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Mary Ellen Pleasant 19 August 1814 in Philadelphia 1 11 Januar 1904 in San Francisco war eine US amerikanische Burgerrechtlerin und Unternehmerin Sie verhalf durch grosszugige Geldspenden an das Netzwerk des Underground Railroad versklavten Afroamerikanern zur Flucht und unterstutzte den weissen Abolitionisten John Brown finanziell In San Francisco klagte sie mehrmals erfolgreich gegen die Diskriminierung der Schwarzen und wird daher mitunter als Mutter der Burgerrechte in Kalifornien bezeichnet Durch ihr unternehmerisches Talent und geschickte Investitionen wurde sie nach dem Sezessionskrieg eine reiche Landbesitzerin und ist damit moglicherweise die erste schwarze Millionarin der Vereinigten Staaten Mary Ellen Pleasant ca 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erste Jahre 1 2 Abolitionistin 1 3 Treffen mit John Brown 1 4 Das schwarze Rathaus 1 5 Gesellschaftlicher Abstieg 1 6 Tod 2 Mary Pleasant in Literatur und Film 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErste Jahre Bearbeiten Zu Mary Ellen Pleasants Herkunft gibt es widerspruchliche Angaben Sie selbst behauptete als Freie in der Barley Street 9 in Philadelphia geboren worden zu sein Ihr Vater ware ein Hawaiianer namens Louis Alexander Williams gewesen der mit Seide handelte und ihre Mutter eine Afroamerikanerin namens Mary aus Louisiana nach der sie benannt worden war 2 Tatsachlich ist wahrend der 1810er und 1820er die Anwesenheit eines Alexander Williams in Philadelphia durch eine Volkszahlung nachgewiesen Laut Aussagen ihrer Bekannten in San Francisco hingegen wurde sie in die Sklaverei geboren entweder in Georgia 3 oder in Louisiana 4 So wird mitunter der Weisse John Hampden Pleasants als moglicher Vater genannt 3 Daher nehmen Historiker an dass sie entweder ihre Geburt in Sklaverei verschwieg oder dass ihre schwarzen Freunde lediglich behaupteten sie ware Sklavin gewesen um ihren spateren Aufstieg umso dramatischer darzustellen 5 Im Alter zwischen 6 und 11 Jahren wurde sie nach Nantucket in Massachusetts geschickt wo sie bei einer Quakerin namens Mary Hussey aufwuchs Die African Baptist Church von Nantucket fuhrt den Namen Mary E Williams als eines der ersten Mitglieder auf 6 Pleasant erzahlte spater ihr Vater hatte Hussey Geld fur ihre Ausbildung gegeben doch hatte die Frau sie im Laden arbeiten lassen statt sie in die Schule zu schicken Erst als Erwachsene um ca 1849 lernte sie Lesen und Schreiben 7 Trotz der fehlenden Ausbildung stellte sich das Madchen als charismatisch und scharfsinnig heraus Ich war ein Madchen voller Witz und hatte stets eine Antwort parat wenn Leute sich einen Spass machen und mit mir sprechen wollten Ausserdem sah ich gut aus und die Leute kamen oft herein um zu horen was ich sagte Ich schatze ich gewohnte mir an zu viel zu reden denn wenn junge Leute bemerken dass sie Lacher ernten konnen neigen sie dazu zu viel zu reden All das brachte Kunden in den Laden und ich rief die Leute herein um mir etwas abzukaufen Ich war stets aufmerksam und wenigen Leuten gelang es am Laden vorbeizugehen ohne etwas bei mir einzukaufen 1 Uber ihre erste Ehe herrscht Unstimmigkeit Einem Interview von 1895 zufolge zog sie um 1840 nach Philadelphia wo sie einen Afroamerikaner namens James Henry Smith heiratete In einem handschriftlichen Fragment schrieb Mary Pleasant dass ihr Mann der Sohn einer schwarzen Frau