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Unter der Meinhold Formel versteht man die von dem Wirtschaftswissenschaftler Helmut Meinhold zu Beginn der 1960er Jahre entwickelte verteilungspolitische Formel einer Doppelanpassung der Lohne an die gesamtwirtschaftliche Produktivitats und Preisentwicklung Als Schlichter in einem Tarifstreit zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeberverband der Eisen und Stahlindustrie schlug er 1965 als Richtschnur fur die Tarifeinigung vor die Lohnerhohungen zum einen nach dem realen gesamtwirtschaftlichen Produktivitatsfortschritt zum anderen nach der Steigerungsrate der Lebenshaltungskosten vorzunehmen 1 Damit stellte Meinhold die bis dahin vom Sachverstandigenrat fur die Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung SVR vertretene Bindung des Wachstums der Nominallohne ausschliesslich an die Produktivitatssteigerungen einfache Produktivitatsregel in Frage Er argumentierte dass auch die Preissteigerungen berucksichtigt werden mussten um die Verteilungsrelationen aufrechtzuerhalten Diese modifizierte Produktivitatsregel wurde spater vom SVR als verteilungsneutrale Lohnformel ubernommen Unbefriedigend fur die Gewerkschaften blieb dabei allerdings dass diese Regel den verteilungspolitischen Status quo festschrieb und ihre Umverteilungsanspruche unberucksichtigt liess Siehe auch BearbeitenLohnpolitikLiteratur BearbeitenHelmut Meinhold Die Einkommensverteilung als wirtschafts und gesellschaftspolitisches Problem In Helmut Arndt Hrsg Lohnpolitik und Einkommensverteilung Berlin 1969 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Meinhold Das Dilemma unserer Lohnpolitik In Die Zeit vom 17 Dezember 1965 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meinhold Formel amp oldid 105214968