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Marduk balassu iqbi war von 823 v Chr bis ca 813 v Chr Konig des babylonischen Reiches Er folgte als 8 Konig der 9 Dynastie auf seinen Vater Marduk zakir sumi I Die Forschung geht uberwiegend davon aus dass er ein Bruder von Sammuramat gewesen ist der Gemahlin des assyrischen Konigs Samsi Adad V und Vorbild fur die Legende der Semiramis Seine Herrschaft endete mit einer militarischen Niederlage als Gefangener des Assyrischen Reiches Kudurru BM 90834 Die Inschrift nennt Marduk balassu iqbi als Stifter 9 Jahrhundert v Chr Marduk balassu iqbi scheint beim Antritt der Herrschaft schon etwas alter gewesen zu sein Zumindest nennt ihn die Inschrift eines Kudurru zu einer Grundstucksubertragung als Zeugen die auf das 2 Regierungsjahr seines Vaters also 25 Jahre vor seiner eigenen Thronbesteigung datiert ist 1 Ein weiterer Kudurru mit seinem Namen stammt sogar aus dem 31 Regierungsjahr seines Grossvaters Hier allerdings wird er naher umschrieben als bel piḫati also Statthalter der Provinz und Sohn von Arad Ea Es gilt daher als nicht sicher ob es sich bei dieser Inschrift tatsachlich um den gleichnamigen Konig handelt Auf dem Kudurru rechts im Bild der auf einer Stele aus Granit angebracht ist tritt er als Stifter in Erscheinung Leider ist die genaue Herkunft des Fundstucks nicht bekannt 2 Hauptsitz seiner Regierung war wohl Gannanati eine Stadt am Fluss Diyala Er entfaltete Bautatigkeit in Seleucia am Tigris und dehnte das von ihm kontrollierte Gebiet auf Der und Nippur aus Seine Beamten scheinen aber so wie er selbst durch Erbschaft an ihre Stellung gelangt zu sein darunter Enlil apla uṣur der sandabakku also Statthalter von Nippur sowie die Sohne von Tuballiṭ Esdar dem sukkallus Beamter am Gericht und sakin ṭemi Regionalgouverneur was auf eine eher schwache Zentralregierung und grosse lokale Autonomie der Provinzen hindeutet Nachdem sich in der vorangegangenen Generation das assyrische und babylonische Reich politisch sehr nahegestanden und wechselseitig in Feldzugen gegen Thronrauber und Aufstandische unterstutzt hatte verschlechterten sich die Beziehungen in der Regierungszeit von Marduk balassu iqbi dramatisch 3 Den Ausschlag durfte ein noch unter seinem Vater mit Samsi Adad V geschlossener Vertrag gegeben haben Der Assyrer hatte den Thron inmitten eines Burgerkriegs geerbt und bei Marduk zakir sumi I um Hilfe gebeten der vermutlich sein Schwiegervater auf jeden Fall aber ein Verbundeter seines Vaters Salmanu asared III gewesen war Im Gegensatz zur Partnerschaft beider Reiche unter den Vatern wie sie auf dem schwarzen Obelisken aus Nimrud festgehalten ist bedeutete der mit dem Erben Salmanu asareds geschlossene Vertrag eine Demutigung und Unterwerfung Assyiens als Vasall unter babylonische Oberherrschaft Samsi Adad V fuhrte zwei Feldzuge gegen Marduk balassu iqbi Nach seinen Annalen die auf einer Stele aus Nimrud uberliefert sind marschierte er mit seiner Armee zunachst entlang des Tigris nach Suden da ihm der direkte Weg durch die Festung von Zaddi versperrt war der damals nordlichsten Stadt von Babylonien am Kleinen Zab Die Synchronistische Geschichte berichtet dass er zahlreiche Stadte auf seinem Weg einnehmen und die Armee von Marduk balassu iqbi und seinen Verbundeten entscheidend schlagen konnte In der Hauptstadt Gannanati scheint es aber nur zu Uberfallen auf die Vororte gekommen zu sein Der zweite Feldzug fuhrte dann ohne Umwege zur Eroberung der Stadt Marduk balassu iqbi der zunachst ins Umland von Diyala gefluchtet war wurde noch vor Einnahme der Stadt Der gestellt gefangen genommen und in Ketten nach Assyrien gebracht Nach weniger als einem Jahr ereilte seinen Nachfolger Baba aḫa iddina dasselbe Schicksal Literatur BearbeitenJohn A Brinkman Political history of Post Kassite Babylonia 1158 722 B C Analecta orientalia Bd 43 Pontificum Istitutum Biblicum Rom 1968 S 351 352 Dietz Otto Edzard In Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Bd 7 Libanukasabas Medizin Walter De Gruyter 1990 ISBN 978 3 11 010437 0 S 376 Einzelnachweise Bearbeiten Kudurru im Louvre AO 6684 siehe dazu Joan Aruz Sarah B Graff Yelena Rakic Assyria to Iberia at the Dawn of the Classical Age Metropolitan Museum of Art 2014 ISBN 9780300208085 S 340 f Kudurru im British Museum BM 90834 siehe dazu Karen Radner Die Macht des Namens altorientalische Strategien zur Selbsterhaltung Otto Harrassowitz Verlag 2005 ISBN 9783447053280 S 127 129 Luis Robert Siddall The Reign of Adad nirari III An Historical and Ideological Analysis of An Assyrian King and His Times Brill 2013 ISBN 9789004256149 S 75 77 VorgangerAmtNachfolgerMarduk zakir sumi I Konig von Babylonien 823 813 v Chr Baba aḫa iddinaPersonendatenNAME Marduk balassu iqbiKURZBESCHREIBUNG babylonischer KonigGEBURTSDATUM 9 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 9 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marduk balassu iqbi amp oldid 181890604