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Max August Rudolf Wenkel 2 Februar 1864 in Ober Bornecke nun Stadtteil von Hecklingen 17 Marz 1940 in Berlin 1 war ein deutscher Ingenieur Erfinder und Automobilpionier Max WenkelLeben BearbeitenWie auch andere Automobilpioniere begann Max Wenkel seine Erfinderkarriere mit dem Bau von Fahrradern Schon als Mechanikerlehrling konstruierte er ein erstes Hochrad und bestritt spater erfolgreich Rennen mit bekannten Radsportlern wie Willy Tischbein 1871 1946 dem spateren Generaldirektor der Continental Caoutchouc und Guttapercha Compagnie 2 Zu Beginn der 1880er Jahre studierte er mit dem zukunftigen Grunder der Adler Werke Heinrich Kleyer in England die Fabrikation von Fahrradern und war bei den Duplex Fahrradwerken in Berlin beschaftigt 3 nbsp Wenkels Wasserfahrrad 18951895 machte er erfolgreich Versuche mit einem Wasservelociped Dreirad auf der Leine und Ihme bei Hannover 4 Bereits 1899 stellte er bei der I Internationalen Ausstellung in Berlin einen Kleinwagen vor 5 Von 1901 bis 1903 reiste er mit einem 4 PS Wenkelmobil angetrieben von einem belgischen Vivinus Motor durch Ostindien Sumatra Borneo und Java wo er mit primitiven Mitteln in einer improvisierten kleinen Fabrik die ersten deutschen Automobile in Ubersee konstruierte 6 Zuruck in Deutschland produzierte die Berliner Firma Schneider amp Co sein Wenkelmobil 7 Mit diesem Wagen gewann er zahlreiche Preise bei Tourenfahrten in der Klasse der Kleinfahrzeuge 1906 und 1907 reiste der Erfinder mit dem Wenkelmobil durch ganz Sudamerika bis Patagonien In Argentinien war er beauftragt die Kordillerenregion fur den Kraftverkehr zu erschliessen Ausserdem baute er flachgehende Motorschnellboote fur argentinische Flusse 8 Wenkel erwarb mehrere Patente unter anderem fur die Herstellung des Reibscheibenbelags der Wenkelmobile 1904 und eine High Speed compression and vacuum pump 1910 9 1914 war Wenkel im Berliner Adressbuch als Techn Bur Neuheiten Vertrieb Kommiss u Agent 1918 als Ingen u Prokurist Techn Buro ausgewiesen 1929 gewann er mit seinem neuartigen Schnellboot Java II den renommierten Garbaty Pokal 10 Noch drei Jahre spater trat er mit der Erfindung eines Motors im Autokoffer einem neuartigen Kleinauto an die Offentlichkeit 11 Wenkel starb 1940 im Alter von 76 Jahren in Berlin Wittenau Er war seit 1929 mit Lina Klara Frieda geborene Thurow verheiratet gewesen 1 Wenkelmobil Bearbeiten nbsp In Java konstruiertes fruhes Wenkelmobil nbsp Wenkelmobil FrontansichtWenkels erster Versuch im Automobilbau um 1899 basierte auf einem leichten Stahlrohrrahmen und einem luftgekuhlten De Dion Bouton Motor der eigentlich fur Dreirader konstruiert war Der Antrieb vom Motor zur Hinterachse war mit einer Kette untersetzt Ein Folgemodell als Viersitzer auf dem Unterbau einer Break mit einem starkeren Aster Motor mit Batteriezundung und Riemenantrieb bezeichnete sein Konstrukteur bereits als Wenkel Mobil Mit einer verbesserten Version mit ca 4 PS bereiste er 1901 den fernen Osten und baute in Java wo Benzin spottbillig war den tropischen Bedingungen angepasste Wenkelmobile nach dem Vorbild leichter amerikanischer Dampfwagen mit hinten eingebautem stehenden wassergekuhlten Motor und Friktions oder Reibradantrieb Die Steuerung erfolgte mit einem umlegbaren Hebel 12 Nach Wenkels Ruckkehr nach Berlin bauten die Automobilwerke Schneider amp Co zunachst Siegmundshof 3 aber noch 1904 in bedeutend vergrosserten Fabrikraumen in der Gitschinerstrasse 61 verschiedene Modelle des anfanglich erfolgreichen