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Louis Vincent Thomas 20 Mai 1922 22 Januar 1994 war ein franzosischer Soziologe Anthropologe und Ethnologe Er war Afrikaspezialist und der Begrunder der Thanatologie in Frankreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Schriften 3 Sekundarliteratur 4 Nachweise 5 WeblinksLeben Bearbeiten1948 kommt Thomas als Philosophielehrer nach Dakar wo er zehn Jahre an einem Lycee Gymnasium unterrichtet Eine geplante philosophische Dissertation bleibt ungeschrieben stattdessen widmet er sich der ethnologischen Feldforschung und untersucht Begrabnisriten vor allem in der Casamance Seit 1958 unterrichtet er an der Universitat von Dakar Seine these 1 schreibt er uber die Diola in der Casamance Er bleibt an der Universitat von Dakar und wird dann auf Empfehlung von Georges Balandier und J Stoetzel an die Sorbonne berufen wo er Professor der Soziologie wird Er ist Mitbegrunder der Societe de thanatologie deren erster Prasident er wird 2 Werk BearbeitenBei seinen Forschungen bei den Diola setzt Thomas neben ethnologischen auch psychologische Methoden Rorschachtest ein Er interessiert sich fur die Denksysteme und Ideologien in Afrique noire und publiziert in den 60e Jahren ein zweibandiges Werk uber den Sozialismus in Afrika Allmahlich konzentriert sich sein Interesse auf das Thema Tod Ausgangspunkt seines allgemeinen anthropologischen Interesse ist die Konfrontation mit dem Umgang mit dem Tod im landlichen Afrika als Beispiel einer Gesellschaft in der nichtkapitalistische Traditionen zumindest damals noch sehr lebendig waren der sich von dem modernen europaischen Umgang mit dem Tod grundlegend unterscheidet Die Menschen im subsaharischen Afrika sind von einer haufig feindlichen Natur endemische Krankheiten Unsicherheit des Uberlebens etc umgeben Sie antworten darauf so Thomas mit einer Exaltation des Lebens Mehr noch alles ist Leben und die Hierarchie der Wesen reproduziert die Hierarchie der vitalen Prinzipien Das Gute wird eins mit dem was das Leben fordert oder wachsen lasst und das Bose definiert sich dagegen durch das was es verringert oder ihm eine Ende setzt Dem Glaubigen ist es wie dem Magier darum zu tun am universellen Leben durch eine Dialektik der Bekraftigung der Revitalisierung teilzuhaben und wer sich weigert zu opfern siecht dahin und stirbt durch Entkraftung Die Liebe des Schwarzen fur das Leben manifestiert sich durch die so reiche und originelle Weise in der er singt und tanzt durch seinen Wunsch zahlreiche Kinder zu haben die seine Linie fortsetzen der so stark ist dass die Sterilitat der Hauptgrund der Scheidungen ist daher seine Liebe fur kollektive Feste profane und heilige wahrend derer er intensiv und im Einklang mit der Gruppe lebt aber auch und vor allem proklamiert er den Sieg des Lebens uber den Tod in der Art und Weise wie der den Tod negiert indem er ein Imaginares schafft in dem der Tod die Existenz des Lebens nur auf provisorische Weise unterbricht Der Kult der unsterblichen Ahnen der Glaube an die Wiedergeburt die Gewissheit dass der Tod niemals eine vollstandige und definitive Zerstorung ist die Initiation die vor allem eine kollektive und symbolische Wiedergeburt ist haben keinen anderen Sinn 3 Der Tod ist so in keiner Weise eine isoliert dastehende Tatsache Er ist ein Prozess der mit der Geburt beginnt Tod des Neugebornen fur die Welt der Ahnen Trennung vom Bauch der Mutter Begrabnis des Doubles das die Plazenta ist die manchmal zum Objekt eines wirklichen Kults wird Er setzt sich symbolisch in der Initiation fort in der symbolisch die Totung des Initianden und dann seine liturgische Wieder geburt in einem hoheren Zustand vollzogen wird Den Tod in verschiedenen Momenten des Lebens Geburt Initiation Schicksal post mortem bzw der Alltaglichkeit die heftige Emotion der tiefe Schlaf die geistige Krankheit werden kleinen Toden assimiliert zu situieren das heisst ihn uberall zu