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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Mediensoziologie setzt sich als spezielle Soziologie mit gesellschaftlichen Bedingungen und Konsequenzen im Verhaltnis von Sozialitat und medialer Kommunikation auseinander Trauerfeier als Medienereignis in Speyer 2001 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erweiterter Medienbegriff 3 Alte und Neue Medien 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIn der universitaren Forschung und Lehre ist die Mediensoziologie in Deutschland bisher noch wenig institutionalisiert Aufgrund der geringen Ausdifferenzierung des Faches ergeben sich daher Probleme der Unterscheidung zu Fachern wie Medienwissenschaften Kommunikationswissenschaft oder Medienphilosophie Die Mediensoziologie hat daher in der Vergangenheit noch keinen eigenstandigen soziologischen Medienbegriff entwickelt und sich in ihrer Forschungsperspektive zumeist auf Massenmedien konzentriert So schreibt etwa Michael Jackel in der Einfuhrung zu dem im Jahr 2005 vorgelegten Lehrbuch Mediensoziologie das Programm der Mediensoziologie bestehe darin nach Strukturmerkmalen zu suchen die dem Vorhandensein von uber Massenmedien verbreiteten Angeboten zuzuschreiben sind S 10 Dies erschien plausibel solange in der modernen Gesellschaft vor allem die Organisation und Realisation von Willensbildungsprozessen der offentlichen Meinung kaum anders als massenmedial vorstellbar war So hatte der Soziologe Max Weber bereits im Jahr 1910 in seinem Vorschlag uber die Erhebung uber die Soziologie des Zeitungswesens die gesellschaftliche Bedeutung der Presse festgestellt Auf die gesellschaftliche Bedeutung von Massenmedien im Allgemeinen und besonders fur die Produktion und Reproduktion von Offentlichkeit hatte gegen Ende des 20 Jahrhunderts aber neben anderen auch der Soziologe Niklas Luhmann hingewiesen 1996 183ff Einflussreich fur die Konzentration der Soziologie auf Massenmedien und die Bedeutung von Offentlichkeit war zudem die Untersuchung des Sozialphilosophen Jurgen Habermas zum Strukturwandel der Offentlichkeit 1962 Neuauflage 1990 Erweiterter Medienbegriff BearbeitenEinem erweiterten Medienbegriff liegen Untersuchungen von Kommunikationsmedien wie etwa Sprache oder Hand Schrift und symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien SDKM wie Geld Liebe Wahrheit zugrunde die Sozialitat ermoglichen und pragen Der Soziologe Udo Thiedeke hat vorgeschlagen Medien grundsatzlich nicht im Rahmen einer speziellen Mediensoziologie zu untersuchen sondern als Kommunikationsmedien und damit als Gegenstand der allgemeinen Soziologie zu begreifen Angelehnt an die von Niklas Luhmann vorgeschlagenen Grundfrage der Soziologie wie soziale Ordnung moglich sei fragt Thiedeke danach wie Sozialitat und in Bezug zu Kommunikationsmedien wie Sozialitat unter den Bedingungen medialer Kommunikation moglich sei Dieser soziologische Medienbegriff solle vielmehr alle Kommunikationsmedien umfassen die sich an der Strukturierung von Sinn anhand von technisch und sozial auf Medien bezogene Erwartungen orientierten Die Soziologie der Medien setzt sich Thiedeke zufolge mit technischen und sozialen medialen Kommunikationsstrukturen wie Sprache Rundfunk Computer Internet usw auseinander die in spezifischer medialer Weise den Sinn von Sozialitat formen Thiedeke hat diese Definition erarbeitet Kommunikationsmedien sind Sozio Technisch operierende Strukturmechanismen des Sinns 2012 145 Angesichts der veranderten medialen Kommunikation durch Computer Netzwerke und Internet differenzieren sich Medien inalte Medienundneue Medien Neue Medienbzw kybernetische InteraktionsmediensollenAufmerksamkeitsmediensein die im Gegensatz zu den alten Medien ihren Fokus nicht mehr auf der Mitteilung der Kommunikation sondern auf die individuelle Gestalt und Steuerbarkeit der Mitteilung richten Alte und Neue Medien BearbeitenMedien als Mechanismen zur Strukturierung von Sinn differenzieren sich nach Thiedeke elementar aus in Unterscheidungsmedien symbolisch spezifizierende Kommunikation wie beispielsweise Zeichen Aufmerksamkeitsmedien Symbolisch