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Die Marte ist ein Seezielflugkorper aus italienischer Produktion Das System dient primar zur Bekampfung von kleinen Uberwasserschiffen in kustennahen Gewassern Marte Rakete Marte Mk 2 S AAllgemeine AngabenTyp SeezielflugkorperNATO Bezeichnung Marte 2Herkunftsland Italien ItalienHersteller Sistel SPA amp OTO Melara heute MBDA Entwicklung 1974Indienststellung 1987Stuckpreis 700 000 US Dollar 1 Technische DatenLange Marte 2 3 80 5 00 mMarte ER 3 60 mDurchmesser Marte 2 320 mmMarte ER 316 mmGefechtsgewicht Marte 2 269 344 kgMarte ER 340 kgSpannweite Marte 2 980 mmMarte ER unbekanntAntrieb Erste StufeZweite Stufe Marte 2 amp Marte ER FeststoffboosterMarte 2 Feststoff RaketentriebwerkMarte ER TurbojetGeschwindigkeit Marte 2 250 270 m sMarte ER 280 300 m sReichweite Marte 2 25 30 kmMarte ER uber 100 kmAusstattungLenkung Marte 2 INS amp Datenlink Marte ER INS GPS amp DatenlinkZielortung aktive RadarzielsucheGefechtskopf 70 kg hochexplosiv panzerbrechendZunder AufschlagzunderWaffenplattformen Hubschrauber Flugzeuge Schiffe LastkraftwagenListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 3 Versionen 3 1 Marte 1 3 2 Marte 2 A 3 3 Marte 2 B 3 4 Marte 2 S 3 5 Marte 2 N 3 6 Marte 2 S A 3 7 Marte ER 4 Einsatz 5 Verbreitung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenIm Jahr 1974 begann man bei Sistel Sistemi Elettronici und OTO Melara mit der Entwicklung einer verbesserten Ausfuhrung des Sea Killer Seezielflugkorpers Diese sollte bei der Marina Militare zum Einsatz kommen Die neue Lenkwaffe wurde zuerst Marnier genannt und sollte ab Schiffen und Hubschraubern zum Einsatz gebracht werden Im Jahr 1978 war der erste nun Marte 1 bezeichnete Prototyp bereit Dies war eine Sea Killer Mk 2 Lenkwaffe mit halbaktiver Radarzielsuche Von diesem Modell war die Marina Militare aber wenig begeistert so dass keine Serienproduktion zustande kam Basierend auf diesem Entwurf entwickelte man ab 1980 eine Lenkwaffe in welcher der aktive Radarsuchkopf von dem Otomat Seezielflugkorper verbaut wurde Der erste Teststart von dieser nun Marte 2 bezeichneten Lenkwaffe erfolgte 1984 Im Jahr 1987 wurde die Marte 2 von der Marina Militare ubernommen und die Serienproduktion fur den Export begann 2 3 Technik BearbeitenDie Marte 2 kann von Hubschraubern Kampfflugzeugen Kriegsschiffen und Lastkraftwagen gestartet werden In Abhangigkeit zur jeweiligen Startplattform kommen unterschiedliche Raketen Startbooster zur Anwendung Die Marte 2 ist eine Fire and Forget Lenkwaffe kann aber auch manuell durch einen Operateur ins Ziel gefuhrt werden 3 4 Die Marte 2 Lenkwaffen haben einen schlanken zylinderformigen Rumpf mit einer uberkalibrigen Suchkopfsektion Der Rumpf mit dem Raketenmotor hat einen Durchmesser von 206 mm und die vordere Suchkopfsektion einen solchen von 320 mm Die Lenkwaffe besteht im Groben aus drei Sektionen Hinter der Lenkwaffenspitze befinden sich der aktive Radarsuchkopf der Hohenmesser das Inertiale Navigationssystem sowie die Elektronik und die Stromversorgung Hinter dieser Sektion ist der Zunder sowie der 70 kg wiegende panzerbrechende Gefechtskopf untergebracht Dahinter folgt das Feststoffraketentriebwerk Im hinteren Bereich des Flugkorperrumpfs sind vier kleine trapezformige Stabilisierungsflachen und im mittleren Bereich vier grossere trapezformige Steuerflachen angebracht An den Steuerflachen sind die Empfanger fur das Datenlink montiert Am Lenkwaffenheck konnen unterschiedliche Raketenbooster