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Der Marr Hildreth Operator oder Laplacian of Gaussian LoG ist eine spezielle Form eines diskreten Laplace Filters und kommt zum Beispiel in der Bildverarbeitung bei der Detektion von Kanten zum Einsatz Der Filterkernel wird durch die Anwendung des Laplace Operators auf eine Gauss Funktion erstellt Da seine Form der eines mexikanischen Sombreros ahnelt ist er auch als Mexican Hat oder Sombrerofilter bekannt Der LoG ist ein isotropes Mass der zweiten Ableitung an ein Bild Deswegen detektiert er Orte grosser Veranderung In einem Bild sind das gerade Kanten von Objekten an denen sich die Intensitat schnell andert Es handelt sich also um einen Filter der zur Kantendetektion genutzt werden kann Helligkeitsanderung einer KanteVerlauf der 2 Ableitung an der KanteDie Bezeichnung Marr Hildreth Operator geht zuruck auf David Marr und Ellen Catherine Hildreth 1 Inhaltsverzeichnis 1 Erzeugung des Kernels 2 Alternative Anwendungen 3 Bildwerk 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErzeugung des Kernels BearbeitenAusgangspunkt fur die Erzeugung des Filterkernels ist die Gauss Funktion in 2D f x y 1 2 p s 2 e x 2 y 2 2 s 2 displaystyle f x y frac 1 2 pi sigma 2 e frac x 2 y 2 2 sigma 2 nbsp Wendet man den Laplace Operator auf die Gauss Funktion an erhalt man die kontinuierliche Reprasentation des LoG 2 g x y D f x y 2 f x y x 2 2 f x y y 2 displaystyle g x y Delta f x y frac partial 2 f x y partial x 2 frac partial 2 f x y partial y 2 nbsp g x y 1 p s 4 e x 2 y 2 2 s 2 1 x 2 y 2 2 s 2 displaystyle g x y frac 1 pi sigma 4 e frac x 2 y 2 2 sigma 2 left 1 frac x 2 y 2 2 sigma 2 right nbsp Um diese Funktion in der Bildverarbeitung zu nutzen wird der kontinuierliche LoG diskret approximiert Die Approximation sollte fur Kernel ungerader Kantenlange k 3 5 7 displaystyle k 3 5 7 dots nbsp durchgefuhrt werden wobei der Ursprung des Kernels jeweils in der Mitte liegt also bei x y 2 2 3 3 4 4 displaystyle x y 2 2 3 3 4 4 dots nbsp Ein x y 7 7 displaystyle x y 7 7 nbsp Pixel grosser Beispielkernel also eine diskrete Approximation des kontinuierlichen LoG mit einer Standardabweichung von s 1 6 displaystyle sigma 1 6 nbsp konnte so aussehen g x y 1 3 4 4 4 3 1 3 4 3 0 3 4 3 4 3 9 17 9 3 4 4 0 17 30 17 0 4 4 3 9 17 9 3 4 3 4 3 0 3 4 3 1 3 4 4 4 3 1 displaystyle g x y begin pmatrix 1 amp 3 amp 4 amp 4 amp 4 amp 3 amp 1 3 amp 4 amp 3 amp 0 amp 3 amp 4 amp 3 4 amp 3 amp 9 amp 17 amp 9 amp 3 amp 4 4 amp 0 amp 17 amp 30 amp 17 amp 0 amp 4 4 amp 3 amp 9 amp 17 amp 9 amp 3 amp 4 3 amp 4 amp 3 amp 0 amp 3 amp 4 amp 3 1 amp 3 amp 4 amp 4 amp 4 amp 3 amp 1 end pmatrix nbsp Der Kernel wurde zunachst auf 1 normiert und dann mit 255 hochster Farbwert eines 8 Bit Grauwertbildes multipliziert Die Form des LoG ist in den Matrixeintragen deutlich erkennbar Jetzt kann er mittels Faltung auf ein Bild angewendet werden um die Kanten zu verdeutlichen I g I displaystyle I g ast I nbsp Hierbei bezeichnet displaystyle ast nbsp die Faltungsoperation I displaystyle I nbsp das Eingangsbild und I displaystyle I nbsp das Bild mit den verdeutlichten Kanten Der LoG findet im Grunde genommen keine Kanten sondern Gebiete mit rapiden Anderungen siehe hierzu die erste Graphik im Artikel uber den Laplace Filter Aufgrund der zweiten Ableitung erhalt man auf einer Seite der eigentlichen Kante einen negativen und auf der anderen Seite einen positiven Wert Die Kante liegt am Nulldurchgang zwischen diesen Werten Alternative Anwendungen BearbeitenAn Stelle einer einzigen Faltungsoperation mit einem LoG Faltungskern kann man auch zuerst den Laplacefilter auf das Eingangsbild anwenden und das Resultat anschliessend mit der Gauss Funktion falten also weichzeichnen oder umgekehrt In diesem Falle muss dafur Sorge getragen werden dass das Zwischenergebnis korrekt abgespeichert wird 32 bit floating point damit es nicht zu unerwunschten Overflow oder Rundungsproblemen kommt Man kann eine Approximation des LoG Filters durch eine Differenz von 2 Gausskernen mit verschiedenen Varianzen erhalten Diese Methode wird Difference of Gaussian genannt Als Nachteil des LoG gilt dass die Faltungsmasken fur hohe Werte von s displaystyle sigma nbsp sehr gross werden 40 Pixel bei s 4 displaystyle sigma 4 nbsp und entsprechend langsamer rechnen Weiterhin ist die Chance der Detektion falscher Kanten aus lokalen Schwankungen hoher als bei neueren Verfahren z B Canny und der Filter kann Probleme mit runden Kanten haben Bildwerk Bearbeiten nbsp Gaussfunktion in 2D nbsp LoG d h der Laplace Operator angewandt auf eine Gaussfunktion in 2D nbsp Beispielbild zur Anwendung des LoG nbsp Betrag aller negativen Werte normiert auf 255 nach Anwendung des LoG nbsp Positive Werte normiert auf 255 nach Anwendung des LoG nbsp Summe aus dem Betrag aller negativen und positiven Werte Die eigentlichen Kanten im Bild erscheinen als schwarze Linien zwischen den hell erscheinenden negativen und positiven Werten nbsp Summenbild als Negativ zur besseren Erkennbarkeit des ErgebnissesLiteratur BearbeitenB Jahne Digitale Bildverarbeitung Springer 2002 R Haralick und L Shapiro Computer and Robot Vision Band 1 Addison Wesley Publishing Company 1992 D Marr Vision Freeman 1982Weblinks BearbeitenCVonline Marr Hildreth Laplacian of Gaussian Zero Crossing Difference of Gaussian Edge Detector http cs wellesley edu cs vitae pdf Biographie und Schriftenverzeichnis E C Hildreth PDF Datei 187 kB Einzelnachweise Bearbeiten David Marr Ellen Catherine Hildreth Theory of Edge Detection In Proceedings of the Royal Society of London B 207 1980 S 187 217 http homepages inf ed ac uk rbf HIPR2 log htm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marr Hildreth Operator amp oldid 202227849