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Mary Dinsmore Salter Ainsworth 1 Dezember 1913 in Glendale Ohio 21 Marz 1999 in Charlottesville Virginia war eine US amerikanisch kanadische Entwicklungspsychologin und mit John Bowlby und James Robertson Hauptvertreterin der Bindungstheorie 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMary Salter wurde als alteste von drei Schwestern in eine Akademikerfamilie geboren beide Eltern waren promoviert und legten grossen Wert auf eine umfangreiche geisteswissenschaftliche Bildung Das Buch Character and the Conduct of Life von William McDougall weckte in der 15 Jahrigen den Wunsch Psychologin zu werden Mary Salter nahm ihr Psychologiestudium 1929 an der University of Toronto auf 4 erhielt 1936 den M A und wurde 1939 promoviert Danach arbeitete sie dort mehrere Jahre als Dozentin 1942 trat sie in die kanadische Armee ein in der sie den Rang eines Majors erreichte Nach ihrer Militardienstzeit kehrte sie nach Toronto zuruck lehrte weiterhin Personlichkeitspsychologie und forschte ebenfalls auf diesem Gebiet 1945 bis 1946 arbeitete sie als Superintendent of Women s Rehabilitation im Department of Veteran Affairs in Ottawa und 1945 bis 1950 als Assistenzprofessorin und Research Fellow am Institute of Child Study an der University of Toronto 1950 heiratete sie Leonard Ainsworth und begleitete ihn nach London damit er sein Studium am University College beenden konnte Sie trat im gleichen Jahr eine Stelle als Senior Research Psychologist in der von John Bowlby geleiteten Forschungsgruppe an der Tavistock Clinic an die den Einfluss der Trennung von Mutter und Kind auf die kindliche Entwicklung untersuchte Ein Ergebnis dieser Untersuchung war dass fur eine vergleichende Analyse zuerst die gesunde Mutter Kind Beziehung erforscht werden musste Als Leonhard Ainsworth eine Stelle beim East African Institute of Social Research in Uganda angeboten wurde reiste Mary Ainsworth 1954 mit ihm und fuhrte als Senior Research Fellow am Makrere College in Kampala ein Feldforschungsprojekt uber die vorbildlichen Mutter Kind Beziehungen beim Volk der Ganda durch das sie in ihrem Buch Infancy in Uganda beschrieb 1956 zog das Ehepaar Ainsworth nach Baltimore wo Mary an der Johns Hopkins Universitat Psychologie als Dozentin ab 1958 als Assistenzprofessorin und von 1963 bis 1975 als ordentliche Professorin lehrte Von 1957 bis 1984 lehrte sie Psychologie am Center for Advanced Studies der University of Virginia ab 1975 als Professorin ab 1976 als Commonwealth Professorin und ab 1984 als emeritierte Professorin 1992 wurde sie in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Nach der Scheidung von Leonhard 1962 fuhrte sie ihre Studien uber die Mutter Kind Bindung fort und untersuchte die Interaktion von Muttern und Kindern unter naturlichen Bedingungen In diesem Zusammenhang besuchte sie regelmassig Familien um das Verhalten von Muttern und Kindern zu beobachten Mary Ainsworth starb im Alter von 85 Jahren 5 Werk BearbeitenMary Ainsworth entwickelte in den 70er Jahren mit der sogenannten Fremden Situation Strange Situation Test 1970 1978 ein Setting zur Erforschung kindlicher Bindungsmuster Fur die standardisierte Verhaltensbeobachtung von einjahrigen Kindern wahlte sie ein Wartezimmer mit Spielecke wie sie in Arztpraxen ublich sind Nachdem eine fremde Person eingetreten ist verlasst die Mutter den Raum fur kurze Zeit Durch diese Trennung von der Mutter welche fur einjahrige Kinder in der unbekannten Umgebung eine Belastung darstellt sollte Bindungsverhalten beobachtet werden konnen In Anwesenheit der Mutter dagegen sollten die Kinder sich sicher fuhlen und in der Lage sein die Umgebung zu erkunden 6 Ainsworth stellte mehrere Auspragungen von Bindungstypen fest welche sich innerhalb dieser Interaktion mit der Bindungsperson entwickeln konnen sicher unsicher vermeidend und unsicher ambivalent Bei der ersten Gruppe mit sicherer Bindung fand das in Bowlbys Bindungstheorie vorhergesagte ausgewogene Wechselspiel zwischen Nahesuchen und Erkundung Explorationsverhalten statt wobei die Mutter als sichere Basis diente Die zweite Gruppe die Ainsworth als vermeidend