montiert werden 2 3 5 Vor dem Start mussen dem Bordcomputer der Lenkwaffe die ungefahren Koordinaten sowie der Kurs des Zieles ubermittelt werden Diese werden mittels Radar oder ELINT durch die Startplattform ermittelt Nach dem Abwurf von einem Hubschrauber oder Flugzeug aus folgt zunachst eine kurze antriebslose Phase Erst in sicherem Abstand zum Hubschrauber zundet der Raketenbooster Dieser beschleunigt die Lenkwaffe innerhalb von 1 7 2 Sekunden auf eine Geschwindigkeit von 250 270 m s Nachdem der Booster ausgebrannt ist wird dieser abgeworfen und das Feststoffraketentriebwerk zundet Jetzt sinkt die Marte 2 in einem steilen Winkel auf eine Flughohe von 10 20 m hinunter Der Flug ins Zielgebiet erfolgt autonom mithilfe der Tragheitsnavigationsplattform Aktualisierte Zieldaten konnen mit dem Datenlink von der Startplattform zur Lenkwaffe gesendet werden Der Radar Hohenmesser sorgt fur den notigen Sicherheitsabstand zwischen der Lenkwaffe und der Meeresoberflache Rund 8 10 km vor dem errechneten Zielpunkt wird der bordeigene aktive Radarsuchkopf aktiviert und beginnt mit der Zielsuche Der Suchkopf arbeitet in einem Frequenzbereich von 8 10 GHz Wurde das Ziel erfasst sinkt die Lenkwaffe auf eine Flughohe von 3 5 m je nach Seegang Der Einschlag im Ziel erfolgt auf Wellenhohe im Schiffsrumpf Im optimalen Fall durchschlagt die Lenkwaffe die Bordwand des Schiffes und der Sprengkopf detoniert im Schiffsinneren Wird das Ziel nicht getroffen sturzt der Flugkorper nach einer bestimmten Flugzeit ins Meer 2 3 5 Versionen BearbeitenMarte 1 Bearbeiten Dies war die Initialversion der Marte Der Flugkorper hatte einen durchgehenden Rumpfdurchmesser von 206 mm und war mit einem 30 kg schweren Gefechtskopf bestuckt Ausgerustet war sie mit einem halbaktiven Radarsuchkopf Zur Zielbeleuchtung kam das in Helikoptern installierte SMA APQ 706 Radar zum Einsatz Die Marte 1 wurde nicht in Serie produziert 2 Marte 2 A Bearbeiten Diese Ausfuhrung wird ab leichten Kampfflugzeugen wie z B die Aermacchi MB 339 gestartet und verfugt uber keinen Raketenbooster Die Marte 2 A war 1987 einsatzbereit Der Flugkorper ist 3 79 m lang hat ein Gewicht von 269 kg und die Reichweite betragt rund 30 km 3 5 6 Marte 2 B Bearbeiten Dies ist eine Luft Boden Rakete die zur Bekampfung von bodengestutzten Radaranlagen eingesetzt wird Dazu ist sie mit einem passiven Radarsuchkopf und einem Splittergefechtskopf ausgerustet Der Flugkorper ist 3 90 m lang hat ein Gewicht von 260 kg und die Reichweite betragt rund 70 km 6 Marte 2 S Bearbeiten Diese Ausfuhrung wird ab Hubschraubern wie z B der Sikorsky SH 3 Sea King gestartet und ist mit zwei Raketenboostern seitlich am hinteren Rumpfbereich ausgerustet Die Marte 2 S war 1990 einsatzbereit Der Flugkorper ist 4 80 m lang hat ein Gewicht von 340 kg und die Reichweite betragt rund 25 km 3 4 5 6 Marte 2 N Bearbeiten Diese Ausfuhrung kommt ab Kriegsschiffen zum Einsatz Dazu ist die Marte 2 N mit einem Raketenbooster am Rumpfheck sowie Klappflugeln ausgerustet Die Flugkorper sind in quadratischen Abschusskanistern aus Aluminium auf dem Schiffsdeck installiert Die Abschusskanister sind entweder starr montiert oder auf einem Drehgestell untergebracht Die Marte 2 N war 1999 einsatzbereit Der Flugkorper ist 5 00 m lang hat ein Gewicht von 344 kg und die Reichweite betragt rund 20 km 3 5 7 Marte 2 S A Bearbeiten Diese Ausfuhrung kann sowohl ab Hubschraubern wie auch ab Kriegsschiffen gestartet werden Dazu ist die Marte 2 S A mit einem vergrosserten