und eines Gouverneurs der Sudstaaten war und mit seinen Brudern in den Nordstaaten eine Ausbildung erhielt 8 Einer anderen Quelle zufolge heiratete sie den kubanischen Abolitionisten James W Smith und lebte mit ihm in Boston 4 Mitunter wird Smith als gewalttatig und als Mitglied des Underground Railroad beschrieben 7 In jedem Fall starb er ca 1844 und hinterliess seiner Frau seinen gesamten Besitz Wahrend uber die tatsachliche Summe nur spekuliert werden kann machte sie Pleasant zu einer reichen unabhangigen Witwe Aus der Ehe ging ihre Tochter Elizabeth Lizzie Smith hervor 8 Abolitionistin Bearbeiten nbsp Mary Ellen PleasantEiner Quelle zufolge betatigte Mary Pleasant sich bereits wahrend ihrer ersten Ehe als Fluchthelferin fur Sklaven 7 andere siedeln ihre Aktivitaten erst spater an Ungefahr 1848 heiratete sie den ehemaligen Sklaven John James Pleasant und zog spatestens 1852 nach San Francisco Kalifornien Dort arbeitete sie zunachst als Kochin 4 nutzte jedoch das hinterlassene Vermogen ihres ersten Ehemannes fur Spekulationen und Investitionen Da sie fur Bankiers und Minenbesitzer Geschaftsessen organisierte erfuhr sie aus deren Gesprachen von lohnenswerten Investitionsmoglichkeiten Sie war mit 15 000 US Dollar in Gold nach San Francisco gekommen und griff auf die Hilfe von alten Freunden und Bekannten zuruck um es lukrativ anzulegen mitunter fur 10 Prozent Zinsen 8 Auch tauschte sie je nach Situation Gold in Silber legte das Silber an und liess es sich spater wieder in Gold auszahlen Um 1855 hatte sie damit genug Einnahmen erzielt um mehrere Waschereien zu betreiben Einen Grossteil des Geldes verwendete Mary Pleasant darauf geflohene Sklaven zu unterstutzen Sie stellte die finanziellen Mittel zur Verfugung die den Schwarzen die sichere Flucht aus den Sudstaaten ermoglichte In San Francisco angekommen wurden die Fluchtlinge von ihr versorgt und entweder in ihren Herbergen versteckt 9 oder nach Moglichkeit in Dienstverhaltnissen untergebracht 4 Anderen half sie dabei ihre eigenen Geschafte zu eroffnen Insbesondere alleinstehende Frauen genossen Mary Pleasants Unterstutzung Ungebildete Frauen erhielten von ihr Unterricht darin sich ordentlich zu kleiden und angemessen auszudrucken Pleasants Hilfe ermoglichte es ihnen sich ein unabhangiges Leben aufzubauen oder gut situierte Ehemanner zu finden Bei Letzterem griff sie auf das placage der Sudstaaten zuruck ein System das ursprunglich dazu diente Beziehungen und Eheschliessungen fur reiche weisse Manner zu arrangieren Im San Francisco des Kalifornischen Goldrauschs kam mitunter auf 48 Manner nur eine einzige Frau weshalb Pleasants Partnervermittlung ausserst erfolgreich war In einigen Fallen soll sie in Bordelle gesturmt sein um ahnungslose neu angekommene Madchen in Sicherheit zu bringen 8 Falls sie tatsachlich selbst bordellos fur ihre Partnervermittlung nutzte wie ihre Feinde spater behaupteten trat sie niemals offiziell als die Inhaberin auf 9 Fur ungewollte Kinder fand sie neue Familien In dieser Zeit wurde sie auch offiziell fur die Rechte der Schwarzen aktiv Obwohl Kalifornien selbst nicht zu den Sklavenhalterstaaten zahlte bot das Gesetz keinerlei Schutz fur fluchtige Sklaven Schwarze durften vor Gericht nicht aussagen und ihre Besitzer hatten laut dem Fugitive Slave Law of 1850 das Recht ihre Auslieferung zu verlangen oder sie mit Gewalt zuruckzuholen Mary Pleasant versteckte die Fluchtlinge