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Mariechen sass weinend im Garten ist ein bekanntes Kuchenlied Der Text geht auf das Gedicht Mariechen von Joseph Christian von Zedlitz zuruck das dieser 1832 veroffentlichte Der Ursprung der volkstumlichen Melodie ist unbekannt Joseph Christian von Zedlitz Mariechen 1832 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Rezeption 2 Inhalt 3 Text 1984 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung und Rezeption BearbeitenJoseph Christian von Zedlitz 1790 1862 war ein osterreichischer Offizier und Schriftsteller der in der Epoche der Metternichschen Restauration auch politische Amter innehatte Sein Gedicht Mariechen ist ursprunglich ernst gemeint anders als Sabinchen war ein Frauenzimmer womit Mariechen sass weinend im Garten oft in einem Atemzug genannt wird Zedlitz greift die damals haufige Situation unverheirateter junger Mutter auf die von den Vatern ihrer Kinder im Stich gelassen wurden und dadurch in wirtschaftliche Not und soziale Achtung gerieten Die durch bedrohliche Naturbilder verstarkte triefende Sentimentalitat des Textes war anfangs seiner Verbreitung als Kuchenlied als Gefuhle freisetzender Gesang abhangig arbeitender Frauen forderlich kippte aber in Verbindung mit der banal pathetischen Dreitaktmelodie bald ins Komische und Parodistische In diesem Sinn wurde es in der Jugendmusikbewegung des fruhen 20 Jahrhunderts rezipiert Inhalt BearbeitenMariechen sitzt laut Originaltext am Spinnrocken was allerdings mit dem Abendwind dem Kind im Gras und mit den weiteren geschilderten Naturvorgangen schlecht harmoniert und bald in den Garten geandert wurde Ein Gewitter zieht auf sie nimmt ihr Kind weinend in den Arm und spricht traurig zu ihm von seiner und ihrer Verlassenheit Dem verschwundenen Vater der lustig in Freuden lebt wunscht sie Wohlergehen wahrend sie fur sich und das Kind ein Ende von Gram und Weh durch Sturz in den See phantasiert Da offnet das Kind die Augen und lachelt sie an und alle Verzweiflung verfliegt Nein nein wir wollen leben Deinem Vater sei vergeben wie selig macht er mich Das Gedicht ladt ein zum Mitleid mit Mariechen und stellt zugleich ihre Nachsicht mit dem aus der Verantwortung geflohenen Vater sicher ein Angehoriger der hoheren Stande als vorbildlich hin Dem Stimmungsumschwung der letzten beiden Strophen entspricht keine reale Veranderung der Situation Text 1984 Bearbeiten1 Mariechen sass weinend im Garten im Grase lag schlummernd ihr Kind Mit ihren goldblonden Locken spielt sauselnd der Abendwind Sie war so mud und traurig so einsam geisterbleich Die dunklen Wolken zogen und Wellen schlug der Teich 2 Der Geier steigt uber die Berge Die Mowe zieht stolz einher So weht ein Wind von ferne schon fallen die Tropfen schwer Schwer von Mariens Wangen eine heisse Trane rinnt Sie halt in ihren Armen ein kleines schlummerndes Kind 3 Hier liegst du so ruhig von Sinnen du armer verlassener Wurm Du traumst von kunftigen Sorgen die Baume bewegt der Sturm Dein Vater hat dich verlassen dich und die Mutter dein drum sind wir arme Waisen auf dieser Welt allein 4 Dein Vater lebt herrlich in Freuden Gott lass es ihm wohl ergehn Er gedenkt nicht an uns beide Will mich und dich nicht sehn Drum wollen wir uns beide hier sturzen in die See Dann bleiben wir verborgen vor Kummer Ach und Weh 5 Da offnet das Kind die Augen blickt freundlich sie an und lacht die Mutter vor Freuden sie weinet druckt s an ihr Herz mit Macht Nein nein wir wollen leben wir beide du und ich Dem Vater sei s vergeben Wie glucklich machst du mich 1 Weblinks BearbeitenKopf hoch Mariechen sass weinend im Garten BR Klassik 28 Dezember 2010Einzelnachweise Bearbeiten Mundorgel 1984 Nr 262 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mariechen sass weinend im Garten amp oldid 200302720