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Am 15 November 1978 verunfallte auf dem Loftleidir Flug 001 Flugnummer LL001 eine im Auftrag der Garuda Indonesia im Charterflug betriebene Douglas DC 8 63CF der Loftleidir im Landeanflug auf den Bandaranaike International Airport in Sri Lanka Bei dem Unfall kamen 183 der 262 Insassen ums Leben Es handelte sich seinerzeit um den zweitschwersten Unfall einer Douglas DC 8 Loftleidir Flug 001Eine ahnliche DC 8 der LoftleidirUnfall ZusammenfassungUnfallart Controlled Flight into TerrainOrt Katunayake Sri Lanka Sri LankaDatum 15 November 1978Todesopfer 183Uberlebende 79Verletzte 32LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten Douglas DC 8 63CFBetreiber Island Loftleidir fur Indonesien Garuda IndonesiaKennzeichen Island TF FLAName Leifur EirikssonAbflughafen Flughafen Dschidda Saudi Arabien Saudi ArabienZwischenlandung Bandaranaike International Airport Sri Lanka Sri LankaZielflughafen Flughafen Juanda Indonesien IndonesienPassagiere 249Besatzung 13Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Flugzeug 3 Besatzung und Passagiere 4 Flugverlauf 5 Unfallhergang 6 Rettungsaktion 7 Opfer 8 Bedeutung 9 Parallelen zum Flugunfall der Martinair im Jahr 1974 10 Quellen 11 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenAls staatliche Fluggesellschaft des weltgrossten muslimischen Landes hatte Garuda Indonesia zu Beginn der 1970er Jahre wahrend der Haddsch Saison ein stetig wachsendes Passagieraufkommen von Pilgern abzuwickeln Mit der Entwicklung der grossen Langstrecken Passagierjets Boeing 707 und Douglas DC 8 mit geraumigen Passagierkabinen war es moglich geworden auch aus dem fernen Indonesien eine kurze Reise zu den heiligen Statten in Mekka zu unternehmen Dieses Angebot nahmen immer mehr Reisewillige in Anspruch Da die saisonale Nachfrage die Passagierkapazitaten der Garuda Flotte bei weitem uberschritt beauftragte die Fluggesellschaft zur Haddsch Saison externe Fluggesellschaften die fur sie die Pilgerfluge durchfuhrten Eine dieser Fluggesellschaften war die Loftleidir aus Island die fur die Fluge unter anderem ihre Douglas DC 8 63CF TF FLA einsetzte Flugzeug BearbeitenBei der verungluckten Maschine handelte es sich um eine zehn Jahre und einen Monat alte Douglas DC 8 63CF die im Douglas Werk in Long Beach Kalifornien montiert wurde und deren Roll out am 20 Oktober 1968 erfolgte Das Flugzeug trug die Werksnummer 46020 es handelte sich um die 415 Douglas DC 8 aus laufender Produktion Die DC 8 wurde mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N8633 auf die Seaboard World Airlines zugelassen Diese verleaste die Maschine ab dem 3 Juli 1975 an die Cargolux Airlines International wo die Maschine mit dem neuen islandischen Kennzeichen TF FLA in Betrieb ging Ab dem 28 Marz 1976 leaste die Loftleidir die Maschine und verleaste sie ab dem 5 Januar 1978 nochmals an die Cargolux weiter bis der Leasingrucklaufer am 1 Marz 1978 wieder in den Betrieb bei der Loftleidir uberging Das vierstrahlige Langstrecken Schmalrumpfflugzeug war mit vier Triebwerken des Typs Pratt amp Whitney JT3D 7 ausgestattet Die Maschine trug bei der Loftleidir den Taufnamen Leifur Eiriksson Besatzung und Passagiere BearbeitenEs befanden sich 262 Personen an Bord Diese setzten sich aus 249 uberwiegend indonesischen Pilgern sowie der 13 kopfigen islandischen Besatzung zusammen Die dreikopfige Cockpitbesatzung bestand aus einem Flugkapitan einem Ersten Offizier und einem Flugingenieur die Kabinenbesatzung aus 10 Flugbegleitern Alle Besatzungsmitglieder besassen die islandische Staatsangehorigkeit Flugverlauf BearbeitenDer Flug sollte indonesische Pilger die von einer Haddsch aus Mekka zuruckkehrten nach Surabaya bringen Der Flug startete um 12 58 Uhr UTC vom Flughafen Dschidda und sollte zum Flughafen Juanda in Surabaya fuhren Auf dem Bandaranaike International Airport in Colombo Sri Lanka war ein technischer Zwischenstopp vorgesehen bei dem die Maschine auch betankt werden sollte Ausserdem sollte in Colombo die Besatzung gewechselt werden Um 22 53 Uhr Ortszeit meldete sich die Besatzung bei der Flugsicherung in Ratmalana Es wurden Gewitter und Scherwinde gemeldet Man teilte den Piloten mit dass ihre Maschine zur Landung auf Bahn 04 vorgesehen war Die Piloten baten um eine ersatzweise ILS Landeerlaubnis fur Bahn 22 die sie kurz darauf bewilligt bekamen