www.wikidata.de-de.nina.az
Die Maschinenfabrik G W Barth war ein Hersteller von Rostmaschinen fur Kaffee und Kakao sowie eine Eisengiesserei in Ludwigsburg Das Unternehmen bestand 100 Jahre lang von 1880 bis 1980 Maschinenfabrik G W Barth 1909 Damals noch auf der grunen Wiese gebaut wurde die Fabrik uber die Jahre vom Wohnungsbau eingeholt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung durch Joseph Haag 1 2 Unter Georg Wilhelm Barth 1 3 Unter Carl Schaefer 1 4 Unter Gerhard Raff 1 5 Der Konkurs 1 6 Verwertung des Firmengelandes 1 7 Unter Karl Mayer Potschak 1 8 Im Besitz der Buhler Group 2 Gebaude in Ludwigsburg 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kugelrostmaschine Sirocco bei Scharffen Berger Chocolate Maker in BerkeleyGrundung durch Joseph Haag Bearbeiten In den 1880er Jahren wurde das Unternehmen von Joseph Haag als Fabrik fur patentierte Sicherheitsroster Josef Haag in Ludwigsburg gegrundet Die Firma baute Rostmaschinen fur Kaffee Kakao Zichorien Malz Getreide und Kornkaffee sowie Erdnusse Unter Georg Wilhelm Barth Bearbeiten Georg Wilhelm Barth 28 Mai 1858 in Goppingen 29 November 1929 in Ludwigsburg besuchte die Lateinschule in Goppingen und absolvierte eine kaufmannische Lehre 1882 kam Barth nach Ludwigsburg zu dem Zichorien Hersteller Heinrich Franck Sohne bevor er Teilhaber der Maschinenfabrik wurde Barth gehorte dem Ludwigsburger Gemeinderat an und war Vorstand der Ortskrankenkassen 1 Im Jahr 1890 trat Barth als Gesellschafter in das Unternehmen ein Fortan firmierte es unter Fabrik fur Patent Sicherheits Roster G W Barth 2 nbsp Pariser Weltausstellung 1900In den folgenden Jahren erweiterte man das Produktportfolio um die Kugelrostmaschine Sirocco zur Rostung von Kaffee und Kakaobohnen die aufgrund ihrer stabilen Bauart teilweise noch heute von Schokoladenherstellern eingesetzt wird 3 Fur dieses Produkt wird das Unternehmen auf der Weltausstellung in Brussel im Jahre 1897 mit einem Ehrendiplom in Versaille mit einem Grand Prix und in Paris mit einer goldenen Medaille ausgezeichnet Barth baute in den Jahren 1897 98 auf dem Firmengelande an der Martin Luther Strasse ein villenartiges Wohn und Geschaftshaus das heute unter Denkmalschutz steht 1908 wurde zunachst fur den eigenen Bedarf eine Eisengiesserei am Standort in Betrieb genommen Das Unternehmen befand sich noch am Stadtrand auf der grunen Wiese 1922 entstand entlang der Martin Luther Strasse eine markante Montagehalle fur Rostmaschinen in der sich heute das Cafe und Restaurant Ludwigsburger Markthalle befindet Unter Carl Schaefer Bearbeiten Barths Schwiegersohn Dr med Carl Schaefer trat 1919 als Gesellschafter in die Firma mit ein und gab seinen Beruf als Arzt den er von 1913 bis 1919 ausubte auf Nach dem Tod von Barth im Jahr 1929 fuhrte er das Unternehmen erfolgreich weiter und erwarb sich in Ludwigsburg grosses Ansehen Er war zu verschiedenen Zeiten Mitglied des Gemeinderates und des Kreistages Vorsitzender der FDP FWV Fraktion gehorte dem Landtag als Vizeprasident an und war Prasident der Industrie und Handelskammer in Ludwigsburg Eine grosse Berufsschule tragt den Namen Carl Schaefer Schule 4 Unter Gerhard Raff Bearbeiten 1970 nach Carl Schaefers Tod ubernahm sein Schwiegersohn Diplomingenieur Gerhard Raff die Geschaftsfuhrung Die Gesellschaftsanteile blieben bei seiner Frau Rosemarie Raff geb Schaefer Die Gesellschaft wurde in die Kommanditgesellschaft G W Barth Ludwigsburg GmbH amp Co umgewandelt Alleinige Kommanditistin wurde Raffs Ehefrau Rosemarie Schaefer mit einer Kommanditeinlage von 1 Mio DM 5 Raff hatte als Geschaftsfuhrer keine gluckliche Hand Er sah den Kernbereich des Unternehmers in der Eisengiesserei ohne jedoch notwendige Investitionen vorzunehmen In der Maschinenfabrik arbeitete das Unternehmen mit einem uberalterten Maschinenpark in den seit uber zwei Jahrzehnten keine wesentlichen Investitionen mehr getatigt wurden Die in einem Mischgebiet liegende Giesserei fuhrte zu erheblichen Klagen der Nachbarschaft wegen Schmutz und Larmemissionen Der Gemeinderat der Stadt Ludwigsburg erliess deshalb einen Beschluss uber die Aufstellung eines Bebauungsplanes wonach das Gelande von einem Gewerbe in ein Wohngebiet umgezont werden sollte 5 Der Konkurs Bearbeiten Gerhard Raff stellte im August 1980 beim Amtsgericht Ludwigsburg Insolvenzantrag Als Konkursverwalter wurde der Stuttgarter Rechtsanwalt Dr Volker