in ihrem eigenen Haus oder bei Weissen fur die sie arbeitete und verschaffte ihnen Rechtsbeistande Auch finanzierte sie Kampagnen gegen das Fugitive Slave Law und gilt als treibende Kraft in der Abschaffung des Verbots der Zeugenaussage fur Schwarze weshalb sie mitunter als Mutter der Burgerrechte in Kalifornien bezeichnet wird 8 Treffen mit John Brown Bearbeiten Uber Mary Pleasants Begegnung und Zusammenarbeit mit dem Abolitionisten John Brown gibt es verschiedene Uberlieferungen da lediglich Aussagen von Pleasant selbst und schriftliche Berichte ihrer Freunde existieren Einigen Quellen zufolge war sie der Uberzeugung dass die Sklaverei nur durch einen bewaffneten Aufstand beendet werden konnte weshalb sie 1858 ihre Waschereien vermietete 10 Am 5 April segelten sie und ihr Ehemann von San Francisco nach New York wo sie sich einen Teil des von ihr uberwiesenen Geldes als Wechsel ausstellen liess bevor sie nach Chatham Kanada weiterreisten 11 Dort traf sie sich eigenen Angaben und Briefen ihrer Freunde zufolge mit John Brown in einer Herberge in der King Street Tatsachlich wird in einer alten Monografie bestatigt dass Brown sich im Fruhjahr 1858 in der King Street aufhielt 11 nbsp John Brown zwischen 1846 und 1847Laut ihrer Biografin Lynn Downey ubergab Pleasant ihm als Unterstutzung die stattliche Summe von 30 000 US Dollar 4 Susheel Bibbs hingegen zweifelt die Geschichte an da der Betrag zu dem Zeitpunkt Marys gesamtes Vermogen dargestellt hatte Sie zitiert Briefe von Pleasants altem Freund William Gardner aus denen hervorgeht dass er die 30 000 Dollar eingefroren hatte und Pleasant Brown lediglich den in New York ausgestellten Wechsel ubergab Auch soll sie wahrend des Treffens Brown als ungestumen unuberlegten Charakter eingestuft haben dem sie nicht ihr ganzes Geld aushandigen wollte 12 John Browns Kinder Jason und Susan Brown bestatigten in einem 1903 veroffentlichten Artikel dass eine farbige Frau ihrem Vater damals in Chatham Geld gab jedoch hatte John Brown niemals ihren Namen verraten 13 Pleasant selbst beharrte bis zu ihrem Tod darauf dass sie Brown finanziell unterstutzt hatte und es die wichtigste bedeutsamste Tat ihres Lebens war 10 Es lasst sich somit nicht mehr feststellen was bei dem Treffen geschah Anhand von Besitzurkunden und Briefen ist jedoch eindeutig nachgewiesen dass Mary Pleasant sich in dieser Zeit in Chatham aufhielt Sie erwarb dort ein Haus und mehrere Grundstucke wo sie nach Browns geplantem Aufstand fluchtige Sklaven unterbringen wollte 11 Wahrend anhand ihrer Korrespondenz als gesichert gilt dass Pleasant im Dezember 1858 wieder in San Francisco war behauptete sie 1859 wieder in den Osten gereist zu sein um die Sklaven auf den Plantagen der Sudstaaten auf den Aufstand vorzubereiten Es gibt historisch keine Beweise fur oder gegen diese Behauptung allerdings hatte Pleasants erster Ehemann mit ihr nur wenige Meilen entfernt von Harpers Ferry gelebt weshalb sie zumindest die Umgebung gut kannte 12 Zwar bewahrte Mary Pleasant Briefe und Dokumente auf die ihre Beteiligung an John Browns Taten bestatigen sollten allerdings wurden diese Zeitzeugen zufolge wenige Tage vor ihrem Tod von Browns Verwandten aus ihrer Wohnung gestohlen 4 Bei seiner Verhaftung trug Brown laut Pleasant einen Brief von ihr bei sich in dem u a stand Die Axt liegt an der Wurzel des Baumes Wenn der erste Schlag getan ist wird es mehr Geld geben um zu