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Der Luitpoldblock auf der Brienner Strasse ist ein Geschaftshaus in Munchen in dem sich unter anderem das namensgebende Cafe Luitpold befindet Erbaut wurde das Geviert im klassizistischen Stil zwischen 1810 und 1812 von Joseph von Utzschneider Luitpoldblock um 1888Luitpoldblock von oben 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange im 19 Jahrhundert 1 2 Wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg 1 3 Neuanfang in den 1960er Jahren 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange im 19 Jahrhundert Bearbeiten Auf dem Grundriss der Churfurstlichen Haupt und Residenzstadt Munchen aus dem Jahr 1801 liegt das Grundstuck des heutigen Luitpoldblocks noch zwischen dem Schwabinger Tor und Kapuzinergraben Die nach Nymphenburg fuhrende spatere Brienner Strasse ist als zunachst noch unbefestigter Weg bereits eingezeichnet Joseph von Utzschneider Generaladministrator und zweiter Burgermeister erwarb auf dem Terrain vor dem Jungfernturm preiswert Baugrundstucke aus zweiter Hand Utzschneider liess zwischen 1810 und 1812 den fur die damalige Zeit imponierenden Bau im klassizistischen Stil errichten In seinen Abmessungen entsprach dieses Baugeviert schon denen des heutigen Luitpoldblocks nur zu einer Seite war es offen Der Block wurde abgesehen von dem zur heutigen Brienner Strasse ausgerichteten Wohntrakt als Brauerei genutzt Da damals in Munchen bereits 56 Brauereien fur circa 40 000 Einwohner existierten war das ein gewagtes Unternehmen 1831 wurde Ludwig Knorr Bankier Eigentumer der Utzschneider Brauhaus Realitaten Ludwig von Knorr stellte 1851 den Braubetrieb ein Nach dem Tod Ludwig August Knorrs 1852 verkauften seine Erben in den folgenden Jahren ihre Erbanteile an verschiedene Besitzer So ging beispielsweise der Wohntrakt des Luitpoldblock an den Gastwirth und Salzstossler Martin Daimer aus Haidhausen Der neue Eigentumer wurde Wirt der wohl kurz zuvor gegrundeten Wirthschaft zum Utzschneider schen Garten Sie ist als Tafernwirthschaft mit Schank Gastungs und Beherbergungsrecht aus dem fruheren Gassen und Gartenausschank der vormaligen Brauerei entstanden Im Jahr 1863 war keiner der ursprunglichen Knorr Erben mehr im Besitz der Knorr Hauser Ab diesem Zeitpunkt wechselten die Eigentumer des Gevierts rasch bis schliesslich 1885 der Kaufmann Gottfried Kollermann fur Heinrich T Hoech das Geschaftshaus ubernahm Er liess zwischen 1886 und 1888 vom Architekten Otto Lasne ein grosses Palastcafe bauen das als Cafe Luitpold weltweit bekannt wurde Als Marchenpalast und Feenschloss genoss der Luitpoldblock einen guten Ruf in Europa Am 1 Januar 1888 wurde das Cafe Luitpold fur geladene Gaste eroffnet Die Munchner Kunstlerszene und Freigeister wie beispielsweise die Grunder des Simplicissimus machten das Cafe zu ihrem Treffpunkt Und so avancierte das Cafe Luitpold auch zur Touristenattraktion Wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Trotz dieses Erfolges ging Kollermann bankrott wieder wechselten die Eigentumer mehrfach 1923 stieg schliesslich die Bayerische Vereinsbank als Finanzier ein 1929 wurde im Westtrakt ein Filmpalast mit 1 200 Sitzplatzen eroffnet Zunachst unter Luitpold Lichtspiele und spater Luitpold Theater wurde das moderne UFA Kino anstelle der Prinzensale eingebaut Im Jahr 1934 wurde die Bank schliesslich durch eine Zwangsversteigerung mit dem Hochstgebot von 2 5 Millionen Reichsmark selbst Eigentumer des Gevierts In der Zeit des Nationalsozialismus blieb das Luitpold weiterhin der Treffpunkt der Munchner Prominenz darunter auch Funktionare der NSDAP die in der Nahe ihre Parteizentrale hatten In den Kriegsjahren waren zwolf der rund 120 Mitarbeiter in den Luitpold Betrieben auslandische Zwangsarbeiter Sie kamen aus Frankreich Polen und der Ukraine und lebten in den Personalwohnungen im vierten Stock des Luitpoldblocks 1944 wird der Luitpoldblock durch die alliierten Luftangriffe grosstenteils zerstort Eine bescheidene Wiedereroffnung des Kaffeebetriebs sowie der Wiederaufbau des Westflugels 1948 konnten nicht an die alten Zeiten anknupfen Im Marz 1960 kundigt die Abendzeitung die Versteigerung des Inventars des Cafe Luitpold an Neben Silber und Porzellan kommen der Parkettfussboden sowie die Bodenplatten unter den Hammer Neuanfang in den 1960er Jahren Bearbeiten Am 1 April 1960 erwarb die Munchner Unternehmerfamilie Zechbauer das Bauwerk und vermachte es an Marika geborene Zechbauer und Paul Buchner die den Luitpoldblock aus dem Schattendasein herausfuhren Es wurde umgebaut modernisiert und ein Zentrum fur Gastlichkeit und Begegnungen geschaffen Mit grosser Medienprasenz eroffnete am 7 September 1962 das neu gestaltete Cafe Luitpold Architekt Reinhard Riemerschmid integrierte zeitgemasse Modernitat in die Raumgestaltung und schaffte so Konzepte neuer Restaurant und Einkaufskultur Der grosszugige Ausbau der Gebaudeseiten des Armiraplatz und des Salvatorplatz wurde 1975 fertiggestellt Ein Jahr spater entstand die Luitpold Passage die den Salvatorplatz mit dem Maximiliansplatz verbindet Ende der 1980er Jahre wurde der Luitpoldblock erneut raumlich verandert und der Palmengarten mit einer zwolf Meter hohen Glaskuppel eingebaut 1993 trat Tina Schmitz Tochter von Marika und Paul Buchner in die Geschaftsleitung des Luitpoldblocks ein und sorgte fur neue Impulse bei der Entwicklung des Hauses Sie starb Ende Juni 2017 1 Nach einer grundlegenden Renovierung durch die Eigentumer wird im September 2010 das Cafe Luitpold mit seinem neuen Pachter Dr Stephan Meier wiedereroffnet Tina Schmitz war Initiatorin des Vereins Brienner Quartier 1 der seit 2007 das Standortmarketing und die positive Imagepflege fur den Bereich rund um den Ostteil der Brienner Strasse als Ziel verfolgt Unter dem Motto Luitpoldblock goes green werden die technischen Anlagen im Gebaude stets auf deren okologische Wirtschaftlichkeit uberpruft Die Kuhlung der Klimaanlagen erfolgt durch das Wasser vom unterirdischen Stadtbach Das Management versucht die Themenfelder und Kriterien des Verbands Deutsche Gesellschaft fur Nachhaltiges Bauen in dem historischen Gebaude gezielt umzusetzen Weblinks BearbeitenHomepage http www luitpoldblock de de Das Cafe Luitpold http www cafe luitpold de Luitpoldblock auf www muenchen de Homepage des Vereins Brienner QuartierEinzelnachweise Bearbeiten a b Nachruf Grosser Verlust fur Munchen In www sueddeutsche de 3 Juli 2017 abgerufen am 14 August 2018 48 142784 11 57479 Koordinaten 48 8 34 N 11 34 29 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luitpoldblock amp oldid 180023885