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Die gesundheitliche Betreuung der Eisenbahner in Deutschland machte sich der Bahnarztliche Dienst zur Aufgabe Aus diesem Bahnarztlichen Dienst entwickelte sich der Medizinische Dienst des Verkehrswesens MDV mit der Zentralen Leitung und dem Zentralinstitut fur Verkehrsmedizin in Berlin 1 2 sowie 10 Direktionen 1989 hatte der MDV 3150 Mitarbeiter in den Polikliniken Ambulatorien Sanitatsstellen sowie arztlichen und zahnarztlichen Arbeitsplatzen zur gesundheitlichen Betreuung der Beschaftigten im Verkehrswesen Der MDV mit der Direktion Schifffahrt in Rostock war zustandig fur die Durchfuhrung der arztlichen Untersuchungen fur das Gesundheitszeugnis in der Berufsgruppe der Seeleute in der DDR mit der notwendigen Einstellungsuntersuchung und Wiederholungsuntersuchung zur Seediensttauglichkeit was dann vom Seefahrtsamt der DDR im Seefahrtbuch des jeweiligen Seefahrers dort auf den dafur vorgesehenen Seiten fur Arztliche Untersuchungen durch MDV mit Datum dokumentiert wurde und somit die Einstellung sowie die An und Abmusterungen der Seeleute fur die erforderlichen Schiffsbesatzungen ermoglichte Inhaltsverzeichnis 1 1885 bis 1958 Bahnarztlicher Dienst der Deutschen Reichsbahn DR 2 Medizinischer Dienst des Verkehrswesens der DDR 3 Literatur 4 Einzelnachweise1885 bis 1958 Bahnarztlicher Dienst der Deutschen Reichsbahn DR Bearbeiten1885 wurde in Deutschland der hauptamtliche Bahnarztliche Dienst ins Leben gerufen Die haupt oder nebenamtlich tatigen Mediziner untersuchten die eingestellten Eisenbahner auf ihre Tauglichkeit und nach der Einstellung regelmassig nach ihren Gesundheitszustand Nach 1945 erfolgte die Tatigkeit des Bahnarztlichen Dienstes in den vier Besatzungszonen und ab 1949 getrennt in der DDR einschl Berlin und in der Bundesrepublik Am 1 Januar 1953 wurden in der DDR durch eine Verfugung des Generaldirektors der DR die Oberbahnarzte und Bahnarzte aus der Abteilung 14 der Reichsbahndirektion herausgelost und zu einem durch den Chefarzt der DR zentral geleiteten Bahnarztlichen Dienst zusammengefugt Medizinischer Dienst des Verkehrswesens der DDR BearbeitenMit der Verordnung uber den Medizinischen Dienst des Verkehrswesens der DDR MDV vom 5 November 1958 wurde ein ubergreifender Medizinischer Dienst fur die einzelnen Verkehrszweige aufbauend auf den zentral geleiteten Bahnarztlichen Dienst geschaffen Zum MDV gehorten rund 50 Dienststellen das Zentralinstitut fur Verkehrsmedizin in Berlin eine Dienststelle fur den Abteilungsleiter Schiffahrt in Rostock sowie schienengebunden ein Rontgenwagen und zwei Zahnstationen Zur Entwicklung weiterer diagnostischer und therapeutischer Kapazitaten des neugegrundeten Betriebsgesundheitswesens wurden vom staatlichen Gesundheitswesen folgende Einrichtungen durch den MDV ubernommen 8 Polikliniken 19 Betriebsambulatorien 1 Landambulatorium 1 Nachtsanatorium 1 Bettenstation im Hafen Rostock Langenort 200 Arztsanitatsstellen 48 Schwesternsanitatsstellen 1 Zentralapotheke ab 1968Der MDV gliederte sich in seiner weiteren Entwicklung 1959 in eine Zentrale Leitung mit dem Chefarzt und seinen Stellvertreter in Berlin Leipziger Strasse 122 dem Zentralinstitut fur Verkehrsmedizin