspeicher in erster Linie als Bit bzw Mikrobefehlswort adressierbarer Speicher aufzufassen Gangige Speichergrossen betragen zwischen 50 500 kBit die Wortbreite eines Mikrobefehls zwischen m 10 100 der Mikroprogrammadressraum zwischen n 3k 24k Die Grosse des Mikrocodeadressraums richtet sich folglich danach wie viele Mikrobefehle im Mittel benotigt werden um einen Maschinenbefehl OpCode in Mikrobefehle zu uberfuhren die Wortbreite danach wie komplex die simultan ablaufende Mikroprogrammsteuerung ausgelegt ist Als typische Speichergrossen mikrocodeprogrammierbarer Grossrechner der Jahre 1960 bis 1980 sind anzufuhren IBM 360 Modelle 30 40 50 65 8k 50 4k 56 2 75 88 2 75k 100 IBM 370 Modelle 145 155 165 125 16k 32 8k 72 2 5k 108 20 k 22 Siemens 4004 Modell 45 151 4k 56 3k 72 PDP 11 Modelle 05 40 45 70 0 25k 40 0 25k 56 0 25k 65 0 25k 65Die Bedeutung des Mikroprogrammspeichers als Mikrocodespeicher zur Steuerung eines virtuellen Rechenwerks wird auf didaktische Weise mit dem Mikrocodesimulator MikroSim erlautert Die veranschlagte Grosse des Mikroprogrammspeichers fur 1024 Instruktionen mit je 49 bit betragt hier 49 kBit 1k 49 bit Literatur BearbeitenR Hoffmann Rechnerentwurf Rechenwerke Mikroprogrammierung RISC 3 Auflage Oldenbourg Munchen 1993 ISBN 978 3 486 22174 9 insbesondere Kap 5 Mikroprogrammierung Weblinks BearbeitenMikrocodesimulator MikroSim 2010 0 1 SimWare abgerufen am 30 November 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mikroprogrammspeicher amp oldid 215671598