helfen Tatsachlich wurde ein solcher Brief in den Zeitungen erwahnt Die Unterschrift wurde in den Zeitungen als W E P gelesen was Pleasant zufolge an ihrer eigenen schlechten Handschrift lag aber zu ihrem Gluck die Behorden auf eine falsche Fahrte lockte 14 Nach dem fehlgeschlagenen Uberfall auf Harpers Ferry versteckte Pleasant ihren fruheren Schwager John Dunn einen ehemaligen Sklaven in ihrem neu erworbenen Haus in Chatham Da John Browns Gehilfen gejagt wurden und bei der Geldubergabe Augenzeugen zugegen waren floh Pleasant eigenen Angaben zufolge nach New York und reiste unter dem Namen Ellen Smith zuruck nach San Francisco Das schwarze Rathaus Bearbeiten Nach ihrer Ruckkehr arbeitete Mary Pleasant zunachst als Haushalterin bei der einflussreichen Familie Woodworth wohlhabende Handler mit Kontakten zu Armeeoffizieren Wahrend des Sezessionskrieges organisierte Mary Pleasant Proteste gegen kalifornische Sympathisanten mit den Sklavenhalterstaaten 12 Nach dem Krieg arbeitete sie zunachst daran die Rechte der Schwarzen in Kalifornien durchzusetzen So unterstutzte sie schwarze Schulen und ging gegen die Jim Crow Gesetze vor Im Jahr 1866 klagte sie gegen die Omnibus Railroad Company in San Francisco da diese Schwarzen die Beforderung verweigerten Die Zeitung Alta California berichtete am 18 Oktober 1866 Mrs Mary E Pleasants sic eine farbige Frau die gegen den Fahrer der Linie 6 der Omnibus Railroad Company Beschwerde eingelegt hatte weil er sie des Wagens verwies erschien gestern bei Gericht und zog die Beschwerde zuruck mit der Begrundung dass Agenten der Gesellschaft sie informiert hatten dass Schwarze ab sofort die Wagen benutzen durften egal was die Auswirkungen auf die Geschafte der Gesellschaft sein werden 10 Im Jahr 1868 klagte sie erneut gegen eine Strassenbahngesellschaft als ihr die Beforderung verweigert wurde Nachdem sie ihre weisse Arbeitgeberin Lisette Woodworth als Zeugin bereitgestellt hatte und der Schaffner ihr einen Platz verweigerte gelang es Pleasant vor Gericht Schadenersatz zugesprochen zu bekommen 15 In den folgenden Jahren war sie massgeblich an der Beschaffung von Geldmitteln beteiligt um die schwarze Freimaurerloge sowie schwarze Kirchen zu fordern Ich bin Katholikin aber eine Kirche ist fur mich so gut wie die andere sagte sie spater Es ging um die Sache 10 Auch soll sie schwarze Bahnarbeiter unterstutzt haben die fur bessere Arbeitsbedingungen streikten 4 Ihre Aktivitaten erklarte sie mit den Worten Lieber ware ich tot als ein Feigling 16 Zwischen 1867 und 1868 eroffnete sie ihre erste eigene Herberge und wurde durch ihre geschickten Investitionen innerhalb weniger Jahre die Besitzerin und Geschaftsfuhrerin mehrerer Gasthauser Hilfreich dabei waren ihr ein herausragendes Gedachtnis und ihr strategisches Planen 16 Am bekanntesten wurde ihre Gaststatte in der 920 Washington Street wo sich bald die einflussreichsten Politiker und Geschaftsleute zum Essen und Ubernachten trafen Einer Quelle zufolge belief sich ihr Vermogen schliesslich auf 30 Millionen Dollar 9 was sie zur ersten bekannten schwarzen Millionarin machen wurde Eine andere Quelle besagt dass sie 8 Miethauser in San Francisco eine Ranch in San Mateo und 100 000 Dollar in Staatsanleihen besass 17 Allein der Wert der Staatsanleihen entspricht heute einem Gegenwert von mehr als zwei Millionen Dollar 18 Wenn sie mehrmals die Woche ihre Einkaufe erledigte fuhr sie in ihrer