in Berlin mit der Abteilung Luftfahrt spater Direktion Luftfahrt der Direktion Rostock spater Direktion Schiffahrt sowie acht Direktionen Die neugeschaffenen Direktionen entsprachen ortlich den Reichsbahn Direktionen und die Inspektionen den Reichsbahnamtern Direktion Berlin Direktion Magdeburg mit der Binnenschiffahrt Direktion Schwerin Direktion Greifswald mit den Rb Ostseefahren Direktion Erfurt Direktion Dresden Direktion Cottbus Direktion Halle Direktion Schiffahrt in Rostock Direktion Luftfahrt in Berlin SchonefeldIn den kommenden Jahren wurden weitere Verkehrsbetriebe in die Betreuung durch den MDV einbezogen Hierzu gehorten die Beschaftigten der Nahverkehrsbetriebe des Kraftverkehrs des Strassenwesens der Mitropa und des Reiseburo der DDR Die Direktion Magdeburg betreute vergleichbar mit der Direktion Schiffahrt in Rostock die Binnenschiffahrt mit Die Betreuung der Mitarbeiter der Werk und Anschlussbahnen gewahrleistete der MDV durch die Bestellung von Anschlussbahnarzten mit der erforderlichen Einbindung in die Tauglichkeitsanforderungen der DR Diese Mitarbeiter wurden bei gunstigen ortlichen Konstellationen auch in den MDV Polikliniken mit betreut Wenn es sich als gunstig erwies wurden auch Untersuchungen von speziell geschulten Arzten von anderen Direktionen ubernommen So gab es in den Polikliniken im Landesinneren Direktionen die eine Schiffahrtuntersuchungsstelle fur die Seeschiffahrt und spater fur die Taucherei im Rahmen des landesweiten Taucherrettungssystems hatten Es gab auch Regionen wo die MDV Einrichtungen ambulante medizinische Betreuung der Bevolkerung im Einzugsgebiet da freie Arztwahl bestand zur Verfugung stellten Hierzu zahlten die Polikliniken in Brandenburg Kirchmoser und in Leipzig Engelsdorf Genauso sahen viele Angehorige der Verkehrsschaffenden in MDV Arzten ihren Arzt des Vertrauens wenn in Wohnnahe praktiziert wurde Kurheime in Bad Elster und Hartha das Kinderkurheim in Lubmin und die Bettenstation in der Klinik fur Internistische Leistungs und Verkehrsmedizin im Klinikum Berlin Buch sorgten fur die Koordinierung bei auftretenden Tauglichkeitsmangeln In Berlin Buch erfolgten stationare Begutachtungen von Grenztauglichkeitsfallen Eine Besonderheit der Betreuung durch den MDV ergab sich aus dem geteilten Berlin Die Deutsche Reichsbahn nahm auch im franzosischen im englischen und im amerikanischen Sektor West Berlin die Eisenbahnverkehrsrechte wahr Die in West Berlin wohnenden Eisenbahner waren im Sozialversicherungssystem bei der Sozialversicherung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes FDGB krankenversichert Zu den Betriebssanitatsstellen u a in den Reichsbahnausbesserungswerken Grunewald und Tempelhof gehorte auch die Poliklinik im Gebaude der Direktion Berlin am Schoneberger Ufer Hier gab es zusatzlich eine facharztliche Besetzung eine Apotheke und anfanglich sogar eine Bettenstation Die meisten Facharzte kamen vom Zentralinstitut fur Verkehrsmedizin aus der Leipziger Strasse 122 Die Kraftfahrer des MDV fuhren die Medikamente das Verbandsmaterial und nahmen sogar taglich frische Brotchen uber den Check Point zur Poliklinik am Schoneberger Ufer mit Fur Auslands und Tropeneinsatze existierten