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In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde in der Nahe des griechischen Ortes Korinos ein bedeutendes makedonisches Grab A entdeckt Ein zweites kleineres Grab B wurde Ende des 20 Jahrhunderts freigelegt Makedonisches Grab A Korinos Dromos und marmorne Turen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung der Graber 3 1 Grab A 3 2 Grab B 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLage BearbeitenDie makedonischen Graber liegen ostlich Grab A und westlich Grab B der Autobahn A1 E75 rund 600 Meter nordwestlich vom Ortsrand des Ortes Korinos entfernt Rund 5 5 km sudwestlich wurden zwei weitere makedonische Graber entdeckt Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Makedonisches Grab A Korinos dorisches GebalkDer franzosische Archaologe Leon Heuzey entdeckte Grab A auch Heuzey Grab genannt wahrend seiner Griechenlandreise im Jahr 1855 Eine erste Beschreibung der Fundstelle erfolgte 1860 Die Ausgrabungen begannen ein Jahr spater Gemeinsam mit Honore Domet veroffentlichte Heuzey seine Erkenntnisse der Grabungsarbeiten im Jahr 1876 Der Archaologe Matheos Besios offnete Grab A erneut im Jahr 1991 im selben Jahr wurde von ihm Grab B entdeckt und ausgegraben Durch die Archaologen Hans von Mangoldt und Konstantinos Noulas erfolgte eine exakte Vermessung beider Graber Beide Graber waren bereits von Grabraubern geplundert worden Diese hatten die Schlusssteine Keilsteine der Gewolbe entfernt und sich so Zutritt zu den Grabern verschafft Wer einst dort beerdigt wurde ist unbekannt Die aufwandige Bauweise deutet auf bedeutende Personen hin Heuzey liess fast alle verwertbaren und transportablen Artefakte bis auf einen steinernen Block mit dem Relief einer Schlange zwei Turen und kleinere Artefakte nach Frankreich schaffen Sie werden dort im Louvre entweder ausgestellt oder gelagert Die exakte Datierung der Entstehung der Graber war umstritten Die vermutete Zeitspanne der Erbauung erstreckt sich vom 4 Richter bis zum fruhen 2 Jahrhundert v Chr Miller 1 Aktuelle Erkenntnisse gehen von der Errichtung der Graber vom spaten 4 Jahrhundert v Chr und von deren Nutzung bis Anfang des 3 Jahrhunderts v Chr aus 2 Beschreibung der Graber BearbeitenBeide Graber sind deutlich als Hugelgraber zu erkennen Sie sind heute begrunt und mit Kiefern bewachsen Beide Graber liegen nicht im Zentrum des Tumulus sie wurden jeweils links der Hauptachse vom Eingang her gesehen angelegt vermutlich um Grabrauber zu tauschen Wie zu dieser Zeit in Makedonien ublich wurden die Graber zu Lebzeiten der darin Bestatteten errichtet 3 Grab A Bearbeiten nbsp Makedonisches Grab B Korinos Rankenfries der GrabkammerDas Monument liegt direkt an der Autobahnraststatte Korinos ostlich der Autobahn und ist von dieser aus zuganglich Der Grabhugel hat einen Durchmesser von 60 Metern und ist 15 Meter hoch Die Gesamtlange des Grabes ist 22 Meter damit ist es das grosste makedonische Grab Stand Oktober 2017 das bisher in Pieria entdeckt wurde 4 Der uber vier Meter lange aussere Zugang wurde beidseitig mit Lehm Ziegeln oder Steinen aufgefullt die einzelnen Schichten sind gut voneinander zu unterscheiden Die Fassade ist nur in Teilen erhalten und wurde stellenweise rekonstruiert Heuzey hatte die Fassade noch unversehrt vorgefunden Das Grab war einst von einer Mauer und dahinterliegenden marmornen Turen verschlossen die holzernen Turen nachempfunden sind So sind imaginare Beschlage und Nagel deutlich zu erkennen Beide Turflugel sind noch erhalten Einarbeitungen in den Turen deuten darauf hin dass ursprunglich bronzene Ringe daran befestigt waren Der Zugang ist zur Grabkammer hin mit einem deutlichen Gefalle versehen und fallt auch in der Hohe nach unten hin ab Ein gewolbter Gang Dromos aus einst verputzten steinernen Quadern fuhrt nach unten zur ersten Vorkammer Die Decke ist gerundet Rundtonne und an ihrer hochsten Stelle mit Keilsteinen geschlossen Vereinzelte Reste zeigen dass der Verputz einst bemalt war Die Bemalung war einer marmornen Oberflache nachempfunden Der Boden des Gangs besteht aus einem mosaikartigen Belag in den Kiesel eingebettet sind 5 nbsp Makedonisches Grab B Korinos Maander der VorkammerDer rund 11 Meter lange und 2 Meter breite Dromosabschnitt mundet in einen Vorplatz Hof der von einem dorischen Giebel