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Mary Whiton Calkins ˈkɔːlkɪnz ˈkael 30 Marz 1863 in Hartford Connecticut 26 Februar 1930 in Wellesley Massachusetts 1 war eine amerikanische Philosophin und Psychologin Als Psychologin lehrte sie fur viele Jahre am Wellesley College und fuhrte Forschungen zu Traumen und dem Gedachtnis durch Calkins war die erste Frau die Prasidentin der American Psychological Association und der American Philosophical Association wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Karriere in der Psychologie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMary Whiton Calkins wurde am 30 Marz 1863 in Hartford Connecticut geboren 2 Sie war das alteste von funf Kindern 3 Ihre Eltern waren Wolcott und Charlotte Whiton Calkins Mary war dafur bekannt ihrer Familie nahezustehen Sie zog 1880 mit ihrer Familie nach Newton Massachusetts um dort den Rest ihres Lebens zu verbringen Dort begann sie auch ihre Ausbildung Ihre Familie zog von New York nach Massachusetts weil ihr Vater der ein presbyterianischer Pfarrer war und dort eine neue Stelle bekam Ihr Vater nahm eine aktive Rolle bei der Beaufsichtigung der Ausbildung seiner Kinder ein Als Mary die High School abschloss hatte er ihr Studium so vorausgeplant dass sie in der Lage war sich am College einzuschreiben 1882 trat Calkins als sophomore in das Smith College ein Sie studierte ein Jahr lang aber 1883 nach dem Tod ihrer Schwester nahm sie sich ein Jahr Auszeit vom College und studierte eigenstandig Wahrend der Auszeit von der Schule erhielt Calkins privaten Nachhilfeunterricht in Griechisch Wahrend dieses Jahres gab sie auch zwei ihrer Bruder Nachhilfe und studierte Griechisch 1884 kehrte sie an das Smith College zuruck und machte ihren Abschluss mit den Schwerpunkten Klassik und Philosophie nbsp Mary Whiton CalkinsNach ihrem Abschluss unternahmen Calkins und ihre Familie eine achtzehnmonatige Reise nach Europa und Calkins konnte Leipzig Italien und Griechenland erkunden Da sie als Studentin im Hauptfach Klassische Philologie studierte nutzte Calkins die Gelegenheit und verbrachte mehrere Monate mit Reisen und dem Studium des Neugriechischen und der Klassischen Philologie Als sie nach Massachusetts zuruckkehrte arrangierte ihr Vater ein Vorstellungsgesprach mit dem Prasidenten des Wellesley College einem reinen Frauencollege fur einen Job als Tutorin in der griechischen Fakultat Sie arbeitete als Tutorin und schliesslich drei Jahre lang als Lehrerin an der griechischen Fakultat Ein Professor der philosophischen Abteilung bemerkte Calkins exzellente Lehrtatigkeit und bot ihr eine Stelle an um das Fach Psychologie zu unterrichten welches neu im Lehrplan der philosophischen Fakultat war Calkins nahm das Angebot unter der Bedingung an dass sie ein Jahr lang Psychologie studieren konne Calkins wurde in einer Zeit geboren in der Frauen mehr Moglichkeiten erhielten wie zum Beispiel ein College zu besuchen und an diesen Colleges zu unterrichten Trotzdem wurde sie als Frau im Bildungsbereich immer noch diskriminiert Es gab nicht viele Moglichkeiten fur Frauen die einen Abschluss in Psychologie machen wollten Calkins zog Psychologieprogramme an der University of Michigan mit John Dewey Yale mit George Trumbull Ladd Clark University mit Granville Stanley Hall und Harvard mit William James in Betracht Calkins ausserte ihr Interesse an einem Studium in einer Laborumgebung und die einzigen Schulen mit dieser Spezifikation waren zu dieser Zeit Clark und Harvard Wahrscheinlich wegen der Nahe zu ihrem Zuhause in Newton bemuhte sich Calkins um die Aufnahme in Harvard Harvard erlaubte Frauen damals nicht an ihrer Institution zu studieren Sie konnte nur Vorlesungen besuchen obwohl ihr Vater und der Prasident von Wellesley Briefe mit der Bitte um Zulassung geschickt hatten Obwohl Harvard Calkins nicht als Studentin zuliess erlaubte die Universitat ihr bei Vorlesungen zu hospitieren Calkins entschied sich fur den Unterricht am Harvard Annex Vorganger des Radcliffe College welcher von Josiah Royce unterrichtet wurde 4 Royce ermutigte Calkins am regularen Unterricht in Harvard mit gleichaltrigen Mannern teilzunehmen die von William James unterrichtet wurden Harvard Prasident Charles William Eliot war gegen die Idee eine Frau im gleichen Raum wie einen Mann zu unterrichten Mit Druck von James und Royce und einer Petition von Marys Vater erlaubte Eliot Calkins im regularen Unterricht zu studieren unter der Bedingung dass sie keine eingeschriebene Studentin sein