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Michael James Andrews 30 Oktober 1928 in Norwich 19 Juli 1995 in London war ein britischer Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 1949 bis 1958 3 Portrats 4 1962 bis 1969 Parties 5 1970 bis 1975 Lights 6 1977 bis 1981 School 7 1976 bis 1986 The Scottish Landscapes 8 1983 bis 1989 The Ayer Rocks 9 Spate Werke 10 Andrews Malprozess 11 Literatur 12 WeblinksLeben BearbeitenMichael Andrews wurde als zweites Kind von Thomas Viktor Andrews und Gertrude Emma Green in Norwich England geboren Mit 18 Jahren begann er einen Samstagskurs im Malen mit Olfarben an der Norwich Art School 1949 bis 1953 studierte er Kunst an der Slade School of Fine Art in London Andrews gehorte zusammen mit Francis Bacon Lucian Freud Frank Auerbach und Leon Kossoff der ersten Generation der Kunstlergruppe der School of London an Wahrend sich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die bekanntesten Kunstler von der Malerei abwandten und sich eher anderen kunstlerischen Moglichkeiten anschlossen blieb die Vereinigung fast unbeeinflusst von jenen neuen Bewegungen von boomenden Kunstgattungen Sie alle hielten an ihrem Glauben an die besondere Bedeutung der figurlichen Malerei von Anfang an fest Obwohl sie sich alle stilistisch sehr voneinander unterschieden verband sie nicht nur die Passion fur die Gattung der Malerei sondern auch die Tradition der Darstellung der menschlichen Gestalt und ihrer Umgebung 1949 bis 1958 BearbeitenIn den Jahren zwischen 1949 und 1953 studierte Andrews an der Slade School of fine Arts in London unter der Leitung des bekannten Kunstlers William Coldstream Zu seinen wichtigsten Fruhwerken zahlen August for the People 1952 und A Man who Suddenly fell over 1952 Als er im Jahre 1958 in Helen Lessores Beaux Arts Gallery in London ausstellte wurde sein Werk A man who suddenly fell over von der beruhmten Tate Gallery gekauft worauf Andrews grossere Bekanntheit erlangte Portrats BearbeitenEbenso gehoren einige Portrats zu Michael Andrews Œuvre Neben Portrats von Freunden wie Tim Behrens oder John Deakin fertigte er auch einige Selbstbildnisse an Auch befasst er sich mit Studien von Kopfen verschiedenster Popstars der 1960er wie beispielsweise jene von Arthur Brown von 1968 mit dem Titel Study of a Head for Lights No 3 Doch handelt es sich dabei um eine eher geringe Zahl an Portrats die er im Laufe seines Kunstlerdaseins schuf 1962 bis 1969 Parties BearbeitenIn seinen fruhen Jahren als Kunstler beschaftigte sich Andrews sehr stark mit sozialen Gruppierungen Diese Schaffensphase der 1960er Jahre lauft unter dem Namen der Partys Als wichtigstes Beispiel dient hier das 1962 entstandene Werk The Colony Room I Dabei erkennt man Gruppierungen verschiedener Figuren bei denen es sich um Andrews Freunde und Bekannte handelt die sich im angesagten Colony Room Club in der Dean Street in Soho aufhalten Von links nach rechts sind Jeffrey Bernard John Deakin Henriette Moraes Bruce Bernard Lucian Freud Muriel Belcher Francis Bacon Ian Board und Carmel abgebildet worden The Colony Room I dient als offizielles Bild der School of London Auch The Deer Park 1962 ist eine Darstellung von verschiedensten Charakteren dessen Thema das soziale Benehmen und dessen Interaktionen ist Die Figuren in dem Werk basieren auf verschiedenen realen Fotografien von Menschen aus dem Show Business Film und Literatur aus Vergangenheit oder Jenseits Marilyn Monroe Brigitte Bardot Ian Fleming und auch der Poet Arthur Rimbaud sind in dem Werk abgebildet worden Ebenfalls inspiriert wurde Andrews Gemalde durch Michelangelo Antonionis Film La Notte von 1961 Als wichtigste Werke seiner Party Reihe zahlen The Colony Room I 1962 The Deer Park 1962 All Night Long 1963 64 und Good and Bad at Games 1964 68 Bei beiden letzteren wurde Andrews von Francis Bacon inspiriert welcher zur damaligen Zeit dem Thema des Triptychon als Darstellungsform verfallen war Sein uberzeugtes Festhalten am Figurlichen als auch seine Vorliebe fur Gruppenkompositionen sind fur Andrews von Beginn an charakteristisch Verschiedene Menschen oft Freunde oder Verwandte stellt er in einen alltaglichen Kontext Besonders auffallig wird Andrews Affinitat zu Gruppendarstellung in seiner Party Serie in den 1960er Jahren deutlich in denen es hauptsachlich darum geht einzelne Menschen in ihrem naturlichen Umkreis