Wenkelmobils Das deutlich verbesserte Fahrzeug hatte nun einen vorn stehend unter der Haube eingebauten 7 8 PS Einzylindermotor Die Konstruktion des Fahrzeugs wurde anhand des nebenstehenden Bildes wie folgt beschrieben 13 nbsp Chassis des Wenkelmobils Vom Motor a aus wird die als Schwungrad dienende Planscheibe b in Drehung gesetzt und die Drehung auf das Diskusrad c ubertragen Hierdurch dreht sich auch die Welle dd auf welcher das Kettenrad aufgekeilt ist Vermittels der Kette e wird die Hinterachse angetrieben Das Einstellen der Geschwindigkeiten geschieht durch das Verschieben des Diskusrades c auf der Welle dd vermittels des links seitlich oben an der Steuersaule befindlichen Handhebels und des Gelenkhebels f Die Lager der Welle dd mit dem Diskusrad c konnen schlittenartig nach vorn und hinten verschoben werden durch den rechts am Fuhrersitz befindlichen Handhebel g Durch diesen Handhebel wird also das Diskusrad c mit der Planscheibe b und mit dem Motor gekuppelt oder aber bei Leerlauf ruckwarts gegen den Bremsbugel f zwecks Bremsung gedruckt Dieser Handhebel dient also gleichzeitig zur Bremsung und Kupplung Von genannter Bremse unabhangig wirken die beiden Bandbremsen r1 und r2 auf beide Hinterrader durch den Fusshebel vermittels des Kabels s betatigt Der Bienenkorbkuhler n sorgt mit der durch Riemen getriebenen Pumpe l fur die Kuhlung des Zylinders Der Gestellrahmen ist eisenarmiertes Holz Die vordere Achse ist gerade die Hinterachse ist durchgehend und hat kein Differenzialgetriebe Die Unabhangigkeit der Hinterrader war dadurch bewirkt dass ein Hinterrad nicht angetrieben wurde wahrend das andere starr auf der Achse befestigt war nbsp Wenkelmobil mit Glasscheibe und Faltdach nbsp Wenkelmobil am Westertor in Memmingen 19101906 wurde ein 9 10 PS Modell ausgeliefert aber langfristig waren Reibradantrieb und fehlendes Differenzial nicht konkurrenzfahig und im Jahr 1907 Wenkel durchquerte mit einem Wenkelmobil Sudamerika wurde die Produktion wegen geringer Nachfrage eingestellt Einzelnachweise Bearbeiten a b Sterbeurkunde Nr 145 vom 18 Marz 1940 Standesamt Wittenau In ancestry de kostenpflichtig Abgerufen am 5 Februar 2021 ADAC Motorwelt 1929 Nr 7 S 17 Automobil Rundschau 1904 Band 3 S 431 Dinglers polytechnisches Journal 1896 Band 299 S 172 179 Automobil Rundschau 1904 Band 3 S 431 Siegfried M Pistorius Sensation um die Jahrhundertwende Wenkelmobil rast durch die Welt in Der NSKK Mann 6 August 1938 Folge 23 S 3 13 August Folge 24 S 10 u 20 August Folge 25 S 10 Das Archiv des Deutschen Museums in Munchen verfugt uber Firmenschriften der Automobilwerke Schneider amp Co Liste der Archivbestande des Deutschen Museums S abgerufen am 22 Februar 2014 ADAC Motorwelt 1929 Nr 7 S 17 Patent US947536A High Speed Compression and Vacuum Pump Angemeldet am 26 Mai 1909 veroffentlicht am 25 Januar 1910 Anmelder Conrad Gericke Erfinder Max Wenkel Die Yacht 1930 Heft 9 S 22 Immo Sievers Der Frontantrieb aus Spandau setzte Massstabe in Berliner Zeitung 27 September 1995 Zeitschrift des Mitteleuropaischen Motorwagen Vereins Heft XXI 1904 S 431 432 Zeitschrift des Mitteleuropaischen Motorwagen Vereins Heft 20 1906 S 499 500 Die verwirrende Abfolge der Heftnummern ist authentisch PersonendatenNAME Wenkel MaxALTERNATIVNAMEN Wenkel Max August Rudolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Ingenieur Erfinder und AutomobilpionierGEBURTSDATUM 2 Februar 1864GEBURTSORT Ober Bornecke HecklingenSTERBEDATUM 17 Marz 1940STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Wenkel amp oldid 228487728