Raketenbooster am Rumpfheck sowie Klappflugeln ausgerustet Die Marte 2 S A war 2001 einsatzbereit Der Flugkorper hat ein Gewicht von 324 kg und die Reichweite betragt rund 25 km 2 3 7 Marte ER Bearbeiten nbsp Marte ERDie Marte ER wurde im Jahr 2019 vorgestellt und ist eine komplett neue Lenkwaffe Der Hauptantrieb fur den Marschflug besteht nun aus einem WJ 24 8G Turbojet Triebwerk von Williams International Fur den Start kommen wiederum zwei Raketenbooster welche seitlich am hinteren Rumpfbereich montiert sind zum Einsatz Die Lenkung erfolgt mit einem INS GPS Navigationssystem Vor dem Start konnen im Bordcomputer bis zu 10 Navigations Wegpunkte programmiert werden so dass die Lenkwaffe eine vorbestimmte Flugstrecke fliegt Fur den Zielanflug kommt ein neues Radar welches im Ku Band arbeitet zum Einsatz Anders als ihre Vorgangermodelle kann die Marte ER auch von uberschallschnellen Kampfflugzeugen eingesetzt werden So kann z B der Eurofighter Typhoon sechs dieser Waffen transportieren Die Marte ER ist seit Ende 2021 einsatzbereit Der Flugkorper ist 3 60 m lang hat ein Gewicht von 340 kg und die Reichweite betragt uber 100 km 8 9 10 11 Einsatz BearbeitenDie Marte 2 kam wahrend des Ersten Golfkriegs Iran Irak Krieg von Seiten der Streitkrafte des Irans zum Einsatz 2 Verbreitung BearbeitenIran nbsp Iran Italien nbsp Italien Katar nbsp Katar Kuwait nbsp Kuwait Oman nbsp Oman Peru nbsp Peru Senegal nbsp Senegal Turkmenistan nbsp Turkmenistan Venezuela nbsp Venezuela Vereinigte Arabische Emirate nbsp Vereinigte Arabische EmirateQuelle 3 6 12 Literatur BearbeitenAlessandro Brambilla The Italian Sea Killer amp Marte Missiles Defense Threat Informations Group DTIG Januar 2007 Duncan Lennox Jane s Air launched Weapon Edition 1995 Jane s Information Group 1995 ISBN 0 7106 0866 7 Duncan Lennox Jane s Strategic Weapon Systems Edition 2001 34th edition Edition Jane s Information Group 2001 ISBN 0 7106 0880 2 Jeremy Flack Lenk und Abwurfwaffen der NATO Luftwaffen Motorbuch Verlag 2005 ISBN 978 3613025257 Weblinks BearbeitenWebprasenz des Herstellers MBDA Teststart einer Marte ER Film bei youtube comEinzelnachweise Bearbeiten Hajime Ozu Sea Killer Marte In missile index ne jp The Missile Index abgerufen am 7 Januar 2022 englisch a b c d e f Alessandro Brambilla The Italian Sea Killer amp Marte Missiles 2007 S 2 a b c d e f g h i Duncan Lenox Jane s Strategic Weapon Systems Edition 2001 2001 S 103 105 a b Jeremy Flack Lenk und Abwurfwaffen der NATO Luftwaffen 2005 S 94 95 a b c d e Protivokorabelnaya raketa Marte Mk2 In missilery info Missilery Info abgerufen am 7 Januar 2022 russisch a b c d Duncan Lenox Jane s Air launched Weapon Edition 1995 2001 S 88 89 a b Marte MK2 N Medium Range Anti Ship Missile System In naval technology com Naval Technology abgerufen am 7 Januar 2022 englisch NAVDEX 2019 MBDA unveils Marte ER family s latest developments In edrmagazine eu European Defence Publishing Magazine abgerufen am 7 Januar 2022 englisch MARTE ER In mbda systems com MBDA Missile Systems abgerufen am 7 Januar 2022 englisch MBDA Marte ER ready for delivery after successful final test firing In janes com Jane s Information Group abgerufen am 7 Januar 2022 englisch MBDA s Marte ER missile is under delivery and looking for new customers In edrmagazine eu European Defence Publishing Magazine abgerufen am 9 Dezember 2022 englisch Trade Register auf sipri org Zugriff 26 Juli 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marte Rakete amp oldid 235855375