Grub bestellt Das Unternehmen beschaftigte zu diesem Zeitpunkt 109 gewerbliche Arbeitnehmer in der Giesserei 52 gewerbliche Arbeitnehmer in der Maschinenfabrik sowie 49 Angestellte in der Verwaltung Im Jahre 1979 hatte die Giesserei einen Jahresumsatz von 8 2 Mio DM und die Maschinenfabrik von 6 5 Mio DM Die Insolvenzforderungen die bis zum Zeitpunkt der Konkurseroffnung aufgelaufen sind beliefen sich auf 9 1 Mio DM Wegen Umweltauflagen und fehlender Investitionen musste der Konkursverwalter die Giesserei stilllegen Den Bereich der Maschinenfabrik mit dem Rostmaschinenprogramms verausserte er an den damaligen technischen Geschaftsfuhrer Karl Mayer Potschak im Wege eines Management Buy outs 5 Verwertung des Firmengelandes Bearbeiten nbsp Ehemalige Montagehalle G W BarthDie Verwertung des 2 9 Hektar grossen Firmengelandes zentral in Ludwigsburg an der Martin Luther Strasse gelegen erstreckte sich uber neun Jahre Die Stadtverwaltung Ludwigsburg unter Oberburgermeister Dr Otfried Ulshofer konnte sich nicht entscheiden ob das Gelande kunftig gewerblich oder fur den Wohnungsbau genutzt werden sollte Bauplatze fur den Wohnungsbau in den Aussenbezirken von Ludwigsburg warteten auf Kaufer und die Stadtverwaltung zogerte Erst als im Dezember 1984 Hans Jochen Henke als neuer Oberburgermeister antrat gab es Bewegung Die Stadt entschied zwei Drittel des Gelandes sollten weiterhin gewerblich und ein Drittel fur den Wohnungsbau genutzt werden Erst dann konnte das Grundstuck mit einem Kaufvertrag vom 28 Mai 1987 an den Munchner Immobilienunternehmer Alfons Doblinger zu einem Kaufpreis von 8 5 Millionen DM veraussert werden 5 Fur die Glaubiger der Firma G W Barth bedeutete dies noch eine Konkursquote von 29 Prozent im Jahr 1988 Unter Karl Mayer Potschak Bearbeiten Mit zwei weiteren Partnern fuhrte Mayer Potschak unter einer neugegrundeten Firma G W Barth Ludwigsburg GmbH die Maschinenfabrik erfolgreich fort Mayer Potschak gelang es das Unternehmen zum Weltmarktfuhrer in Kakaorostmaschinen zu entwickeln und verkaufte die Rostanlagen weltweit Im Jahre 1988 siedelte das Unternehmen in einen Neubau in Freiberg am Neckar in der Nahe von Ludwigsburg um Es bezog dort ein zweigeschossiges Verwaltungsgebaude und eine Fertigungshalle und beschaftigte 50 Arbeitnehmer 5 Im Besitz der Buhler Group Bearbeiten Im Jahre 2007 wurde das Unternehmen von dem Weltmarktfuhrer fur Prozesstechnologien fur die Herstellung von Lebensmitteln der Buhler Group in Uzwil in der Schweiz ubernommen Seit 2007 lautet die Firmierung Buhler Barth GmbH 3 6 Gebaude in Ludwigsburg Bearbeiten nbsp Villa der Maschinenfabrik G W Barth in LudwigsburgDie Gebaude der ehemaligen Maschinenfabrik G W Barth bilden ein unter Denkmalschutz stehendes Ensemble an der Kreuzung Martin Luther Strasse Hoferstrasse in der baden wurttembergischen Stadt Ludwigsburg 7 Ein Mittelrisalit der in das Dach hineinreicht dominiert die dreiachsige Villa die 1904 05 vom deutschen Architekten Friedrich Hausser im Stil des Historismus errichtet wurde Ein bereits 1890 errichtetes weiteres Wohngebaude rundet mit einer 1922 erstellten frei stehenden Montagehalle das Ensemble ab Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maschinenfabrik G W Barth Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Albert Sting Geschichte der Stadt Ludwigsburg Band 2 Ludwigsburg ISBN 3 930872 08 0 S 435 Barth Wirtschaftsarchiv Baden Wurttembergs In wabw uni hohenheim de Abgerufen am 14 Juli 2016 a b Von der Bohne zur kalorienreduzierten Schokolade Region Stuttgart In region stuttgart de Abgerufen am 13 Juli 2016 Albert Sting Geschichte der Stadt Ludwigsburg Von 1945 bis zum Schlossjubilaum 2004 1 Auflage Band 3 Ludwigsburg 2005 ISBN 978 3 930872 27 5 S 535 a b c d e Volker Grub Schlussbericht des Konkursverwalters im Anschlusskonkursverfahren der Maschinenfabrik und Eisengiesserei G W Barth Ludwigsburg GmbH und Co vom 21 Marz 1988 Wirtschaftsarchiv Hohenheim Y 517 Corinna Wnuck Buhler ubernimmt deutsche G W Barth In Finance F A Z BUSINESS MEDIA GmbH abgerufen am 5 Mai 2021 Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Stadt Ludwigsburg Landkreis Ludwigsburg Denkmaltopographie Baden Wurttemberg 1 Auflage Theiss Stuttgart 2004 ISBN 978 3 8062 1938 8 S 151 48 893898 9 180215 Koordinaten 48 53 38 N 9 10 48 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maschinenfabrik G W Barth amp oldid 234539881