bezeichnete zeigte ein starkes Erkundungs aber wenig Bindungsverhalten und schien kaum unter der Trennung zu leiden Diese Kinder vermieden den Korper und Blickkontakt zur Mutter Die ambivalenten Kinder der dritten Gruppe zeigten kaum Erkundungsverhalten waren stets in der Nahe der Mutter litten sehr stark unter der Trennung und waren wutend auf die Mutter wenn sie wieder zuruckkam 7 Auszeichnungen BearbeitenAinsworth erhielt sieben Preise fur hervorragende wissenschaftliche Beitrage Distinguished Scientific Contribution Awards von verschiedenen nationalen wissenschaftlichen Organisationen inklusive den Granville Stanley Hall Award der American Psychological Association APA Schriften Bearbeitenmit John Bowlby Mutterliebe und kindliche Entwicklung E Reinhardt Munchen Basel 1995 mit John Bowlby Fruhe Bindung und kindliche Entwicklung E Reinhardt Munchen Basel 2001 mit Boston Psychodiagnostic assessment of a child after prolonged separation in early childhood In British Journal of Medical Psychology Band 25 1952 S 169 201 mit John Bowlby Research strategy in the study of mother child separation In Courier de la Centre International de l Enfance Band 4 1954 S 105 113 mit L H Ainsworth Measuring Security in Personal Adjustment World Books 1958 mit John Bowlby Child Care and the Growth of Love Penguin Books 1965 Infancy in Uganda Infant Care and the Growth of Love Johns Hopkins University Press 1967 Infant attachment with some preventive and clinical implications In Dialogue Band 6 1983 S 41 49 Patterns of infant mother attachments Antecedents and effects on development In Bulletin of the New York Academy of Medicine Band 61 1985 S 771 791 Attachment beyond infancy In American Psychologist Band 44 1989 S 709 716 mit John Bowlby An ethological approach to personality development In American Psychologist Band 46 1991 S 333 341 Literatur BearbeitenKlaus E Grossmann Hrsg Bindung und menschliche Entwicklung John Bowlby Mary Ainsworth und die Grundlagen der Bindungstheorie Stuttgart 2003 Mary Main Mary D Salter Ainsworth Tribute and Portrait University of California Berkeley 1999 Siehe auch BearbeitenKinderpsychologie Sauglings und KleinkindforschungWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Mary Ainsworth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mary Ainsworth Attachment and the growth of love Youtube Kathrin Keller Schuhmacher 2010 Bindung von der Theorie zur Praxis worauf kommt es an Referat anlasslich der Fachtagung der AWO vom 8 November 2010 in Freiburg i Br PDF 10 Seiten 111 kB archiviert Helmut Johnson 2006 Bindungsstorungen Material zur Bindungstheorie und zur Systemischen Arbeit in Erziehung und Betreuung mit Darstellung der Arbeit von Ainsworth ab Seite 13 PDF 20 Seiten 72 kB archiviert Einzelnachweise Bearbeiten American Psychological Association APA Eminent psychologists of the 20th century In apa org Helmut Johnson 2006 Material zur Bindungstheorie und zur Systemischen Arbeit in Erziehung und Betreuung mit Darstellung der Arbeit von Bowlby ab Seite 13 PDF 20 Seiten 72 kB archiviert Kathrin Keller Schuhmacher 2010 Bindung von der Theorie zur Praxis worauf kommt es an Referat anlasslich der Fachtagung der AWO vom 8 November 2010 in Freiburg i Br PDF 10 Seiten 111 kB archiviert A N O Connell N F Rusoo Models of achievement Reflections of eminent women in psychology Columbia University Press New York 1983 Mary Main Mary D Salter Ainsworth Tribute and Portrait University of California Berkeley 1999 PDF 26 Seiten 252 kB archiviert McLeod Mary Ainsworth The Strange Situation PDF 9 Seiten 151 kB archiviert Webster University Women s Intellectual Contributions to the Study of Mind and Society Mary D Salter Ainsworth Archiv Normdaten Person GND 128451424 lobid OGND AKS LCCN no2001015534 VIAF 71557071 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ainsworth MaryALTERNATIVNAMEN Ainsworth Mary Dindmore SalterKURZBESCHREIBUNG US amerikanische EntwicklungspsychologinGEBURTSDATUM 1 Dezember 1913GEBURTSORT Glendale Ohio USASTERBEDATUM 21 Marz 1999STERBEORT Charlottesville Virginia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mary Ainsworth amp oldid 223391027