und einem dorischen Gebalk mit sechs Triglyphen geschmuckt wird Der Hof war bemalt Reste der roten Farbe sind deutlich erkennbar Ein Durchlass fuhrt vom Vorplatz in die 1 5 Meter lange und 3 Meter breite Vorkammer des Grabes Die 3 mal 4 Meter messende Grabkammer wurde durch schwere Turen geschutzt Um sie leichter offnen zu konnen gab es eine mechanische Vorrichtung Die Turen sind im Louvre in Paris zu sehen Der Vorplatz die Vorkammer und die Grabkammer sind von einem gemeinsamen Gewolbe uberspannt Man geht davon aus dass in dem Grab ein Ehepaar beigesetzt wurde In der Grabkammer sind die Klinen der Toten und ein steinerner Block erhalten der eine Schlange abbildet Die Kline die vermutlich dem Mann zuzuordnen ist wurde von einem Hund bewacht die zweite von der Schlange Die Grabkammer war verputzt und bemalt es gibt Halterungen fur Grabbeigaben 6 Gefunden wurden lediglich die Gebeine der Verstorbenen Tonscherben und eine Ollampe die von den Grabraubern stammen konnte Wie Inschriften ab 1948 zeigen wurde das Grab zeitweise von Hirten benutzt um ihre Herden darin unterzubringen Grab B Bearbeiten nbsp Makedonisches Grab B Korinos ZugangDas kleinere Grab B liegt sudlich der Autobahnraststatte Korinos westlich der Autobahn und ist von einer Parallelstrasse her zuganglich Der Grabhugel hat einen Durchmesser von 40 Metern und ist 13 Meter hoch 7 Das Grab besteht aus einem gewolbten Gang einer 1 5 mal 3 Meter messenden Vorkammer und der 3 mal 3 Meter grossen Grabkammer Die Vorkammer war durch eine Mauer und eine zweiflugelige Tur gesichert Die Tur wurde zerbrochen aufgefunden restauriert und wieder angebracht Sie besteht aus Kalkstein war einst verputzt und ist sehr schwer Der Boden der Vorkammer und des Grabes ist mit Steinplatten ausgelegt die Wande sind mit einem umlaufenden Maander geschmuckt In der Grabkammer wurden Uberreste einer Feuerbestattung und einer Korperbestattung gefunden Erhalten sind steinerne Basen auf denen vermutlich holzerne Klinen ruhten Die Kammer ist mit einem umlaufenden Zahnschnitt und einem Rankenfries bemalt Als verbliebene Grabbeigaben wurden zwei Bronzemunzen zwei Beinschienen Keramik und Fragmente anderer Gegenstande gefunden An den Wanden und der Decke sind Halterungen fur weitere Grabbeigaben befestigt 8 Literatur BearbeitenHans v Mangoldt Makedonische Grabarchitektur die Makedonischen Kammergraber und ihre Vorlaufer Band I Seite 154 bis 160 Berlin 2012 ISBN 978 3 8030 1064 3 Pieridon Stefanos Pydna Methoni ke i archeotites tis vorias Pierias Pieridwn Stefanos Pydna Me8wnh kai oi arxaiothtes ths boreias Pierias Etaireia An8rwpwn kai Fysews Erga Seiten 270 bis 283 Katerini 2010 ISBN 978 960 99308 0 2 Leon Heuzey Honore Daumet Mission Archeologique de Macedoine Paris 1876 Kostenloser Reisefuhrer uber die Olymp Region Titel Olymp Antike Statten Museen Kloster und Kirchen Weblinks BearbeitenTechnik der Bemalung makedonischer Graber Abbildung Seite 194 Tabelle Seite 215 in franzosischer Sprache Abgerufen am 22 Oktober 2017 The Heuzey Tomb in englischer Sprache Abgerufen am 22 Oktober 2017 40 326388888889 22 58 Koordinaten 40 19 35 N 22 34 48 OAnmerkungen Bearbeiten Hans v Mangoldt Makedonische Grabarchitektur die Makedonischen Kammergraber und ihre Vorlaufer Ausgabe I Seite 158 M Besios Anaskafikes erevnes sti Voreia Pieria Anaskafikes ereynes sth Boreia Pieria AEM8 5 Das archaologische Werk in Makedonien und Thrakien 5 1991 Seiten 173 177 M Besios Anaskafikes erevnes sti Voreia Pieria Anaskafikes ereynes sth Boreia Pieria AEM8 5 Das archaologische Werk in Makedonien und Thrakien 5 1991 Seite 175 Hans v Mangoldt Makedonische Grabarchitektur die Makedonischen Kammergraber und ihre Vorlaufer Ausgabe I Seite 155 Hans v Mangoldt Makedonische Grabarchitektur die Makedonischen Kammergraber und ihre Vorlaufer Ausgabe I Seite 156 Sur la techne de la peinture grecque ancienne d apres les monuments funeraires de Macedoine page 215 In www persee fr doc bch 0007 4217 2000 num 124 1 7258 Abgerufen im 1 Januar 1 Hans v Mangoldt Makedonische Grabarchitektur die Makedonischen Kammergraber und ihre Vorlaufer Ausgabe I Seite 159 Hans v Mangoldt Makedonische Grabarchitektur die Makedonischen Kammergraber und ihre Vorlaufer Ausgabe I Seite 160 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Makedonische Graber Korinos amp oldid 233475867