darzustellen und sie miteinander zu verbinden Die Darstellung der zwanglos wirkenden Haltungen einzelner Gruppen wie beispielsweise in Andrews bekanntesten Werk The Colony Room I tauschen den Betrachter oft daruber hinweg dass genau das fur Andrews ein sehr wichtiges Thema ist Denn diese zeigen dessen Anliegen derer formalen Beziehung unter bzw zueinander Soziale Konfrontationen und wie sich dabei deren Charaktere verandern wie jeder seine Rolle spielt sind die Hauptthemen seiner fruhen Schaffensphase 1970 bis 1975 Lights BearbeitenIn den funf Jahren zwischen 1970 und 1975 arbeitete Andrews an einer neuen Serie von Bildern bei denen er einen Ballon als Hauptfigur benutzte Lights wurde diese Serie von gerade einmal sieben Werken benannt Bei dem Titel wurde Andrews von Arthur Rimbauds Gedicht Les Illuminations inspiriert Dabei ist Andrews nun nicht mehr die figurliche menschliche Darstellung an sich wichtig Denn der Mensch ist nun nicht mehr direkt gemalt uns aber immer noch als stiller Beobachter dieser Szene oder auch als Passagier eines uber Wasser oder Land schwebenden Ballons zuganglich Fur Andrews dient der Ballon als Metapher fur das Selbst Lights VII a Shadow ist das reduzierteste aber erfolgreichste Werk seiner kleinen Serie Im Jahre 1974 stellte er Lights bei der er zum grossten Teil Acrylfarben mit einer Spruhpistole verwendete in der Anthony d Offay Gallery aus 1977 bis 1981 School BearbeitenIn den 1970er Jahren begann Andrews erneut seine Interessen und sein Hauptthema auf das Verhalten von verschiedenen Gruppen zu beschranken In diesem Fall handelt es sich jedoch weniger um das von Menschen wahrend gesellschaftlichen Anlassen es handelt nunmehr darum wie sich allgemein Menschen Tiere etc in verschiedene Gruppen zusammenfinden und verhalten Bei School IV Barracuda under Skipjack Tuna 1978 stellte Andrews jeden einzelnen dargestellten Fisch in seiner einzigartigen und schimmernden Farbigkeit dar Grossen Bemuhungen steckte er in die verschiedenen lichtbrechenden Schuppenmantel der Fische Obwohl jedes Individuum seinen ganz eigenen Schimmer erzeugt und sie sich alle unterscheiden so sind sie jedoch auch alle gleich Fur Andrews war die Schuppenhaut der Fische wie eine Art Uniform und erinnerte ihn an die Einheitskleidung welche verschiedenste Gemeinschaften bilden und als Einheit reprasentieren Es war fur ihn eine Verbindung zwischen den Fischen und den Menschen denn Andrews erkannte in den Gewohnheiten von Personen in Gruppen eine grosse Ahnlichkeit zu derer der Fische in Schwarmen Auch sein Werk Melanie and Me Swimming 1978 79 bei dem er selbst mit seiner Tochter 1970 beim Schwimmen abgebildet ist gehort zu dieser Gruppe von Bildern in denen Andrews das Verhalten von Fischschwarmen an seinem eigenen Aquarium zu Hause studierte In dieser Reihe prasentierte veranschaulichte und vereinte Andrews verschiedenste Darstellungen von Wasser das Schwimmen und andererseits die Verbindung von einzelnen Individuen in eine Gruppe 1976 bis 1986 The Scottish Landscapes BearbeitenIn den spaten Siebzigern 1975 machte Andrews eine Reise in die schottische Landschaft Die formalen Garten und die umgebenden Hugel und Berge von Drummond Castle in Perthshire inspirierten Andrews so sehr dass er sich von da an mit schottischer Literatur und Geschichte auseinandersetzte 25 fast schon fotografische Bilder entstanden von der Landschaft Schottlands Der Fokus ist stark auf die idyllische grune Landschaft Schottlands gelegt und mit einer Jagdszene verbunden Allgemein handelt es sich bei den Titeln dieser Serie wie Alistair s Day 2nd Stalk 1980 oder Peter s Day um die abgebildete Person im Vordergrund die mit ihrer Waffe jeweils in scharfem Kontrast zu der idyllischen Natur und der laufenden Tiermeute im Hinter bzw Mittelgrund steht 1983 bis 1989 The Ayer Rocks BearbeitenEine seiner letzten Serien startete Andrews mit den beruhmten grossformatigen Bildnissen des Ayers Rock Uluru Im Oktober des Jahres 1983 ging er auf eine Reise zum Ayers Rock in Australien Diese Landschaft inspirierte und beeinflusste sein weiteres Schaffen stark Andrews hatte dabei ein Subjekt von fur sich angemessenem Ausmass Farbe und Bedeutsamkeit fur das Level seiner Beschaftigung entdeckt Dies erkennt man an den uberdimensionalen Massen von The Cathedral North East Face Uluru Ayers Rock 1984 85 dessen Leinwand ganze 243 8 cm auf 426 7 cm