Die Bezirkskontrolle liess die Maschine von ihrer ursprunglichen Flughohe von 33 000 Fuss ca 10 058 Meter auf 22 000 Fuss ca 6706 Meter sinken als sich diese 90 Meilen ca 150 Kilometer vom Flughafen Colombo entfernt befand Unfallhergang BearbeitenDie Maschine wurde anschliessend um 23 06 Uhr Ortszeit an die Radarkontrolle weitergegeben Diese instruierte die Piloten beim Sinkflug auf 2000 Fuss ca 610 Meter und wies sie an die weiteren Anweisungen fur eine Landung auf Bahn 22 zu befolgen Der Radar Fluglotse bat die Besatzung ausserdem dass diese sich melde sobald sie das Drehfunkfeuer uberfliegt Die Piloten bestatigten lediglich den Erhalt des Funkspruchs jedoch nicht ihre Zustimmung zum vorgeschlagenen Vorgehen Der Fluglotse von der Radarkontrolle ubermittelte der Besatzung die Flughohe und Entfernung zur Landebahn Der letzte Funkspruch des Radar Fluglotsen lautete um 23 27 26 Lima Lima 001 leicht links von der Mittellinie ganz leicht links von der Mittellinie zwei Meilen von der Landebahn entfernt Hohe 650 Fuss Freigabe zum Landen Um 23 27 37 Uhr bestatigte die Besatzung mit Roger Der Radar Fluglotse hatte seine Meldungen bis zu diesem Punkt fort gefuhrt obschon es sich eigentlich um einen ILS Anflug handelte die Besatzung des Flugzeuges jedoch nie bestatigt hatte sich auf dem ILS Gleitpfad zu befinden Auch wenn die Angaben des Radar Lotsen nicht mit moglicherweise anderen Erkenntnissen der Besatzung ubereingestimmt hatten hatte der Kommandant des Flugzeuges auf der Entscheidungshohe ohne Sichtkontakt zur Piste den Anflug abbrechen mussen 1 Wahrend des Anflugs fehlten die Ansagen Call outs des Co Piloten zu Hohe und Sinkrate 2 Der Fluglotse der Anflugkontrolle erblickte die Maschine in einem zu steilen Sinkflug ins Gelande vor der Landebahn Er warnte die Besatzung uber Funk wurde jedoch nicht gehort da die Besatzung immer noch auf der Frequenz der Radarkontrolle kommunizierte Der Fluglotse verlor die Maschine aus dem Blick und sah schliesslich uber dem Gebiet wo er sie zuletzt gesichtet hatte eine Explosion Die Maschine flog um 23 28 03 Uhr in eine Plantage mit Gummibaumen und Kokosnusspalmen Die Unfallstelle befand sich 1 1589 Meilen 1 8651 Kilometer vor der Landebahn 22 und 103 15 Fuss ca 31 44 Meter rechtswarts von der Anfluglinie entfernt Rettungsaktion BearbeitenDer Fluglotse von der Anflugkontrolle informierte als erster Zeuge des Unfalls umgehend seine Kollegen Innerhalb von einer halben Stunde nach dem Unfall erreichten funf Feuerwehrfahrzeuge die Unfallstelle Die Rettungsaktion wurde durch eine grosse Anzahl von Kokosnusspalmen behindert die das Vordringen mit grossen Bergungsgeraten behinderten dennoch wurde sie im Nachhinein als zufriedenstellend bezeichnet Opfer BearbeitenBei dem Unfall wurden 183 Menschen getotet darunter 175 Pilger und 8 Besatzungsmitglieder Von den Uberlebenden wurden 32 Personen verletzt wohingegen 47 Personen unverletzt blieben Bedeutung BearbeitenEs handelte sich seinerzeit um den zweitschwersten Unfall in Sri Lanka sowie den zweitschwersten Unfall mit einer Douglas DC 8 In beiderlei Hinsicht wurde der Unfall vom Martinair Flug 138 mit 191 Todesopfern ubertroffen Parallelen zum Flugunfall der Martinair im Jahr 1974 BearbeitenAm 4 Dezember 1974 war auf dem Martinair Flug 138 eine Douglas DC 8 verungluckt die ebenfalls einen Pilgerflug im Auftrag der Garuda Indonesia auf derselben Flugroute durchfuhrte jedoch in entgegengesetzter Richtung Es handelte sich auch dabei um einen Controlled flight into terrain der in diesem Fall jedoch gegen eine Felswand erfolgt war Ursache war auch hier ein Missverstandnis zwischen Flugzeugbesatzung und Flugsicherung Der Flug wurde durch die niederlandische Fluggesellschaft Martinair durchgefuhrt die eingesetzte Maschine war in ihrer Betriebsgeschichte zwischenzeitlich an die Loftleidir verleast Ironischerweise hatte die Fluggesellschaft auch dieser Maschine den Taufnamen Leifur Eiriksson gegeben Quellen BearbeitenAbschlussbericht der Commission of Inquiry 30 Oktober 1979 Flugunfalldaten und bericht Douglas DC 8 63CF TF FLA im Aviation Safety Network englisch abgerufen am 4 August 2019 Betriebsgeschichte der Maschine auf planespotters netEinzelnachweise Bearbeiten Punkt 17 6 des Untersuchungsberichts Punkt 28 des Untersuchungsberichts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loftleidir Flug 001 amp oldid 237142948