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Der Ausdruck Manovrieren bezeichnet die kontrollierte Lage oder Positionsanderung eines Fahrzeuges Ein Fahrzeug manovriert indem es ein Manover fahrt bzw fliegt Die Flache die ein Fahrzeug beim Manovriervorgang uberstreicht wird Manovrierflache genannt die Manovrierfahigkeit bezeichnet dabei die Eigenschaft des Fahrzeuges unter eigenen und oder fremden Steuerhilfen das gewunschte Manover auszufuhren Mann versucht Boot unter einer Weide zu manovrieren Inhaltsverzeichnis 1 Beispiele 2 Kategorien 3 Schiffe 4 Manovrierverhalten 5 Mann uber Bord ManoverBeispiele BearbeitenEin und Ausparken eines Automobils Ausweichmanover eines Motorrades Williamson Turn Mann uber Bord Manover eines Schiffes Halse eines Segelbootes Andocken einer Raumfahre an eine Raumstation Fahrstreifenwechsel eines KFZ Flugmanover wie die Landung eines Hubschraubers auf einem Schiff bei starkem SeegangKategorien BearbeitenMan kann zwischen zwei Kategorien unterscheiden Strassenfahrzeuge sind reibschlussig an den Untergrund gefesselt ihre Manovrierbewegungen ergeben sich nach den Gesetzmassigkeiten der Kinematik unmittelbar aus den Lenkbewegungen des Fahrers Luft und Wasserfahrzeuge mussen schrag zur Anstromung stehen um fur Richtungsanderungen die Fliehkraft mit hydro oder aerodynamischen Liftkraften auszugleichen Sie gehorchen ihren Steuerungsorganen deshalb verzogert Schiffe BearbeitenEine besondere Rolle spielt das Manovrieren von Schiffen als Teildisziplin der Schiffs Hydrodynamik Nach kontroversen Diskussionen der Fachwelt ist es der IMO gelungen einen Konsens uber bestimmte zulassige Werte genormter Standard Manover festzustellen und als Standard festzulegen Diese Richtlinie beschreibt im Wesentlichen wie langsam ein Schiff auf sein Ruder reagieren darf Es handelt sich vor allem um Kennwerte des 10 10 und 20 20 Z Manovers Beim 10 10 Manover wird 10 Ruder gelegt und nach 10 Kursabweichung Gegenruder usw und das 20 20 Manover ist entsprechend definiert Im Wesentlichen ist vorgeschrieben nach welchem zuruckgelegten Weg eine bestimmte Kursanderung erreicht sein muss und um welchen Winkel das Schiff nach dem Gegenruderlegen in die unerwunschte Richtung weiter drehen darf Vorgeschrieben sind auch bestimmte Abmessungen der Drehkreise bei 35 Ruderwinkel Ein besonders interessantes Phanomen ist die Gierstabilitat Bestimmte Schiffe verhalten sich gier instabil Sie fahren ohne Ruder zu legen im Sinne eines labilen Gleichgewichts geradeaus d h also uberhaupt nicht Die Drehrate als Funktion des Ruderwinkels weist eine Hystereseschleife auf d h wenn man den Ruderwinkel allmahlich andert und durch den Nullpunkt fuhrt dann stosst man auf einen Bereich in dem das Schiff falsch herum dreht und erst bei grosseren Ruderwinkeln schlagartig seinen Drehsinn andert Um den Zusammenhang zwischen Ruderwinkel und Drehrate zu messen und als Steuerkurve darzustellen fuhrt man ein Spiralmanover nach Dieudonne durch das man sich als Folgen von Drehkreisen vorstellen kann Eine vereinfachte Moglichkeit zur Feststellung von Gier Instabilitat ist das Pull Out Manover bei dem gemessen wird gegen welchen Wert die Drehrate konvergiert wenn man nach einer Storung das Ruder mittschiffs legt Als Kennwert ist teilweise der Stabilitatshebelarm gebrauchlich Er beschreibt wie weit der hydrodynamische Kraftemittelpunkt bei reiner Kreisfahrt ohne Driftwinkel vor dem hydrodynamischen Kraftemittelpunkt bei reiner Translation ohne Drehung liegt Das Schiff fahrt gierstabil bei positivem Stabilitatshebelarm Manovrierverhalten BearbeitenDas Manovrierverhalten von Schiffen kann durch Einflusse der Umgebung beeintrachtigt werden In flachem Wasser stromt weniger Wasser unter dem Schiff hindurch und mehr seitlich daran vorbei wodurch die Zustromung des Ruders verschlechtert wird Demzufolge kann es vorkommen dass ein Schiff beim Passieren einer Untiefe seinem Ruder nicht mehr gehorcht Wenn zwei Schiffe zu dicht nebeneinanderher fahren entsteht im Sinne der Bernoulli Gleichung im Spalt ein Geschwindigkeitsuberschuss und demzufolge ein Unterdruck weil der Spalt mittschiffs einen engeren Querschnitt aufweist Die Schiffe saugen sich aneinander fest Ahnliches gilt fur Begegnungen mit zu geringem Abstand In der Nahe von Hafenanlagen spiegeln vertikale Wande die Potentialstromung das Schiff wird von seinem eigenen potenzialtheoretischen Spiegelbild angesaugt Mann uber Bord Manover BearbeitenFur die Sicherheit sind auch die Kennwerte des Williamson Turn relevant Im Fall Mann uber Bord wird hart Ruder gelegt und nur wenn die richtige Kurswinkelabweichung bei der hart Gegenruder gelegt werden muss bekannt ist gelingt es den Gegenkurs mit dem Anfangskurs zur Deckung zu bringen und die verunfallte Person wiederzufinden Die Entscheidung sinnvoller Normen uber die Manovrierfahigkeit von Schiffen wird dadurch erschwert dass sich immer wieder neue und unkonventionelle Steuerungs und Propulsionsorgane durchsetzen Zu nennen sind beispielsweise Pod Antriebe die Aussenbordmotoren nicht unahnlich in einer mit Propellern bestuckten Gondel riesige Elektromotoren Gleichstrommaschinen beherbergen und rundum drehbar sind Entsprechende Modellversuche Systemidentifikations Berechnungen und in Zukunft auch vermehrt manovrierbezogene CFD Berechnungen sind ein Aufgabengebiet der Schiffbau Versuchsanstalten Siehe auch Manover Schifffahrt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manovrieren amp oldid 234492662