Kutsche vor gelenkt von ihrem eigenen Kutscher und betreut von einem Diener die beide Pleasants personliche Livree trugen 16 nbsp Newton Booth 11 Gouverneur von Kalifornien und Freund von Mary Pleasant ca 1870 1880Durch ihre enge Zusammenarbeit mit hochrangigen reichen Gasten knupfte Mary Pleasant ein Netz aus Verbindungen Sie nutzte diese Kontakte unter anderem um ehemalige Sklaven als Bedienstete in den Hausern ihrer Klienten unterzubringen die sie im Gegenzug mit Informationen versorgten 4 Auf diese Weise erhielt sie Kenntnis uber intime Geheimnisse ihrer Klienten und nutzte diese gezielt um die Interessen ihrer Schutzlinge durchzusetzen Ab den 1870er Jahren wurde sie von schwarzen Mitburgern als das schwarze Rathaus bezeichnet da sie sich lediglich an sie wenden mussten um Veranderungen zu bewirken 12 Einer ihrer Gaste und Bewunderer war Newton Booth der 1871 zum Gouverneur Kaliforniens gewahlt wurde Anlasslich seiner Ernennung gab Mary Pleasant in 920 Washington Street einen Empfang wo sie den neu gewahlten Gouverneur ihren Freunden mit den Worten vorstellte Das ist Gouverneur Booth der von meinem Haus aus gewahlt wurde 10 Mit ihrem Reichtum und ihrem Einfluss hatte Mary Pleasant einen Status erreicht der in der amerikanischen Gesellschaft des 19 Jahrhunderts lange Zeit den Weissen vorbehalten war und den schwarze Frauen laut den rassistischen Vorurteilen der damaligen Zeit allenfalls durch sexuelle Gefalligkeiten erreichen konnten 16 Es galt als unvorstellbar dass eine schwarze Frau lediglich aufgrund ihres Talents und ihrer harten Arbeit Erfolg haben konnte Hinzu kamen Pleasants Stolz sowie ein tiefes Kontrollbedurfnis womit sie sich Leute zu Feinden machte Eine schwarze Bekannte berichtete von Mary Pleasant sie hatte keinen Respekt vor Weissen aufgrund ihrer Behandlung als sie noch Sklavin war und dass sie vorhatte sie mit eiserner Hand zu regieren 16 Ihre Einmischung in das Leben ihrer Klienten zeigte sich besonders 1884 wahrend einer Gerichtsstreitigkeit zwischen dem Senator William Sharon und Marys Schutzling Sarah Althea Hill die eine Zeit lang Sharons Geliebte gewesen war Hill behauptete Sharon hatte ihr vertraglich die Ehe versprochen wahrend er versicherte ihr bis zum Ende ihrer Beziehung 500 Dollar im Monat gezahlt zu haben ohne jedoch ein Eheversprechen zu unterzeichnen Mary Pleasant unterstutzte Hill finanziell und sagte vor Gericht aus sie hatte den Vertrag gesehen und mit Sharon diskutiert 16 Das Gericht entschied zunachst zugunsten von Hill was Pleasants Macht in der Gesellschaft zementierte Allerdings wurde das Urteil Jahre spater vom Bundesgericht der Vereinigten Staaten aufgehoben da das Dokument als gefalscht erachtet wurde Hauptverdachtige fur die Falschung war Mary Pleasant 4 Gesellschaftlicher Abstieg Bearbeiten Durch ihre zahlreichen Kontakte schloss Mary Pleasant zu einem unbekannten Zeitpunkt in den 1870er Jahren Bekanntschaft mit dem schottischen Borsenmakler Thomas Bell Vizeprasident der Bank of California der schliesslich ihren Schutzling Teresa Percy heiratete Durch Pleasants Beratung und finanzielle Unterstutzung gelang ihm ein kometenhafter Aufstieg als Quecksilberkonig des Westens mit einem Vermogen von 30 Millionen US Dollar 10 Offiziell war Pleasant Bells Haushalterin und Geschaftspartnerin ausserdem baute und moblierte sie das Haus in dem sie zusammen mit den Bells wohnte Obwohl sie sich in weisser Gesellschaft