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Johann Benedikt Luitwin von Boch Galhau 25 Februar 1877 1 in Mettlach 18 Mai 1932 ebenda war ein deutscher Unternehmer Er war einer der Hauptinhaber der Firma Villeroy amp Boch und von 1917 bis 1932 ihr Generaldirektor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBoch Galhau war der zweitgeborene Sohn des Unternehmers Rene von Boch Galhau dem Inhaber der Steingutmanufaktur Villeroy und Boch und seiner Ehefrau Maria Pescatore Sein alterer Bruder war Roger von Boch Galhau 1873 1917 der wie er als Unternehmer einige Bedeutung erlangte Ausserdem gehorte die Schwester Martha zur Familie die 1905 den Offizier und spateren Reichskanzler Franz von Papen in die Ehe fuhrte Von seinem Vater wurde Boch Galhau schon fruh dazu bestimmt das Familienunternehmen zusammen mit seinem alteren Bruder zu leiten 1898 trat er in die Firma ein 1899 wurde er Leiter der Mosaikfabrik Mettlach 1909 ubernahm er zusammen mit Roger von Boch Galhau die Generaldirektion der Firma Als sein Bruder zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Reserveoffizier beim Militar einruckte ubernahm er in Vertretung bis auf Weiteres alleine die verantwortliche Leitung der Firma Nach dem Tod seines Bruders in Russland im Jahr 1917 wurde er mit Billigung der Gesellschafterversammlung von Villeroy amp Boch zum dauerhaften alleinigen Leiter der Firma mit dem Titel eines Generaldirektors eingesetzt Von firmengeschichtlicher Bedeutung war unter anderem die unter Boch Galhaus Leitung erfolgte umfassende Restrukturierung von Villeroy amp Boch nach dem Ersten Weltkrieg Da das Unternehmen von seinem Hauptsitz im neu gebildeten Saargebiet das nun unter Verwaltung des Volkerbundes stand aus keine Waren mehr ins Reichsgebiet einfuhren durfte wurden die verschiedenen kleineren im Reichsgebiet liegenden Werke zu einer Aktiengesellschaft mit Sitz in Breslau Deutsch Lissa zusammengefasst Im Einzelnen gehorten zu dieser Steingutfabriken in Bonn und Dresden eine Mosaikplattenfabrik in Deutsch Lissa und ein Werk in Danischburg 1924 wurde der Sitz der AG nach Dresden verlegt nach der Ruckgliederung des Saargebietes ins Deutsche Reich 1935 wurde die AG schliesslich aufgelost Zum Zeitpunkt von Boch Galhaus Tod umfasste seine Firma elf Fabriken sechs Steingut und vier Plattenfabriken und eine Kristallfabrik sowie dreissig Verkaufsniederlassungen im In und Ausland Die Zahl seiner Arbeiter betrug rund 10 000 Neben der Leitung seiner eigenen Firma amtierte Boch Galhau der den Titel eines Dr Ing e h fuhrte ab 1921 als Prasident der Handelskammer des Saarlandes Ausserdem war er Vorsitzender der Sektion IV der Gewerblichen Berufsgenossenschaft fur das Saargebiet und Mitglied des Genossenschaftsvorstandes Vorsitzender der Sektion VII der Topferei Berufsgenossenschaft und Mitglied des Genossenschaftsvorstandes Mitglied des Hauptausschusses des Reichsverbandes der Deutschen Industrie und des Industrie und Handelstages Mitglied der Internationalen Handelskammer und Ehrenmitglied der Deutschen Keramischen Gesellschaft sowie Mitglied diverser Aufsichtsrate u a des Aufsichtsrates der Deutschen Bank Eine politische Rolle spielte er indirekt indem er als Mittelsmann des Langnamvereins monetare Zuwendungen die die Ruhrindustrie seinem Schwager dem Zentrumspolitiker Franz von Papen in den 1920er und 1930er Jahren zukommen liess als vermeintlich geschaftliche Transaktionen auf ein Firmenkonto eingezahlt erhielt und den Entsprechungsbetrag anschliessend von einem anderen Konto an seinen Schwager auszahlte Auf diese Weise sollte die Verbindung Papens zur Ruhrindustrie deren politische Interessen er innerhalb der Zentrumspartei und als Vorstandsvorsitzender der Zeitung Germania wahrnahm der Offentlichkeit gegenuber verschleiert werden Nach Boch Galhaus Tod ubernahm sein gleichnamiger Sohn Luitwin 1906 1988 die Leitung der Firma Zusammen mit seiner Ehefrau Adeline liess er im ehemaligen Saarecks Landchen einer von Englischen Parklandschaften inspirierten Parkanlage Schloss Saareck erbauen Dazu beauftragten sie den renommierten Kolner Architekten Ludwig Arntz der gleichzeitig Dombaumeister und Denkmalpfleger war Er errichtete Schloss Saareck im Stil des Historismus Die Grundsteinlegung erfolgte im Juli 1902 bezogen wurde das Schloss bereits 1903 1911 und 1912 wurde das Schloss durch einen Anbau vergrossert geplant vom Architekten Eugen Schmohl 2 Ehe und Nachkommen BearbeitenBoch Galhau war verheiratet mit Adeline Freiin von Liebieg 1880 1932 Aus der Ehe gingen die Tochter Octavie 1904 1964 der Sohn Luitwin 1906 1988 die Tochter Angelica 1911 2006 und der Sohn Gisbert 1920 2007 hervor Literatur BearbeitenRobert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 Beatrix Adler Wallerfanger Steingut 1995 ISBN 978 3921236727 Joachim Petzold Franz von Papen Ein deutsches Verhangnis 1995 ISBN 978 3372004326 Heinz Bauer Preussen an der Saarschleife Landrate Verwaltung und Volksvertretung im Kreis Merzig 1816 1945 Merziger Druckerei und Verlag GmbH Merzig 1999 ISBN 3 923 754 54 X S 199 200 Weblinks BearbeitenBoch Galhau Johann Benedikt Luitwin von in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Boch Galhau Johann Benedikt Luitwin von in der Datenbank Saarland Biografien mit abweichendem Geburtsjahr 1875 Website Schloss Saareck Historie Schloss Saareck Normdaten Person GND 143278436 lobid OGND AKS VIAF 166526947 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boch Galhau Luitwin vonALTERNATIVNAMEN Boch Galhau Johann Benedikt Luitwin von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 25 Februar 1877GEBURTSORT MettlachSTERBEDATUM 18 Mai 1932STERBEORT Mettlach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luitwin von Boch Galhau amp oldid 232754713