sollte Sie starb im Alter von 66 Jahren in Wellesley Massachusetts an einer seltenen Art von Krebs 5 Karriere in der Psychologie BearbeitenCalkins begann ihr richtiges Studium der Psychologie unter William James 1890 kurz nachdem sein bekanntes Lehrbuch The Principles of Psychology gedruckt wurde Calkins schatzt eine ihrer ersten Erfahrungen mit James in ihrer Autobiographie hoch ein und behauptet Was ich von der geschriebenen Seite und noch mehr von der Tete a tete Diskussion gewann war so scheint es mir wenn ich darauf zuruckblicke uber alles hinaus ein lebendiges Gefuhl fur die Konkretheit der Psychologie und fur die unmittelbare Realitat von endlichen individuellen Kopfen mit ihren Gedanken und Gefuhlen 6 Obwohl Calkins von James Philosophien sehr beeindruckt war und er sie in das Gebiet der Psychologie eingefuhrt hatte war James kein Praxispsychologe und das war eher Calkins Interessengebiet Sie behauptet jedoch dass es letztlich James Lehren von den transitiven Beziehungsgefuhlen den Gefuhlen von und wenn und aber und dem Konzept des Bewusstseins als zur personlichen Form tendierend gewesen sein konnten die ihr grosses Interesse am Selbst begannen Nach ihrer Ausbildung bei James arbeitete Calkins mit Edmund Sanford von der Clark University zusammen der ihr spater beim Aufbau des ersten Psychologielabors fur Frauen am Wellesley College half Sanford schulte Calkins in experimentellen Laborverfahren und half bei der Entwicklung und Montage zahlreicher Laborinstrumente fur das psychologische Labor in Wellesley 1891 kehrte Calkins als Dozentin fur Psychologie an der Philosophischen Fakultat nach Wellesley zuruck Nach der Einrichtung des Labors gewann es schnell an Popularitat Calkins erstes Laborseminar hatte uber funfzig Studenten Calkins begann Plane fur ihre weitere Ausbildung in Psychologie zu machen Sanford riet ihr von Schulen wie Johns Hopkins und Clark ab da diese wahrscheinlich keine Frauen als Studierende zuliessen ahnlich wie sie es in Harvard erlebt hatte Sanford ermutigte Calkins Programme in Europa zu suchen indem er darauf hinwies dass Hugo Munsterberg weibliche Studentinnen in seinem Labor in Freiburg zuliess nachdem er ein Bild von Munsterberg in seinem Labor mit einer Frau gesehen hatte Nachdem sie James gegenuber ihren Wunsch geaussert hatte mit Munsterberg zu arbeiten verriet er dass Munsterberg bald nach Harvard kommen wurde In den drei Jahren in denen Calkins unter Munsterberg studierte wurden mehrere ihrer Arbeiten veroffentlicht darunter Forschungen die sie mit Sanford uber Traume durchfuhrte und ihre erste Arbeit uber Assoziationen Wahrend dieser Zeit untersuchte Calkins auch das Gedachtnis welches zu ihrer Erfindung der Methode der richtigen Assoziationen fuhrte die heute als Paired Associations Technik bekannt ist In ihrer Autobiographie erklart Calkins dass ich durch das Zeigen von Serien von Farben die mit Ziffern gepaart waren herausfand dass eine Ziffer die wiederholt in Verbindung mit einer gegebenen Farbe auftauchte mit grosserer Wahrscheinlichkeit erinnert wurde als entweder eine lebhaft gefarbte Ziffer oder als die Ziffer die zuletzt mit der Farbe gepaart war bei einem erneuten Auftauchen der gegebenen Farbe 6 In ihrer Autobiographie beschreibt sie Munsterberg als einen Mann von tiefer Gelehrsamkeit hoher Originalitat und erstaunlicher Vielseitigkeit Zu den weiteren Arbeiten mit Munsterberg gehorte ihr Traumstudium Munsterberg begann damit sie in die Details von Laborexperimenten einzuweisen indem er ihr ein Forschungsproblem gab das auf Aufzeichnungen basierte die die beiden uber mehrere Wochen von ihren Traumen gemacht hatten In diesen Wochen weckten sie sich selbst mit Weckern zu verschiedenen Stunden in der Nacht zeichneten ihre Traume auf und studierten sie dann eingehend Die Schlussfolgerung zu der sie kamen war dass Traume nichts anderes sind als Reproduktionen von Personen Orten und Ereignissen der jungsten Sinneswahrnehmung 7 Ihre Studie uber das Lernen von Paarassoziationen unter Munsterberg bildete ihre Dissertation die 1896 veroffentlicht wurde Harvard weigerte sich der Empfehlung der Abteilung fur Philosophie und Psychologie zu folgen und Calkins ihren Doktortitel zu verleihen 8 Eliot glaubte fest daran dass die beiden Geschlechter getrennt ausgebildet werden sollten und obwohl er Calkins erlaubte ein Gast zu sein weigerten er und der Rest des Vorstands sich ihr den Doktorgrad zu verleihen Calkins hatte alle Anforderungen fur den Doktortitel erfullt einschliesslich der