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Das bemannte Raumlabor Manned Orbiting Laboratory MOL der USA sollte als Spionage Plattform zur Uberwachung des sowjetischen Territoriums dienen Es war Teil des bemannten Raumfahrtprogramms der US Air Force und wurde am 10 Dezember 1963 als Nachfolger des eingestellten X 20 Dyna Soar Programms angekundigt Das Programm wurde jedoch am 10 Juni 1969 eingestellt ohne dass tatsachlich Raumfluge stattgefunden haben Die Missionen sollten mit einer Titan IIIM Rakete gestartet werden deren Entwicklung allerdings nie vollendet wurde Kunstlerische Darstellung des MOL im OrbitStart des MOL Mockups mit dem Gemini B Raumschiff am 3 November 1966Die zweikopfige Besatzung des MOL sollte zusammen mit dem jeweiligen Raumlabor in einem modifizierten Gemini Raumschiff das als Gemini B bezeichnet wurde gestartet werden und bis zu 40 Tage im All verbringen Das Raumschiff war fest mit dem Labormodul verbunden und ware erst am Ende der Mission abgetrennt worden um sowohl die Astronauten als auch das Filmmaterial zur Erde zu bringen Ein Ankoppeln anderer Raumschiffe wie es bei Raumstationen moglich ist war hier nicht vorgesehen Nach einer Ruckkehr der Besatzung hatte MOL nicht wieder bemannt werden konnen Die Spionageausrustung des MOL Projekts wurde innerhalb des Keyhole Aufklarungssatellitenprogramms als KH 10 Dorian bezeichnet Nach der Einstellung des MOL Programms wurden die Aufklarungsaufgaben von den parallel entwickelten unbemannten KH 9 Hexagon Satelliten wahrgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Testflug 2 Spezifikationen 3 Astronauten 4 Raumanzug 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 QuellenTestflug BearbeitenDer einzige tatsachliche Raumflug im Rahmen des MOL Programms war die sogenannte MOL HSQ Mission Manned Orbiting Laboratory Heat Shield Qualification Dies war ein Testflug eines MOL Mockups zum Uberprufen der aerodynamischen Startkonfiguration sowie des modifizierten Hitzeschutzschilds des Gemini B Raumschiffs und erfolgte am 3 November 1966 mit einer Titan IIIC Rakete von Launch Complex 40 auf Cape Canaveral Die Landekapsel des Gemini B Raumschiffs war die schon einmal geflogene Gemini 2 Landekapsel und wurde auf eine suborbitale Flugbahn gebracht wahrend die MOL Attrappe einen Orbit erreichte Anstelle des eigentlichen MOL wurde ein leerer Titan II Treibstofftank verwendet der einige Technologieexperimente enthielt und im Orbit den Namen OV4 3 erhielt Im Rahmen dieser Mission wurden auch die drei kleinen Forschungssatelliten OV1 6 OV4 1R und OV4 1T ausgesetzt Spezifikationen Bearbeiten nbsp Struktur der MOL RaumstationBesatzung 2 AstronautenMaximale Missionsdauer 40 TageOrbit sonnensynchron oder polarLange 21 92 mDurchmesser 3 05 mKabinenvolumen 11 3 m Masse 14 476 kgNutzlast 2 700 kgEnergieversorgung Brennstoffzellen oder SolarzellenAstronauten BearbeitenFur das MOL Projekt wurden 1965 acht 1966 funf und 1967 vier Astronauten ausgewahlt MOL Gruppe 1 November 1965 MOL Gruppe 2 Juni 1966 MOL Gruppe 3 Juni 1967Michael J Adams Air Force Albert H Crews Jr Air Force John L Finley Navy Richard E Lawyer Air Force Lachlan Macleay Air Force Francis G Neubeck Air Force James M Taylor Air Force Richard H Truly Navy Karol J Bobko Air Force Robert L Crippen Navy C Gordon Fullerton Air Force Henry W Hartsfield Jr Air Force Robert F Overmyer Marine Corps James A Abrahamson Air Force Robert T Herres Air Force Robert Henry Lawrence Jr Air Force Donald H Peterson Air Force Nach Einstellung des Projekts ubernahm die NASA die sieben Astronauten des Projekts die hochstens 35 Jahre alt waren Truly aus Gruppe 1 die gesamte Gruppe 2 und Peterson aus Gruppe 3 unter anderem Robert Crippen Pilot des ersten Space Shuttle Fluges STS 1 und Richard Truly Direktor der NASA von 1989 bis 1992 Diese sieben Astronauten flogen alle schliesslich im Rahmen des Space Shuttle Programms ins All sie stellten mit Ausnahme von Peterson die Piloten der ersten sechs Space Shuttle Fluge und kommandierten insgesamt zehn spatere Missionen Raumanzug Bearbeiten nbsp Lagerhaus am LC 5 LC 6 nbsp Der MOL RaumanzugUber den Raumanzug des MOL Projektes ist relativ wenig bekannt jedoch haben NASA Mitarbeiter 2005 einige eingelagerte Exemplare in einem Lagerhaus am LC 5 LC 6 der Cape Canaveral Air Force Station CCAFS in Florida wiederentdeckt 1 nbsp Gemini B Raumschiff nbsp Hitzeschild der Gemini B Kapsel nbsp Fur das MOL Programm vorgesehener Raumanzug nbsp Der wiederentdeckte RaumanzugSiehe auch BearbeitenAlmas sowjetische militarische Raumstation Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Manned Orbiting Laboratory Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien MOL in der Encyclopedia Astronautica englisch PlanskizzenQuellen Bearbeiten MOL Raumanzuge NASA englisch RaumstationenIm Orbit ISS seit 1998 Chinesische Raumstation seit 2021 Geplant Lunar Orbital Platform Gateway ab ca 2025 Russische orbitale Servicestation ab 2028 Starlab ab 2028 Indische Raumstation ab ca 2035 Ehemalige Stationen Saljut 1 1971 Saljut 2 1972 Kosmos 557 1972 Saljut 3 1974 1975 Saljut 4 1974 1977 Saljut 5 1976 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