Impfstellen zum Beispiel in der Fliegeruntersuchungsstelle am Flughafen Berlin Schonefeld Dies kam besonders den Hochseefischern vom Fischfang Rostock FFR spater Fischkombinat Rostock zugute da hier der Besatzungsaustausch fur die vor Afrika oder im Sudatlantik operierenden Fang und Verarbeitungsschiffe erfolgte Der Flugmedizinische Dienst sorgte fur einen sicheren Rucktransport Erkrankter aus allen Teilen der Welt Es wurden auch Rettungs und Solidaritatsfluge mit Medikamenten und Hilfsmittel fur bedurftige Regionen fachlich begleitet MDV Arzte waren oft bei Schwerpunktbaustellen des Verkehrswesens in jungen Nationalstaaten in Afrika die ersten Betriebsarzte oder Tropenmediziner vor Ort Von den tatigen MDV Mitarbeitern wurden die anlaufenden Schiffe der Reederei DSR Deutsche Seereederei Rostock immer freudig begrusst da ein heimatliches Essen an Bord Schwarzbrot und Bier als Wegzehrung immer wohltat Die gut bestuckte Bordapotheke auf den DSR Schiffen wurde von den tatigen Medizinern wenn es vor Ort auf den Baustellen eng wurde auch benutzt Aus dem Bahnarztlichen Dienst der DR entwickelte sich nach 1949 ein leistungsfahiger und speziell ausgerichteter Medizinischer Dienst fur das gesamte Verkehrswesen der DDR Der MDV verfugte am 31 Dezember 1989 mit 3150 Beschaftigten uber folgende gesundheitliche Einrichtungen 19 Betriebspolikliniken 24 Betriebsambulatorien 339 Arztsanitatsstellen 599 ambulante arztliche Arbeitsplatze 124 ambulante zahnarztliche ArbeitsplatzeVom MDV wurden im gleichen Zeitraum 577 181 Beschaftigte an 345 261 Arbeitsplatzen in allen Verkehrszweigen umfassend arbeitsmedizinisch betreut Fur diesen Betreuungsumfang erbrachten die Mitarbeiter folgende Leistungen 229 242 Erstkonsultationen 1 061 807 Konsultationen 94 904 Einstellung und Erstuntersuchungen 168 985 Wiederholungsuntersuchungen 25 676 Sonderuntersuchungen 28 429 Reihen und Vorsorgeuntersuchungen 2 130 Betriebsbegehungen 9 956 ArbeitsplatzanalysenEin Jahr spater am 31 Dezember 1990 war fur alle Mitarbeiter nach uber 30 Jahren der letzte Arbeitstag beim MDV Im wiedervereinten Deutschland war keine zentralgeleitete Gesundheitseinrichtung vorgesehen Literatur BearbeitenWieg Peter Zur Geschichte der Direktion Schiffahrt des Medizinischen Dienstes des Verkehrswesens der DDR 3 Mannchen Klaus Teil 8 Seiten 69 70 Einordnung der Direktion Schiffahrt im Aufgabenbereich der Gesamtheit des MDV der DDR Schiffahrtsgeschichtliche Gesellschaft OSTSEE e V Rostock 2006 4 Einzelnachweise Bearbeiten Medizinischer Dienst des Verkehrswesens der DDR MDV Zentralbibliothek Berlin Ost in Deutsche Nationalbibliothek unter https d nb info gnd 16303074 1 Anderer Name des MDV Verkehrsmedizinisches Zentrum Abteilung Information Dokumentation Berlin Ost in Deutsche Nationalbibliothek unter https d nb info gnd 16218654 X Peter Wieg Zur Geschichte der Direktion Schiffahrt des Medizinischen Dienstes des Verkehrswesens der DDR in Deutsche Nationalbibliothek unter https d nb info 979122899 Schiffahrtsgeschichtliche Gesellschaft OSTSEE in Deutsche Nationalbibliothek unter https d nb info 019644566 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Medizinischer Dienst des Verkehrswesens der DDR amp oldid 241539936