misst Durch dessen flirrend dargestellte Oberflache kreiert er eine tauschend echte Darstellung der heissen windigen Wuste Australiens Die Bilder sind technisch blendend voller radikaler stilistischer Variationen Mit akkurater fotografischer Betrachtung zeichnet er mit intimsten Details die australische Landschaft Diese Serie fallt jedoch sehr aus Andrews Raster Denn wahrend der Kunstler als Mitglied der School of London stets in irgendeiner Art und Weise der Tradition der figurlichen Malerei treu blieb bildet diese Serie eine Ausnahme in seinem Werk Zum ersten Mal handelt es sich nicht um Figuren von Menschen oder Tieren sondern nur um das Kulturgut der Aborigines in ihrer einzigartigen Schonheit Spate Werke BearbeitenAm Ende des 20 Jahrhunderts entstanden einige abstraktere Gemalde von der Themse Wahrend dieser Schaffensphase entdeckte er eine neue Freiheit und Fertigkeit mit Olfarbe umzugehen Er begann mit einem Fon zu arbeiten um das Terpentin besser uber die Leinwand zu stossen und noch mehr zu verdunnen Neben der abstrahierenden Darstellung des britischen Flusses begibt sich Andrews hier erneut zuruck zu seinen kunstlerischen Wurzeln Zwar nicht mehr in dem Ausmass wie wir es gewohnt sind doch erfullt er hier durch die Darstellung der sechs Personen die sich in seinem Werk Thames Painting the Estuary Mouth of the Thames 1994 95 am Ufer der Themse befinden wieder die Tradition der figurlichen Kunst Diese Serie der Themse Bilder waren die letzten Bilder mit denen sich Andrews beschaftigte Am 19 Juli 1995 starb Michael Andrews mit 66 Jahren in London an Krebs Andrews Malprozess BearbeitenDas Arbeiten nach der Natur so wie Andrews sie ausubte stand im Zusammenhang mit dem Existenzialismus auch Agnostizismus genannt und war eine grosse Streitfrage der vierziger und funfziger Jahre Andrews nahm sich nicht nur Fotografien zu Gebrauch sondern nutzte sogar Schablonen fur verschiedenste Formen Er vermischte reale Elemente wie etwa Menschen und Orte von einer Fotografie oder einem anderen Gemalde mit seinen Erinnerungen Bei Good and Bad at Games benutzte er sogar erstmals den Siebdruck fur die Darstellung des Hintergrundes und vereinte diesen mit Schablonen Um das Terpentin besser uber die Leinwand zu stossen und noch mehr zu verdunnen begann Andrews bei seinen River Thames Bildern mit einem Fon zu arbeiten Michael Andrews war ein sehr langsamer Maler und schuf in seiner gesamten 45 jahrigen Laufbahn als Kunstler nur eine geringe Zahl von ungefahr 95 Gemalden Nur selten stellte er aus scheute die Offentlichkeit und liess sich bei seiner Arbeit viel Zeit Nur sieben Mal hatte er Einzelausstellungen Oft malte Andrews in einem Jahr gerade einmal ein bis zwei Bilder Literatur BearbeitenDawn Ades Figur und Ort Funf Nachkriegskunstler und ihre Gemeinsamkeiten In Susan Compton Hrsg Englische Kunst im 20 Jahrhundert Malerei und Plastik Munchen 1987 S 87 97 Michael Andrews The Delectable Mountain The Ayers Rock Series and other Landscape Paintings London 1991 Michael Andrews The Scottish paintings 10 August 29 September 1991 Scottish National Gallery of Modern Art Edinburgh 1991 Michael Andrews Eine Londoner Malerschule A school of London six figurative Painters Dusseldorf 1987 Michael Andrews Eight figurative painters Ausstellungskatalog Yale Center for British Art New Haven Connecticut 14 Oktober 1981 bis 3 Januar 1982 New Haven 1981 Richard Calvocoressi Michael Andrews In The Burlington Magazine Band 143 Heft 1184 S 709 711 Peter Fuller Michael Andrews Recent Paintings In The Burlington Magazin Band 128 Heft 1000 S 530 532 Alistair Hicks The school of London the resurgence of contemporary painting Oxford 1989 Richard Shone Glasgow and Edinburgh William Strang and Michael Andrews In The Burlington Magazin Band 123 Heft 935 S 116 120 Eric Westbrook Two paintings by Michael Andrews In Annual Bulletin of the National Gallery of Victoria Band VII Victoria 1965 S 18 23 Weblinks BearbeitenMichael Andrews 1928 1995 auf tate org uk Michael Andrews auf bbc co ukNormdaten Person GND 119323664 lobid OGND AKS LCCN n81078461 VIAF 50033269 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Andrews Michael JamesALTERNATIVNAMEN Andrews MichaelKURZBESCHREIBUNG britischer MalerGEBURTSDATUM 30 Oktober 1928GEBURTSORT NorwichSTERBEDATUM 19 Juli 1995STERBEORT London 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