bestandenen Prufungen und der Fertigstellung einer Dissertation und alle ihre Harvard Professoren hatten sie fur den Grad empfohlen Doch allein aufgrund ihres Geschlechts wurde ihr die Ehre eines verliehenen Grades verwehrt James war erstaunt und beschrieb ihre Leistung als die brillanteste Prufung fur den Doktortitel die wir in Harvard hatten 9 Nachdem sie ihre Zusatzausbildung abgeschlossen hatte kehrte sie 1895 als ausserordentliche Professorin fur Psychologie ans Wellesley College zuruck Zwei Jahre nach ihrer Ruckkehr wurde sie Professorin fur Psychologie und Philosophie Dieser Zusatz erlaubte es ihr zu ihren Vorlesungen uber die Klassiker und Griechisch zuruckzukehren Ihre experimentelle Arbeit setzte sie wahrend dieser Zeit fort 10 Ab 1900 begann Calkins eine Reihe von Schriften zu veroffentlichen in denen sie die Psychologie als eine Wissenschaft des Selbst beschrieb dies sollte eine Pramisse fur die Entwicklung ihres Systems der Selbstpsychologie sein Wie man aus ihren Schriften ersehen kann war sie zwar sehr dankbar fur die Personen die sie akzeptierten hegte aber keine Ressentiments gegen diejenigen die sie nicht akzeptierten Anstatt zum Beispiel ihre Verachtung gegenuber dem Harvard Vorstand auszudrucken weil dieser ihren Antrag auf einen Abschluss nicht akzeptierte druckte sie ihre Wertschatzung gegenuber Harvard aus weil sie dort an den Kursen teilnehmen konnte unter ihren Professoren forschen und mit Personen wie James Sanford und Munsterberg arbeiten konnte 11 Sie erwahnt auch die Unterstutzung von Personlichkeiten wie Robert MacDougall und einigen anderen die sie uber die Jahre als ihre Berater und sogar Freunde betrachtete Literatur BearbeitenFurumoto L 1979 Mary Whiton Calkins 1863 1930 fourteenth president of the American Psychological Association Journal of the History of the Behavioral Sciences 15 346 356 Furumoto L 1980 Mary Whiton Calkins 1863 1930 Psychology of Women Quarterly 5 55 68 Furumoto L 1991 From Paired Associates to a Psychology of Self The Intellectual Odyssey of Mary Whiton Calkins In A Kimble M Wertheimer amp C White Hrsg Portraits of Pioneers in Psychology pp 57 72 Washington DC American Psychological Association Scarborough E amp Furumoto L 1987 Untold lives The first generation of American women psychologists New York Columbia University Press Strunk O Jr 1972 The self psychology of Mary Whiton Calkins Journal of the History of the Behavioral Sciences 8 196 203 Wentworth P A 1999 The moral of her story Exploring the philosophical and religious commitments in Mary Whiton Calkins self psychology History of Psychology 2 119 131 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mary Whiton Calkins Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Deborah Johnson Calkins Mary Whiton In American National Biography Oxford University Press New York 1999 Furumoto Laurel Mary Whiton Calkins In Psychology of Women Quarterly Nr 5 1980 S 55 68 doi 10 1111 j 1471 6402 1980 tb01033 x Bumb Jenn n d Mary Whiton Calkins In Women s Intellectual Contribution to the Study of Mind and Society webster edu Mary Whiton Calkins In 4000 years of women in science Abgerufen am 29 April 2021 englisch Mary Whiton Calkins Abgerufen am 29 April 2021 englisch a b Calkins Mary Whiton In A History of Psychology in Autobiography Clark University Press New York NY 1930 S 31 62 Mary Whiton Calkins Mary Whiton Calkins In A history of psychology in autobiography Vol I Clark University Press Worcester 1961 ISBN 0 8462 0097 X S 31 62 doi 10 1037 11401 002 apa org abgerufen am 29 April 2021 Laurel Furumoto Mary Whiton Calkins 1863 1930 fourteenth president of the American Psychological Association In Journal of the History of the Behavioral Sciences Band 15 Nr 4 1979 ISSN 1520 6696 S 346 356 doi 10 1002 1520 6696 197910 15 43 0 CO 2 Z Hilgard E R Psychology in America A historical survey Harcourt Brace Jovanovich San Diego CA 1987 Onderdonk v Notable American Women 1607 1950 1971 Mary Whiton Calkins In C A Murchison amp E G Boring Hrsg A history of psychology in autobiography Band 1 Clark University Press Worcester MA S 31 62 Normdaten Person GND 120924110 lobid OGND AKS LCCN n79059276 VIAF 29651361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Calkins Mary WhitonKURZBESCHREIBUNG US amerikanische Philosophin und PsychologinGEBURTSDATUM 30 Marz 1863GEBURTSORT Hartford ConnecticutSTERBEDATUM 26 Februar 1930STERBEORT Wellesley Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mary Whiton Calkins amp oldid 240322110