platzieren heisst das nicht bereits sich vor ihm schutzen indem man ihn verallgemeinert Ubrigens ohne je die brutale Realitat des Faktums zu bezweifeln was durch die Existenz der Begrabnisriten bestatigt wird begreift man den Tod als Moment des Lebens eher denn als seine Negation als Durchgang als Ubergang als Metamorphose eher denn als Ende 4 Der Vergleich zwischen dem Tod in Afrika und in Europa wird in Anthropologie de la mort zuerst 1975 entfaltet Der Tod war fur Thomas nicht das Gegenteil des Lebens sondern vielleicht seine grundlegende Bedingung 5 Letztlich geht es Thomas darum durch die Untersuchung des Umgangs mit dem Tod die conditio humana zu begreifen Fur Thomas waren seine Forschungen angetrieben von der Suche nach dem Menschen Der Tod bleibt der privilegierte Zugang revelateur zur menschlichen Natur Und der Liebe zum Leben Wir haben irgendwo geschrieben es ist absolut wahr zu sagen dass wenn wir das Leben lieben aber nicht den Tod dann deshalb weil wir das Leben nicht wirklich lieben 6 Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeiten war die Beziehung des Todes zur Science Fiction Schriften Bearbeiten Pouvoirs sorciers Enquetes sur les pratiques actuelles de sorcellerie mit Dominique Camus Imago 2004 La mort Que Sais Je Puf 2003 Les chairs de la mort corps mort Afrique Paris Inst d Ed Sanofi Synthelabo 2000 Les empecheurs de penser en rond Vorwort von Jean Marie Brohm Mort et pouvoir Petite Bibl Payot Payot 1999 Les religions d Afrique noire textes et traditions sacres mit Rene Luneau Stock 1995 Anthropologie de la maladie Etude ethnologique des systemes de representations etiologiques et therapeutiques dans la societes contemporaines Bibl Scientifique mt Francois Laplantine Payot 1993 Les Mots de la mort mit Martine Courtois Belin 1991 Fantasme et formation Inconscient et Culture mit Rene Kaes Didier Anzieu Dunod Mort et pouvoir Petite Bibliotheque Payot Payot 1998 Beyrouth ou la fascination de la mort mit Issa Makhlouf Editions de La Passion 1992 Anthropologie des obsessions L Harmattan 1988 uber Science Fiction Elements pour un itineraire De Boeck Universite ISBN 2 8041 5181 6 La Mort africaine ideologie funeraire en Afrique noire Payot 1982 Civilisation et divagations Mort fantasmes science fiction Payot 1979 Anthropologie de la mort Payot 1975 Cinq essais sur la mort africaine Dakar Universite de Dakar Faculte des lettres et sciences humaines 1968 Le socialisme et l Afrique Tome 1 Essai sur le socialisme africain Paris Le livre Africain 1966 Tome 2 L ideologie socialiste et les voies africaines de developpement Paris Le livre Africain 1966 Les ideologies negro africaines d aujourd hui Paris A G Nizet 1965 Les Diola Essai d analyse fonctionnelle sur une population de Basse Casamance these Universite de Paris Faculte des lettres 1959Sekundarliteratur BearbeitenUne galaxie anthropologique Hommage a Louis Vincent Thomas Quel corps 38 39 Octobre 1989 Socio anthropologie de la mort Louis Vincent Thomas dix ans apres Bruxelles Univ Libre 2005 Revue de l Institut de Sociologie 2005 3 4 Nachweise Bearbeiten Bei der klassischen these de doctorat handelte es sich um sehr umfangreiche Arbeiten im Fall von Thomas uber 800 Seiten die sozusagen Dissertation und Habilitation in einem waren biographische Angaben nach Louis Vincent Thomas Elements pour un itineraire in Societes Nr 93 2006 3 p 39 43 Elements p 40 41 Elements p 41 Elements p 42 Elements p 43Weblinks Bearbeitenhttp www cairn info revue societes 2006 3 p 39 htm La thanatologie selon Louis Vincent Thomas Informations sur la thanatologieNormdaten Person GND 172416426 lobid OGND AKS LCCN n79100679 VIAF 100234175 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thomas Louis VincentKURZBESCHREIBUNG franzosischer Soziologe Anthropologe und EthnologeGEBURTSDATUM 20 Mai 1922STERBEDATUM 22 Januar 1994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louis Vincent Thomas amp oldid 220031567