nach wie vor wie eine bescheidene Bedienstete kleidete galt sie als wahre Herrin des Haushalts der die Kinder gehorchten und die entschied welche Diener eingestellt und entlassen wurden Zunehmend wurden Stimmen laut die behaupteten sie herrsche uber die Bells 4 So hiess es die Bells wurden in der Offentlichkeit nicht mehr sprechen und wenn Mrs Bell Geld wollte musste sie sich an Mary Pleasant wenden 10 Bell starb 1892 nach einem Treppensturz und Stimmen wurden laut Pleasant hatte ihn ermordet um sein Vermogen zu bekommen Damit begann ihr Abstieg in der Gesellschaft Viele ihrer alten Freunde und Bekannten waren tot und San Francisco hatte sich uber die Jahrzehnte verandert Aus der Goldgraberstadt in der sie sich emporgearbeitet hatte war eine geordnete Grossstadt geworden in der nun auch alte Vorurteile gegen erfolgreiche schwarze Frauen wieder hervorbrachen 19 Unter anderem kursierten Geruchte Pleasant habe im Haushalt der Bells finstere Voodoo Rituale abgehalten 4 Pleasants Finanzen und Besitztumer waren so eng mit denen der Bells verzahnt dass es nahezu unmoglich war sie aufzutrennen Fred Bell der alteste Sohn startete einen Rechtsstreit um seine Mutter als Familienoberhaupt und Vormund der Kinder abzusetzen da sie nicht wusste was sie tat und in allem von Pleasant kontrolliert wurde Da ihr Haus in dem sie mit den Bells gelebt hatte als Familiensitz der Bells genutzt wurde wurde es schliesslich Teresa Bell zugesprochen Obendrein hatte Pleasant mit der Instandhaltung ihrer Beltane Ranch viel Geld verloren und Schulden gemacht Als auch ihre Freundschaft zu Teresa Bell in die Bruche ging wurde Mary Pleasant am 19 April 1899 aus ihrem Haus und der Ranch geworfen In weiteren Gerichtsstreitigkeiten mit ihren Glaubigern wurde sie schliesslich fur insolvent erklart und ihre Besitztumer beschlagnahmt Im Alter von 85 Jahren zog Pleasant in eine Wohnung in Webster Street und versuchte eine Gegenattacke in der sie sich als Opfer einer Verschworung bezeichnete Indizien die dafur sprechen sind Tagebucheintrage von Teresa Bell in denen der Journalist James E Brown ein Feind Mary Pleasants als Bells Helfer erwahnt wird sowie ein Richter der sich uber Schatten und Nigger an der Mauer des Bell Falles beschwerte 20 Brown hatte Pleasant mehrmals in Zeitungsartikeln als Voodoo Konigin bezeichnet die mit ihren dunklen Kraften die Leute gegen deren Willen gefugig machte 21 Angebote gegen Bezahlung Geheimnisse ihrer alten Klienten bzw ihrer Feinde zu erzahlen lehnte Pleasant jedoch verachtlich ab mit den Worten Ich habe niemals so dringend Geld benotigt um irgendjemanden zu verraten 20 Stattdessen diktierte sie 1902 dem Autor und Verleger Sam Davis eine Autobiografie Ich wurde mehrmals gebeten der Offentlichkeit die Geschichte meines Lebens zu erzahlen um mich zu rehabilitieren und die vielen Maren die uber mich verbreitet werden endgultig zur Ruhe zu betten 22 gab sie als Erklarung an Davis veroffentlichte den ersten Teil der Autobiografie in seinem Magazin The Pandex of the Press der zweite erschien aufgrund eines Zerwurfnisses zwischen ihm und Pleasant nie Tod Bearbeiten Am 19 November 1903 besuchte eine weisse Freundin namens Olive Sherwood Mary Pleasant und fand sie krank und allein in ihrer Wohnung vor Da die Sherwoods einst Hilfe von ihr erhalten hatten nahm Olive sie mit zu sich nach Hause wo Pleasant am 11 Januar 1904 starb 20 Sie wurde auf dem Tulocay