konstruierende Kommunikation wie beispielsweise Massenmedien und Internet Verstehensmedien symbolisch generalisierende Kommunikation wie beispielsweise Geld und Liebe Die Aufmerksamkeitsmedien sind aufgrund ihres sozio technischen Operierens und symbolischer Konstruktion von Sinn indem sie Erwartungen an die jeweilige Kommunikationsform knupfen in der Lage die Aufmerksamkeit auf die Mitteilung der medialen Kommunikation zu fokussieren und differenzieren sich weiter aus in Individualmedien Massenmedien Kybernetische InteraktionsmedienIndividualmedien reagieren aufgrund ihres sozio technischen Operierens auf das Problem der unmittelbaren Adressierung von Mitteilungen Ihre spezifische Kommunikationsformen sind Sprache Schrift Gestik etc Es stellt sich der Sinnhorizont des kollektiven Gedachtnisses ein Die Kommunikation ist durch die Sinndimensionen sachlich raumlich zeitlich und sozial sehr begrenzt Massenmedien reagieren aufgrund ihres sozio technischen Operierens auf das Problem der mittelbaren Adressierung von Mitteilungen an potenziell alle Zu ihren Kommunikationsformen zahlen unter anderem Funk Fernsehen Zeitung etc Hier stellt sich der Sinnhorizont der Offentlichkeit ein Die Massenmedien sind aufgrund ihrer Kommunikationsmoglichkeiten durch die Sinndimensionen hindurch ausgedehnter Kybernetische Interaktionsmedien offnen aufgrund ihres sozio technischen Operierens Mitteilungen fur die interaktive Gestaltung und Steuerung Einzelner Gruppen bekannter unbekannter und kunstlicher naturlicher Kommunikationsteilnehmer Es stellt sich der Sinnhorizont des Cyberspace ein Mit den Interaktionsmedien lasst sich jetzt massenhaft individuell kommunizieren Sie basieren vor allem auf dem Computer durch den sich Mitteilungen der medialen Kommunikation in ein interaktives Interface verwandeln lassen Die traditionellen Medien wie Funk und Sprache haben aber keineswegs ausgedient oder sind uberholt Neue Medien beziehungsweise neue mediale Kommunikation zeichnen sich vor allem dadurch aus dass sie die Kommunikationsmoglichkeiten der alten Medien in sich verknupfen und sich neue Erwartungen daran anschliessen Solche Erwartungen sind Normalitatserwartungen an eine Virtualisierung der aktuell festgelegten Realitat Virtualisierung soll hier heissen ein Prozess der die aktuell festgelegte Wirklichkeit ins Mogliche verschiebt Es entwickeln sich Sets von sozio technischen Erwartungen die die Sinnmoglichkeiten der Kommunikation formen Literatur BearbeitenStavros Arabatzis Sei vernetzt Mediatisiere Sei in Relation Uber die verkurzten Medienmodelle der neuen Soziologie In Peter Engelmann gemeinsam mit Michael Franz und Daniel Weidner Hrsg Heft 2 2020 66 Jahrgang Nr 2 Passagen Verlag 2020 ISSN 0043 2199 Jurgen Habermas Strukturwandel der Offentlichkeit Untersuchungen zu einer Kategorie der Offentlichkeit Luchterhand 1962 Neudruck 1990 Suhrkamp Dagmar Hoffmann Rainer Winter Hrsg Mediensoziologie Handbuch fur Wissenschaft und Studium Nomos 2017 ISBN 978 3 8329 7991 1 Michael Jackel Hrsg Mediensoziologie Grundfragen und Forschungsfelder VS Verlag 2005 ISBN 3 531 14483 9 Niklas Luhmann Die Realitat der Massenmedien Westdeutscher Verlag 1996 Klaus Neumann Braun Stefan Muller Doohm Hrsg Medien und Kommunikationssoziologie Eine Einfuhrung in zentrale Begriffe und Theorien Weinheim u a 2000 ISBN 3 7799 1461 1 Udo Thiedeke Soziologie der Kommunikationsmedien Medien Formen Erwartungen Springer VS 2012 ISBN 978 3 531 18533 0 Max Weber Vorbericht uber eine vorgeschlagene Erhebung uber die Soziologie des Zeitungswesen In Horst Pottker Hrsg Offentlichkeit als gesellschaftlicher Auftrag Klassiker der Sozialwissenschaft uber Journalismus und Medien Konstanz 2001 S 316 325 1910 Sowie in Max Weber Gesamtausgabe Hochschulwesen und Wissenschaftspolitik Schriften und Reden 1895 1920 Abteilung I Band 13 Hrsg v M Rainer Lepsius Wolfgang Schluchter Tubingen 2016 S 211 228 Weblinks BearbeitenFachgruppe Soziologie der Medienkommunikation der DGPuK Sektion Medien und Kommunikationssoziologie der Deutschen Gesellschaft fur Soziologie DGS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mediensoziologie amp oldid 237575188