Cemetery in Napa beerdigt im Familiengrab der Sherwoods Vor ihrem Tod wunschte sie die Inschrift Sie war eine Freundin von John Brown auf ihrem Grabstein stehen zu haben und im Februar 1965 erfullte die African American Historical and Cultural Society of San Francisco ihr schliesslich diesen Wunsch Mary Pleasant in Literatur und Film BearbeitenEs ist bekannt dass Mary Pleasant Tagebuch fuhrte allerdings wurden fast alle ihre Schriften vernichtet oder gingen verloren Damit wurde ihr Ruf nach ihrem Tod massgeblich durch Geruchte und auch Zeitungsartikel gepragt die sie abwechselnd als finstere Voodoo Konigin Zuhalterin oder Hexe verunglimpften 23 Ihre Biografin Lynn Hudson erklart diese Entwicklung zum einen durch die Rache von Geschaftsmannern die in Pleasant einen Eindringling in ihrem Milieu sahen und zum anderen durch rassistische Vorurteile gegenuber erfolgreichen schwarzen Frauen denen lediglich die Rolle der treusorgenden Mammy oder die der verdorbenen Versucherin zugestanden wurde 24 Im Jahr 1922 wurde John Willards Stuck The Cat and the Canary uraufgefuhrt in dem Mammy Pleasant eine dustere aberglaubische Haushalterin ist Das Stuck wurde viermal verfilmt 1927 als Stummfilm und weitere Male in den Jahren 1930 1939 und 1979 1953 veroffentlichte Helen Holdredge eine sogenannte fiktionale Biografie unter dem Namen Mammy Pleasant und verankerte damit das Bild von Pleasant als machthungriger Voodoo Anhangerin Obwohl sie behauptete Zugang zu Pleasants Tagebuchern zu haben bemangelte mindestens ein Rezensent dass die Tagebucher sowie Holdredges andere Quellen niemals in Fussnoten zitiert wurden Allerdings hatte Holdredge nachweislich Zugriff auf Teresa Bells Tagebucher und sprach mit Pleasants Zeitgenossen 25 Pleasants Biografin Lynn Hudson kritisiert zudem Holdredges rassistische Ausdrucke und ihre Darstellung der schwarzen Kultur als lacherlich 23 Der Roman Devilseed von Frank Yerby aus dem Jahr 1984 stellt Mary Pleasant als Zuhalterin dar die Babys verkauft und jede menschliche Regung ihrem Streben nach Profit unterordnet In Michelle Cliffs Roman Free Enterprise wird Mary Pleasant als Abolitionistin Feministin und Unternehmerin gewurdigt die sich auf Augenhohe mit John Brown uber den Zusammenhang zwischen Besitz und Macht austauscht und damit ihr Streben nach materiellem Besitz erklart In modernerer Zeit wird Mary Ellen Pleasants Leben in den Dokumentationen The Legacy of Mary Ellen Pleasant von 2007 sowie Meet Mary Pleasant Mother of Civil Rights in California aus dem Jahr 2008 von Susheel Bibbs behandelt Beide Dokumentationen wurden mit Preisen ausgezeichnet 26 Literatur BearbeitenLynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 ISBN 978 0 252 07527 8Lerone Bennett Jr A Historical Detective Story Part II Mystery of Mary Ellen Pleasant In Ebony Mai 1979 Johnson Publishing Company 19179 Zugriff am 4 Januar 2022Susheel Bibbs Mary Ellen Pleasant Mother of Civil Rights in California In Westward the Women Fruhling 1995 Volume 44 Nr 1 Zugriff am 4 Januar 2022Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mary Ellen Pleasant Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Natasha Ishak How Mary Ellen Pleasant Became A Self Made Millionaire Before Her White Partner s Wife Took Her Fortune 10 Juni 2020 Zugriff am 29 Marz 2022FILM AND OTHER MEDIA Auf Welcome to the Website of Susheel Bibbs Then amp Now Zugriff am 22 Marz 2022Einzelnachweise Bearbeiten a b Lerone Bennett Jr A Historical Detective Story Part II Mystery of Mary Ellen Pleasant In Ebony Mai 1979 Johnson Publishing Company 1979 S 72 Zugriff am 4 Januar 2022 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 12 a b Susheel Bibbs Mary Ellen Pleasant Mother of Civil Rights in California In Westward the Women Fruhling 1995 Volume 44 Nr 1 S 9 Zugriff am 4 Januar 2022 a b c d e f g h i j k Lynn Downey Pleasant Mary Ellen In American National Biography Oxford University Press 1999 abgerufen am 21 Januar 2022 englisch Zugriff beschrankt Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 14 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 20 a b c Susheel Bibbs Mary Ellen Pleasant Mother of Civil Rights in California In Westward the Women Fruhling 1995 Volume 44 Nr 1 S 10 Zugriff am 4 Januar 2022 a b c d e Lerone Bennett Jr A Historical Detective Story Part II Mystery of Mary Ellen Pleasant In Ebony Mai 1979 Johnson Publishing Company 1979 S 74 Zugriff am 4 Januar 2022 a b c Susheel Bibbs Mary Ellen Pleasant Mother of Civil Rights in California In Westward the Women Fruhling 1995 Volume 44 Nr 1 S 11 Zugriff am 10 Marz 2022 a b c d e f g Lerone Bennett Jr A Historical Detective Story Part II Mystery of Mary Ellen Pleasant In Ebony Mai 1979 Johnson Publishing Company 1979 S 76 Zugriff am 4 Januar 2022 a b c Susheel Bibbs Mary Ellen Pleasant Mother of Civil Rights in California In Westward the Women Fruhling 1995 Volume 44 Nr 1 S 12 Zugriff am 10 Marz 2022 a b c d Susheel Bibbs Mary Ellen Pleasant Mother of Civil Rights in California In Westward the Women Fruhling 1995 Volume 44 Nr 1 S 13 Zugriff am 10 Marz 2022 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 40 f Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 41 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 53 a b c d e f Lerone Bennett Jr A Historical Detective Story Part II Mystery of Mary Ellen Pleasant In Ebony Mai 1979 Johnson Publishing Company 1979 S 80 Zugriff am 4 Januar 2022 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 9 Value of 100 000 from 1870 to 2022 Zugriff am 31 Marz 2022 Lerone Bennett Jr A Historical Detective Story Part II Mystery of Mary Ellen Pleasant In Ebony Mai 1979 Johnson Publishing Company 1979 S 82 Zugriff am 4 Januar 2022 a b c Lerone Bennett Jr A Historical Detective Story Part II Mystery of Mary Ellen Pleasant In Ebony Mai 1979 Johnson Publishing Company 1979 S 86 Zugriff am 4 Januar 2022 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 93 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 3 a b Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 6 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 106 Lynn M Hudson The Making of Mammy Pleasant A Black Entrepreneur in Nineteenth Century San Francisco University of Illinois Press First Illinois Paperback 2008 S 5 FILM AND OTHER MEDIA Auf Welcome to the Website of Susheel Bibbs Then amp Now Zugriff am 22 Marz 2022Normdaten Person LCCN n98101221 VIAF 4254481 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 Marz 2022 PersonendatenNAME Pleasant Mary EllenALTERNATIVNAMEN Williams Mary Ellen Smith MaryKURZBESCHREIBUNG US amerikanische Burgerrechtlerin und UnternehmerinGEBURTSDATUM 19 August 1814GEBURTSORT PhiladelphiaSTERBEDATUM 11 Januar 1904STERBEORT San Francisco Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mary Ellen Pleasant amp oldid 226082266